Beim Sieg über die Orlando Magic spielen sich die Warriors in einen Rausch, während die New Orleans Pelicans von Jazz-Rookie Donovan Mitchell auseinander genommen werden. Die Bulls verlieren trotz gutem Paul Zipser, bei den Toronto Raptors überragt Jakob Pöltl. Und: Paul George führt OKC zum Sieg über die Timberwolves.
Orlando Magic (9-14) - Golden State Warriors (17-6) 112:133 (BOXSCORE)
Es gibt so Tage, an denen die Offense der Warriors sich einfach in ganz eigenen Sphären bewegt. So wie an diesem Abend: Stolze 46 Assists spielten die Dubs gegen Orlando, die meisten eines Teams in dieser Saison. "46 Assists sind der Wahnsinn", staunte auch Coach Steve Kerr, und auch Stephen Curry stellte klar: "Das ist das, was uns ausmacht: Ball-Movement. Jeder berührt den Ball und wir helfen einander, weil wir alle eine Bedrohung darstellen."
Zuletzt galt das ja nicht in jedem Spiel, gegen Orlando allerdings waren die Dubs vom Start weg gut drauf und erzielten bereits im ersten Viertel 41 Punkte. Im Durchgang darauf wurde die Führung dann schnell zweistellig und am Ende hatten die Magic trotz des erneut starken Aaron Gordon (29 Punkte) und Evan Fournier (22) keine Chance mehr, so richtig ranzukommen. Wobei Orlandos Coach Frank Vogel auch klarstellte: "Wir sind momentan in der Defense nicht tough genug. So reicht das nicht gegen die Champs."
Wobei es an diesem Tag so oder so schwierig geworden wäre. Bei den Dubs war Klay Thompson mit 27 Punkten Topscorer, Kevin Durant lieferte 25 und Stephen Curry (23, dazu 10 Assists) und Draymond Green (12 Punkte, 10 Assists) kamen jeweils auf Double-Doubles. Dazu überragte Rookie Jordan Bell mit 16 hocheffizienten Punkten (8/10 FG) sowie 4 Rebounds und 3 Blocks von der Bank.
Da ließ sich auch der einzige echte Aufreger verschmerzen. Knapp fünf Minuten vor Schluss, als das Spiel eigentlich schon entschieden war, kassierte Durant für Meckern sein zweites Technical und wurde der Halle verwiesen.
Washington Wizards (12-10) - Detroit Pistons (14-7) 109:91 (BOXSCORE)
Überraschend deutliche Angelegenheit für die Wizards, und das, obwohl John Wall erneut pausieren musste. Doch die Wizards besannen sich auf die Defense und zwangen den Pistons im dritten Viertel lediglich 15 Punkte auf - für die Gäste war es das schlechteste Viertel der ganzen Saison. "Das war Teamarbeit", sagte Pistons-Coach Stan Van Gundy, "jeder, der eingesetzt wurde, hat schlecht gespielt."
Es war in der Tat nicht der Tag der Pistons, die zuvor drei Siege am Stück geholt hatten. Andre Drummond lieferte zwar das übliche Double-Double (14 Punkte, 17 Rebounds) und auch Tobias Harris spielte ordentlich (15 Punkte, 6/11 FG), aber keiner konnte dem Spiel so richtig den Stempel aufdrücken. Und defensiv kamen die Pistons vor allem mit Markieff Morris nicht zurecht, der Washington mit 23 Punkten (10/16 FG) seine bisher wohl beste Saisonleistung zeigte.
"Es war an der Zeit, dass ich endlich mal ein gutes Spiel mache", sagte Morris, der über die letzten drei Spiele insgesamt bloß 18 Punkte aufgelegt und daher vor der Partie noch gemeinsam mit Wizards-Coach Scott Brooks eine Video-Session eingelegt hatte, um aus dem Loch wieder herauszukommen.
Angeführt von Morris zeigten die Wizards eine gute Teamleistung, insbesondere Otto Porter von Tomas Satoransky von der Bank mit jeweils 17 Punkten konnten sich auszeichnen, während Bradley Beal (10 Punkte, 7 Turnover) einen gebrauchten Tag erwischte. "Das gibt uns etwas Selbstvertrauen vor einem Auswärtstrip mit fünf Spielen", freute sich Brooks. "Zumal wir nicht wissen, wann John zurückkehren wird."
Toronto Raptors (14-7) - Indiana Pacers (12-11) 120:115 (BOXSCORE)
Was für ein Spiel in Kanada! Zwei der offensivstärksten Teams der Eastern Conference schenkten sich über 48 Minuten nahezu nichts, immer dann, wenn Toronto eigentlich davongezogen war, kam Indiana noch einmal in Schlagdistanz. Erst Freiwürfe des abermals richtig guten DeMar DeRozan (26 Punkte) in der Schlussminute brachten letztendlich die Entscheidung. Dabei war es nicht unbedingt das Guard-Play, das in diesem Spiel das besondere bei den Raptors war.
