Oladipo beendet Cavaliers-Serie, Mavericks verlieren mit kaltem Nowitzki

SPOX
09. Dezember 201710:11
Victor Oladipo war gut draufgetty
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Die Siegesserie der Cavaliers endet bei den Pacers, weil Victor Oladipo sein nächstes großes Spiel macht. Die Mavericks mit einem kalten Dirk Nowitzki belohnen sich nicht für eine gute Leistung bei den Bucks, die Warriors beenden einen perfekten Roadtrip und die Bulls können doch noch gewinnen. Außerdem: Zach Randolph dreht auf und erledigt die Pelicans.

Charlotte Hornets (9-15) - Chicago Bulls (4-20) 111:119 OT (BOXSCORE)

Die Hornets sind offenbar ein dankbarer Gegner für die sonst so desaströs aufspielenden Chicago Bulls. Im zweiten Spiel gegen Charlotte konnte Chicago den zweiten Sieg einfahren. Gegen die restlichen NBA-Teams liest man hingegen eine traurige Bilanz von 2-20. Mit diesem Overtime-Sieg beendeten die Gäste ebenfalls ihre Niederlagenserie von zehn Spielen in Folge.

Mit einem 8:0-Lauf konnten die Bulls um einen starken Lauri Markannen (24 Punkte, 12 Rebounds) sich früh im Schlussviertel eine Führung erarbeiten. In einer hektischen Endphase glich Kemba Walker (20 Punkte, 5/16 FG) das Spiel dann aber mit zwei Freiwürfen aus und Kris Dunn verpasste im Gegenzug den potentiellen Gamewinner. In der Verlängerung ließen die Bulls dann nicht mehr viel zu und Markannen machte mit einem Dreier den Deckel drauf.

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"Lauri hat heute wieder gezeigt, dass er ein verdammt guter Spieler ist", sagte ein stolzer Fred Hoiberg nach dem Spiel. Point Guard Dunn zeigte sich sehr aggressiv und konnte ein Double-Double verbuchen (20 Punke, 8/24 FG), 12 Assists). Robin Lopez tat ihm das mit 19 Punkten und 10 Rebounds gleich. Paul Zipser durfte 10 Minuten auf dem Parkett stehen, blieb aber ohne Punkte. Außerdem feierte Nikola Mirotic nach langer Verletzungspause sein Comeback und erzielte 6 Punkte in 15 Minuten von der Bank.

Ohne die Verletzten Big-Men Frank Kaminsky und Cody Zeller musste Dwight Howard satte 43 Minuten Spielen und produzierte mit 25 Punkten und 20 Rebounds ein massives Double-Double. Mit Marvin Williams (17 Punkte), Walker und Nicolas Batum (9 Punkte) spielten drei weitere Akteure mehr als 40 Minuten und vielleicht war das auch ein Grund, warum den Hornets hinten raus die Luft ausging.

Interims-Coach Stephen Silas wollte das nicht als Ausrede gelten lassen, erkannte dies aber als Problem für die nächsten Spiele an: "Das ist eine Mindset-Sache. Wir müssen einfach die richtige Einstellung haben, wenn wir da rausgehen. Unsere Jungs von der Bank werden mehr Minuten spielen müssen als sie es gewohnt sind."

Detroit Pistons (14-11) - Golden State Warriors (21-6) 98:102 (BOXSCORE)

Nach einer deutlichen Führung für die Warriors wurde es hinten raus nochmal richtig knapp: Mit noch 22 Sekunden zu spielen hatte Avery Bradley seine Mannschaft mit zwei Freiwürfen auf zwei Punkte herangebracht und Shaun Livingston versagten darauf die Nerven an der Linie. Reggie Jackson verpasste mit einem wilden Korblegerversuch aber die Chance auf den Ausgleich und Klay Thompson behielt im Anschluss die Nerven und versenkte die Freiwürfe zum 102:98-Endstand.

Trotz der Zittermomente am Schluss, zeigte sich Warriors-Coach Steve Kerr nach dem Spiel überglücklich mit seiner Mannschaft, die mit dem hier sechsten Sieg einen perfekten Roadtrip beendeten: "Das hier ist einfach ein großartiges Ende eines unglaublichen Trips. Die letzten beiden Spiele ohne Steph (Curry) haben uns natürlich Probleme bereitet, aber ich bin überglücklich mit dem Einsatz meiner Mannschaft und freue mich wieder nach Hause zu fahren."

Kevin Durant (36 Punkte, 12/23 FG, 10 Rebounds, 7 Assists, 5 Blocks) überragte erneut in der Rolle als klarer Anführer seines Teams und Draymond Green zeigte trotz nur 2 Punkten eine sensationelle Leistung mit 6 Blocks, 3 Steals und 13 Assists. Angesprochen auf die Zahlen, die er und Durant gemeinsam auflegten, gab Green dann auch offen zu: "Okay, das ist wirklich beeindruckend."

