Dreier-Spezialist Theis hilft Boston und ein eiskalter Dennis Schröder überrascht mit ATL

SPOX
30. Januar 201818:00
Daniel Theis erzielte gegen die Denver Nuggets 11 Punktegetty
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Die Boston Celtics haben einen Krimi in Denver für sich entschieden. Eine wichtige Rolle spielte auch Daniel Theis, der gleich drei Dreier versenkt. Dennis Schröder und seine Atlanta Hawks überraschten gegen Minnesota, während die Dallas Mavericks gegen die Miami Heat keine Chance hatten.

Indiana Pacers (28-23) - Charlotte Hornets (20-29) 105:96 (BOXSCORE)

Es war ein hartes Stück Arbeit für die Pacers, aber am Ende stand der vierte Sieg in fünf Spielen. Bei lediglich 18 Punkten hielten die Gastgeber die Hornets im vierten Viertel und konnten so eine enge Angelegenheit für sich entscheiden. 18-mal wechselte dabei die Führung, 16-mal stand es unentschieden.

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Das lag auch daran, dass Indiana über drei Viertel nicht zum berüchtigten schnellen Basketball fand. Stattdessen musste bei diesem Tempo das Spiel über die Defense entschieden werden, was sie dann auch schafften. Vor allem Victor Oladipo ging voran. Der Shooting Guard erzielte nicht nur 25 Punkte (11/15 FG), sondern setzte auch mit einem Block gegen Dwight Howard (22, 11 Rebounds) ein Ausrufezeichen.

"Wir haben heute kollektiv gute Team-Defense gespielt", freute sich 'Dipo im Anschluss. Ein 13:4-Run zu Beginn des vierten Viertels sorgte erstmals für Luft für die Gastgeber, ein weiterer 7:0-Run Mitte des Abschnitts, initiiert von einem Dreier von Myles Turner, sorgte für die Entscheidung. Es war nur einer einer von sechs verwandelten Distanzwürfen für die Pacers (28,6 Prozent). Lediglich Turner (22, 4/6 Dreier) zeigte bei seinem Comeback nach einer Ellenbogenverletzung einen guten Touch.

Bei den Hornets verbuchte Howard das 697. Double-Double seiner Karriere, kein anderer aktiver Spieler kann auf mehr zurückblicken. Dazu zeigten auch Kemba Walker (23) und Nicolas Batum (22) gute Partien. Mehr als dieses Trio hatten die Gäste aber nicht zu bieten. Kein weiterer Hornets-Akteur erzielte mehr als 8 Punkte.

Atlanta Hawks (15-35) - Minnesota Timberwolves (32-21) 105:100 (BOXSCORE)

Das hatten sich die Wolves sicher anders vorgestellt. Nachdem sie vor einigen Tagen schon in Orlando Federn gelassen hatten, stolperte das Team von Tom Thibodeau auch beim schlechtesten Team der Liga. Die Hawks stellten dabei mal wieder ihre Comeback-Qualitäten unter Beweis.

Im dritten Viertel lagen die Gastgeber noch mit 11 Zählern zurück, doch die Bank machte zu Beginn des Schlussabschnitts wieder eine offene Angelegenheit aus der Partie. Zwei Minuten vor dem Ende war es dann Kent Bazemore (22, 8/14 FG), der per Dreier die Führung Atlantas (99:96) besorgte, die sie dann nicht mehr abgaben. Die Timberwolves hatten aber noch einmal die Chance auf den Sieg.

Bei noch 14 Sekunden auf der Uhr und beim Stand von 101:100 hatten die Gäste nach einer Auszeit den Ball, doch Jeff Teague (2, 1/12 FG, 10 Assists) fand innerhalb von fünf Sekunden keinen Mitspieler, wodurch die Hawks dank ihrer guten Defense wieder an den Spalding kamen. Dennis Schröder (18, 5/15 FG, 10 Punkte im vierten Viertel, 11 Assists) blieb eiskalt und versenkte alle seine vier Versuche von der Freiwurflinie zum Sieg.