Denn Toronto, das ohnehin zu den besten Teams in Sachen Points in the Paint gehört, stellte mit 70 Punkten in der Zone einen neuen Saisonrekord auf. Einer der Hauptgründe dafür: Jakob Pöltl. Der Österreicher stellte mit 18 Punkten ein Career High auf und traf dabei jeden seiner acht Würfe aus dem Feld, zudem griff er sich 6 Rebounds und blockte 2 Würfe. "Wir haben zuletzt viel an meinem Finishing gearbeitet, und ich denke, das zahlt sich aus", sagte Pöltl. "Es gibt ja keinen großen defensiven Fokus auf mich, deswegen versuche ich einfach, die Freiräume zu nutzen."
In diesem Spiel gelang das sensationell, wobei die Pacers ohnehin große Probleme hatten, die Raptors vom Punkten abzuhalten. Neben DeRozan und Pöltl landeten noch fünf weitere Raptors in Double Figures. Das konnte am Ende auch der grandiose Victor Oladipo (36 Punkte) nicht komplett kaschieren, auch wenn er nah dran war.
Miami Heat (11-11) - Charlotte Hornets (8-13) 105:100 (BOXSCORE)
Viel mieser als die Heat kann man eine Partie kaum eröffnen. Miami versemmelte seine ersten elf Würfe und lief bereits früh einem 1:16-Rückstand hinterher, danach brachte Coach Erik Spoelstra sein Team aber mit den richtigen Adjustments auf Kurs. In der Folge erzielten die Heat letztlich 20 Punkte mehr als Charlotte und konnten dank eines 9:0-Runs in den Schlussminuten letztendlich doch als Sieger vom Court gehen.
"Wir haben den Sieg geholt, das ist das wichtigste", sagte Dion Waiters, der mit 19 Punkten und einem Clutch-Dreier ein gutes Spiel machte. "Aber wir müssen noch ein paar Sachen herausfinden, um so gut zu werden, wie wir sein können. Vor allem defensiv."
Offensiv wiederum könnte die Partie ein Durchbruch zumindest für Josh Richardson gewesen sein, der nach zuletzt schwachen Leistungen diesmal 27 Punkte (11/14 FG) auflegte und damit beide Teams anführte.
Bei den Hornets fehlte allerdings auch der übliche Topscorer Kemba Walker verletzt. Das Scoring wurde daher auf viele Schultern aufgeteilt, wobei Marvin Williams mit 16 Punkten Hornets-Topscorer war. Dwight Howard enttäuschte dagegen, zu seinen 10 Punkten und 9 Rebounds gesellten sich nämlich auch noch 9 Ballverluste und fünf Fouls.
Chicago Bulls (3-18) - Sacramento Kings (7-15) 106:107 (BOXSCORE)
Es war bereits die achte Niederlage am Stück für Chicago, auch wenn es diesmal richtig knapp war. Wie schon das ganze Spiel über konnte am Ende aber niemand Zach Randolph kontrollieren, dessen letzter Korb knapp 52 Sekunden vor Schluss die Entscheidung brachte. Z-Bo zeigte mit 25 Punkten und 13 Rebounds seine mit Abstand beste Leistung seit dem Wechsel nach Sacramento und resümierte am Ende, dass es mal wieder an der Zeit für einen Sieg war: "Jeder ist momentan verzweifelt, vor allem wir. Das war ein wichtiger Erfolg für uns."
Neben dem Oldie zeigte bei den Kings auch Bogdan Bogdanovic mit 19 Punkten eine gute Partie, ebenso wie Willie Cauley-Stein (10 Punkte, 4 Blocks), der am Ende auch den letzten Versuch von Bulls-Rookie Lauri Markkanen stark verteidigte.
Bei den Bulls gab es indes zumindest ein paar Anzeichen für bessere Zeiten. Jerian Grant kam von der Bank auf 17 Punkte, dazu erzielten drei weitere Spieler 14, wozu auch Paul Zipser gehörte. Der Deutsche wurde von der Bank 23 Minuten eingesetzt und traf in dieser Zeit sechs seiner 14 Würfe. Zudem sicherte er sich 5 Rebounds. Die bitteren Zeiten könnten für Chicago dennoch vorerst andauern - das nächste Duell steigt am Montag gegen Cleveland.
