Das Spiel begann fahrig mit einigen Fehlwürfen und diversen Ballverlusten. Gerade Houston ließ zu Beginn einiges liegen. Die Thunder erspielten sich ein erstes kleines Polster, da Carmelo Anthony aggressiv auftrat, seine Dreier traf und sogar mal wieder den Drive auspackte. Mit Ausnahme von James Harden ging nicht viel bei Houston, die ungewöhnlich wenig Isos spielten. Erst nach einer Auszeit zu Beginn des zweiten Viertels fielen die Distanzwürfe, weil OKC mehrfach in Transition pennte.
Ein 12:0-Run war die Folge, bevor Melo diesen mit einem Jumper beendete. Ansonsten genehmigte die starke Rockets-Defense nur sehr wenig. OKC fiel gegen die Switches nichts ein und heraus kamen jede Menge Midrange-Jumper. Punkte in der Zone gab es erst 5:10 Minuten vor der Pause, als Russell Westbrook in Transition scorte. So kamen die Thunder nur auf 45 Punkte zur Pause, während die Rockets dank Harden Punkte in der Zone bekamen und dazu die offenen Dreier (8/16 zu Pause) zu 54 Zählern nutzten.
OKC kam verbessert aus der Kabine, vor allem offensiv, da die Sets nun kreativer waren und so einige freie Würfe in der Zone generiert werden konnten. Aber auch die Rockets blieben heiß und antworteten mit einem 8:0-Lauf. Vier Minuten vor Ende des Abschnitt holte sich dann Harden sein viertes Foul bei einem Drive gegen Paul George ab, doch Coach Mike D'Antoni ließ seinen Star noch ein bisschen im Spiel. Der Vorsprung pendelte sich bei rund 10 Punkten für die Rockets ein.
Stück für Stück wurde der auch noch größer. OKC spielte ein Lineup ohne die Big Three und scorte so entsprechend wenig. Die Thunder versuchten es dann zwischenzeitlich mit Hack-a-Capela, aber auch das brachte wenig Erfolg. So brachten die Gäste das Spiel auf Sparflamme und mit etlichen Freiwürfen (25/29 FT im vierten Viertel) nach Hause und feierten den 16. Sieg in Folge. Letztmals verloren die Rockets Ende Januar in New Orleans, als sich DeMarcus Cousins die Achillessehne riss, so lange ist dies schon wieder her.
Beste Scorer der Rockets waren mal wieder die starken Chris Paul (25 Punkte, 5/5 Dreier) und James Harden (23, 11 Assists, 10 TO), dazu überzeugten mit Trevor Ariza (15), P.J. Tucker (10) oder Eric Gordon (14) auch die Rollenspieler. Für OKC stemmten sich Westbrook (32, 15/27 FG, 7 Assists, 9 Turnover) und Melo (23, 8/18 FG) gegen die Niederlage, während George (17, 7/16 FG) enttäuschte. Der kürzlich verpflichtete Corey Brewer (10) zeigte gute Ansätze und könnte noch eine große Hilfe für die Thunder werden.
Die Rockets festigten damit den Platz an der Sonne in der Sonne der Western Conference, während OKC auf Platz sieben weiter um die Playoffs zittern muss. Houston tritt bereits in der Nacht auf Donnerstag wieder in Milwaukee an, die Thunder empfangen in der Nacht auf Freitag die Phoenix Suns.
Die wichtigsten Statistiken
Oklahoma City Thunder (37-29) vs. Houston Rockets (50-13) 112:122 (BOXSCORE)
- Die Rockets stellten hervorragend die Zone zu, was sie mit ihren üblichen Switches erreichten. OKC brauchte so immer sehr lange, um überhaupt Würfe auf den Korb zu feuern. Dies waren zumeist gut verteidigte Dreier und Versuche aus der Mitteldistanz, die das Team von Mike D'Antoni gerne hergab. Westbrook war zwar früh im Flow und traf über die Hälfte seiner Midrange-Jumper, doch dies reichte hinten und vorne nicht, da die Thunder sich viel zu viele Ballverluste (insgesamt 19) gegen die aggressive Defense der Rockets leisteten.
- Auch Houston hatte einige Phasen, in denen man sehr schlampig mit dem Ball umging (sogar 22 TO), dennoch erspielten sich die Rockets viel bessere Gelegenheiten unter dem Korb. Spätestens im zweiten Viertel wurde wieder mehr Iso mit Harden gespielt und dagegen hatten die Thunder keine Lösung; gerade Melo wurde immer wieder auf eine Insel gegen den Bärtigen gesetzt, was im Jahr 2018 für OKC nicht von Vorteil war.
- Die Rockets hatten aber auch einfach einen guten Shooting-Tag erwischt. Mit Ausnahme von Gerald Green (2/6 Dreier) und Harden (1/3) traf jeder Gäste-Spieler mit mindestens einem Versuch von draußen mindestens 40 Prozent - und dabei waren Ryan Anderson und Joe Johnson gar nicht verfügbar. Mit 17 verwandelten Dreiern bei 33 Versuchen ist der Spitzenreiter der Western Conference kaum zu schlagen, da half auch OKCs Wurfquote von knapp 50 Prozent (46/93 FG) nichts.
OKC Thunder vs. Houston Rockets: Die Stimmen zum Spiel
James Harden (Rockets) über die Siegesserie: "Das bedeutet nichts. Wir wollen einfach nur gut an beiden Enden des Feldes spielen. Das ist viel wichtiger als Sieg oder Niederlage."
Carmelo Anthony (Thunder): "Wenn ein Team seine Dreier so trifft wie heute, ist es immer schwer. Wir akzeptieren das und werden daraus lernen."
Der Star des Spiels
Chris Paul. Ließ Harden oft die Dinge machen, die ein Harden eben so macht, aber als CP3 gebraucht wurde, war er da. Nach der Pause sah es zunächst so aus, als ob die Thunder es noch einmal spannend machen könnten, doch Paul drehte mit einigen Dreiern kurz auf und sorgte dafür, dass Houston den 16. Sieg in Folge feiern konnte. Auch als die Rockets kurz auf Harden wegen Foulproblemen verzichten mussten, überbrückte dies Paul unaufgeregt.
Der Flop des Spiels
Paul George. Ja, einen James Harden kriegt man nicht über 48 Minuten in den Griff, aber George zeigte schon deutlich bessere Vorstellungen in der Defense. Zu leicht ließ er sich über Picks abschütteln und hatte damit auch seinen Anteil daran, dass Melo immer wieder von Harden entblößt wurde. Auch der Wurf wollte für PG-13 nicht fallen, wobei er kaum offene Looks bekam. Es fehlte jedoch in Teilen an Aggressivität, Drives vom Ex-Pacers-Star waren bis zum vierten Viertel Mangelware. Erst als das Spiel quasi entschieden war, sammelte George noch einige Punkte am Ring.
Coaching Move des Spiels
In Andre Roberson fehlte den Thunder ein wichtiger Guard-Verteidiger, weswegen James Harden und Chris Paul im Kollektiv gestoppt werden mussten. Zumeist versuchte OKC Harden nach rechts zu drängen, während Adams selten die Zone verließ. Die Rockets reagierten im zweiten Viertel und ließen P.J. Tucker Screens für Harden stellen, der dann zumeist das Matchup mit Melo bekam. Der versuchte zwar so gut es ging, den Bärtigen vor sich zu halten, hatte aber schlicht und einfach keine Chance.