Die Dallas-Defensive hatte ihren Fokus natürlich von Anfang an auf Anthony Davis. "The Brow" wurde bei seinen Offensivaktionen schnell meist von mehreren Mavs bedrängt und verwarf dann auch immerhin die Hälfte seiner acht Wurfversuche. Dies bedeutete aber mehr Freiraum für Co-Star Jrue Holiday, der den Pelicans mit 13 Punkten eine 33:25-Führung nach dem ersten Viertel brachte. Dirk Nowitzki hielt seine Mavs mit 11 Punkten in Schlagdistanz.
Ohne Davis und Holiday auf dem Platz, verlagerten die Pelicans ihre Offensive auf den Perimeter. Nikola Mirotic lief dabei heiß und traf drei Distanzwürfe in Folge, während Dallas im zweiten Durchgang nicht einen Dreier traf. Dallas attackierte besonders in den Minuten ohne die Rim-Protection von Davis bewusst den Korb der Pelicans - mit mäßigem Ergebnis: Dennis Smith Jr. und Harrison Barnes hatten mit jeweils 8 und 7 Punkten noch den größten Erfolg. New Orleans baute den Vorsprung zur Halbzeitpause dennoch auf 65:49 aus.
Nach der Halbzeit-Ansprache von Rick Carlisle präsentieren die Mavs eine deutlich bessere Wurfauswahl und konnten nun auch vermehrt von draußen treffen. Wieder war es der One-Two-Punch von Barnes und Smith, der das bis dahin beste Offensiv-Viertel von Dallas anführte. Ein Regenbogen-Dreier von Dirk Nowitzki verkleinerte den Rückstand vor dem Schlussviertel auf 91:78.
Dallas überrante die Gegner zu Beginn des vierten Viertels dann mit einem 9:0-Run. New Orleans geriet aber nicht in Panik und konterte mit einem 10:0-Lauf, der die Siegeshoffnungen der Mavericks wieder auf Sparflamme regulierte. Rajon Rondo zeigte sich mit 10 Punkten im Viertel ungewohnt aggresiv und die Pelicans fuhren den 126:109-Sieg gelassen nach Hause.
Mit insgesamt 14 Punkten, 10 Assists und 9 Rebounds verpasste Rondo haarscharf ein Triple-Double. Davis haderte ein wenig mit seiner Wurfquote (9/19 FG), lieferte mit 23 Punkten, 13 Rebounds, 3 Blocks und 3 Steals aber insgesamt eine starke Leistung ab. Noch besser war nur Holiday, der mit 30 Punkten (12/19 FG) Topscorer der Partie war.
Auf Seiten der Mavericks verzeichnete Nowitzki mit 23 Punkten (8/13 FG) einen neuen Saisonbestwert und machte insgesamt einen frischen Eindruck. Smith Jr. tat es Nowitzki mit ebenfalls 23 Punkten gleich, brauchte allerdings auch einige Würfe mehr (9/22 FG). Maxi Kleber, der zuvor schon einen Großteil seiner Minuten an Nerlens Noel verlor, wurde zum zweiten Mal innerhalb der letzten drei Spiele nicht eingesetzt.
Die wichtigsten Statistiken
Dallas Mavericks (19-45) vs. New Orleans Pelicans (36-26) 109:126 (BOXSCORE)
- Dallas zeigte vor allem in der ersten Halbzeit eine katastrophale Wurfauswahl. Ohne echtes Ball Movement, endeten viel zu viele Mavericks-Ballbesitze mit halbgaren Drives zum Korb. Mit einer Wurfquote von 48,5 Prozent zeigten sie in Korbnähe während der kompletten Partie eine schwache Leistung.
- Viel zu spät kam Leben in die Dallas-Offensive. Nach nur einem Dreier in der ersten Halbzeit konnten die Mavericks in der zweiten Hälfte ganze neun treffen. Als trauriger Beweis für die schwache Ballbewegung in der Dallas-Offensive steht aber der Fakt da, dass die Mavs sich während der 48 Minuten nur zwei Corner-Three-Versuche herausspielen konnten.
- Gegen die größtenteils harmlose Defensive der Mavericks konnten die Pelicans selbst ohne eine echte Spitzenleistung von Anthony Davis eine sehr effiziente Wurfleistung verzeichnen. Erst zum sechsten Mal während der laufenden Saison beendete New Orleans ein Spiel mit mindestens 45 Prozent von draußen und über 53 Prozent aus dem Feld.
- Mit dem nun achten Sieg in Folge fehlen Davis und den Pelicans nur noch zwei weitere, um den Franchise-Rekord aus dem Jahre 2010 einzustellen. Während der Siegesserie erzielen die Pelicans berindruckende 126 Punkte pro Spiel.
Dallas Mavericks vs. New Orleans Pelicans: Die Stimmen zum Spiel
Alvin Gentry (Pelicans-Coach) über Holiday: "Er spielt wirklich sehr guten Basketball gerade. Er spielt einfach mit Selbtbewusstsein, trifft gut - macht aber auch die ganzen kleinen Dinge und insgesamt auch einen sehr guten Job, seine Mitspieler einzusetzten."
Der Star des Spiels
Jrue Holiday. Der All-Star aus dem Jahre 2013 zeigte eine absolute Glanzleistung. Die Dallas-Guards zeigten sich gegen seine Physis komplett überfordert und selbst als die Mavericks Barnes gegen ihn stellten, ließ sich Holiday nicht stoppen.
Der Flop des Spiels
J.J. Barea. Durch den verletzungsbedingten Ausfall von Wesley Matthews, war es klar, dass Barea (13 Punkte, 5/14 FG) in diesem Spiel mehr Verantwortung bekommen würde. Offensiv konnte er den Mavericks aber kaum Mehrwert bieten und war vor allem in Korbnähe komplett wirkungslos. Defensiv zeigte sich der Puerto-Ricaner dazu noch komplett überfordert.
Coaching Move des Spiels
Die Halbzeitansprache von Rick Carlisle. Nach dem erwartbaren Einlauf zeigten sich seine Schützlinge wesentlich disziplinierter und betrieben fleißig Shot-Chart-Kosmetik. Aus Mavs-Sicht kam die Einsicht seiner Spieler aber zu spät.