Bei den Pistons war Avery Bradley mit 25 Punkten (9/17 FG) der beste Mann. Andre Drummond verpasste mit 8 Punkten (2/9 FG) und 17 Rebounds nur knapp das gewohnte Double-Double. Drummond zeigte nach dem Spiel außerdem ein wenig Frust als er auf eine Szene hindeutete, in der Kevin Durant nach einem verfehlten Dreier leicht verzögert hinfiel und mit drei Freiwürfen belohnt wurde: "Ich möchte keine Strafe bekommen - also werde ich das nicht kommentieren."

Indiana Pacers (15-11) - Cleveland Cavaliers (18-8) 106:102 (BOXSCORE)

Nach 13 Siegen in Folgen ist die Serie der Cavs gerissen - dank Victor Oladipo. Der Neuzugang der Pacers zeigte erneut nicht nur eine starke Leistung mit 33 Punkten (11/24 FG) und 8 Rebounds, vor allem in der Crunchtime konnten sich seine Pacers mal wieder auf ihn verlassen. Sein Dreier zum 103:97 entschied letztendlich die Partie und der Cavs-Coach Tyronn Lue ging nach dem Spiel soweit, Oladipo einen "All-Star" zu nennen.

Oladipo freuten diese Kommentare natürlich: "Das von jemandem wie ihm zu hören, der in seiner Karriere bisher von so vielen großartigen Spielern umgeben war und mit vielen großartigen Spielern gespielt hat, ist für mich eine große Ehre." Zufrieden mit sich und seinem Team sei er aber noch lange nicht: "Ich muss noch besser werden und wir als Team müssen noch besser werden."

Bevor Oladipo den vorentscheidenden Dreier traf, hatten die Cavs eigentlich noch reihenweise Chancen, das Spiel auszugleichen - am Ende fehlte aber einfach das Quäntchen Glück und besonders Kyle Korver und JR Smith vergaben für ihre Verhältnisse sehr machbare Würfe.

LeBron James verpasste mit 29 Punkten (12/22 FG), 10 Rebounds und 8 Assists nur knapp ein Triple-Double. Kevin Love erzielte 20 Punkte (6/16 FG).

Orlando Magic (11-16) - Denver Nuggets (14-11) 89:103 (BOXSCORE)

Dank einer starken Bankleistung kam Denver nach einem grausamen ersten Viertel (14 Punkte) schnell wieder zurück und baute darauf eine danach nicht mehr gefährdete Führung auf. Besonders lobend zu erwähnen ist dabei Kenneth Faried, der extrem effiziente 20 Punkte auflegte (8/10 FG, 4/5 FT) und auch noch 10 Rebounds oben drauf legte. Mit Emmanuel Mudiay (18) und Malik Beasley (12) konnten zwei weitere Akteure zweistellig von der Bank punkten.

"Ich habe unserer Second-Unit mehr Minuten gegeben - das hatten sie sich verdient", lobte Nuggets-Coach Mike Malone. "Wir haben großartige Energie und Effizienz gezeigt. Jedes Mal, wenn man die gegnerische Bank 53:16 schlägt, hat man denke ich einen ganz guten Job gemacht."

So konnten die Nuggets die Ausfälle von Langzeitpatient Paul Millsap und Nikola Jokic kompensieren. Ähnliches hätte sich sicher auch Magic-Trainer Frank Vogel erhofft, der auf Eric Fournier verzichten musste und dazu zog sich Aaron Gordon im dritten Viertel auch noch eine Gehirnerschütterung zu. "Es nicht leicht, wenn man Spieler verliert, aber das gehört dazu - jedes Team macht das durch", kommentiere Vogel. "Die restlichen Spieler müssen dann eben eine Schippe drauflegen, damit wir einen Weg finden, Spiele zu gewinnen."

Das satte Double-Double von Nikola Vucevic (21 Punkte, 17 Rebounds) verpuffte so in der Niederlage. Jonathan Simmons erzielte ebenfalls 21 Punkte (9/17 FG), Aaron Gordon verbuchte 14 Zähler (5/12 FG).

Memphis Grizzlies (8-17) - Toronto Raptors (16-7) 107:116 (BOXSCORE)

Lange sah es nach einem ersehnten Erfolgserlebnis für die Grizzlies aus, die in der ersten Halbzeit bereits mit 17 Punkten führten, in der zweiten Halbzeit drehten die Raptors dann aber auf und ließen im Schlussviertel nur noch magere 14 Memphis-Punkte zu.

"Wir ärgern uns darüber, dass wir diese Führung überhaupt zugelassen haben", kommentiere DeMar DeRozan, der mit 26 Punkten der erfolgreichste Punktesammler seiner Mannschaft war. "Wir haben uns das Leben selbst schwergemacht, wussten dann aber einfach, dass wir für den Rest der Partie starken Basketball spielen müssen."