Den Ausschlag machte aber vor allem die Bank der Hawks. 45 Punkte generierten die Reservisten von Mike Budenholzer (Minnesota: 24). Vor allem Tyler Dorsey (8) machte mit zwei wichtigen Dreiern im vierten Viertel auf sich aufmerksam. John Collins steuerte 8 Punkte und 11 Rebounds bei. Für Minnesota war Jimmy Butler mit 24 Punkten der Topscorer. Karl-Anthony Towns (15, 13 Rebounds) wurde dagegen zu selten gesucht und nahm nur acht Würfe aus dem Feld. Andrew Wiggins steuerte weitere 18 Zähler bei.

Memphis Grizzlies (18-31) - Phoenix Suns (17-34) 120:109 (BOXSCORE)

Ohne Devin Booker (Rippe) reisten die Suns nach Memphis, doch davon war zunächst nichts zu spüren. Dank 11 Punkten von T.J. Warren erspielten sich die Gäste im ersten Viertel zwischenzeitlich eine zweistellige Führung. Danach war es aber vorbei mit der Herrlichkeit der Suns. Memphis explodierte mit 42 Punkte (17/21 FG) im nächsten Abschnitt und stellte die Weichen so früh auf Sieg. Nach dem Wechsel dehnten sie das Polster gar auf bis zu 25 Zähler aus.

Schön anzusehen war die Partie aber nicht. Es war offensichtlich, dass beiden Teams Spieler auf Schlüsselpositionen fehlten. Satte 39 Ballverluste leisteten sich beide Mannschaften zusammen. Die erfreuliche Ausnahme war bei den Gastgebern Tyreke Evans. Der Sixth Man verbuchte 27 Punkte (11/17 FG) und 4 Assists und war ein wichtiger Faktor in der Offense der Grizzlies. Auch Wayne Selden (17) hatte vor allem im zweiten Viertel einige gute Momente. Marc Gasol (12, 10 Rebounds, 3 Blocks) kam auf ein Double-Double.

Phoenix tat dagegen das, was junge Teams am besten können - nämlich rennen. 29 Fast Break Points kaschierten so die großen Probleme im Halbfeld. Neben Warren (24) rehabilitierte sich Josh Jackson nach seiner 0/13-Stinkbombe gegen die Rockets mit guten 20 Punkten und 8 Rebounds. Dazu lieferte Tyler Ulis von der Bank kommend 13 Zähler und 7 Assists.

Milwaukee Bucks (27-22) - Philadelphia 76ers (24-23) 107:95 (BOXSCORE)

Die Bucks bleiben nach der Entlassung von Jason Kidd weiter ungeschlagen. Beim vierten Sieg in Serie profitierten die Männer aus der Bierstadt aber auch davon, dass Joel Embiid bei den Sixers mal wieder bei einem Back-to-back pausierte. Dennoch schlugen sich die Gäste über weite Strecken der Partie tapfer und ließen erst Mitte des vierten Viertels abreißen.

Milwaukee bekam dabei wichtige Produktion von den Reservisten. Matthew Dellavedova (10) machte alle seine Punkte im Schlussabschnitt und half, dass seine Farben mit einem 12:4-Run das Spiel entschieden. Auch Tony Snell (11) und Sterling Brown (10) brachten wichtige Entlastung. Ansonsten konnte sich Coach Joe Prunty natürlich auf Giannis Antetokounmpo verlassen. Der Grieche legte mit 31 Punkten, 18 Rebounds und 6 Assists eine saftige Statline auf, außerdem half Khris Middleton mit 19 Zählern, 7 Boards und 6 Dimes. So spielte es keine Rolle, dass Eric Bledsoe nach nur drei Minuten den Court wegen Knöchelproblemen verlassen musste.

Die Sixers hatten dagegen ganz andere Probleme. Aus der Distanz ging einfach nichts. In der ersten Halbzeit verfehlten alle 15 Versuche das Ziel, am Ende standen 2/26 Dreier und eine erbärmliche Quote von 7,7 Prozent. Auch Dario Saric beteiligte sich dabei mit acht Fahrkarten, war aber dennoch mit 19 Punkten der beste Scorer auf Seiten Phillys. Ben Simmons nahm dagegen (natürlich) keinen Distanzwurf und beendete das Spiel mit 16 Zählern, 6 Rebounds und 5 Assists. Ein Lichtblick war die Vorstellung von Backup-Center Richaun Holmes, der durch die Pause für Embiid knapp 23 Minuten ran durfte und 13 Punkte (6/8 FG) sowie 6 Rebounds verbuchen konnte.

