50 Punkte von Lou Williams verderben Kevin Durants historische Nacht

SPOX
11. Januar 201811:29
Lou Williams erzielte gegen die Golden State Warriors 50 Punktegetty
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Die Golden State Warriors verlieren trotz 40 Punkten von Kevin Durant überraschend gegen die Los Angeles Clippers. Lou Williams explodiert mit 50 Punkten. Schröder, Zipser, Nowitzki und Kleber können zudem allesamt Siege feiern.

Charlotte Hornets (15-24) - Dallas Mavericks (15-28) 111:115 (BOXSCORE)

Die nächste große Enttäuschung der Hornets-Saison kam zur großen Freude vom gut aufgelegten Dirk Nowitzki. Mit 19 Punkten (8/16 FG) verpasste er nur knapp seinen Saisonbestwert (20) - er war aber nicht der einzige Mavs-Spieler mit einer starken Nacht.

Yogi Ferrell traf sieben Dreier bei seiner 22-Punkte-Nacht (7/10 3FG) - das Schlussviertel gehörte dann aber Harrison Barnes. Vom deutlich unbeweglicheren Frank Kaminsky verteidigt, sah Barnes (25 Punkte, 9/13 FG) einen großen Vorteil für sein Team und war dementsprechend aggressiv. Er erzielte dort 13 Punkte und traf jeden seiner fünf Wurfversuche.

Rick Carlisle nannte Barnes Leistung nach dem Spiel "absolut brilliant" und das war damit erst am Anfang seines Lobs: "Das ist genau das, was großartige Spieler machen - ich bin wirklich stolz auf ihn." Rookie-Hoffnung Dennis Smith Jr. fasste die Taktik der Mavs im Schlussviertel simpel zusammen: "Gebt Harrison Barnes den Ball und geht ihm aus dem Weg."

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Die ausgeruhten Hornets verschwendeten somit die großartige Nacht von Kemba Walker (41 Punkte, 16/28 FG). Dwight Howard erzielte zwar ein Double-Double (15 Punkte, 12 Rebounds) traf aber auch nur 5 seiner 18 Freiwürfe und hätte somit das Spiel zu Gunsten der durch Verletzungen gebeutelten Hornets entscheiden können.

Für die Mavericks, bei denen Maxi Kleber (4 Punkte, 2/7 FG) nach 27 Spielen in Folge als Starter erstmals wieder Platz auf der Bank nahm, war es der zweite Sieg innerhalb von zwei Nächten.

Indiana Pacers (21-20) - Miami Heat (24-17) 106:114 (BOXSCORE)

Durch die Schulterverletzung von Tyler Johnson und der Sperre von James Johnson, ging Heat-Coach Erik Spoelstra davon aus, dass er gegen die Pacers eine Sieben-Mann-Rotation spielen müsse. Kurz vor dem Spiel entschied sich Johnson aber dafür, auf die Zähne zu beißen und steckte damit seine Mannschaft zu einer starken Kollektiv-Leistung an.

Sieben der acht Heat-Starter punkteten zweistellig, kurz vor Schluss drohte den Gästen aber doch noch die Luft auszugehen. Lance Stephenson (15 Punkte, 6/11 FG) entfachte mit 10 Punkten im Schlussviertel ein Indiana-Comeback, was dann aber von dem Clutch-Dreier von Scharfschütze Wayne Ellington (15 Punkte, 4/10 3FG), der die Pacers mit noch 25 Sekunden zu spielen eine 6-Punkte-Führung bescherte, unterbrochen wurde.

Spieler des Abends der Heat war Hassan Whiteside, der ein sehr effizientes Double-Double ablieferte (16 Punkte, 7/10 FG, 15 Rebounds) und dazu noch 4 Blocks verzeichete. Goran Dragic war mit 20 Punkten (8/16 FG) der Topscorer der Heat.

Bei Indiana war Victor Oladipo mit 26 Punkten (9/20 FG) die verlässlichste Option im Angriff. Myles Truner fehlte wegen einer Verletzung am Ellenbogen, dafür startete Domantas Sabonis, der ordentliche 18 Zähler auflegte.

Washington Wizards (23-18) - Utah Jazz (17-24) 104:107 (BOXSCORE)

Ricky Rubio hatte es in den letzten Wochen nicht leicht. Durch den kometenhaften Aufstieg von Donovan Mitchell, der ihm immer mehr Aufgaben für die Jazz-Offense abnahm, saß Rubio in den entscheidenden Phasen des Spiels meistens auf der Bank und wurde gerne als erster Grund für den Misserfolg genannt. Für die verletzungsgeplagten Jazz war es aber ausgerechnet der Spanier, der sein Team gegen Washington zum Sieg führte.

