Die Houston Rockets (51-13) haben sich auch bei den Milwaukee Bucks (34-31) keine Blöße gegeben und mit 110:99 (BOXSCORE) gewonnen. Damit sind James Harden und Co. seit sagenhaften 17 Spielen in Serie ungeschlagen - die längste Serie in der bisherigen Saison.
Nach dem Erfolg in OKC am Vortag begannen die Rockets mit einigen leichten Fehlern, die Führung erspielten sie sich dennoch, weil James Harden mal wieder schalten und walten konnte. Die Pick-n-Roll-Defense der Bucks war zunächst ungenügend, dazu holte sich Giannis Antetokounmpo früh sein zweites Foul ab. Danach verschleppten die Gastgeber das Tempo, was Houston nicht schmeckte. Das Spiel war nun ausgeglichener, wenn auch nicht hochklassig.
Die Rockets passten nun besser auf den Ball auf, blieben aber von draußen weitestgehend kalt, weswegen Milwaukee in Schlagdistanz blieb. Doch als die Bucks wieder auf ihr kleines Lineup setzten, malträtierte Harden die Gastgeber mit seinen Drives - eine 58:46-Führung zur Pause war die Folge, auch weil der Bärtige mit einem ganz tiefen Dreier noch mit der Sirene traf.
Nach dem Wechsel das gleiche Bild: Die Rockets begannen mit einem 7:0-Run richtig stark und nahmen der Halle ein wenig die Energie. In der Folge drehte Giannis ein wenig auf, die Rockets machten wieder vermeidbare Fehler und nach einem Dreier von Rookie Sterling Brown waren die Gastgeber plötzlich wieder auf 4 Punkte dran. Doch die Rockets konnten einfach feuern und nach Distanzwürfen (Eric Gordon 2x, P.J. Tucker) war die zweistellige Führung wiederhergestellt - und das mit Harden auf der Bank.
Diese geriet dann auch lange nicht in Gefahr, da Houston auf kleinere Bucks-Runs immer wieder die richtige Antwort - bevorzugt von Downtown - hatte. Doch in letzten Minuten schien Houston die Luft auszugehen. Brown verkürzte eine Minute vor dem Ende auf 5 Punkte, doch Paul sorgte mit einem Turnaround-Jumper auf der anderen Seite für die endgültige Entscheidung.
Topscorer der Rockets war natürlich Harden mit 26 Punkten, Unterstützung bekam er von Sixth Man Eric Gordon (18, 4/7 Dreier), der im dritten Viertel mit einigen tiefen Dreiern für jede Menge Momentum sorgte. Chris Paul (16, 11 Assists) verbuchte ein Double-Double. Bei den Bucks scorte das Trio aus Antetokounmpo (30, 11/18 FG), Khris Middleton (18, 10 Rebounds) und Eric Bledsoe (15) am besten, dazu produzierten von der Bank kommend Jabari Parker (10) und Brown (15).
Die wichtigsten Statistiken
Milwaukee Bucks (34-31) vs. Houston Rockets (51-13) 99:110 (BOXSCORE)
- Die Rockets verloren in Oklahoma City gleich 22mal den Ball, was ein Season High darstellte und auch in Milwaukee begann der Spitzenreiter der Western Conference ein wenig unkonzentriert. Gleich acht Turnover leisteten sich die Rockets in den ersten 12 Minuten, danach gingen die Gäste sorgfältiger mit dem Spalding um und entsprechend erspielten sie sich eine zweistellige Führung zur Pause. Am Ende standen 15 Ballverluste, womit Coach Mike D'Antoni sicher leben konnte.
- Gegen die vielen Pick-n-Roll-Traps der Bucks bekamen die Gäste durch gutes Ball Movement zahlreiche offene Würfe, die sie allerdings nicht immer verwerten konnten. Sporadisch generierten die Bucks so auch Turnover der Rockets und kamen in Transition ins Laufen, dies geschah aber zu selten, als dass es ein echter Faktor für die Bucks gewesen wäre. Die Rockets erzielten sogar deutlich mehr Punkte in Transition (22:14), hinzu kamen 14 verwandelte Dreier bei einer Quote von noch annehmbaren 35,0 Prozent. Zum Vergleich: Die Bucks netzten nur 9 Dreier bei 28 Versuchen.
- 60 Prozent seiner Freiwürfe trifft Clint Capela in dieser Saison, was durchaus bemerkenswert ist, wenn man bedenkt, dass er in seiner Rookie-Saison verheerende 17,4 Prozent traf. Diese Partie war dagegen ein Rückfall in alte Zeiten. Von 10 Versuchen netzte der Eidgenosse nur 2. Entsprechend lag die Freiwurfquote der Rockets bei lediglich 66,7 Prozent (18/27 FT).
Milwaukee Bucks vs. Houston Rockets: Die Stimmen zum Spiel
Mike D'Antoni (Head Coach Rockets): "Es ist beeindruckend, dass jede Nacht ein anderer der entscheidende Faktor ist. Wir gewinnen jetzt sogar ohne Ryan Anderson oder Joe Johnson die Spiele. Das zeigt, wie tief wir sind."
Joe Prunty (Head Coach Bucks): "Wir hatten heute nicht das Glück, einige 50-50-Situationen verliefen für uns unglücklich. So kamen wir nicht ins Laufen und das hätten wir gebraucht."
Der Star des Spiels
James Harden. Ein ganz gewöhnlicher Tag im Büro des Barts. Auch die aggresive Bucks-Verteidigung hielt den MVP-Kandidaten nicht vom Scoren ab. Schon zur Pause hatte Harden 21 Punkte auf dem Konto und traf auch wieder seine Würfe aus der Distanz. In den letzten 2:50 Minuten im zweiten Viertel outscorte er die Bucks im Alleingang mit 12:9. Auch seine Defense war diesmal erwähnenswert, da er oft nach Switches gegen Giannis verteidigen musste. Der Grieche hatte im Post keinerlei Erfolg, was die Offense der Bucks sichtlich erlahmen ließ.
Der Flop des Spiels
Eric Bledsoe. Chancenlos gegen Chris Paul in der Defense und offensiv nicht der Faktor, den die Bucks benötigten. Da sich die Rockets auf Giannis fokussierten, bekam der Spielmacher seine offenen Versuche, die er aber nur in Teilen verwerten konnte. Bewegte sich zudem abseits des Balles nur sehr wenig und machte es Houston so recht leicht. Ebenfalls schwach: Tony Snell, der Harden fast immer passieren lassen musste und offensiv keinen Einfluss (1/4 Dreier) nahm.
Coaching Move des Spiels
Ohne Tyler Zeller versuchten sich die Bucks mit nur einem Center, John Henson, über die kompletten 48 Minuten. Wenn Henson dann rausgenommen wurde, rutsche Antetokounmpo auf die Fünf. Allerdings war der Grieche in der Defense kaum in Korbnähe vorzufinden, weswegen die Rockets viele leichte Punkte in der Zone erzielen konnten. Nach der Pause wurde es aber besser, die Kommunikation stimmte, die Rotationen saßen nun und Houston wurde es nicht mehr so leicht gemacht. Allerdings zerlegte dann Chris Paul wieder das kleine Lineup komplett, Bucks-Coach Joe Prunty reagierte aber überhaupt nicht.