Die Serie der Chicago Bulls ist beendet. Nach sieben Siegen am Stück müssen sich die Bulls den Cleveland Cavaliers um LeBron James beugen. DeMar DeRozan erzielt derweil beim Comeback-Sieg der Toronto Raptors in Philadelphia ein neues Career High. Memphis verliert auch in Phoenix.
Cleveland Cavaliers (24-9) - Chicago Bulls (10-21) 115:112 (BOXSCORE)
Die Mirotic-Bulls sind geschlagen. Nach sieben Siegen am Stück musste Chicago mal wieder eine Niederlage einstecken, aber grämen muss sich das Hoiberg-Team deswegen nicht. Immerhin stand auf der anderen Seite des Courts ein gewisser LeBron James, der weiterhin eine der besten Spielzeiten seiner Karriere spielt.
34 Punkte (12/23 FG) und 9 Assists steuerte der King zum Sieg bei und war einmal mehr der überragende Mann. Dabei präsentierten sich die Bulls erneut in hervorragender Verfassung. 26 Mal wechselte die Führung, erst in den letzten fünf Minuten übernahmen die Cavs endgültig die Kontrolle. Ein Turnaround-Jumper von James eine Minute vor dem Ende (113:107) brachte die Cavs in eine komfortable Situation, aber Dreier von Nikola Mirotic und ein Layup von Denzel Valentine brachten Chicago wieder in Schlagdistanz.
LeBron wurde gefoult und verwandelte bei noch 11 Sekunden auf der Uhr zwei Freiwürfe. Kris Dunn und Valentine verpassten dann von Downtown eine mögliche Verlängerung. So blieb den Bulls nur das Lob des Kontrahenten. "Sie waren richtig gut heute", sagte Kevin Love (27 Punkte, 7 Rebounds). "Ihre letzten Spiele waren super und man merkt, dass sie nun fast alle Spieler wieder zur Verfügung haben."
Erfreulich für die Bulls war vor allem das Spiel von Lauri Markkanen. Der Finne stellte die Cavs vor große Probleme und beendete das Spiel mit 25 Punkten (11/17 FG). Dunn kam zudem auf 14 Assists. Paul Zipser spielte 9 Minuten und verbuchte 5 Zähler (2/4 FG). Cleveland konnte sich dagegen mal wieder auf die starke Bank verlassen. Dwyane Wade (10), Kyle Korver (15) und Jeff Green (10) lieferten erneut wichtige Produktion.
Und noch zwei Randnotizen von der Bank. Isaiah Thomas stand wieder auf dem Spielberichtsbogen und nahm auch ein paar Leger mit dem Team beim Aufwärmen. Zu den Christmas Games wird er zwar nicht fit sein, aber im neuen Jahr könnte IT sein Debüt für die Cavs geben. Coach Ty Lue fehlte dagegen wegen Krankheit, für ihn coachte Assistent Coach Larry Drew.
Philadelphia 76ers (14-17) - Toronto Raptors (22-8) 109:114 (BOXSCORE)
Es sah Mitte des dritten Viertels nicht gut um die Raptors aus. Philly führte bereits mit 76:54, doch dann nahm Toronto-Coach Dwane Casey einige Veränderungen an seinem Lineup vor und diese fruchteten. Er nahm Jonas Valanciunas heraus und brachte mit Delon Wright einen Guard, der sich von diesem Moment an, um den zuvor überragenden Ben Simmons kümmern sollte. Der deutlich kleinere Wright machte dabei vor allem im Post gegen den Australier eine gute Figur und ab diesem Zeitpunkt lag die Offense der Sixers brach.
Ein solches Problem hatte Toronto im Angriff nicht, konnte man sich doch auf den traditionell starken Backcourt verlassen. Während Kyle Lowry (23) in seiner Heimat solide agierte, machte DeMar DeRozan das beste Spiel seiner Karriere. 45 Punkte (13/21 FG) bedeuteten ein neues Career High für den Shooting Guard. Besonders dabei: DeRozan, kein echter Schütze, lief von der Dreierlinie heiß und versenkte sechs von neun Distanzwürfen.
"Ich dachte, er ist der junge Ray Allen", staunte auch sein Coach. "Das ist genau das, was wir brauchen. Es öffnet den Court, vor allem in Spielen wie diesen, wo wir zunächst in einem tiefen Loch waren." Denn in Halbzeit eins spielten nur die Gastgeber. Vor allem Simmons (20 Punkte, 6 Rebounds) und Robert Covington (19, 5/12 Dreier) waren zunächst nicht zu stoppen, auch wenn Joel Embiid erneut wegen eines zwickenden Rückens fehlte.