Mit 21 Punkten (9/17 FG) war Rubio Topscorer seiner Mannschaft und traf mit noch 100 Sekunden zu spielen einen wichtigen Dreier, der seine Jazz in Führung brachte. Joe Johnson (16 Punkte, 5/9 FG), der von der Bank eine dringend benötigte starke Leistung abrief, brachte das Spiel dann an der der Freiwurflinie nach Hause.

Neben Rudy Gobert musste Utah gegen die Wizards auch auf Derrick Favors (Knöchel) verzichten. Dafür rückte Epke Udoh in die Startformation und verbuchte mit 16 Punkten (7/10 FG) einen neuen Saisonbestwert und punktete in dieser Saison überhaupt erst zum zweiten Mal zweistellig. Mitchell sammelte 16 Zähler (7/20 FG), musste auf Grund von Foulproblemen aber länger als geplant auf die Bank.

Für Washington war die starke Leistung ihres Backcourt-Duos somit nicht genug. John Wall schlug mit 35 Punkten (14/27 FG) sein bisheriges Season-High und verbuchte 11 Assists, Bradley Beal erzielte 23 Punkte (9/19 FG).

Roodney Hood sorgte wahrscheinlich für die Szene der Nacht, als er nach seinem Feldverweis im dritten Viertel einem Fan das Handy aus der Hand schlug, mit dem er vorher gefilmt wurde. Eine Strafe seitens der Liga darf erwartet werden.

Brooklyn Nets (15-26) - Detroit Pistons (22-18) 80:114 (BOXSCORE)

Die Verhältnisse in dieser Partie waren von Anfang an so klar, dass Stan Van Gundy gar nicht erst groß in seine nach eigener Aussage nicht wirklich großen Trickkiste greifen musste. "Wie ihr ja wisst, bin ich nicht der Kreativste was die Offensive angeht", behauptete der Pistons-Coach. "Wenn ich etwas finde, was funktioniert, bleibe ich einfach dabei. Tobias (Harris) hatte einen super Start und ich fand, dass Andre Drummond ein überragendes Spiel gemacht hat.

Drummond erzielte mit 22 Punkten (9/15 FG) und 20 Rebounds ein massives Double-Double, Harris sammelte ebenfalls 22 Zähler (10/14 FG). Harris gab das Lob an seinen Kollegen weiter: "Andre war für Brooklyn so im Fokus, dass wir alle gute Wurfgelegenheiten bekommen haben."

Auf Seiten der Nets erwischte Allen Crabbe ein sicheres Wurfhändchen und war mit 20 Punkten (7/11 FG) der erfolgreichste Punktesammler seiner Mannschaft. "Sie waren einfach aggressiver", erklärte Crabbe nach dem Spiel. "Sie haben uns zu vielen Ballverlusten gezwungen und so einem Rückstand hinterherzulaufen, ist in dieser Liga eben schwierig." Dazu kam eine schwachen Wurfquote von 36,5 Prozent. So führten die Gäste mit bis zu 40 Punkten im Barclays Center. Dank Drummond war die Dominanz in der Zone für Brooklyn nicht zu bewältigen. Mit 58:26 ging das Duell an die Gäste.

New York Knicks (19-22) - Chicago Bulls (15-27) 119:122 2OT (BOXSCORE)

In New York erlebte Bulls-Rookie Lauri Markannen wahrscheinlich die Nacht seines Lebens. Mit 33 Punkten stellte er den neuen Bestwert seiner jungen NBA-Karriere auf, legte 10 Rebounds oben drauf und wurde mit acht erfolgreichen Dreiern teilt er sich nun auch mit Dirk Nowitzki den Dreierrekord für Spieler, die als "7-Footer" gelten.

Nachdem Kris Dunn (9 Punkte, 4/18 FG, 8 Assists, 5 Steals), der zuvor eine ganz schwache Wurfnacht erwischte, den entscheidenden Wurf zur Führung in der zweiten Verlängerung traf, war es dann auch Markannen, der an der Linie die Nerven behielt.

Aus Trainer Fred Hoiberg sprudelte nach dem Spiel das Lob für den Finnen: "Dass Lauri hier in der berühmtesten Arena der Welt steht, acht Dreier gegen den wahrscheinlich besten Power Forward der Liga trifft (Porzingis), 46 Minuten spielt und dann noch die entscheidenden Freiwürfe trifft - das erzählt einem alles, was man über diesen Jungen wissen muss."

