Durant glänzt mit Triple-Double bei Warriors-Sieg, LeBron rettet Cavaliers-Serie

SPOX
07. Dezember 201709:18
Kevin Durantgetty
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In Abwesenheit von Stephen Curry und Draymond Green übernimmt Kevin Durant die volle Kontrolle und legt ein Triple-Double auf. Auch LeBron James bestätigt seine Bestform und hält die Siegesserie der Cavaliers geradeso am Leben. DeMarcus Cousins dominiert die Nuggets mit 40 Punkten, Dennis Schröder kassiert eine OT-Pleite und die Bulls mit Paul Zipser verlieren äußerst unglücklich.

Cleveland Cavaliers (18-7) - Sacramento Kings (7-17) 101:95 (BOXSCORE)

Wenn man als Vize-Champion zwölf Siege in Folge auf dem Konto hat und dann die Sacramento Kings zu Gast sind, rechnet man eigentlich nicht mit Problemen. Doch so einfach war das Ganze dann doch nicht - denn die Underdogs aus Kalifornien schickten sich an, für eine Überraschung zu sorgen.

Angeführt von Zach Randolph, der nach den ersten drei Vierteln schon 18 Punkte auf dem Konto hatte, führten sie zwischenzeitlich mit 14 Punkten. Doch mit einer Menge Selbstvertrauen im Rücken nahmen die Cavs rechtzeitig Fahrt auf und konnten sich in den wichtigen Momenten mal wieder auf LeBron James verlassen. 1:35 Minute vor Schluss versenkte er einen Skyhook zur 97:95-Führung, kurze Zeit später sorgte er mit einem Stepback-Dreier für den Dagger. "Das hat sich gut angefühlt", gab der King anschließend zu Protokoll.

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Kein Wunder: James traf den besagten Dreier über JaKarr Sampson, mit dem er zuvor aneinander geraten war. So stehen die Jungs aus Ohio bei mittlerweile 13 Siegen in Folge und haben den Franchise-Rekord damit eingestellt.

James beendete den Abend mit 32 Punkten, 11 Rebounds und 9 Assists und zeigte sich dabei - wie das komplette Team (14/39 3FG) - treffsicher von Downtown (5/8 3FG). Kevin Love steuerte 18 Zähler und 13 Rebounds zum Sieg bei, Jeff Green (17 Punkte) und Kyle Korver (15) führten sie Second Unit an. Auf der anderen Seite blieb Z-Bo bei 18 Zählern und 10 Boards, Buddy Hield legte von der Bank kommend 17 Punkte auf.

Indiana Pacers (14-11) - Chicago Bulls (3-20) 98:96 (BOXSCORE)

Im Normalfall springt bei solchen Spielverläufen ein klassischer Start-Ziel-Sieg heraus. Diesen jedoch verpassten die Bulls - um 31 Sekunden. Dann nämlich setzte ein bärenstarker Victor Oladipo zum Dreier an und traf zur ersten Pacers-Führung des Abends. Nach einem Fehlwurf von Kris Dunn auf der anderen Seite war es anschließend auch Oladipo, der von der Freiwurflinie den Endstand besorgte, da Lauri Markkanen einen Dreier von ganz weit draußen zum möglichen Ausgleich nicht traf.

Dieser Kollaps (die Bulls verloren das vierte Viertel mit 13:29 und trafen dabei nur 27 Prozent aus dem Feld) "schmerzt extrem", gab ein geknickter Coach Hoiberg hinterher zu Protokoll. "Es bringt nichts, wenn man dreieinhalb Viertel lang gut spielt und dann alles wegwirft."

So war auch die starke Leistung von Dunn wertlos, der auf 18 Punkte, 6 Rebounds und 6 Assists kam. Paul Zipser stand 17 Minuten auf dem Parkett und kam dabei auf 6 Zähler, während auf der anderen Seite Oladipo das Spiel mit 27 Punkten und 8 Boards beendete. Bojan Bogdanovic trug 17 Zähler zum Pacers-Sieg bei.

