Dennis Schröder und die Atlanta Hawks halten zwar eine Halbzeit lang gut mit, anschließend müssen sie sich der starken Offense der Trail Blazers aber deutlich geschlagen geben. Die Miami Heat sorgen derweil für gleich drei Franchise-Rekorde, müssen aber dennoch lange um den Sieg bangen. Die Sixers erweisen den Pistons eine Lehrstunde, Washington schenkt fast einen Sieg her und die Lakers verlieren auch beim Comeback von Lonzo Ball erneut.
Philadelphia 76ers (19-19) - Detroit Pistons (20-17) 114:78 (BOXSCORE)
Lehrstunde für die Pistons! Von Beginn an hatten die Gäste nicht den Hauch einer Chance gegen Philadelphia - genauer gesagt: gegen Joel Embiid und Ben Simmons. Das Star-Duo der Sixers dominierte die Zone des Gegners nach Belieben, kurz vor dem Ende der ersten Halbzeit hatten beide zusammengerechnet 26 Zähler auf dem Konto - genauso viele wie das gesamte Pistons-Team!
Der Vorsprung der Sixers war bereits zu diesem Zeitpunkt schier uneinholbar, spätestens nachdem Philly im dritten Durchgang mit 36 Zählern in Front geriet, war die Messe gelesen. Dabei gab das junge Sixers-Team in der Vergangenheit noch einige große Führungen aus der Hand. Gegen Detroit hielt der Vorsprung allerdings über die vollen 48 Minuten relativ problemlos.
"Ich denke, dass wir uns in die richtige Richtung bewegen", zeigte sich Head Coach Brett Brown anschließend berechtigterweise zufrieden mit seinem Team. "Selbst als wie verloren haben, habe ich daran geglaubt." Diese Phase scheint Philadelphia aber hinter sich zu haben. Gegen Detroit gelang bereits der vierte Sieg in Folge.
Den hatten die Sixers-Fans natürlich vor allem Embiid (23 Punkte, 9 Rebounds) und Simmons (19 Punkte, 9 Assists, 4 Rebounds) zu verdanken. Zudem steuerte J.J. Redick 21 Zähler bei, während auf gegnerischer Seite kein Akteur mehr als 14 Punkte erzielte. "Wir hatten noch nicht einmal zwei gute Minuten am Stück", lautete das Fazit des mehr als bedienten Pistons-Coach Stan van Gundy.
Boston Celtics (32-10) - Minnesota Timberwolves (24-16) 91:84 (BOXSCORE)
Defense wins championships - und manchmal eben auch reguläre Saisonspiele Anfang Januar. Die komplette Partie über haderten sowohl die Timberwolves als auch die Celtics mit der Verteidigung des Gegners, am Ende behielten die Hausherren allerdings die Oberhand und schnappten sich damit den fünften Sieg in Serie.
"Wir haben heute richtig gute Defense gespielt", fand auch Terry Rozier. "Das hat uns heute den letzten Push gegeben." Dabei gestaltete sich über drei Viertel eine ausgeglichene Defensiv-Schlacht mit insgesamt 14 Führungswechseln. Boston versenkte gerade einmal 6 der 36 Versuche von Downtown (16,7 Prozent), die Timberwolves kamen auf eine magere Wurfquote von 36,8 Prozent aus dem Feld.
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Erst zu Beginn des Schlussabschnitts setzte sich Boston mit einem 10:2-Lauf ab. Mitte des Durchgangs lagen die Kelten schließlich mit 12 Zählern in Front. Das war die Entscheidung. Ein wichtiger Faktor für den Erfolg war die Bank der Celtics. Die Reservisten entschieden das Duell der Bänke mit 42:20 mehr als deutlich für sich.
Rozier mit 14 Punkten und 9 Rebounds sowie Marcus Smart (18) zeigten jeweils starke Leistungen. Und auch Daniel Theis wusste mit 8 Zählern sowie 10 Rebounds zu überzeugen. Kyrie Irving schnupperte zudem an einem Triple-Double (16 Punkte, 9 Rebounds, 8 Assists). Durch die gute Teamleistung gelang es Boston, den starken Auftritt von Karl-Anthony Towns zu egalisieren. Der Big Man legte mit 25 Zählern und 23 Rebounds ein starkes Double-Double auf, wurde aber von seinen Teamkollegen relativ allein gelassen. Jimmy Butler erzielte noch 14 Zähler, hatte jedoch arge Probleme mit dem Wurf (3/12 FG).
