Die Cleveland Cavaliers (37-26) haben ihre kleine Formkrise beendet und mit 112:90 gegen harmlose Detroit Pistons (29-35) gewonnen. Coach Tyronn Lue nahm zwei Änderungen in der Starting Five vor. Davon profitierte Larry Nance Jr., der das beste Spiel seiner Karriere machte.
Larry Nance vertrat bei den Cavaliers Center Tristan Thompson, der im vergangenen Spiel umgeknickt war, in der Startformation. Zudem durfte Rodney Hood statt Cedi Osman von Anfang an auf der Zwei ran.
Nance war dann auch zunächst der Aktivposten der Cavs-Offense und brachte sich direkt mit Offensiv-Rebounds und eigenen Punkten ein. Die Pistons erwischten insgesamt aber den besseren Start, ehe ein spektakulärer Dunk von LeBron James und ein Dreier des Königs in der Possession darauf die Angelegenheit ausglich. Auf der anderen Seite war es Blake Griffin, der mit 12 Punkten und 3 Assists im ersten Viertel den Alleinunterhalter gab. Dies reichte zunächst für eine 28:26-Führung seines Teams.
Im zweiten Durchgang drehte die Second Unit Clevelands das Spiel, ehe die Starting Five Stück für Stück zurückkam. Ein toller Alley-oop von LeBron auf Nance - der zur Halbzeit schon 18 Punkte und 10 Rebounds gesammelt hatte - generierte weiteres Offensiv-Momentum, das für eine 54:49-Führung zum Pausentee sorgte. Nach dem Seitenwechsel schafften es die Hausherren dank einiger Stops, die Führung zweistellig werden zu lassen. Detroit bekam nun kaum noch etwas auf die Kette, Griffin war komplett auf sich allein gestellt und musste mit ansehen, wie es auf der Gegenseite einfache Punkte hagelte - mit 90:70 ging es in den Schlussabschnitt.
In diesem begann dann sehr früh die Garbage Time, da die Pistons-Defense auseinanderfiel und sich die Cavs mit spaßigen Dreiern oder Slams bedankten. Man muss festhalten, dass Detroit in dieser Verfassung nichts in den Playoffs zu suchen hat. Die Hoffnungen auf eine Teilnahme dürften mit der neunten Auswärtsniederlage in Folge und dem insgesamt achten "L" aus den letzten zehn Spielen ohnehin endgültig verflogen sein.
Die Cavs hingegen haben ihre kleine Krise beendet und den dritten Platz im Osten verteidigt. Möglich machte es die Career-Night von Nance, der 22 Punkte und 15 Rebounds auflegte. James dominierte ebenfalls mit 31 Zählern, 7 Rebounds und 7 Assists, Hood kam auf 13 Punkte.
Auf der anderen Seite verpuffte Griffins solider Auftritt mit 25 Punkten, 8 Rebounds und 5 Assists, Drummond kam immerhin auf 15 Zähler (5/5 FG, 5/5 FT).
Die wichtigsten Statistiken
Cleveland Cavaliers (37-26) vs. Detroit Pistons (29-25) 112:90 (BOXSCORE)
- Das erste Viertel ging knapp an die Pistons, weil sie - vor allem dank des Playmakings von Griffin - eine gute Balance aus Inside- und Outside-Scoring fanden. Diese ging allerdings flöten, als im Verlauf der zweiten 12 Minuten die Second Unit am Werk war: Motor City nahm in dieser Phase zu viele schwierige Dreier und Halbdistanzwürfe. Obwohl die Cavs keinen elitären Ringbeschützer hatten, suchten die Gäste äußerst selten den Weg in die Zone und kamen im zweiten Viertel nur auf 2 (!) Points in the Paint - per Fastbreak-Dunk.
- Den Cavs war deutlich anzumerken, dass sie - besonders im Drei-Guard-Lineup - das Ball Movement beschleunigen wollten. Unnötige Dribblings gab es selten, nicht vielversprechende Post-Plays wurden schnell abgebrochen. 15 ihrer 22 Field Goals in der ersten Halbzeit ging ein Assist voraus, am Ende waren es 29 Assists bei 43 Treffern aus dem Feld. Ihr Saisonschnitt liegt bei 23,5 Dimes.
- Die Pistons sind eigentlich ein solides Rebound-Team (schließlich haben sie Drummond), doch selbst das Duell an den Brettern gaben sie an diesem Abend deutlich mit 40:53 ab. Drummond blieb mit 9 Boards (nur einer offensiv) deutlich unter seinem Schnitt. Auf der anderen Seite räumte Nance (15 Rebounds, 4 offensiv) ordentlich ab.
- Damit hier auch etwas Positives über die Pistons steht: Sie leisteten sich 3 Ballverluste weniger als die Cavs (11 gegenüber 14).
Cleveland Cavaliers vs. Detroit Pistons: Die Stimmen zum Spiel
Larry Nance (Cavaliers): "Es hat sich ein Stück weit einfach angefühlt, weil die Jungs mir alle Möglichkeiten dieser Welt für meine Abschlüsse ermöglicht haben. Ich habe das bloß ausgenutzt."
Der Star des Spiels
LeBron James. Auch wenn die Story des Abends der starke Auftritt von Nance als Starter war - James war mit Abstand der beste und dominanteste Spieler auf dem Parkett. Meistens gelang es ihm, das Spiel schnell zu machen und seinen Kollegen einfache Abschlüsse zu ermöglichen. War dies nicht der Fall, sezierte er die Defense mit seinem präzisen Halbfeldspiel. Im Abschluss war er effizient (11/17 FG, 5/7 3FG) und das eine oder andere Highlight-Play hatte er auch in der Hinterhand.
Der Flop des Spiels
Andre Drummond. Auch wenn er perfekt im Abschluss blieb, hätte es mehr vom Center gebraucht. Oft stand er in der Offense einfach nur da und überließ Griffin das Geschehen, aber der ist ja auch kein Magier. Defensiv war Drummond ebenfalls kein Faktor: Gerade in der ersten Halbzeit schaffte er es nicht, Nance vom Brett fernzuhalten.
Coaching Move des Spiels
Die Hereinnahme von Nance für Thompson in die Starting Five war zugegebenermaßen aus der Not geboren, dennoch erwies sie sich als entscheidend für die Cavs. Der Highflyer brachte eine Energie und Explosivität mit, die man von TT in dieser Saison nicht kennt. Als Abroller im Pick-and-Roll war er konsequent, zudem traf er auch mal Halbdistanzwürfe. In der Defense schaffte er es, trotz seiner Größennachteile Drummond zu ärgern und diesem offenbar die Lust am rebounden zu nehmen.