Orlando Magic (11-15) - Atlanta Hawks (5-19) 110:106 OT (BOXSCORE)

Der Abend hätte so schön sein können für die Magic. Obwohl sie lange Zeit hinten lagen und viele Fehler machten, zeigten sie am Ende Herz und retteten sich - dank eines Dreiers von D.J. Augustin 6,2 Sekunden vor Schluss zum Ausgleich - in die Verlängerung, in der sie sich mit 14:10 durchsetzten.

Doch die Overtime begann für Orlando trotzdem unschön: Direkt in der ersten Possession verletzte sich Evan Fournier am Knöchel, weil er auf dem Fuß seines Team-Kollegen Nikola Vucevic landete. Immerhin: Der Floater, den er zuvor noch loswurde, fand den Weg durch die Reuse. Der Franzose musste aber anschließend vom Feld gebracht werden. Laut Coach Frank Vogel wurden umgehend Röntgen-Aufnahmen gemacht, die zunächst keine strukturellen Schäden zeigten. Doch genauere Diagnosen stehen noch aus.

So wurde Fournier, der mit 27 Punkten Topscorer des Spiels wurde, zum tragischen Helden. "Er ist ein unglaublicher Scorer", lobte Highflyer Aaron Gordon, der selbst auf 24 Zähler kam. Vucevic steuerte 22 bei.

Bei den Hawks wurde anschließend diskutiert, ob man beim letzten Angriff der Magic in der regulären Spielzeit nicht besser gefoult hätte, bevor Augustin zum Dreier ansetzen konnte. Es ist die wohl ewige Diskussion im Basketball. Coach Budenholzer jedenfalls erklärte, dass man seiner Defense immer vertrauen müsse und auch Dennis Schröder befand, dass es "die richtige Entscheidung" gewesen sei. "Wenn er trifft, gibt es Verlängerung, wenn nicht, gewinnen wir das Spiel." DS17 war derweil gut aufgelegt und kam auf 26 Punkte und 7 Assists, Taurean Prince unterstützte mit 19 Zählern.

New York Knicks (12-12) - Memphis Grizzlies (8-16) 99:88 (BOXSCORE)

Tim Hardaway Jr. wird den Knicks ein paar Wochen fehlen, dafür kehrte Kristaps Porzingis nach überstandener Knöchelverletzung zurück. Der Lette konnte aber nicht verhindern, dass große Teile der ersten Halbzeit den Grizzlies gehörten - was dazu führte, dass im Madison Square Garden zwischenzeitlich Totengräber-Stimmung herrschte. Schließlich ist Memphis ein Team, das man zu Hause schlagen sollte.

Doch noch vor dem Pausentee rissen sich die Knickerbockers am Riemen und reduzierten den 12-Punkte-Rückstand auf nur 2 Zähler. Damit ließ sich nach dem Seitenwechsel natürlich deutlich besser arbeiten. Langsam tauten auch die Fans auf, was wiederum viel mit Courtney Lee zu tun hatte: In Abwesenheit von Hardaway sprang er als Scorer auf der Zwei in die Bresche und lieferte mit 24 Punkten (4/6 3FG) eine tolle Leistung ab. Auch defensiv riss er sein Team des Öfteren mit.

"Tim nimmt normalerweise 18 bis 20 Würfe pro Spiel. Also liegt es nun an mir, das auszugleichen und für ihn einzuspringen", erklärte Lee anschließend.

Porzingis steigerte sich derweil im Laufe des Spiels und kam nach einer schwachen ersten Halbzeit noch auf 18 Punkte und 5 Rebounds. Michael Beasley (14 Punkte) hielt die Offense von der Bank am Leben. Auf der anderen Seite reichten 17 Punkte von Marc Gasol, um Grizzlies-Topscorer zu werden. Mario Chalmers kam auf 14 Zähler.

Charlotte Hornets (9-14) - Golden State Warriors (20-6) 87:101 (BOXSCORE)

"Es ist eine ziemlich luxuriöse Situation", erklärte Warriors-Coach Steve Kerr nach dem Spiel, "wenn man auf einen MVP verzichten muss und dann einfach ein anderer übernimmt."