Miami Heat (21-17) - New York Knicks (18-21) 107:103 OT (BOXSCORE)
Gleich zwei neue Franchise-Rekorde in einem Overtime-Krimi aufzustellen, sollte normalerweise für lachende Gesichter auf Seiten des Gewinners sorgen. Bei den Heat war das jedoch eher nicht der Fall. Miami drückte an diesem Abend insgesamt 42 Mal von Downtown ab - der erste Franchise-Rekord -, setzte allerdings 30 davon an den Ring. Ebenfalls ein Franchise-Rekord, wenn auch von der unrühmlichen Sorte.
Wayne Ellington stellte mit seinen 16 Dreierversuchen (6 Treffer) gleich den nächsten Franchise-Rekord auf, entscheidend waren in der Schlussphase aber andere Dinge als der Distanzwurf. Ellington schnappte sich gegen Ende der regulären Spielzeit einen wichtigen Loose-Ball, kurze Zeit später erzwang James Johnson trotz eines gebrauchten Abends (4 Punkte, 0/7 FG) in der Overtime den wahrscheinlich spielentscheidenden Turnover der Gäste.
"Das macht unser Team aus", erklärte Ellington anschließend die Hustle Plays. "Um erfolgreich zu sein, müssen wir solche Plays machen, wir müssen uns auf den Boden werfen und uns dreckig machen. Nur darum geht es." Der Ballverlust der Knicks ermöglichte den Heat, das Spiel mit einem 7:2-Lauf und schließlich den siegbringenden Freiwürfen zu beenden.
Ellington war dabei mit 24 Zählern der Topscorer seines Teams, ansonsten steuerte Goran Dragic 19 Punkte bei, Josh Richardson kam auf 18 Punkte. Auf Seiten der Knicks erzielte Courtney Lee ebenfalls 24 Punkte, während Kristaps Porzingis mit 15 Zählern (5/14 FG) und 7 Rebounds eher schwächelte.
Milwaukee Bucks (20-17) - Toronto Raptors (27-10) 110:129 (BOXSCORE)
Nach noch nicht einmal 90 Sekunden schien der Abend von Jonas Valanciunas bereits gelaufen. Schon so früh in der Partie wurde der Big Man mit zwei Fouls auf die Bank beordert - irgendwie passend zu den bisher eher enttäuschenden Leistungen des Litauers in der Spielzeit 2017/18. Doch Valanciunas schlug zurück - und wie!
Im dritten Viertel schlug die Stunde des 25-Jährigen, jeden seiner insgesamt 20 Zähler (8/9 FG, dazu 13 Rebounds) erzielte er in diesem Abschnitt. "Er war ein Biest", musste dementsprechend auch Bucks-Center John Henson anerkennen. Viel wichtiger als das Lob des Gegners war aber die Tatsache, dass Valanciunas mit seiner Explosion im dritten Durchgang die Raptors auf die Siegerstraße führte.
Toronto entschied das dritte Viertel mit 43:19 für sich und enteilte damit den Hausherren. Trotz guter Leistungen von Giannis Antetokounmpo (24 Punkte, 5 Rebounds, 5 Assists, 9/14 FG) oder Malcolm Brogdon (19 Punkte) konnte Milwaukee mit den Kanadiern in der zweiten Hälfte nicht mehr mithalten.
Neben Valanciunas präsentierten sich auch DeMar DeRozan (20 Punkte, 7/12 FG) und Serge Ibaka (21 Punkte, 8/12 FG) gut aufgelegt. Kyle Lowry steuerte noch 15 Zähler bei, während Jakob Pöltl in 9 Minuten Einsatzzeit auf 2 Punkte und 3 Rebounds kam. Der Mann des Abends war aber ohne Zweifel Valanciunas. "Er hatte keinen guten Start, aber in der zweiten Halbzeit war es meisterhaft, wie er sich in Position gebracht, seine Größe und Stärke in der Zone genutzt und sehr gut gereboundet hat", zeigte sich auch Raptors-Coach Dwane Casey beeindruckt.
