Die Chicago Bulls bestätigen weiter ihre gute Form und siegen bei den Milwaukee Bucks. Auch die Detroit Pistons setzen mit ihrem Sieg über Indiana ein Ausrufezeichen. Die Phoenix Suns gewinnen ein dramatisches Spiel gegen die Memphis Grizzlies dank eines unglaublichen Dunks von Tyson Chandler.
Detroit Pistons (19-14) - Indiana Pacers (19-15) 107:83 (BOXSCORE)
Beide Teams haben fast die identische Bilanz, dennoch war es eine klare Angelegenheit. Der Grund dafür war Tobias Harris (30, 10/11 FG), der seinen Slump überwunden hat und im ersten Viertel nicht zu stoppen war. 21 Punkte (7/7 FG, 5/5 Dreier) hatte er schon nach 12 Minuten auf dem Konto und Detroit hatte sich mit 40:19 entscheidend abgesetzt.
Indiana berappelte sich danach zwar ein wenig, kam aber nicht mehr näher als acht Zähler heran und fiel nach dem Wechsel wieder auseinander. Enttäuschend war dabei der Auftritt von Victor Oladipo, der nur elf Würfe nahm und damit 13 Zähler verbuchte. Damit war er dennoch bester Scorer der Pacers, die offensiv nur wenig zustande brachten, auch weil es die Pistons verstanden, das Tempo aus dem Spiel zu nehmen. So erspielten die Gäste sich lediglich 6 Fastbreak Points.
Stark bei Detroit war neben Harris auch Reggie Jackson, der den Forward immer wieder geschickt frei an der Dreierlinie fand. Neben seinen 8 Punkten spielte der Point Guard 13 Assists - ein Saisonrekord (zuvor: 8). Allerdings knickte der Guard im dritten Viertel um und kehrte nicht mehr zurück. Coach Stan van Gundy erklärte, dass der Spielmacher zeitnah genauer untersucht wird.
Andre Drummond steuerte zudem mit 21 Punkten (9/13 FG) und 18 Rebounds ein bärenstarkes Double-Double bei und half damit, dass die Pistons nun fünf der letzten sechs Spiele für sich entscheiden konnten.
Miami Heat (18-16) - Orlando Magic (11-24) 107:89 (BOXSCORE)
Sowohl Miami als auch Orlando zählen zu den Mannschaften mit den meisten verletzten Spielern, da tat es gut, dass bei den Magic Evan Fournier zurückkehrte und bei den Heat Hassan Whiteside nach elf Spielen Pause sein Comback gab. Der Einfluss des Centers war aber noch gering. In knapp 18 Minuten steuerte er 7 Punkte und 8 Rebounds bei.
Im entscheidenden vierten Viertel stand er dann nicht mehr auf dem Feld, es war die Zeit, als Miami nach ausgeglichenen 36 Minuten (68:68) davon zog. Es war mal wieder Wayne Ellington (18), der im Schlussabschnitt vier Dreier versenkte und damit großen Anteil am 35:15-Run hatte. Auch Josh Richardson machte 14 seiner 20 Punkte in diesem Viertel.
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Zuvor hatte Orlando gut mitgehalten, auch weil mit Fournier (14) Spielmacher Elfrid Payton (19, 8 Assists) besser entlastet werden konnte. Problematisch ist dagegen vor allem der Ausfall von Nikola Vucevic sein. Ersatz Bismack Biyombo griff sich zwar 12 Rebounds und blockte 5 Würfe, war aber offensiv überhaupt kein Faktor (3 Punkte, 1/7 FG).
Miami konnte sich dagegen auf eine ausgeglichene Teamleistung verlassen. Kelly Olynyk (15, 12 Rebounds) verbuchte ein Double-Double, dazu lieferten Tyler Johnson (17) und Goran Dragic (14, 6 Assists) solides Guard-Play.
Milwaukee Bucks (17-15) - Chicago Bulls (11-22) 106:115 (BOXSCORE)
Die Bulls wollen anscheinend nicht tanken. Leidenschaftlich verteidigten die Gäste in der Schlussphase, wenn auch nicht immer mit fairen Mitteln. Kris Dunn riss Khris Middleton kurz vor dem Ende in bester Wrestler-Manier nieder und sorgte so noch für einen kleinen Brawl. Die beiden Streithähne wurden letztlich von den Referees vom Feld geschmissen.
