Power Ranking im Dezember: Thunder und Mavs klettern, Philly und Celtics stürzen ab

Thorben Rybarczik
28. Dezember 201713:34
SPOXgetty
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Viele Abstürze, viele Aufstiege: Es hat sich einiges verschoben in der Liga. Die Mavs sind nicht mehr komplett verheerend, die Thunder endlich das, was sie sein wollen. Die Warriors befinden sich wieder da, wo sie hingehören, während die Sixers an Boden verlieren und die Raptors ganz vorne mitmischen. Und was ist eigentlich mit den Bulls los? Das Power Ranking im Dezember!

Von 20 auf 30: Orlando Magic (11-24, 2-11 im Dezember). Wer erinnert sich noch daran, dass die Magic mit 8-4 in die Saison gestartet sind? Eben. Das Team steht bei 9 Niederlagen in Folge, und die gab es gegen Teams, die nicht unbedingt Contender-Status haben. Offensiv und defensiv fehlt Erfahrung, Rookie Isaac war lange verletzt, genau wie viele andere. Vucevic fehlt mehrere Wochen. Ab in die Lottery!

Von 18 auf 29: Memphis Grizzlies (11-24, 4-11). Sind die Grizzlies die neue Chaos-Truppe des Westens? Der Rauswurf von Coach Fizdale hat nichts gebracht, Conleys (Reminder: 5 Jahre/152 Millionen Dollar) letztes Spiel fand wegen altbekannter Achillessehnenprobleme am 13. November statt. Immerhin: Mit ihrem Point Guard stehen sie bei 7-5, doch eine Rückkehr ist nicht in Sicht. Ein Rebuild scheint angebracht, doch man weigert sich.

Von 29 auf 28: Atlanta Hawks (9-25, 5-8). Mit 33 Punkten hat DS17 jüngst im direkten Duell mit dem Dirkster sein Career-High gematcht. Ansonsten durchlebt der Braunschweiger Höhen und Tiefen, während es bei den Hawks fast ausschließlich Tiefen sind (okay, gerade gab es zwei Siege in Folge - zum ersten Mal). Das macht aber nichts, so lautete auch der Plan vor der Saison. John Collins entwickelt sich prima.

Von 23 auf 27: Los Angeles Lakers (11-22, 3-9). Die Kobe-Zeremonie brachte den Glanz alter Tage zurück ins Staples Center - davon angetrieben lieferte sich Tinseltown ein tolles OT-Duell mit den Warriors. Das hat gezeigt, dass das Team an guten Tagen schon viel reißen kann. Blöd: Lonzo Ball fällt erstmal mit einer Schulterverletzung aus. Nicht so blöd: Kyle Kuzmas Dezember-Stats (20,7 Punkte, 8 Rebounds, 46,3 Prozent 3FG).

Von 28 auf 26: Sacramento Kings (12-22, 6-7). Eines muss man den Kings lassen: Trotz mäßigem Erfolg bleibt es ruhig in der kalifornischen Hauptstadt. Das könnte sich bald ändern, wenn der enttäuschte George Hill getradet wird. Nun warten übrigens sechs Heimspiele in Folge - da könnte man glatt ein bisschen Spaß haben. Die Rookies Fox und Bogdanovic haben gute Momente, mehr (noch) nicht.

Von 24 auf 25: Phoenix Suns (13-23, 5-8). Devin Booker ist zurück! Und ein hoher Pick damit in akuter Gefahr. Denn offensiv spielen die Suns anständigen Basketball, wenn er auf dem Feld steht. Ohne ihn eher nicht, defensiv auch mit ihm nicht. Nun warten ein paar Matchups, die man alle gewinnen kann. Es mag komisch klingen, aber die Playoff-Plätze sind nicht weit weg. Leider, aus der Sicht des Front Office.

Von 22 auf 24: Charlotte Hornets (12-22, 4-10). Howard hat immer noch Lust darauf, der Faktor im Post zu sein, der er noch nie war. Das stört den Spielfluss in Charlotte, da helfen auch seine unzähligen Double-Doubles nicht. Walker kann sich im Vergleich zum Vorjahr nicht wirklich steigern, Rookie Monk enttäuscht, dazu kommen viele Verletzungen und die krankheitsbedingte Abwesenheit von Coach Steve Clifford. Verkorkst.