San Antonio Spurs (27-13) - Phoenix Suns (15-26) 103:89 (BOXSCORE)
Kein LaMarcus Aldridge? Kein Danny Green? Bei den Spurs stellt das Fehlen zweier etatmäßiger Starter wieder einmal kein Problem dar. Zumindest nicht, wenn es gegen die Suns geht und erst recht nicht, wenn Kawhi Leonard fit ist. Der zweifache Defensive Player of the Year führte San Antonio zu einer überragenden Defensiv-Performance und damit zum ungefährdeten Sieg gegen Phoenix.
Die Spurs stellten mit 15 Steals einen neuen Saisonbestwert auf, erzwangen insgesamt 23 Ballverluste und nutzten diese für 29 direkte Zähler. Herausragender Mann war dabei ohne Zweifel Leonard. Neben seinen 21 Punkten begeisterte die Klaue vor allem am defensiven Ende des Courts mit 4 Steals und 3 Blocks. "Kawhi sieht wieder mehr und mehr nach sich selbst aus", freute sich Spurs-Coach Gregg Popovich über die immer besser werdenden Leistungen seines Superstars.
Neben Leonard lieferte auch Manu Ginobili mit 21 Punkten (7/10 FG) einen starken Auftritt ab. Bryn Forbes steuerte 16 Zähler bei, Pau Gasol kam auf 15 Punkte und 7 Rebounds. Stärkster Mann bei den Suns war Devin Booker ebenfalls mit 21 Zählern. Der Shooting Guard konnte allerdings auch nicht verhindern, dass Phoenix nun schon das neunte Spiel in Folge in San Antonio abgeben musste.
Denver Nuggets (21-17) - Utah Jazz (16-23) 99:91 (BOXSCORE)
Am Draftabend 2017 schickten die Utah Jazz ihren als überflüssig eingeschätzten Forward Trey Lyles Richtung Denver, um dafür die Rechte an Donovon Mitchell zu akquirieren. Nun war für den 22-Jährigen endlich die Zeit gekommen, um zu beweisen, dass das ein Fehler war. Und diese Chance ließ er sich nicht entgehen.
Mit 26 Punkten stellte Lyles einen neuen Karrierebestwert auf, damit führte er die Nuggets gleichzeitig zum Sieg gegen sein Ex-Team. "Ich bin mit der Einstellung rausgegangen, einfach nur das Spiel zu spielen", diktierte Lyles später den Reportern. "Es macht keinen Unterschied gegen wen wir spielen; aber glücklicherweise waren es die Jazz." Rache ist bekanntlich süß.
Neben Lyles war es noch Jamal Murray, der mit ebenfalls 26 Zählern einen großen Anteil am Erfolg hatte. Beide erzielten im entscheidenden dritten Viertel (38:16 für Denver) jeweils 7 Zähler und brachten ihr Team damit auf die Siegerstraße. Auf Seiten der Jazz waren Mitchell und Ricky Rubio mit jeweils 15 Punkten Topscorer, die 17 Turnover brachen Utah allerdings das Genick.
Memphis Grizzlies (12-27) - Washington Wizards (23-16) 100:102 (BOXSCORE)
Nach drei Vierteln schien die Partie zu Gunsten der Gäste bereits entschieden. Washington hatte zu diesem Zeitpunkt eine 15-Punkte-Führung vorzuweisen und sah wie der sichere Sieger aus - zumindest in den Augen der Wizards.
"Wir haben aufgehört, aggressiv zu sein und haben langsamer gespielt, anstatt weiter zu pushen", analysierte Bradley Beal das vierte Viertel seines Teams. Die Folge: Washington erlaubte den Hausherren, zurück in die Partie zu finden. Nach und nach schwand der Vorsprung der Gäste.
Angeführt von Tyreke Evans (26 Punkte, 7 Assists) und Marc Gasol (17 Punkte, 11 Rebounds, 5 Blocks) starteten die Grizzlies schließlich einen 10:1-Lauf, mit dem sie 18 Sekunden vor Schluss bis auf einen Zähler herankamen. Allerdings gelang es Memphis trotz des Comebacks nicht, Washington zu überholen und so sorgte Markieff Morris von der Charity Stripe für die Entscheidung. Zuvor hatten die Wizards im finalen Durchgang gerade einmal 2 ihrer 16 Würfe aus dem Feld versenkt.