Memphis Grizzlies (7-14) - San Antonio Spurs (15-7) 79:95 (BOXSCORE)
Nicht, dass die Offense der Grizzlies momentan irgendjemandem Angst einjagen würde, aber: Das war wieder mal eine richtig dominante Vorstellung der Spurs-Defense. Obwohl Kawhi Leonard wie gehabt aussetzen musste, hatte San Antonio überhaupt keine Probleme damit, das Spiel zu kontrollieren, zeitweise führten die Gäste sogar mit 25 Punkten. So stand am Ende bereits die zehnte Niederlage in Serie für die Grizzlies.
Dabei war bei den ersatzgeschwächten Grizzlies, die unter anderem auf Mike Conley verzichten mussten, Marc Gasol mit 16 Punkten und 13 Rebounds noch am ehesten gefährlich, auch der Spanier traf aber nur sechs seiner 16 Würfe. Damit gewann er zwar das Bruderduell gegen Pau (8 Punkte), der ältere Gasol hatte allerdings wesentlich mehr Unterstützung auf seiner Seite.
Topscorer der Spurs war wie so oft in dieser Saison LaMarcus Aldridge mit 22 Zählern, besonders die Leistungen der Bankspieler dürften Gregg Popovich aber gefallen haben. Rudy Gay kam auf 18 Zähler, Manu Ginobili (11 Punkte, 7 Rebounds, 6 Assists) und Patty Mills (10) waren ebenfalls gut aufgelegt.
Oklahoma City Thunder (9-12) - Minnesota Timberwolves (13-10) 111:107 (BOXSCORE)
Drei Spiele in Folge hatte OKC verloren und über die ganze Saison noch kein Spiel für sich entschieden, das in der Crunchtime eng war. Als also in den Schlussminuten alles noch offen war, schrillten bereits die Alarmglocken - aber diesmal platzte endlich der Knoten. "Ich denke, wir haben am Ende alles richtig gemacht", freute sich Paul George. "Wir haben tolle Team-Defense gespielt, um die Partie zu entscheiden. Wir haben unsere Freiwürfe getroffen und hatten die richtige Mentalität."
Das galt dabei vor allem für George selbst, der mit 36 Punkten und 9 Assists ein großartiges Spiel machte. Neben PG-13 war es aber ausnahmsweise mal Steven Adams, der sich ins Rampenlicht spielte: Der Kiwi kam auf 27 Punkte (Career High) und blieb dabei bei elf Würfen perfekt aus dem Feld. Russell Westbrook kam fast auf ein Triple-Double (15 Punkte, 14 Assists, 9 Rebounds), Carmelo Anthony blieb dagegen eher unauffällig (9 Punkte).
Auch er leistete aber seinen Anteil dabei, die Wolves am Ende zu kontrollieren. Bei Minnesota konnte am Ende weder Karl-Anthony Towns noch Andrew Wiggins (beide 23 Punkte) oder Jimmy Butler (22) das entscheidende Play liefern. Coach Tom Thibodeau ärgerte dabei vor allem, dass sein Team den Rebound-Kampf mit 26:42 deutlich verlor. "Man kann einem so guten Team nicht immer zweite und dritte Chancen liefern", schimpfte der Coach. "Sonst bezahlt man den Preis. Das haben wir heute getan."
Utah Jazz (12-11) - New Orleans Pelicans (11-11) 114:108 (BOXSCORE)
Wer hätte es für möglich gehalten, dass Utah zu diesem Zeitpunkt vor den Pelicans stehen würde, als Rudy Gobert sich vor einigen Wochen verletzte? Wahrscheinlich niemand. Aber die Jazz gehören weiter zu den großen Überraschungen der Saison - und das lag an diesem Abend vor allem an einem Grund. Denn Donovan Mitchell spielte sich in Abwesenheit des verletzten Rodney Hood komplett in einen Rausch.
Da die Jazz vor Scoring-Punch nicht unbedingt strotzen, erhielt der Rookie jede Menge Wurfmöglichkeiten (25 FGA), er nutzte sie aber auch. Überragende 41 Punkte standen für Mitchell am Ende zu Buche, es waren die meisten Punkte eines Rookies, seit Blake Griffin diese Zahl im Jahr 2011 mal übertroffen hatte. 29 Punkte machte er allein in der zweiten Hälfte und traf dabei auch in der Schlussphase wichtige Würfe, um das Spiel am Ende zu entscheiden.
Da war Anthony Davis wiederum schon nicht mehr dabei - The Brow verletzte sich Anfang des vierten Viertels an der Leiste und musste mit einem Rollstuhl aus der Halle gefahren werden. Zuvor hatte er 19 Punkte und 10 Rebounds aufgelegt. Topscorer der Pelicans war DeMarcus Cousins mit 23 Zählern und 13 Rebounds.
Bei den Jazz überstrahlte Mitchell zwar alles, aber auch Alec Burks zeigte von der Bank kommend mit 24 Zählern abermals ein gutes Spiel. Derrick Favors lieferte 18 Punkte und 11 Rebounds.