Brandon Ingram wirft die Lakers zum Sieg, OKC kassiert Pleite in Mexiko

SPOX
08. Dezember 201709:09
Brandon Ingram versenkte die 76ersgetty
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Brandon Ingram trifft für die Lakers einen Gamewinner bei den Philadelphia 76ers und die Thunder kassieren eine Pleite gegen die Nets bei den Global Games. Außerdem: Bradley Beal trägt die Wizards zum Sieg und die Rockets bleiben heiß.

Philadelphia 76ers (13-11) - Los Angeles Lakers (9-15) 104:107 (BOXSCORE)

Playoff-Atmosphäre in Philly! Schließlich war mit den Lakers ein Team zu Gast, das eines Tages ähnlich talentiert daherkommen könnte wie die Sixers - und da will man natürlich zeigen, wo der einzig wahre Process stattfindet. Und so entwickelte sich ein tolles Spiel, in dem über weite Strecken die Gäste die Oberhand hatten. Doch angepeitscht vom Publikum erholten sich die Sixers von einem 16-Punkte-Rückstand.

Knapp 40 Sekunden vor Schluss glich ein starker Joel Embiid die Angelegenheit von der Freiwurflinie aus. Im Folgeangriff verwarf Lonzo Ball einen Dreier, sodass wieder Philly den Ball hatte. Dieses Mal jedoch hatte Embiid keinen Erfolg, es ging also wieder in die andere Richtung. Und dann kam der große Auftritt von Ball und Brandon Ingram. Der Point Guard zog zur Baseline, woraufhin sich die Helpside um ihn herum zusammen zog. Es folgte ein punktgenauer Pass auf Ingram zur Dreierlinie - und der 20-Jährige behielt die Nerven. Bei noch 0,8 Sekunden auf der Uhr flog der Ball durch die Reuse. Gamewinner!

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"Er hat einen großartigen Pass gespielt", sagte Ingram hinterher über Ball. "Und ich hatte genügend Selbstvertrauen für den Wurf." LaVar Ball, der auch anwesend war und sich oftmals mit dem Publikum anlegte, behauptete indes, dass Lonzo diesen Pass gesehen und geplant habe, lange bevor er ihn tatsächlich spielte.

Ingram beendete die Partie mit 21 Punkten, 7 Rebounds und 6 Assists, Ball schnupperte an einem Triple-Double (10 Punkte, 8 Rebounds, 8 Assists). Sieben Lakers-Spieler punkteten zweistellig. Auf der anderen Seite legte Embiid 33 Punkte, 7 Rebounds, 6 Assists und 5 Blocks auf, Robert Covington kam auf 19 Zähler. Das dicke Triple-Double von Ben Simmons (12 Punkte, 15 Assists, 13 Rebounds) blieb letztlich wertlos.

Phoenix Suns (9-18) - Washington Wizards (14-11) 99:109 (BOXSCORE)

Dieser Mann hat einen Lauf! In Abwesenheit von John Wall, der mit Knieproblemen aussetzt, blüht Bradley Beal förmlich auf und lieferte nach seiner 51-Punkte-Gala gegen Portland die nächste Show ab.

Schon früh im Spiel mussten die Hausherren Schlimmes befürchten. Beal war sofort im Rhythmus und trug die Offense seines Teams, hatte zur Halbzeit schon 22 Punkte auf dem Konto. Das reichte allerdings nicht, um hartnäckige Suns abzuschütteln: Sie blieben immer in Reichweite, 5:46 Minuten vor Schluss stand das Spiel beim 96:98 noch auf der Kippe. Die Hausherren ließen anschließend aber einiges liegen, sodass die Hauptstädter den Abend mit einem 11:3-Lauf beenden konnten.

Beal kühlte im Laufe des Spiels etwas ab, kam am Ende aber trotzdem auf stolze 34 Punkte (13/22 FG). Unterstützung erhielt er von Markieff Morris, der effizient abschloss (8/12 FG) und 21 Zähler auflegte. Kelly Oubre Jr. machte ein ordentliches Spiel von der Bank (12 Punkte). Bei den Suns, die derzeit ohne den an den Adduktoren verletzten Devin Booker auskommen müssen, punkteten alle Starter zweistellig, darunter T.J. Warren (23) und Greg Monroe (15).

Brooklyn Nets (10-14) - Oklahoma City Thunder (11-13) 100:95 (BOXSCORE)

Den Trip nach Mexiko City zu den Global Games haben sich die Thunder sicherlich anders vorgestellt. Mit zuletzt drei Siegen in Folge schien es endlich mal konstant aufwärts zu gehen - doch diesen kleinen Trend machten sie sich gegen die Nets wieder kaputt.

Nun könnte man argumentieren, dass mit Paul George (Wadenprellung) ein wichtiger Spieler fehlte. Für ihn rückte Alex Abrines in die Starting Five, war aber kein Faktor (5 Punkte). Die Nets sind aber bekanntlich auch arg limitiert unterwegs, zum Beispiel fehlen D'Angelo Russell und Jeremy Lin.

Durch ihren schnellen und auf Shooting ausgelegten Ball fand Brooklyn aber trotzdem bessere Wege als OKC, um den Ball im Korb unterzubringen. Die Produktivität der Second Unit hatte daran großen Anteil: Während das Spiel der Thunder ohne die Elite mehr oder weniger Einbrach, hatte die Nets-Bank mit Caris LeVert (21 Punkte, 10 Assists, 5 Rebounds) oder Quincy Acy (11) Optionen. Darüber hinaus machten Rondae Hollis-Jefferson (17 Punkte) und Allen Crabbe (15) ordentliche Spiele.

Die überraschend gute Saison der Nets geht damit weiter, sie haben nun schon 10 Siege auf dem Konto (nur einen weniger als OKC). Das dürfte Russell Westbrook gar nicht gefallen, obwohl er 31 Punkte (10/27 FG) auflegte. Carmelo Anthony war mit 11 Punkten und 5/20 (!) Treffern aus dem Feld indes ein Totalausfall.

Utah Jazz (13-13) - Houston Rockets(19-4) 101:112 (BOXSCORE)

So langsam wird die Dominanz der Rockets beängstigend. Normalerweise gewinnen sie ihre Spiele ja per Blowout, wodurch sich die Frage stellt, wie sie in kritischen Situationen reagieren. Die Antwort lieferten die Texaner in Utah - allerdings nur eine Halbzeit lang.

24 Minuten hielten die Hausherren nämlich mit, waren auf 5 Punkte dran zum Pausentee. Dann jedoch schalteten die Raketen in ihren Lieblingsmodus und kamen offenbar zu der Erkenntnis, dass Blowouts doch mehr Spaß machen als "normale" Spiele. Im dritten Viertel trafen sie 7/12 Dreier und gewannen den Durchgang mit 37:20. Danach war das Ding durch - auch, wenn die Jazz noch einmal einen 9:0-Run schafften. Mehr als Ergebnis-Kosmetik war das allerdings nicht mehr.

James Harden legte geschmeidige 29 Punkte und 5 Rebounds auf, Chris Paul kam auf 18 Punkte, 9 Rebounds (bitter!) und 13 Assists. Ryan Anderson hatte ein heißes Händchen von Downtown (23 Punkte, 5/6 3FG). Auf der anderen Seite bestätigte Donovan Mitchell seine Form und überzeugte mit 26 Zählern.