Von 26 auf 23: Brooklyn Nets (12-22, 4-9). D'Angelo Russell fehlt mit einem lädierten Knie noch bis Mitte Januar. Trotzdem spielt die Rumpftruppe einen mehr als passablen Ball und ist ligaweit weiterhin auf Platz 4 in Sachen Pace unterwegs. Gegen die Wizards gab es einen Sieg mit 35 Punkten Abstand - wie ging das denn? LeVert, Dinwiddie oder Crabbe zeigen hoffnungsvolle Ansätze, die Trade-Akquisitionen Okafor (spielt erst wieder, wenn er in Form ist) und Stauskas brauchen noch etwas.

Von 27 auf 22: Dallas Mavericks (11-25, 6-8). Wer hätte das gedacht? Kleber hat sich als wichtiger Bestandteil der Starting Five etabliert und veranstaltet regelmäßig Block-Partys. Auch Nowitzki kann noch zocken (und blocken, hallo Toronto). Nur: Dadurch, dass viele Siege in der Crunchtime großzügig verschenkt werden, eiern die Texaner trotzdem im Keller rum. Rookie-Hoffnung Smith hat nach seiner Hüftverletzung Probleme, wieder in Fahrt zu kommen.

Von 11 auf 21: Philadelphia 76ers (15-18, 3-9). Der Dezember von Rookie Simmons war immer noch gut, hat aber gezeigt, dass er kein Außerirdischer ist. Gerade in Spielen, in denen Embiid (sein Rücken scheint wieder heile zu sein) nicht auf dem Feld steht, fehlt es an Durchschlagskraft. Mit einem Embiid in Topform hingegen ist nach wie vor kein Team vor ihnen sicher. Durch einen Negativ-Lauf von neun Niederlagen in zehn Spielen sind die Playoff-Plätze aber erstmal etwas entfernt. Und: Covington sollte wieder anfangen zu treffen!

Von 19 auf 20: Utah Jazz (15-21, 4-10). Am 4. Dezember kehrte Gobert nach überstandener Knieverletzung zurück, zwölf Tage später verletzte er sich erneut am Knie und fällt bis mindestens Mitte Januar erneut aus. Unter diesen Umständen ist es kaum möglich, konstant zu bleiben. Das ändert aber nichts daran, dass die Playoffs in Reichweite bleiben und Rookie Mitchell mit Erlaubnis zum Dauerfeuern Laune macht.

Von 25 auf 19: Los Angeles Clippers (14-19, 6-7). Teodosic ist zurück und verteilt fleißig Zauber-Assists, Griffin steht ebenfalls vor seinem Comeback. Dafür fällt Gallinari bis Februar aus, Rivers kann so gut wie nie sein bestes Lineup aufbieten. Manche Zuschauer fragen sich zu Recht, was das eigentlich für Spieler sind, die da in der Starting Five rumlaufen. Die Saison ist zum Vergessen, doch L.A. macht das Beste draus.

Von 30 auf 18: Chicago Bulls (12-22, 9-5). Was ist denn in der Windy City los? Seit der Rückkehr von Nikola Mirotic steht Chicago bei 8-2, wobei der Spanier ein Career-Jahr hinlegt. Ob den Bulls das besonders gut gefällt, ist fraglich, visieren sie doch einen hohen Pick an. Deshalb bleibt Threekola Trade-Kandidat, obwohl er eine No-Trade-Klausel besitzt und die Zusammenarbeit mit Schläger Portis nicht mehr so schlimm findet. Zipser ist immerhin fest in der Rotation zurück.

Von 9 auf 17: Portland Trail Blazers (17-16, 4-7). Die Blazers bleiben ein Playoff-Team, nicht mehr und nicht weniger. Dass Coach Stotts es geschafft hat, eine neue defensive Identität zu etablieren (Platz 2 im Rating), überrascht. Bleibt die Frage: Wird Lillard endlich ins All-Star-Team gewählt?