Am Tag vor dem Spiel wurde bekannt gegeben, dass Stephen Curry den Warriors mehrere Wochen mit einer Knöchelverletzung fehlen wird. Was schlimm klingt, war im Duell mit den Hornets nicht ausschlaggebend - weil Kevin Durant einfach den Laden schmiss. Er agierte als primärer Ballhandler und organisierte fast im Alleingang die Dubs-Offensive, da auch Draymond Green (Schulter) verletzungsbedingt passen musste.

Das Ergebnis: Ein nie gefährdeter Sieg des Champions und ein amtliches Triple-Double (35 Punkte, 11 Rebounds, 10 Assists) für KD. "Es macht schon Spaß, wenn man die ganze Offense kreieren kann", zeigte er sich hinterher zufrieden mit seinem temporären Status als alleiniger Superstar. Klay Thompson legte derweil 22 Punkte auf (4/7 3FG).

Die Hornets mussten auf ihren Head Coach Steve Clifford verzichten, der aus gesundheitlichen Gründen derzeit nicht beim Team weilt. Sein Assistent Stephen Silas agierte deshalb als Chef an der Seitenlinie. Kemba Walker legte 24 Punkte und 5 Assists auf, Dwight Howard (14 Punkte, 7 Rebounds) blieb unter seinen Möglichkeiten.

Milwaukee Bucks (13-10) - Detroit Pistons (14-10) 104:100 (BOXSCORE)

Ein reibungsloser Heimsieg ist definitiv was anderes, aber das wird den Bucks letztendlich egal sein. Was war passiert? Nachdem sie die erste Halbzeit mit 60:51 dominiert hatten, verloren sie nach dem Seitenwechsel zwischenzeitlich den Faden und gaben ihren Vorsprung her.

Doch Milwaukee stellt mittlerweile den Anspruch an sich, ein reifes Team zu sein. Dem wurden sie gerecht - denn durch einen bärenstarken 14:1-Run während des vierten Viertels rissen sie das Ruder erneut herum, diesmal entscheidend. Auch die Defense war sehr fokussiert und erlaubte den Pistons knapp acht Minuten lang kein einziges Field Goal.

Zudem zeigten sich die Hausherren in Person von Eric Bledsoe (22 Punkte) enorm nervenstark: Der Guard traf in den letzten 20 Sekunden des Spiels 4 Freiwürfe und brachte den Erfolg somit unter Dach und Fach. "Wir sind einfach immer drangeblieben", erklärte Khris Middleton das Erfolgsrezept. "Wir haben immer an uns geglaubt."

Giannis Antetokounmpo kam auf insgesamt 25 Punkte, 10 Rebounds und 4 Assists, Middleton streute 21 Zähler ein. Bester Mann der Pistons war Andre Drummond mit 27 Punkten und 20 Rebounds, auch Avery Bradley (20 Punkte) war gut in Form. Allerdings ließ die Produktivität der Second Unit zu wünschen übrig, wie Coach Stan van Gundy nach dem Spiel anmerkte.

New Orleans Pelicans (13-12) - Denver Nuggets (13-11) 123:114 (BOXSCORE)

In diesem Duell stand viel auf dem Spiel - schließlich befinden sich beide Teams in ähnlichen Tabellen-Regionen und gelten somit als direkte Konkurrenten. Die Ausfälle von Paul Millsap und Anthony Davis sorgte derweil für eine unschöne Art von ausgleichender Gerechtigkeit. Allerdings musste Denver zusätzlich auf Nikola Jokic verzichten.

Die Pels hingegen sind bekanntlich in der glücklichen Lage, über DeMarcus Cousins zu verfügen, der AD an diesem Abend vergessen machte. Boogie war mal wieder eine absolute Macht im Lowpost und im Rebound. 40 Punkte (12/25 FG), 22 Rebounds und 4 Blocks hatte er am Ende auf dem Konto - da mussten die Nuggets irgendwann einknicken. "Er ist der derzeit dominanteste Spieler der Liga", lobte Cousins' Kollege Rajon Rondo hinterher. "Wenn er aufpostet, braucht es zwei oder drei Verteidiger, um ihn zu stoppen. Das macht es für uns anderen einfacher."