Dazu lieferte Markannen mit einem spektakulärem Dunk, der Enes Kanter auf das Poster schickte, auch noch das Highlight des Spiels. "Ich wäre fast in Ohnmacht gefallen, als ich das gesehen habe", berichtete Hoiberg. "Ich hatte Gänsehaut."

Kristaps Porzingis erzielte 24 Punkte (11/24 FG), 5 Blocks und forcierte mit einem Buzzer-Beater-Dunk die zweite Verlängerung, musste sich aber letztendlich von Markannen ausstechen lassen. Michael Beasley spielte dazu mit 26 Punkten (10/22 FG) und 12 Rebounds eine starke Partie von der Bank. Jarrett Jack verbuchte mit 16 Punkten, 10 Rebounds und 10 Assists sein erstes Triple-Double seit sechs Jahren.

Houston Rockets (29-11) - Portland Trail Blazers (22-19) 121:112 (BOXSCORE)

Ohne den verletzten James Harden war es klar, dass Houston-Fans einen deutlich aggressiveren Chris Paul sehen würden. Paul hielt mit seinen Wurfversuchen also auch nicht lange vor und stellte mit 29 Wurfversuchen sein Career-High für ein 48-Minuten-Spiel auf (In doppelter Overtime nahm Paul 2008 33 Würfe).

"Ich habe es einfach gefühlt", beschrieb der Rockets-Neuzugang. "Ich habe aber auch ziemlich viel danebengeworfen - darüber ärgere ich mich im Nachhinein." 13 der 29 Würfe fanden letztendlich ihr Ziel und Paul beendete die Partie mit 37 Punkten, 11 Assists und 7 Rebounds. Ebenfalls über einen größeren Anteil an Würfen konnte sich Eric Gordon freuen, der 30 Punkte (11/23 FG) erzielte.

Für Portland zeigten sich Damian Lillard (29 Punkte, 9/16 FG), der nach Wadenproblemen zurückkehrte, und C.J. McCollum (24 Punkte, 9/16 FG) zielsicher. Lillard führte mit 7 Punkten auch einen 11:0-Lauf an, der das Spiel mit noch drei Minuten zu spielen, nochmal spannend machte, Houston fand aber darauf immer wieder die richtige Antwort.

Mit dem Sieg gegen Portland verbesserten die Rockets ihre Bilanz ohne James Harden auf 3-2.

Memphis Grizzlies (13-27) - New Orleans Pelicans (20-20) 105:102 (BOXSCORE)

Nach einer katastrophalen Defensivleistung im ersten Viertel, in dem die Grizzlies 38 Pelicans-Punkte zuließen, zeigte Memphis eine ganz starke Reaktion und hielt New Orleans dann im dritten Viertel sogar bei nur 9 Punkten. Eine Defensivaktion sicherte letztendlich auch den Sieg in der Schlussphase.

Mit noch sieben Sekunden zu spielen und einem 102:103-Rückstand zog DeMarcus Cousins in die Zone, bekam den Ball aber von Marc Gasol weggeschlagen und Tyreke Evans, der direkt danach gefoult wurde, verwandelte die Freiwürfe zum Endstand. E'Twaun Moore hatte danach sogar noch die Chance auf den Ausgleich, sein Dreier verfehlte aber knapp.

Auch zuvor hielt die Kombination aus Evans und Gasol die Grizzlies im Spiel. Evans war mit 28 Punkten (10/24 FG) der erfolgreichste Memphis-Scorer, Gasol lieferte effiziente 21 Punkte (8/14 FG) und legte noch 10 Rebounds und 7 Assists oben drauf. JaMychal Green komplettierte das starke Trio mit 20 Punkten (7/12 FG) und 14 Rebounds.

Cousins, der ohne den verletzten Anthony Davis (Knöchel) noch mehr Verantwortung besaß, startete eiskalt in die Partie, erzielte dann im Schlussviertel 14 seiner 29 Punkte (6/15 FG, 12/17 FT). Moore (16) und Rajon Rondo (14) waren neben Boogie noch die besten Spieler der Pelicans.

Milwaukee Bucks (22-18) - Orlando Magic (12-30) 110:103 (BOXSCORE)

Orlando startete munter in die Partie und bot den Bucks Paroli, ab dem zweiten Viertel übernahm dann aber die Milwaukee-Defense. "Die Defense ist aktuell das Wichtigste bei uns", erklärte Neuzugang Eric Bledsoe. "Ich hatte das Gefühl, dass wir dadurch sehr viele leichte Transition-Möglichkeiten bekommen haben."