Von 5 auf 16: Detroit Pistons (19-14, 5-8). Motor City hat sich aus seinem Loch von sieben Niederlagen in Folge selbst befreit und ist wieder auf Kurs. Vor allem der Dreier fällt hochprozentig und Drummonds verbesserte Freiwurfquote (62,9 Prozent) scheint tatsächlich echt zu sein. Gut: Harris' Effizienz im Abschluss. Schlecht: Bradley fehlt bis in den Januar hinein verletzt, Jackson noch länger.

Von 17 auf 15: New York Knicks (17-17, 6-7). Kanter war mit 31 Punkten und 22 Rebounds der tragische Held an Weihnachten. Was gibt es sonst noch zu berichten? Porzingis verpasst immer mal wieder Spiele und hatte mehrere schwierige Nächte, doch Beasley ist im Zweifelsfall zur Stelle. Rookie Ntilikina ist vor allem ein Defense-Beast. Gefährlich: New York ist auswärtsschwach (2-10) und hat im Januar mehrere lange Trips!

Von 13 auf 14: New Orleans Pelicans (18-16, 7-6). Nichts Neues in NOLA. Davis und Cousins sind in der Lage, jeden Gegner niederzuwalzen, zur Not alleine. Das restliche Team jedoch ist ein bunter Haufen ist, der nicht zusammenpasst, Holiday und Rondo (zumindest phasenweise) mal außen vor. Ob das Twin-Tower-Experiment aufgeht oder nicht, weiß nach wie vor niemand, obgleich Cousins' Vertrag am Saisonende ausläuft. Wird er getradet?

Von 14 auf 13: Milwaukee Bucks (17-15, 6-6). Bledsoe kommt immer besser in Fahrt und harmoniert prächtig mit Giannis. Trotzdem schaffen es die Bucks oft nicht, vermeintlich einfache Spiele zu gewinnen. Die Leistungen des Greek Freak nehmen wieder halbwegs irdische Formen an - was täte ihm ein verlässlicher Dreier gut?! Im Januar warten schwere Auswärtsspiele.

Von 21 auf 12: Miami Heat (18-16, 8-5). Coach Spoelstra kann praktisch nie aus dem vollen Schöpfen, immerhin ist Center Whiteside zurück. Der Knöchel von Waiters bereitet Sorgen, während Winslows Comeback naht. Unter diesen Umständen ist es Spoelstra hoch anzurechnen, dass sein Team auf Playoff-Kurs bleibt (ein Beispiel: Gegen die Mavs spielte er ohne Whiteside, Dragic, Johnson, Winslow und am Ende ohne Waiters). Ellington durchlebt ein Shooting-Hoch, Bam (!) Adebayo ist für Highlight-Mixtapes gut.

Von 15 auf 11: Indiana Pacers (19-16, 7-6). Oladipo legt unglaubliche Zahlen auf und ist legitimer All-Star-Kandidat, sein Team bleibt eine der positiven Überraschungen der Saison. Dass die Pacers nach 34 Spielen die beste Dreierquote der Liga vorweisen, hätte wohl niemand für möglich gehalten. Dies ist essentiell für den Stil von Coach McMillan. Im Januar steht ein längerer West-Roadtrip auf dem Programm - ein echter Gradmesser.

Von 12 auf 10: Denver Nuggets (19-16, 7-7). Auch ohne Millsap läuft es rund an den Rocky Mountains. Mit Portland wurde die direkte Konkurrenz besiegt, bei den Warriors setzte man ein defensives Ausrufezeichen. Team-Topscorer ist übrigens Gary Harris, worüber sich die Nuggets besonders freuen. Auch Jokic knüpft langsam an seine tolle Vorsaison an.

Von 10 auf 9: Washington Wizards (19-16, 8-6). Das schaffen nicht viele Teams innerhalb einer Woche: Mit 35 Punkten gegen Brooklyn verlieren, nur um an Weihnachten in Boston zu gewinnen. Das steht sinnbildlich für die Saison der Hauptstädter, die es nicht schaffen, konstant zu bleiben. Vielleicht klappt es ja mit einem wiedergenesenen Wall.

