Die Houston Rockets sind weiter nicht zu stoppen und gewinnen in einem wilden Shootout gegen die New Orleans Pelicans ihr zehntes Spiel in Folge. Die Oklahoma City Thunder kassieren die nächste Heimniederlage, während die Golden State Warriors gegen die Portland Trail Blazers in der Schlussphase noch einmal zittern müssen.
Houston Rockets (21-4) - New Orleans Pelicans (13-13) 130:123 (BOXSCORE)
Was war denn das für ein verrücktes Spiel in Houston? Schon die erste Halbzeit lieferte einige Geschichten. 76 Punkte machten die Pelicans, doch die Führung hatten dennoch die Gastgeber inne, die 78 Zähler auflegten. Seit 1990 hatte es kein Team geschafft, mit einer solchen Punkteausbeute zur Pause zurück zu liegen. Dazu hatten die Pels zu diesem Zeitpunkt 14 von 19 Dreiern getroffen.
Die Rockets hatten aber einen James Harden, der diesmal weniger scorte, dafür aber immer das Auge für den freien Mitspieler hatte. 14 Assists hatte der Bart schon zur Halbzeit gespielt und damit den Franchiserekord von Jerry Lucas eingestellt. Am Ende waren es 17 und somit die Einstellung des persönlichen Rekords. Dazu kamen 26 Punkte (8/16 FG) und 6 Steals.
Dabei war jeder einzelne Punkt nötig, denn die Gäste waren die Ersten, die anfingen, Defense zu spielen. Das Team von Alvin Gentry hielt Houston im dritten Viertel bei 18 Punkten und erspielte sich zwischenzeitlich eine Führung von 13 Zählern. Das reichte aber nicht gegen die Rockets, bei denen der Backcourt wie schon gegen Portland im Schlussabschnitt aufdrehte. 20 der letzten 34 Rockets-Punkte gingen auf das Konto von Chris Paul (20) und Harden.
Drei Minuten vor dem Ende war die Partie komplett ausgeglichen, doch Harden machte die nächsten 7 Zähler. Der bärenstarke Jrue Holiday (37 Punkte, 16/21 FG) brachte die Gäste von Downtown noch einmal heran, doch Harden klaute E'Twaun Moore den Spalding und netzte die anschließenden Freiwürfe.
Neben CP3 und Harden überzeugten auch Clint Capela (28 Punkte, 13/14 FG) und Eric Gordon (27, 5/6 Dreier) in der Offense. Die Pelicans trafen ebenfalls 57,6 Prozent aus dem Feld, konnten aber auch wegen 18 Ballverlusten nicht gewinnen. Neben Holiday stach Moore mit einem Career High von 36 Zählern (15/20 FG, 6/8 Dreier) heraus. DeMarcus Cousins kam auf 24 Zähler und 14 Rebounds, während Rajon Rondo sein erstes Triple-Dobule der Saison verbuchte (13 Punkte, 12 Rebounds, 12 Assists). Anthony Davis musste wegen Adduktorenproblemen aussetzen.
Memphis Grizzlies (8-19) - Miami Heat (13-13) 82:107 (BOXSCORE)
"Wir haben unseren Fans heute nicht das geliefert, was sie verdienen", ging Grizzlies-Coach J.B. Bickerstaff mit seiner Mannschaft nach dem Spiel hart ins Gericht. "Gleiches gilt für die gesamte Organisation und das Team." Harter Tobak, dem sich Marc Gasol anschloss und sagte, dass das Team seine Kultur verloren habe. Nachdem es zur Pause noch ein ausgeglichenes Spiel war, hielten die Heat die Gastgeber nach dem Wechsel bei lediglich 40 Punkten und erzielten alleine im vierten Abschnitt 37 Zähler.