Vor allem Giannis Antetokounmpo (26 Punkte, 10/15 FG) stellte in diesen Situationen natürlich ein Problem dar und war allgemein zu keinem Zeitpunkt aufhaltbar für die Magic. So waren die Bucks dann auch in der Lage eine ganz schwache Leistung von draußen (4/19 3FG) zu kompensieren.

Kris Middleton (22 Punkte, 9/14 FG) und John Henson (14 Punkte, 7/11 FG, 10 Rebounds) gesellten sich in den Club der effizienten Wurfnächte hinzu. Malcolm Brogdon schnupperte mit 14 Punkten, 9 Rebounds und 7 Assists am Triple-Double und Bledsoe verbuchte 15 Zähler (7/14 FG).

Im Lager der Magic, bei denen Eric Fournier mit 21 Punkten (8/14 FG) positiv herausstach, macht sich nach der sechsten Niederlage in Folge langsam Tristesse breit. "Ich glaube wir kämpfen und ich glaube wir spielen hart - wir sind aber einfach kein gutes Basketball-Team momentan", fasste Magic-Coach Frank Vogel zusammen. Vor allem bei Aaron Gordon (11, 4/18 FG) lief ganz wenig zusammen.

Denver Nuggets (21-20) - Atlanta Hawks (11-30) 97:110 (BOXSCORE)

Nach zehn Auswärtsniederlagen in Folge konnten die Atlanta Hawks erstmalig wieder einen Sieg auf fremden Parkett erfahren. Dementsprechend verärgert war Nuggets-Coach Mike Malone, der sich für sein Team einen nächsten Schritt in Richtung Playoffs erwünscht hätte: "Ich werde nicht das Wort ‚peinlich' verwenden, weil das sonst respektlos gegenüber der Leistung der Hawks wäre. Man muss sie loben, aber unsere fehlende Energie war sehr enttäuschend."

Gary Harris, der mit 25 Punkten und nur 3 Fehlwürfen bei 14 Versuchen aus dem Feld der beste Mann der Nuggets war, teilte die Auffassung seines Trainers: "Es geht nicht um sie, sondern um uns. Wir wissen was wir zu tun haben. Wenn wir hier rausgehen hart spielen, dann passiert sowas nicht." Eine echte Off-Night erwischte Nikola Jokic. Der Serbe kam nur auf 9 Zähler (4/21 FG), steuerte aber immerhin 12 Rebounds und 7 Assists bei.

Dennis Schröder verbuchte mit 19 Punkten (6/15 FG) und 10 Assists ein Double-Double - fünf weitere Hawks punkteten zweistellig. Malcolm Delaney fasste nach dem Spiel die Freude des Teams über den Sieg zusammen: "Es fühlt sich erstmal gut an überhaupt ein Spiel zu gewinnen. Es war nicht leicht für uns so viele knappe Spiele zu verlieren. Jetzt so eines hinten raus zu gewinnen, fühlt sich einfach gut an."

Golden State Warriors (33-9) - Los Angeles Clippers (19-21) 106:125 (BOXSCORE)

Es sollte eine historische Nacht für Kevin Durant werden, der gegen die Clippers mindestens 25 Punkte benötigte, um mit 29 Jahren - nach LeBron James - der zweitjüngste Spieler aller Zeiten mit 20000 Punkten zu werden. Als Durant dann kurz vor der Halbzeit diesen Meilenstein knackte und damit den Warriors die 62:55-Führung brachte, konnte er den Moment und den Applaus der Fans noch kurz genießen.

Doch dann kam Lou Williams. 27 seiner 50 Punkte (Career-High) erzielte er im dritten Viertel und baute somit eine Führung auf, die die Warriors nicht mehr aufholen konnten. Insgesamt traf Williams 16 seiner 27 Feldwürfe, acht Dreier, jeden seiner zehn Freiwürfe und hatte sogar noch Zeit für 7 Assists.

Die historische Nacht von Durant, der mit 40 Punkten (14/18 FG) eine normalerweise überragende Leistung aufbot, ein leises Ende. Grund für die deutliche Niederlage war nicht zuletzt auch, dass die Warriors verletzungsbedingt auf Stephen Curry verzichten mussten, dessen Knöchelprobleme wieder aufgebrochen waren, und Klay Thompson eine eingeplante Ruhepause bekam. Neben KD punktete lediglich Draymond Green (12, 10 Rebounds) zweistellig.