So fehlten den Sixers am Ende die Körner. DeRozan erhöhte eine Minute vor dem Ende von der Linie auf fünf Zähler und machte es auch sechs Sekunden vor Schluss gut, als er weitere zwei Freebies netzte - die Entscheidung.
Bei Philly kratzte Dario Saric (18 Punkte, 10 Rebounds, 9 Assists) an einem Triple-Double, dazu machte Richaun Holmes (15) von der Bank kommend ein gutes Spiel. Für Toronto lieferte Jakob Pöltl gute 20 Minuten, in denen er auf 8 Punkte (4/5 FG), 6 Rebounds und 2 Steals kam.
Phoenix Suns (12-22) - Memphis Grizzlies (9-23) 97:95 (BOXSCORE)
Schön war es nicht in Phoenix, dafür aber spannend bis zur letzten Sekunde im Duell zweier kriselnder Teams. Vor allem das vierte Viertel war eine umkämpfte, zähe Angelegenheit (18:14). Tyreke Evans brachte die Grizzlies 3:45 Minuten vor dem Ende per Layup mit 95:94 in Führung, danach brachten beide Teams über drei Minuten keine (!) Punkte auf die Anzeigetafel.
Es brauchte ein echtes Hustle-Play, um den Bann zu brechen. Dragan Bender schmiss aus der Distanz einen Backstein, doch der gute Greg Monroe (8 Punkte, 12 Rebounds, 7 Assists) ging dem Ball nach und rettete ihn vor dem Seitenaus, um einen No-Look-Pass an die Dreierlinie zum freien Troy Daniels (14) zu spielen. Der Scharfschütze ließ sich dies nicht nehmen und traf letztlich so den Gamewinner bei noch 17 Sekunden auf der Uhr
Dennoch hatten die Grizzlies noch drei Chancen auf den Ausgleich oder Sieg. Erst brachten Evans und JaMychal Green den Ball aus der Nahdistanz nicht im Korb unter, dann leisteten sich die Suns einen dummen Turnover durch Bender beim Inbound. Evans ging dazwischen dribbelte zur Dreierlinie, ließ aber den möglichen Gamewinner recht deutlich liegen.
Dabei war Evans (23) die einzige verlässliche Option der Gäste im Angriff, während Marc Gasol (13 Punkte, 6/19 FG, 11 Rebounds) erneut enttäuschte. Bei Phoenix war T.J. Warren (27) bester Scorer. Josh Jackson kam auf 13 Punkte (4/9 FG) und 5 Rebounds.
Utah Jazz (15-18) - San Antonio Spurs (22-11) 100:89 (BOXSCORE)
Nach der bösen Rutsche in Oklahoma City und nur 79 erzielten Punkten, wartete mit San Antonio die nächste undankbare Aufgabe auf die Jazz. Dabei fehlte erneut Rookie Donovan Mitchell mit einer Verletzung am Zeh. Zumindest durfte man daheim spielen und bekanntlich ist das Team von Quin Snyder in der Vivint Smart Home Arena eine Macht.
Das bekamen auch die Spurs zu spüren, die zwar halbwegs in Schlagdistanz blieben, aber fast die komplette Spielzeit einem Rückstand hinterher liefen. Der wuchs im zweiten Viertel auf bis zu 13 Zähler an, doch Patty Mills brachte seine Farben mit drei erfolgreichen Distanzwürfen im dritten Viertel wieder heran (70:72). Danach war der Abend für Kawhi Leonard beendet. Er kam auf 10 Punkte und 5 Rebounds in 21 Minuten.
Ein anderer ehemaliger Patient blühte dagegen auf. Tony Parker (11 Zähler, 6 Assists) zeigte einige Drives wie in besten Zeiten, doch bei Utah hatte Rodney Hood immer wieder die richtige Antwort. Der Shooting Guard war in the zone und schien nicht mehr daneben werfen zu können. 11 seiner 29 Punkte erzielte er in den letzten zwölf Minuten, darunter einige verdammt schwere Jumper, welche die Führung wieder anschwellen ließ.
Zu allem Überfluss für die Spurs foulte dann auch noch LaMarcus Aldridge (11) aus, das Ding war quasi durch. Neben Hood überzeugte bei Utah Derrick Favors (14 Punkte, 9 Rebounds). Ricky Rubio verbuchte ein Double-Double (11 Zähler, 2/7 FG, 11 Rebounds, 7 Assists, 6 Turnover) wirkte auf dem Court aber teilweise ein wenig verunsichert. Topscorer der Spurs? Bryn Forbes mit gerade einmal 12 Pünktchen.