Dabei zeigte sich mal wieder, wie tief der Kader Miamis ist. Sieben Spieler punkteten zweistellig, wobei Goran Dragic mit 19 Zählern Topscorer seiner Farben war. Im vierten Viertel drehte dann aber sein Backup, Tyler Johnson, auf. Alle seine 14 Punkte (5/5 FG) machte die Mikrowelle in diesen zwölf Minuten und versenkte dabei gleich vier Dreier. Als Team traf Miami über die Hälfte seiner Distanzwürfe (14/27 Dreier).
Dazu wurde Memphis nach der Pause bei mageren 33 Prozent aus dem Feld gehalten, was die anschließende Ernüchterung nach dem Spiel hervorrief. Es war die 15. Niederlage im 16. Spiel. Gasol scorte 19 Punkte, seine Wurfquote aber erneut nicht ruhmreich (5/14 FG). Andrew Harrison, der weiterhin den verletzten Mike Conley vertritt, kam auf 16 Zähler.
Für Heat-Coach Erik Spoelstra war es dagegen der 454. Sieg als Trainer Miamis. Damit fehlt dem Meistercoach von 2012 und 2013 nur noch ein Sieg, um den Franchiserekord der Heat einzustellen. Den hält im Moment noch Spoelstras Boss - Pat Riley.
Oklahoma City Thunder (12-14) - Charlotte Hornets (10-16) 103:116 (BOXSCORE)
"Wir haben erst 26 Spiele absolviert. Es gibt aber 82." Das klingt fast schon nach einer Durchhalteparole, die Russell Westbrook nach der Niederlage gegen die Hornets in die Mikrofone diktierte. Schon etwas kritischer war da Paul George: "Wir können sagen, dass wir uns noch finden müssen, doch irgendwann muss das auch einmal passieren."
Charlotte hatte vor dem Spiel erst einmal in fremder Halle in dieser Saison gewonnen, fühlte sich aber in der Chesapeake Energy Arena sichtlich wohl, spätestens nach einem 8:0-Run, der den Gästen im dritten Viertel eine 74:66-Führung bescherte. Wenig später wuchs der Vorsprung sogar auf 20 Zähler an. Satte 40 Punkte verbuchten die Hornets, während sie OKC bei lediglich 22 Zählern und einer Wurfquote von 31,8 Prozent für den Abschnitt hielten.
Die Vorentscheidung, auch wenn MVP Westbrook später noch einmal auf 11 Punkte verkürzen konnte. Charlotte hatte zuvor aber Selbstvertrauen getankt und traf auch in den letzten zwölf Minuten zwei Drittel der Würfe. Der starke Dwight Howard machte allein 9 seiner 23 Punkte im Schlussabschnitt. Auch die anderen Starter markierten jeweils mehr als 10 Punkte. Kemba Walker verpasste mit einer umsichtigen Vorstellung das Double-Double nur knapp (19, 9 Assists).
Dagegen hängt bei den Thunder der Haussegen weiter schief. Carmelo Anthony (11) verließ wortlos die Halle. Westbrook stemmte sich mit 30 Punkten und 7 Assists gegen die Niederlage. PG-13 steuerte weitere 20 Zähler bei. Die Bank der Thunder kam zusammen auf nur magere 19 Zähler (6/22 FG).
Golden State Warriors (22-6) - Portland Trail Blazers (13-13) 111:104 (BOXSCORE)
Nach einem Viertel war es (scheinbar) vorbei mit der Herrlichkeit der Blazers. Nachdem es nach zwölf Minuten noch 29:28 für die Gäste stand, drehten die Dubs in der Folge gewaltig auf. Bei Portland lief nichts mehr zusammen, auch weil die Defense der Warriors sich auch ohne den weiter verletzten Draymond Green bärenstark präsentierte. Zwar verbuchte Portland einige Punkte in Transition, doch im Halfcourt schien der Korb zeitweise wie zugenagelt.