So stand bei Washington am Ende nur eine Wurfquote von 39 Prozent zu Protokoll, Beal war mit 34 Zählern (9/18 FG) sowie jeweils 5 Rebounds und Assists noch bester Mann der Gäste. John Wall steuerte 25 Punkte und 9 Assists zum vierten Sieg in Serie bei, um den die Wizards jedoch unnötig zittern mussten.
Portland Trail Blazers (20-18) - Atlanta Hawks (10-28) 110:89 (BOXSCORE)
Was es bedeutet, wenn die Offense der Trail Blazers langsam aber sicher in Fahrt kommt, das bekam Atlanta an diesem Abend schmerzlich zu spüren. Nachdem Portland zu Beginn der Saison noch seinen Fokus auf die Verteidigung gelegt hatte, greifen nun auch am anderen Ende des Courts die Rädchen nahezu perfekt ineinander.
"Es braucht einfach seine Zeit", sagte Lillard nach dem Blowout-Sieg über die verbesserte Offense seines Teams. "Wir sind mit einer richtig guten Defense in die Saison gestartet. Ich glaube, wir haben unsere Offense etwas zurückgestellt und dadurch hat es etwas länger gedauert, in einen Rhythmus zu finden und zu verstehen, wann man zu wem den Extra-Pass spielt. Aber wir kriegen das so langsam heraus."
Das zeigte die Partie gegen die Hawks auf beeindruckende Art und Weise. Portland kam mit 30 Assists auf einen neuen Saisonhöchstwert und ermöglichte sich damit starke Quoten aus dem Feld (53,8 Prozent FG, 43,3 Prozent Dreier). Sowohl Lillard (16 Punkte) als auch C.J. McCollum (20) steuerten jeweils 6 Vorlagen bei, hielten sich aber in Sachen Scoring zurück. Dafür erzielten sieben Spieler der Hausherren eine zweistellige Punkteausbeute.
Nachdem Atlanta 24 Minuten lang mit den Trail Blazers mithalten konnte, enteilten die Gastgeber im dritten Durchgang. Portland erarbeitete sich einen zwischenzeitlichen 17-Punkte-Vorsprung und baute diesen bis auf 25 Zähler im Schlussabschnitt aus. Die Hawks hatten den Blazers in Hälfte zwei nichts mehr entgegenzusetzen, Dennis Schröder war mit 14 Punkten (5/14 FG) und 4 Assists noch Topscorer seiner Mannschaft. Genau wie der Deutsche hatte das komplette Team mit Problemen in der Offense zu kämpfen. Eine Wurfquote von 36,1 Prozent aus dem Feld war zu wenig, um Portland gefährlich zu werden.
Los Angeles Lakers (11-27) - Charlotte Hornets (15-23) 94:108 (BOXSCORE)
Lonzo Ball hatte sich sein Comeback sicherlich anders vorgestellt. Nach überstandener Schulterverletzung stand der Rookie erstmals seit dem 23. Dezember wieder auf dem Parkett - nur, um die bereits neunte Pleite in Folge einstecken zu müssen. Bereits in der ersten Hälfte sahen sich die Lakers einem 16-Punkte-Rückstand entgegen und Charlotte ließ auch in der Folge nichts mehr anbrennen.
Sechs Spieler der Hornets hatten am Ende des Abends eine zweistellige Punkteausbeute auf dem Konto, angeführt von Kemba Walker mit 19 Zählern (dazu 7 Assists). Jeremy Lamb steuerte von der Bank aus 17 Punkte bei, Dwight Howard kam auf ein Double-Double (15 Punkte, 10 Assists).
Mit 24:6 Fastbreak-Punkten - viele davon nach den zahlreichen Ballverlusten der Lakers (16) - überrannte Charlotte den Gegner im wahrsten Sinne des Wortes. Nach dem Pausentee bauten die Hornets ihren Vorsprung zwischenzeitlich auf 21 Zähler aus. Spätestens damit war die Partie entschieden. Ball kam auf 11 Punkte und 5 Assists, hatte allerdings den mit Abstand schlechtesten Plus/Minus-Wert aller Akteure vorzuweisen (-24). Brandon Ingram kam auf 22 Punkte sowie 14 Rebounds (Career-High), an dem Ausgang der Partie änderte das allerdings wenig.