Memphis ließ nach einem unglaublichen ersten Viertel (74 Prozent Wurfquote) immer weiter nach. Interimstrainer J.B. Bickerstaff ließ nach dem Spiel in erster Linie seinen Frust über die die Transition-Defense raus: "41 Fastbreak-Punkte können nicht passieren! Wenn man diese Jungs in das Laufen kommen lässt, ist es schwer sie zu schlagen." Außerdem ärgerten ihn, dass Tyreke Evans und Marc Gasol jeweils ein technisches Foul in der Schlussphase ernteten: "Wir sind nicht in der Position, uns solche mentalen Fehler erlauben zu dürfen. Keiner braucht 2 Punkte momentan mehr als wir."

Evans erzielte 27 Punkte (10/19 FG) für die Grizzlies. Marc Gasol lieferte 20 Punkte (7/16 FG) und 7 Rebounds dazu. Der Österreicher Jakob Pöltl stand 24 Minuten für die Raptors auf dem Platz und verbuchte 8 Punkte und 7 Rebounds. Damit hat Pöltl bereits mehr Punkte gesammelt als in seiner Rookie-Saison.

Milwaukee Bucks (14-10) - Dallas Mavericks (7-19) 109:102 (BOXSCORE)

Der Aufwärtstrend der Dallas Mavericks aus den letzten Wochen hielt auch gegen die Bucks weiter an - belohnen konnten sie sich am Ende aber nicht. Mit noch 4:23 Minuten zu spielen brachte Devin Harris die Mavs noch mit 98:97 in Führung, dann übernahm aber Khris Middleton. 12 seiner 31 Punkte (10/18 FG) erzielte er in dem darauffolgenden Abschnitt und entschied das Spiel zu Gunsten der Heimmannschaft.

Dallas blieb lange im Spiel, weil vor allem Wesley Matthews sein wohl bestes Spiel der Saison absolvierte. Mit 29 Punkten (11/15 FG, 5/7 3FG) war er mit Abstand der beste Offensivspieler der Mavs, bei denen Rookie Dennis Smith Jr. die Partie wegen Hüftproblemen aussetzte. Harrison Barnes lieferte 18 Punkte (7/17 FG), Dirk Nowitzki (11 Punkte, 3/10 FG) zeigte sich etwas weniger zielsicher als in den vorherigen Spielen und Maxi Kleber verbuchte 7 Punkte (3/6 FG) und 5 Rebounds in 24 Minuten.

Neben Middleton überzeugte wie gewohnt Giannis Antetokonmpo mit 27 Punkten (8/19 FG), 11 Rebounds, 2 Steals und 2 Blocks. Neuzugang Eric Bledsoe konnte sich für seine 24 Punkte (6/17 FG) vor allem auf seine Sicherheit an der Freiwurflinie verlassen (11/12 FT).

New Orleans Pelicans (13-13) - Sacramento Kings (8-17) 109:116 (BOXSCORE)

DeMarcus Cousins war selbstverständlich hochmotiviert gegen sein ehemaliges Team: Mit 38 Punkten (14/30 FG) war er Topscorer der Partie, sammelte dazu 11 Rebounds ein und holte 3 Steals - allerdings erlaubte Boogie sich auch 8 Ballverluste und musste am Ende eine bittere Niederlage einstecken.

Mit noch 3:18 Minuten zu Spielen im vierten Viertel führten die Pelicans noch 100:91, doch dann wollte kein Wurf mehr fallen und auf der anderen Seite erzielte Buddy Hield , der als Teil des Cousins-Trades nach Sacramento wanderte, 8 Punkte und glich das Spiel 102:102 aus. Der Mann des Abends, Zach Randolph (35 Punkte, 14/22 FG, 13 Rebounds), hatte dann sogar noch die Chance auf den Sieg, vergab aber in Korbnähe. In der Verlängerung lieferte ‚Z-BO' dann aber und stellte mit zwei Dreiern früh die Weichen für den Sieg.

"Wenn man heiß ist, ist man heiß", kommentierte Rookie De'Aaron Fox über seinen Veteranen, der mit insgesamt fünf Dreiern ein Career-High aufstellte. Mit 36 Jahren war Randolph nur 8 Zähler von seinem Career-High (43 Punkte) entfernt, welches er 2007 - damals noch für die Blazers - aufstellte.

Cousins zeigte sich nach dem Spiel unzufrieden mit dem Einsatz der Mannschaft: "Ich fand, wir haben heute einfach nicht mit der nötigen Konsequenz gespielt. Wir sind irgendwie nur durchs Spiel spaziert und haben ihnen so Kraft gegeben. Wir hatten genug Möglichkeiten, waren aber einfach nicht auf dem Gas über das komplette Spiel."