"Es war unglaublich", stellte Rockets-Legende Hakeem Olajuwon nach dieser historischen Leistung von James Harden mit 60 Punkten, 10 Rebounds und 11 Assists fest. "Er hat es so leicht aussehen lassen." Ganz so war es aber dann doch nicht. Der Bart wirkte ausgelaugt und hatte im Interview direkt nach dem Spiel Probleme, gerade Sätze zu bilden.
Wer will es ihm verdenken? Gegen die Orlando Magic fehlten den Rockets in Chris Paul, Eric Gordon und auch Trevor Ariza gleich drei der wichtigsten sechs Spieler, die Harden beim Scoren entlasten sollen. Ohne dieses Trio brauchte es selbst gegen die Magic einen echten Sahnetag von Harden und den bekamen sie auch.
"Unbeschreiblich", fand es auch Ryan Anderson. "Er hat einfach alles gemacht." Das galt vor allem für die letzten zwölf Minuten der Partie. Houston ging gegen ein aufmüpfiges Orlando mit einer 90:88-Führung in den Schlussabschnitt. Was dann aber kam, war eine absolute Show. Von den 24 Rockets-Punkten machte Harden 18 alleine (6/10 FG) und spielte noch einen Assist.
Es war eine einmalige Energieleistung, die so nicht häufig zu wiederholen ist und auch nicht wiederholbar sein darf. Die letzten 16 Punkte der Truppe von Mike D'Antoni verbuchte alle Harden mit teils irrwitzigen Würfen, bei denen Orlando vieles richtig machte, aber dann doch machtlos war.
James Harden mit Franchise-Rekord
Als Harden beim Dreier gefoult wurde und den Wurf dennoch versenkte, explodierte das häufig reserviert wirkende Publikum im Toyota Center. Nicht nur war es quasi der Dagger des Spiels, sondern der Bart hatte in diesem Moment den uralten Franchiserekord von Calvin Murphy von 57 Punkten eingestellt (März 1978 gegen die New Jersey Nets). Mit dem folgenden Freiwurf radierte er den Namen Murphys endgültig aus den Geschichtsbüchern.
"Es war ein gutes Gefühl", gab sich der Mann des Tages bescheiden. "Wenn auf dem Feld steht und ein gutes Gefühl für das Spiel entwickelt, dann geschehen gute Dinge." Und es waren jede Menge gute Dinge, wodurch auch Mitspieler Gerald Green nicht schlecht staunte. "Ich spiele nun schon sehr lange in der NBA, aber so etwas wie heute habe ich noch nie gesehen."
Da wird Green sicher nicht alleine gewesen sein. Auch Coach Mike D'Antoni stimmte bei den Lobeshymnen ein. "Er hatte heute keinen Lieblingsspot, das ganze Feld gehörte ihm." Green legte sogar noch einen drauf: "Verdammt, wenn James immer so spielt, wird uns keiner schlagen."