Das hatte aber keinen Einfluss mehr auf den Ausgang des Spiels, weil die Bulls bereits zuvor für klare Verhältnisse gesorgt hatten. Nachdem Milwaukee fast die komplette erste Halbzeit geführt hatte, kippte das Momentum in Richtung der Bulls. Der erneut starke Nikola Mirotic (24) brachte Chicago zu Beginn des vierten Viertels wieder in Front (86:85). Danach wechselte die Führung mehrfach, bevor die Bulls zum entscheidenden 8:2-Run ansetzten.
Dunn, in Boston zuletzt mit 1/12 aus dem Feld, machte dann mit einem aggressiven Drive 53 Sekunden vor dem Ende den Deckel drauf, die Bulls führten mit sieben Punkten. Der Guard legte dabei 20 Punkten und 12 Assists sein drittes Double-Double der Saison auf. Paul Zipser (5) war Teil einer starken Bank, die das Duell der Reservisten klar mit 54:25 für sich entscheiden konnten.
Bei Milwaukee kehrte Giannis Antetokounmpo nach seinen Knieproblemen wieder zurück und überzeugte gleich wieder mit 28 Zählern. Allerdings kamen nur vier davon im vierten Viertel. Eric Bledsoe (24) und Malcolm Brogdon (18) entlasteten den Griechen einigermaßen, während Middleton (16, 5/18 FG) mal wieder eine Off Night hatte.
San Antonio Spurs (24-11) - Brooklyn Nets (12-21) 109:97 (BOXSCORE)
Erstmals in dieser Saison spielten die Spurs mit der vollen Kapelle, es wurde also niemand geschont. Doch es hakte zunächst ein wenig, es wurde deutlich, dass noch die Automatismen fehlten. Die Spurs legten im ersten Viertel gerade einmal 19 Zähler, dafür aber gleich 5 Turnover auf.
In der Folge lief es dann aber für San Antonio deutlich besser, natürlich auch begünstigt von einem schwachen Brooklyn-Team. Über 48 Minuten schossen die Gastgeber 51,2 Prozent aus dem Feld und fuhren einen ungefährdeten Sieg ein. Die Nets waren nur zu Beginn des dritten Viertels noch einmal in Schlagdistanz, doch Pau Gasol erzielte 10 seiner 15 Punkte in diesem Abschnitt und half mit, dass sich das Pop-Team wieder absetzte.
Kawhi Leonard spielte gute 26 Minuten und beendete das Spiel mit 21 Punkten (8/17 FG). LaMarcus Aldridge operierte diesmal weniger aus dem Post, steuerte aber auch 20 Zähler (7/15 FG) bei. Dazu kam Tony Parker auf 14 Punkte. Für die Nets war Reservist Caris LaVert (18) fleißigster Punktesammler. Spencer Dinwiddie verbuchte 12 Zähler und 7 Assists.
Denver Nuggets (19-15) - Utah Jazz (15-19) 107:83 (BOXSCORE)
Dritter Sieg in Serie für die Nuggets und der geriet nie wirklich in Gefahr. Utah schöpfte knapp zehn Minuten vor dem Ende noch einmal Hoffnung, weil da der Abend für Nikola Jokic (13 Punkte, 7 Rebounds) beendet war. Der Serbe geriet mit Jonas Jerebko aneinander und wurde mit einem Flagrant Foul 2 bestraft, was eine Ejection nach sich zog. Eine zumindest diskutable Situation.
Doch nachdem Jerebko die fälligen Freiwürfe versenkte (65:79 aus Sicht der Jazz), übernahm für Denver Jamal Murray, der erst einen Jumper traf und dann elitär per Dunk abschloss und dabei auch noch gefoult wurde. Der folgende Freiwurf saß dann ebenfalls. Der Guard war mit 22 Punkten auch der Topscorer eines balancierten Nuggets-Teams.
Gary Harris begeisterte die Fans mit drei erfolgreichen Distanzwürfen und einigen überraschenden Dunks im dritten Viertel und erzielte 15 Zähler. Trey Lyles (16, 7/11 FG) ersetzte Jokic in der Schlussphase und machte ebenfalls ein ausgezeichnetes Spiel. Nur bei Will Barton (5, 2/11 FG) wollte nicht viel gelingen.