Vor allem Rookie Jordan Bell konnte sich bei den Warriors mit guten Defensiv-Aktionen, darunter einem fiesen Chasedown-Block gegen Damian Lillard, auszeichnen. Dazu machte der Ersatz von Green auch im Angriff eine gute Figur und kam auf 11 Zähler (5/6 FG). Fixpunkt der Offense war aber erneut in Abwesenheit von Stephen Curry der amtierende Finals-MVP, Kevin Durant (28). Zwar setzte er seine Mitspieler nicht so wie zuletzt ein, dafür hatte KD aber den Touch und war von der Blazers-Defense über drei Viertel nicht zu stoppen.
Der Vorsprung wuchs auf bis zu 24 Punkte an, doch die Blazers bäumten sich mit der Second Unit noch einmal auf und Mitte des vierten Viertels musste das Oracle plötzlich wieder zittern, als der starke Damian Lillard (39 Punkte, 12/28 FG) per Monster-Dunk auf 6 Zähler verkürzte. Dann wachte aber plötzlich Klay Thompson (24) auf und nagelte zwei Dreier innerhalb von einer Minute rein und sorgte wieder für klare Verhältnisse.
Letztlich fehlte es Lillard an Unterstützung in der Offensive. Vor allem der Ausfall von Jusuf Nurkic wog schwer, auch weil Meyers Leonard und Rookie Zach Collins den Bosnier nie ersetzen konnten. C.J. McCollum (21) und Evan Turner waren neben Dame die einzigen Akteure in Double Figures. Bei den Warriors sorgte David West von der Bank kommend für Schwung. Der Veteran lieferte mit 10 Punkten (5/6 FG) und 4 Blocks eine starke Vorstellung ab.
Los Angeles Clippers (10-15) - Toronto Raptors (17-8) 96:91 (BOXSCORE)
Fast drei geschlagene Viertel musste Kyle Lowry (14 Punkte, 4/13 FG) auf sein erstes Field Goal der Partie warten. Der zuletzt brandheiße Point Guard erwischte einen rabenschwarzen Tag und verwarf alle acht Dreier. Dennoch waren die Raptors bis zum Ende im Spiel, weil diesmal die Bigs ihre Gelegenheiten nutzen konnten. Jonas Valanciunas (23, 15 Rebounds) und Serge Ibaka (17) sorgten für jede Menge Entlastung für den sonst so dominanten Backcourt.
Auch DeMar DeRozan (17, 5/13 FG) wirkte teilweise ein wenig passiv und zeigte zudem ungewohnte Schwächen an der Freiwurflinie (6/9 FT). Die Clippers machten es jedoch nicht viel besser, blieben aber mit dominanter Reboundarbeit, vor allem dank DeAndre Jordan (14 Zähler, 17 Rebounds) in der Partie. Und auch die Defense zog in der Schlussphase noch einmal an. Toronto blieb über drei Minuten ohne Punkt, bevor Lowry per Drei-Punkt-Spiel 53,3 Sekunden vor dem Ende auf 1 Zähler verkürzte.
Dann schlug aber die Stunde von Milos Teodosic. Der Serbe feierte nach fast zweimonatiger Verletzungspause sein Comeback und nagelte im Gegenzug einen Dreier rein, nachdem er zuvor bei 1/8 von Downtown stand. Er kam auf 12 Punkte (4/12 FG) und 7 Rebounds. Einen Assist verteilte der Serbe kurioserweise in rund 20 Minuten aber nicht. Toronto hatte aber noch nicht aufgegeben und verkürzte erneut dank C.J. Miles auf 2 Zähler. Die Raptors schickten Sam Dekker an die Linie, der den zweiten Freiwurf liegenließ, doch Jordan holte wieder den Rebound. Sieg für die Clippers, die lediglich 37,4 Prozent aus dem Feld trafen.
Topscorer der Gastgeber war Lou Williams (17, 6/18 FG) zusammen mit Montrezl Harrell. Jakob Pöltl erwischte ebenfalls keinen guten Abend und hatte in ersten Halbzeit mit Foulproblemen zu kämpfen. In 13 Minuten blieb der Österreicher ohne Punkt, blockte aber zwei Würfe und schnappte sich 3 Rebounds.