Dennis Smith! Mavs-Serie bleibt bei OKC am Leben, Rockets gewinnen OT-Schlacht

SPOX
01. Januar 201813:02
Dennis Smith entschied das Spiel gegen die Thundergetty
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Die Dallas Mavericks gewinnen ihr viertes Spiel in Folge. Gegen die OKC Thunder wird Dennis Smith Jr. zum Helden. Die Houston Rockets liefern sich eine epische Schlacht mit den Lakers in zwei Verlängerungen. Sie gewinnen das Spiel und verlieren James Harden. Die Wizards jubeln dank Beal gegen die Bulls und die Celtics fahren einen Pflichtsieg ein.

Washington Wizards (21-16) - Chicago Bulls (13-23) 114:110 (BOXSCORE)

Dass allein Rookie Lauri Markkanen nach 5 Minuten schon 8 Würfe abgefeuert hatte, war der Beweis: Die Bulls starteten mit atemberaubendem Tempo in den Abend und erwischten die Gastgeber damit auf dem falschen Fuß. Ein erster früher, komfortabler Vorsprung war die Folge und hatte auch die komplette erste Halbzeit bestand, zwischenzeitlich waren es gar 11 Zähler Vorsprung.

Doch die Wizards ließen sich nicht komplett abschütteln und schafften es mit mehreren Highlight-Plays, immer wieder eigene Runs zu generieren. Zudem war die eigene Dreierquote beachtlich (47 Prozent zur Halbzeit), weshalb sie trotz allem optimistisch bleiben durften, als es in die Halbzeitkabine ging (69:63).

Nach dem Seitenwechsel änderte sich zunächst nicht viel am Spielverlauf. Die Bulls blieben in Front (auch Nikola Mirotic war mit Dreiern zur Stelle), doch vor allem dank Bradley Beal blieben die Wizards im Rennen, weshalb die Entscheidung im Schlussabschnitt hermusste. Dort schafften es die Hauptstädter erstmals, mehrere Stops in Folge zu erzwingen, sodass 8 Minuten vor Schluss nach eigenen Erfolgen in der Offense die erste Führung des Spiels heraussprang (94:93).

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Davon angestachelt erwachte auch das Verizon Center, das anschließend eine heiße Schlussphase mit vielen Führungswechseln sah. Immer wieder war es der überragende Beal (39 Punkte, 9 Rebounds, 9 Assists), der mit tollen Aktionen Punkt um Punkt sammelte - von Downtown oder per Drive. Die Bulls setzten weiterhin ihre Nadelstiche: Der starke Kris Dunn (19 Punkte, 11 Assists) traf 54 Sekunden vor Schluss per Stepback-Jumper zum 110:107 für sein Team. Es sollte aber nicht reichen: Ein Layup von Beal und ein Dreipunkte-Spiel von John Wall (21 Punkte, 9 Assists) brachten die Gastgeber final auf die Siegerstraße, obwohl Beal Sekunden vor Schluss zwei Freiwürfe liegen ließ. Sein Team holte den Offensiv-Rebound und Wall machte es von der Linie besser.

Neben Beal und Wall überzeugte bei den Wizards Mike Scott mit 17 Zählern, Bulls-Topscorer war Nikola Mirotic mit 21 Punkten. Paul Zipser stand 14 Minuten auf dem Feld, blieb aber ohne Punkt.

Indiana Pacers (19-18) - Minnesota Timberwolves (23-14) 107:90 (BOXSCORE)

Es dauerte knapp 7 Minuten, ehe die Pacers ihren ersten Korb erzielten. Zuvor warfen sie eine Fahrkarte nach der anderen. Das nutzten die Wolves für einen 17:0-Start - davon muss man sich erstmal erholen.

Doch genau das taten die Pacers zunächst, die derzeit ohne Victor Oladipo (Knieprobleme) auskommen müssen. Über eine gute Defense fanden sie den Weg zurück ins Spiel und blieben zumindest in Reichweite. Obwohl sie zur Halbzeit erst 38 Punkte gesammelt hatten, betrug der Rückstand nur 11 Zähler, auch, weil die Wolves noch keinen einzigen Dreier getroffen hatten.