Knapp zwölf Minuten vor Schluss war das Geschehen noch offen, als die Pels lediglich mit 97:94 führten. Dann jedoch setzten sie zu einem 20:3-Run an, der die Entscheidung brachte. Insgesamt trafen die Hausherren 53,5 Prozent aus dem Feld und 38,7 Prozent von der Dreierlinie.

Unterstützung erhielt Cousins von Jrue Holiday (27 Punkte, 7 Assists) und E'Twaun Moore (14 Punkte), Topscorer der Nuggets war Gary Harris mit 24 Zählern, Jamal Murray und Will Barton kamen jeweils auf 15.

San Antonio Spurs (17-8) - Miami Heat (11-13) 117:105 (BOXSCORE)

Auf die Frage, wo die San Antonio Spurs derzeit ohne LaMarcus Aldridge stehen würden, hatte Coach Pop jüngst mit "in der Toilette" geantwortet. Kein Wunder: In Abwesenheit von Kawhi Leonard erinnert LMA derzeit an seine besten Tage aus Portland und ist hauptverantwortlich dafür, dass die Texaner hervorragend dastehen.

Gegen die Heat bewiesen sie allerdings, dass sie keinen Aldridge in Überform brauchen, um Siege einzufahren. Denn diesmal kam der L-Train "nur" auf 18 Punkte und 4 Rebounds. Damit war er einer von acht Spielern, die an diesem Abend zweistellig punkteten. Darunter Rudy Gay (16) und Bryn Forbes (17). Bei dieser Harmonie ist es kein Wunder, dass Manu Ginobili betonte, dass sich "jeder einzelne Spieler bei uns" wichtig fühlt.

Wichtig war auch eine Steigerung der Defense San Antonios. Ließen sie in der ersten Halbzeit noch eine fast 60-prozentige Wurfquote Miamis zu, erhöhten sie in der zweiten Halbzeit die Intensität. Davon zehrten sie auch in der Offensive. Eine 86:82-Führung, die die Hausherren mit in den Schlussabschnitt nahmen, sollten sie nicht mehr hergeben.

Bei den Heat gaben Wayne Ellington (25 Punkte, 9/12 FG) und Dion Waiters (22 Punkte, 8/12 FG) ihr Bestes, konnten die Niederlage aber nicht verhindern. Josh Richardson kam auf 19 Zähler.

Los Angeles Clippers (8-15) - Minnesota Timberwolves (15-11) 107:113 (BOXSCORE)

Die Clippers haben derzeit nicht viel zu lachen, nun gab es immerhin eine gute Nachricht: Mit Danilo Gallinari kehrte einer der Verletzten ins Starting Lineup zurück. Mit 2/13 Treffern aus dem Feld hat er zwar noch jede Menge Arbeit vor sich, doch allein die Anwesenheit des Italieners sorgte dafür, dass die Offense der Clips etwas flüssiger lief.

Einen Heimsieg gab es allerdings trotzdem nicht. Die Wolves trafen in der Offensive nämlich 55 Prozent ihrer Würfe und kompensierten dadurch ihre - mal wieder - schwache Defense. Durch diese blieb es bis kurz vor Schluss spannend, wodurch sich Coach Tom Thibodeau gezwungen sah, seine Rotation auf acht Spieler zu begrenzen. Jimmy Butler stand 43 Minuten auf dem Parkett, Karl-Anthony Towns 39, Jeff Teague 37.

Entsprechend solide war auch ihre Ausbeute. Butler kam auf 19 Punkte, 8 Rebounds und 8 Assists, Towns auf 21 Zähler und 12 Rebounds. Bester Scorer der Clippers war Austin Rivers mit 23 Punkten, während DeAndre Jordan am Brett rackerte (18 Punkte, 21 Rebounds).