Dies galt dafür für eigentlich das gesamte Utah-Team. Zwar begingen die Jazz nur 7 Turnover, aber eine Feldwurfquote von 32,1 Prozent war natürlich viel zu wenig. Verwunderlich auch, warum Donovan Mitchell (13, 6 Assists) in diesem Spiel nur 10 Würfe nahm. Gleich 17 versuchte dagegen Rodney Hood (10), der davon nur vier treffen konnte. Topscorer der harmlosen Gäste war Derrick Favors mit 20 Zählern (6/14 FG, 8/11 FT).
Phoenix Suns (13-23) - Memphis Grizzlies (10-24) 99:97 (BOXSCORE)
Devin Booker ist zurück und der Shooting Guard stand auch gleich wieder im Fokus. 32 Punkte (9/21 FG. 11/12 FT) verbuchte der Rückkehrer und musste doch die entscheidende Phase von draußen anschauen. Beim Stand von 94:93 zog der Scorer zum Korb und nutzte ein wenig seinen Arm, um sich Platz zu verschaffen und dunkte den Spalding. Die Refs entschieden jedoch auf Offensiv-Foul. Besonders bitter: Es war Nummer sechs für Booker.
Dann wurde es wild. Marc Gasol (18, 4/16 FG, 4 TO) leistete sich einen dummen Ballverlust, sodass Isaiah Canaan von der Linie die Führung auf drei Zähler ausbauen konnte. Tyreke Evans verkürzte wieder per Drive und Memphis foulte schnell. T.J. Warren (17, 7/14) zeigte Nerven und traf nur einen Freiwurf. Evans versuchte es wieder per Drive, doch der Ball rollte wieder raus, doch Jarrell Martin war per Putback-Dunk zur Stelle und glich 0,6 Sekunden vor Schluss zum 97:97 aus. Es sah nach Overtime aus.
Doch Memphis pennte nach dem Suns-Timeout. Dragan Bender schmiss einen Lob in Richtung Ring, Tyson Chandler (7 Punkte, 6 Rebounds) überpowerte Brandon Wright und stopfte den Ball durch die Reuse. Die Arena tobte. Phoenix gewann somit das zweite knappe Spiel gegen Memphis in knapp zwei Wochen.
Die Grizzlies enttäuschten dabei erneut und trafen nur 40 Prozent aus dem Feld. Von Downtown fielen gerade einmal drei der 20 Versuche durch den Ring. Bester Mann bei Memphis war erneut Evans mit 25 Punkten und 5 Assists. Hinzu kamen gute Minuten von Martin, der 10 Zähler und 4 Offensiv-Rebounds verbuchte.
Los Angeles Clippers (14-19) - Sacramento Kings (11-22) 122:95 (BOXSCORE)
Milos Teodosic ist nun wohl endgültig in der NBA angekommen. Der Serbe sezierte die armen Kings mit starken Pässen und brauchte für seine 10 Assists nur 20 Minuten und konnte sich bereits frühzeitig das Treiben gemütlich von der Bank aus anschauen. Ein starkes zweites Viertel (41:23) brachte die Clippers dabei in eine äußerst komfortable Situation.
Dabei ging die Offense diesmal nicht nur von den Guards aus. DeAndre Jordan (13, 15 Rebounds) wütete wieder fleißig in der Zone und verbuchte das übliche Double-Double. Die Überraschung des Abends war aber Rookie Jamil Wilson. Der Forward stand bereits nach einem Viertel bei 14 Punkten (schon da ein Career High). Er beendete das Spiel mit 17 Zählern (6/9 FG, 5/7 Dreier). Topscorer der Clippers war Montrezl Harrell mit 22 Zählern.
So konnten sich Lou Williams (21) und Austin Rivers (8) ein wenig zurückhalten, nachdem sie in den Spielen in Houston und Orlando den Laden quasi alleine geschmissen hatten und je über 30 Punkten erzielten. Außerdem besteht die Hoffnung im Clipper-Land, dass Blake Griffin am Freitag wieder auf das Feld zurückkehren könnte.
Solch ein Ass haben die Kings natürlich nicht in der Hinterhand. Dafür bestätigte Willie Cauley-Stein (17, 7 Rebounds) seine ansteigende Form. Weniger gut lief es dagegen für die Veteranen von Sacramento. Sowohl Zach Randolph (9, 4/14 FG) als auch George Hill (7, 3/11 FG) halfen dem jungen Team nicht wirklich.