Das änderte sich nach dem Seitenwechsel zügig: Andrew Wiggins und Karl-Anthony Towns waren mit Treffern von Downtown zur Stelle. Dann startete Bojan Bogdanovic einen Privat-Lauf und hielt sein Gäste-Team damit in Reichweite. Doch es half nichts: Da zu diesem Zeitpunkt außer dem Kroaten niemand konstant Scoring lieferte, hatten die Wolves mit ihrem individuellen Talent keine Probleme, den Gegner erst auf Distanz zu halten und dann vorentscheidend abzuschütteln.

Jimmy Butler beendete den Abend mit 26 Punkten, Towns (18) und Wiggins (14) trugen ihren Teil zum Sieg ebenso bei wie Taj Gibson (17, 9 Rebounds). Auf der anderen Seite kam Bogdanovic auf 13 Zähler, Joe Young (20 Punkte) empfahl sich als Team-Topscorer.

Boston Celtics (30-10) - Brooklyn Nets (13-23) 108:105 (BOXSCORE)

Es bleibt dabei: Die Nets sind trotz zahlreicher Ausfälle immer ein unangenehmer Gegner, auch für die Topteams der Liga. Das wissen nun auch die Celtics, die vor allem in der ersten Halbzeit mit der hohen Pace der Gäste defensive Probleme hatten.

Obwohl Kyrie Irving früh im Rhythmus war und zum Pausentee bereits 17 Punkte gesammelt hatte, blieben die New Yorker in Reichweite, was viel mit einer starken Bank um Caris LeVert zu tun hatte. Zur Halbzeit waren die Kobolde nur mit 2 Punkten vorne (61:59).

Nach dem Seitenwechsel gelang es den Celtics besser, das Tempo zu drosseln. Dadurch konnten sie das Spiel mehr und mehr an sich reißen und sich einen zweistelligen Vorsprung herausspielen. Die Nets steckten aber nicht auf und kamen in einer wilden Crunchtime zurück: Quiny Acy traf 15 Sekunden vor Schluss einen Dreier zum 103:105. Anschließend wurde Marcus Smart gefoult und traf nur einen Freiwurf. Die Chance auf den Ausgleich war für Brooklyn also da, doch Spencer Dinwiddie verwarf einen Dreier deutlich. Irving machte anschließend an der Linie alles klar.

Uncle Drew hatte nach dem finalen Buzzer 28 Punkte und 8 Rebounds auf dem Konto, Al Horford freute sich über ein Double-Double (10 Punkte, 10 Rebounds). Marcus Morris (15 Punkte) überzeugte von der Bank kommend, Daniel Theis (6 Punkte, 3 Rebounds) spielte 10 produktive Minuten. Nets-Topscorer war Rondae Hollis-Jefferson mit 22 Punkten, LeVert kam auf 16 Zähler.

Houston Rockets (26-9) - L.A. Lakers (11-24) 148:142 2OT (BOXSCORE)

Was für ein irres Spiel in Houston! Zwei Verlängerungen waren nötig, um einen Sieger in dieser Offensiv-Schlacht zu ermitteln. Und dass die Rockets am Ende die Oberhand behielten, war lange Zeit nicht abzusehen. Denn die Lakers feuerten aus allen Rohren und trafen hochprozentig, sodass sie über weite Strecken der regulären Spielzeit führten.

Doch dank James Harden kamen die Rockets zurück. Das hatte aber seinen Preis: Kurz vor dem Ende des vierten Viertels humpelte der Bart in die Kabine. Er hatte sich am Oberschenkel gezerrt, sein Abend war gelaufen. Trotzdem hatte er schon überragende 40 Punkte und 11 Assists auf dem Konto.

In den Extra-Zeiten musste dann also Chris Paul einspringen. Wegen seiner Adduktorenprobleme war er eigentlich mit einem Limit von 30 Spielminuten versehen worden, daraus wurde aber nichts - denn CP3 drehte auf und hielt seine Farben praktisch alleine im Spiel. Er traf wichtige Dreier, punktete nach Drives und spielte Assists, und das alles in XXL-Crunchtime. Dabei hatte es zunächst so ausgesehen, als könnten die Rockets nach 5 Extra-Minuten alles klarmachen, doch Brandon Ingram schickte das Spiel von der Freiwurflinie in die zweite Verlängerung.