Von 6 auf 8: Minnesota Timberwolves (22-13, 9-4). Es wird nach wie vor - völlig zu Recht wohlgemerkt - auf der Defense der Wolves rumgehackt. Besonders Towns steht bei der Kritik im Fokus. Das individuelle Talent aber ist so ausreichend, dass der Heimvorteil in den Playoffs mehr als realistisch erscheint. Mehr hat doch niemand erwartet, oder? Ein Manko: Coach Thibs vertraut seiner Bank nicht und verschleißt die Starter. Das kennt man ja.

Von 1 auf 7: Boston Celtics (28-10, 9-6). Die 17 Siege in Folge verblassen langsam, in Beantown ist wieder Normalität eingekehrt. Irving schafft es nicht jeden Tag, durch unfassbare Clutch-Auftritte Siege zu retten, Horfords Quoten haben sich normalisiert. Mit Brown, Morris und Ojeleye sind drei Spieler angeschlagen. Gleiches gilt für Theis, doch der beißt sich mit Maske und nach wie vor guten Leistungen durch. Und: Wie realistisch ist ein Comeback von Hayward noch in dieser Saison? Er selbst hat es nicht mehr ausgeschlossen.

Von 15 auf 6: Oklahoma City Thunder (20-15, 12-3). Der Sieg an Weihnachten gegen die Rockets war der Höhepunkt des aktuellen Aufschwungs in OKC. Westbrook, George und Melo können - so schien es in den letzten zwei Wochen - doch gut miteinander, gerade Anthony agiert vielversprechend oft abseits des Balles als Catch-and-Shooter. Und um die Defense muss sich ohnehin niemand Sorgen machen.

Von 7 auf 5: San Antonio Spurs (24-11, 10-4). Beim Sieg gegen die Nets spielten die Spurs erstmals mit der vollen Kapelle. Leonard schüttelt langsam seinen Rost ab, Aldridge darf im Post wühlen, Gasol kann noch Triple-Doubles raushauen, wenn er Bock hat. Es ist immer wieder beeindruckend, wie Pop aus jedem Spieler das Maximum herausholt. Und wie alt ist Manu eigentlich noch gleich?

Von 8 auf 4: Cleveland Cavaliers (24-11, 9-4). Trotz anhaltender Verletzungssorgen ist der schwache Saisonstart endgültig vergessen. D-Wade versprüht Harmonie als Bankspieler, LeBron spielt seine vielleicht beste Saison der Karriere (40,6 Prozent 3FG!) und das Finals-Rematch bei den Warriors hat trotz verheerender Wurfquote gezeigt, dass man nicht weit weg ist. Wichtig: Das Comeback/Debüt von Isaiah Thomas naht!

Von 4 auf 3: Toronto Raptors (23-10, 10-3). Im Schatten der Celtics und Cavaliers haben sich die Raptors still und leise an die Spitze der Eastern Conference gesetzt - zumindest kurzzeitig. Das neue Spielsystem funktioniert immer besser, DeRozan trifft fast einen ganzen Dreier pro Spiel, auch bei Lowry läuft es langsam wieder rund. Man sollte allerdings nicht verheimlichen, dass ihr Spielplan im Dezember recht einfach war.

Von 2 auf 2: Houston Rockets (25-7, 8-3). Die jüngsten Adduktoren-Probleme von Chris Paul haben die Euphorie etwas ausgebremst. Auf einen Run von 13 Siegen folgten drei Niederlagen in Folge. Der Bart will aber keine Panik verbreiten. Allerdings: Es warten schwierige Auswärtsaufgaben in Boston und Washington, auch ein Duell bei den Warriors steht an. Danach wissen wir, wie "real" das Team wirklich ist!

Von 3 auf 1: Golden State Warriors (28-7, 12-1). Die merkwürdige Niederlage gegen die Nuggets war nur ein Ausrutscher. Obwohl sie weit von ihrer Bestbesetzung entfernt sind, sind sie das heißeste Team der Liga und haben den Rockets den Platz an der Sonne abgeluchst. Das Christmas Game hat (mal wieder) gezeigt, dass die Dubs dreckig siegen können und keine Dreier brauchen. KD und Klay treffen wie von einem anderen Stern.