Dallas Mavericks (16-35) - Miami Heat (29-21) 88:95 (BOXSCORE)

Die Heatles bleiben weiter eines der heißesten Teams der Liga. Dabei war es nicht immer schön, was das Team von Erik Spoelstra in Big D zeigte, aber die Defense war einmal mehr über jeden Zweifel erhaben. Die Mavs wurden bei mageren 38,4 Prozent aus dem Feld gehalten. Dazu blockten die Gäste gleich 11 Würfe. Alleine Josh Richardson (14) war für vier davon verantwortlich.

Vor allem nach der Pause zog die Verteidigung gewaltig an. Dallas konnte im dritten Viertel nur noch 15 Zähler verbuchen, nachdem das Spiel in den ersten 24 Minuten noch weitestgehend ausgeglichen war. Keine Antwort hatte Dallas für Hassan Whiteside, der 10 seiner 25 Punkte (10/15 FG) im dritten Abschnitt erzielte und sich insgesamt 14 Rebounds schnappte. Goran Dragic steuerte weitere 13 Zähler bei und sorgte dafür, dass die Heat den Cavs weiter auf den Fersen bleiben und nebenbei auch noch Platz vier der Eastern Conference festigten.

Davon sind die Mavs natürlich weit entfernt. Es war bereits die vierte Niederlage in Serie und die siebte Pleite im achten Spiel. Dennis Smith Jr. kam zwar mit 14 Punkten und 10 Assists auf ein Double-Double, doch die Heat zwangen den Point Guard immer wieder zu schweren Würfen (4/17 FG) und forcierten weitere 5 Turnover des Rookies. Auch Dirk Nowitzki (10, 3/11 FG, 6 Rebounds) fand seinen Touch nicht. Maxi Kleber kam in 15 Minuten auf 9 Punkte (4/6 FG). Topscorer der Carlisle-Truppe war Harrison Barnes mit 20 Zählern.

Denver Nuggets (26-24) - Boston Celtics (36-15) 110:111 (BOXSCORE)

Nach der Pleite bei den Warriors haben die Celtics das schwere Auswärtsspiel in der Höhe der Mile High City mit Ach und Krach für sich entscheiden können. Jaylen Brown (9) brachte die Gäste mit einem Dreier 33 Sekunden vor dem Ende mit 111:108 in Front, doch die Nuggets kamen durch Jamal Murray (14) schnell wieder auf einen Punkt heran. Boston spielte dann die Uhr auf 7 Sekunden herunter und Kyrie Irving (27, 11/17 FG, 6 Assists) nahm einen schwierigen Fadeaway, der aber nur auf den Ring klatschte.

Da Denver aber keine Auszeit mehr hatte, musste es schnell gehen. Will Barton (19) musste einen tiefen Dreier nehmen, der aber verfehlte. Torrey Craig tippte dann den Spalding sogar noch in den Korb, doch die Sirene war da schon ertönt und die Celtics konnten durchatmen.

Denn eigentlich sah bereits früh alles nach einem Gäste-Sieg aus. Mit bis zu 20 Punkten führten die Celtics in der ersten Halbzeit, doch die sonstigen Comeback-Könige verspielten ihrerseits diesmal eine komfortable Führung und lagen den Großteil des Schlussabschnitts gar zurück. Die Wende gelang aber unter anderen auch dank Daniel Theis, der mit drei verwandelten Dreiern seine Range unter Beweis stellte und auch wieder im vierten Viertel einige wichtige Minuten spielte. Der deutsche Big kam auf 11 Punkte (4/9 FG, 3/6 Dreier), 3 Rebounds und 4 Assists und hatte zudem das beste Plus-Minus aller Spieler beider Mannschaften im Boxscore stehen (+16).

Neben Theis überzeugte auch Marcus Morris von der Bank kommend mit 14 Zählern. Al Horford (10, 4/12 FG, 6 Assists) hatte nicht seinen besten Abend, während Jayson Tatum (20, 8/13 FG) endlich mal wieder offensiv überzeugte. Bei den Nuggets punktete die Starting Five kollektiv zweistellig, wobei Nikola Jokic (24, 11 Rebounds, 5 Assists) heraus stach. Probleme bereiten aber die Reservisten, die nur 22 Punkte beisteuerten. Allerdings war Trey Lyles alleine für 20 (7/10 FG) davon verantwortlich.