Dort wurde P.J. Tucker zum Helden. 5 Sekunden vor Schluss stellte er mit einem Hustle-Play auf 144:142 - es waren seine einzigen Zähler des Spiels. Anschließend erzwang er einen Turnover von Kyle Kurzma, sodass Paul das Spiel von der Linie entscheiden konnte.

CP3 hatte in 42 Minuten Spielzeit 28 Punkte und 10 Assists gesammelt, Trevor Ariza steuerte 26 Zähler (6/10 3FG) zum Sieg bei. Die Lakers verteilten die Scoring-Last auf vielen Schultern: Kuzma (23 Punkte), Julius Randle (29) und Josh Hart (26) stachen heraus.

L.A. Clippers (16-19) - Charlotte Hornets (13-23) 106:98 (BOXSCORE)

Wenn sich die Hornets doch noch irgendwie ins Playoff-Rennen katapultieren wollen, sollte langsam aber sicher ein Lauf her. Der überraschende Sieg bei den Warriors war dafür ein guter Startschuss - den sich die Jungs aus Charlotte in L.A. aber wieder versauten.

Die Clippers, die neben den Langzeitverletzten auch auf Austin Rivers (Achillessehnenprobleme) verzichten mussten, kamen grundsätzlich besser ins Spiel, doch ein gut aufgelegter Kemba Walker hielt die Gäste in Schlagdistanz. Im zweiten Viertel kippte die Angelegenheit dann zunächst komplett: Die Clips erzielten in den besagten 12 Minuten nur 13 Punkte (4/17 FG), was aber beiweitem nicht nur an der guten Hornets-Defense, sondern auch an eigenen Unkonzentriertheiten lag. So führte Charlotte zum Pausentee zweistellig.

Anschließend erlebten die Hornets einen Kollaps. Das, was sich zuvor abgespielt hatte, wiederholte sich praktisch spiegelverkehrt. Nur: Diesmal war der Führungswechsel endgültig, die Hornets erholten sich von ihrem Katastrophen-Durchgang nicht mehr. Das lag vor allem daran, dass auf der anderen Seite Lou Williams völlig außer Rand und Band war und sich in einen Rausch spielte. Auf viele Versuche der Hornets, sich doch noch aus der Affäre zu ziehen, hatte er die Antwort.

Er beendete den Abend mit spektakulären 40 Punkten und 8 Assists, wodurch Blake Griffins gute Leistung (25 Punkte, 7 Rebounds, 6 Assists) fast schon in den Hintergrund rückte. Außer den Beiden scorte kein Clipper zweistellig. Walker legte derweil 30 Punkte auf, Dwight Howard erwischte einen schwachen Abend (2 Punkte, 1/9 FG, 10 Rebounds).

Oklahoma City Thunder (20-17) - Dallas Mavericks (13-25) 113:116 (BOXSCORE!)

Angeführt von Harrison Barnes spielten die Texaner - mit drei Siegen in Folge im Gepäck und mit entsprechendem Selbstvertrauen ausgestattet - ein tolles erstes Viertel mit einer 66,7-prozentigen Wurfquote. Allerdings hatte MVP Russell Westbrook keine Lust darauf, sich vor heimischer Kulisse den Schneid abkaufen zu lassen und hielt seine Farben im Spiel. Im zweiten Viertel konnten die Mavericks ihr hohes Niveau nicht mehr konstant halten, während Paul George (25 Punkte) und Carmelo Anthony (21 Punkte, 4/7 3FG) auf der anderen Seite heiß liefen.

So nahm OKC doch eine knappe Führung mit in die Kabine (63:57), die aber nicht lange hielt. Nun war es unter anderem Maxi Kleber, der gute Momente hatte und zusammen mit Devin Harris dafür sorgte, dass die Mavs wieder führten - aber wieder nur kurz. Denn Russ war da, wenn er gebraucht wurde und drehte den Spieß wieder um.

In der Crunchtime - es hatte bereits zahlreiche Führungswechsel und Unentschieden gegeben - fokussierte sich alles auf Westbrook, der längst ein Triple-Double geschafft hatte und einen Midrange-Jumper nach dem anderen versenkte. Doch die Mavs blieben zäh, unter anderem durch Dreier von Wesley Matthews und Dennis Smith. 1:20 Minute vor Schluss stand es 108:108 - und Smith traf einen Dreier mit Brett!

Wenig später brachte Melo sein Team mit zwei Freebies auf einen Zähler heran. Nach einer Carlisle-Auszeit traf Smith einen Layup, anschließend gingen die Thunder auf den Dreier zum Ausgleich. Doch Dallas verteidigte dies sehr stark, Westbrooks Verzweiflungs-Longball ging nicht rein, genau wie zwei weitere Versuche zum möglichen Ausgleich in den Schlusssekunden, nachdem Matchwinner Smith im Freiwurfspiel eine kleine Schwäche gezeigt hatte.

Der Rookie hatte am Ende 19 Punkte und 6 Assists auf dem Konto, Barnes war mit 24 Punkten Team-Topscorer. Dirk Nowitzki kam auf 13 Zähler, Kleber auf 7. Westbrooks Triple-Double (38 Punkte, 14 Rebounds, 11 Assists) war letztendlich wertlos.

Sacramento Kings (12-24) - Memphis Grizzlies (12-25) 96:114 (BOXSCORE)

Die Grizzlies, die hier Back-to-Back antraten, wurden am Vortag zwar von den Warriors vermöbelt - hatten dabei aber eine ordentliche Offensiv-Leistung an den Tag gelegt. Das bestätigten sie nun auch in Sacramento und fuhren einen ungefährdeten Auswärtssieg ein.

Den Grundstein dafür legten die Gäste schon im ersten Viertel, das sie mit 36:22 für sich entschieden. Vor allem die Second Unit, die früh ins Spiel kam, machte einen klasse Job und punktete - angeführt von Mario Chalmers - besser als die Starter der Kings. Von diesem frühen Nackenschlag konnten sich diese nicht mehr erholen - die Heimfans konnten früh nach Hause gehen.

Tyreke Evans, einst Rookie of the Year im Kings-Trikot, legte 26 Punkte, 7 Rebounds und 5 Assists auf. Vier weitere Spieler punkteten zweistellig, darunter Jarell Martin (11). Topscorer Sacramentos war Willie Cauley-Stein mit 21 Zählern nebst 8 Rebounds.

Phoenix Suns (14-24) - Philadelphia 76ers (17-19) 110:123 (BOXSCORE)

Die Sixers sind gewissermaßen berüchtigt dafür, Vorsprünge herzuschenken und am Ende sichere Siege doch noch zu verschenken. Das ist ihnen auch gegen die Suns um ein Haar "gelungen" - doch diesmal fanden sie rechtzeitig wieder in die Spur.

Was war passiert? Die Gäste von der Ostküste starteten geschmeidig ins Spiel, erst offensiv, im zweiten Viertel dann auch defensiv. So sprang noch in der ersten Halbzeit eine 16-Punkte-Führung heraus. Und wenn man in die Playoffs will, sollte das gegen ein Lottery-Team eigentlich reichen.

Doch nach dem Seitenwechsel stellte Philly das Verteidigen ein. Das sollte man gegen die Suns nicht tun - denn angreifen können sie. Angeführt von Devin Booker spielten sie ein 40-Punkte-Viertel und glichen die komplette Angelegenheit aus. Aber: Die favorisierten Gäste behielten die Nerven, rissen das Spiel wieder an sich und gewannen am Ende dann doch nahezu souverän.

Joel Embiid kam auf 22 Punkte und 9 Rebounds, Dario Saric (27 Punkte, 9/13FG) erwischte einen Sahne-Tag. Auch J.J. Redick (22) und Ben Simmons (21) punkteten im 20er-Bereich. Booker kam für die Suns auf 32 Punkte, T.J. Warren auf 28.