Die Spurs wenden dank Tony Parker eine Blamage gegen die Grizzlies ab, obwohl es am Ende noch einmal kontrovers wird. Die Celtics und Heat machen aus ihren Gegnern Kleinholz, während die Pacers einen Big Point gegen die Bucks feiern. Außerdem: Jazz-Coach Quin Snyder flippt aus, obwohl sein Team einen Pflichtsieg feiert und Damian Lillard fackelt gegen die Lakers ein unglaubliches Feuerwerk ab.
Indiana Pacers (37-27) - Milwaukee Bucks (34-30) 92:89 (BOXSCORE)
Das war ein extrem wichtiger Sieg für die Pacers, schließlich hielten sie sich einerseits die Bucks in der Tabelle vom Leib und sicherten sich andererseits dank des dritten Siegs im vierten und letzten Duell gegen den Division-Gegner auch noch den Tiebreaker.
Dass es um sehr viel ging, sah man den Teams zunächst an. Beide Teams kamen nervös aus den Startlöchern und ließen einigen Wurfchancen liegen. Allerdings war die Defense auch vom Tip-Off an recht intensiv. So entwickelte sich ein Spiel, in dem sich erst niemand abzusetzen vermochte, ehe die Pacers im dritten Viertel eine Durststrecke der Gäste nutzten und auf 15 Punkte davonzogen.
Allerdings kamen die Bierstädter schnell ins Spiel zurück, indem sie einen 19:5-Run starteten und dadurch zu Beginn des Schlussviertels nur noch mit einem Zähler hinten lagen. Komplett drehen konnten sie das Ding aber nicht, spannend blieb es aber trotzdem bis in die Schlusssekunden. 10 Sekunden vor dem Ende (90:89) gelang Khris Middleton ein Steal, doch Pacers-Guard Corey Joseph schaffte es, auf der anderen Seite Middletons Layup zu verhindern. Der Ball sprang ins Aus und da auch nach einer Video Review nicht zu klären war, wer als Letzter seine Flossen am Spalding gehabt hatte, gab es einen Jump-Ball.
Nach diesem sicherte sich Bojan Bogdanovic das Leder. Er wurde gefoult und traf beide Freiwürfe. Den Bucks blieben 6 Sekunden zum Ausgleich, doch Giannis Antetokounmpos Dreier traf nur den Ring. Der Grieche erwischte mit 18 Punkten (7/16 FG) und 12 Rebounds nicht seinen allerbesten Abend, Bucks-Topscorer war Eric Bledsoe (26 Punkte). Auf der anderen Seite glänzte Bogdanovic mit 29 Punkten (9/13 FG, 5/7 3FG), Victor Oladipo kam auf 14 und 5 Assists.
Miami Heat (34-30) - Phoenix Suns (19-47) 125:103 (BOXSCORE)
Das war in doppelter Hinsicht ein guter Abend für die Heatles. Schließlich hatten die Pistons, die auf Platz 9 hinter Miami lauern, zuvor eine weitere Niederlage bei den Cavs einstecken müssen. Und da von Phoenix - man muss sagen, wie zu erwarten - nicht besonders viel Gegenwehr kam, bauten die Jungs von Coach Erik Spoelstra ihren Vorsprung auf Motor City auf 5 Siege aus. Da sollte eigentlich nichts mehr anbrennen.
Nach einem halbwegs ausgeglichenen ersten Viertel setzten sich die Hausherren Stück für Stück ab, was viel mit der Leistung von Hassan Whiteside zu tun hatte. Mit 24 Punkten und 14 Rebounds dominierte er das Geschehen in nur 25 Minuten Spielzeit, wobei er 10 seiner 13 Feldwurfversuche versenkte. "Wenn er so spielt, wird er uns noch einige Siege bescheren", lobte Veteran Dwyane Wade nach der Partie.
Wade selbst legte 12 Punkte von der Bank kommend auf, Goran Dragic (17 Punkte, 5 Assists) und Kelly Olynyk (15 Punkte, 8 Assists) trugen ebenfalls große Teile zum Erfolg bei. Auf der anderen Seite gab Devin Booker mit 31 Punkten den Alleinunterhalter und zur nicht existenten Defense folgendes zu Protokoll: "Dass wir Back-to-Back gespielt haben, ist zwar eine Erklärung, aber keine Entschuldigung."
Chicago Bulls (21-42) - Boston Celtics (45-20) 89:105 (BOXSCORE)
Die Celtics stellen in der laufenden Saison die beste Defense der Liga und die Bulls die zweitschlechteste Offense. Besonders die erste Halbzeit war der Beweis: Solche Zahlen lügen in der Regel nicht.
Chicago war gegen die Intensität Bostons völlig überfordert und schaffte es nicht, sich vernünftige Würfe zu erarbeiten. Nach 24 Minuten hatten sie erst mickrige 29 Punkte gesammelt und dabei 11 von 39 Würfen (das macht 28,2 Prozent) aus dem Feld getroffen. Auf der anderen Seite merkte man kaum, dass All-Star Kyrie Irving aufgrund seines schmerzenden Knies einmal mehr aussetzte und von Shane Larkin in der Starting Five vertreten wurde.
Auch ohne Onkel Drew schafften es die Grünen, dank ihres Ball Movements und den Slasher-Fähigkeiten von Jaylen Brown in die Zone zu kommen. Zur Halbzeit führten sie bereits mit 55:29, im dritten Viertel wuchs ihr Vorsprung auf gigantische 37 Punkte an. So war der Schlussabschnitt, den die Bulls sich mit 36:19 schnappten und das Endergebnis dadurch halbwegs normal aussehen ließen, im Prinzip überflüssig.
Brown war mit 21 Punkten (9/13 FG) Topscorer seiner Farben, Jayson Tatum unterstützte mit 14 Zählern. Daniel Theis bekam 18 Minuten Spielzeit, die er für 4 Punkte, 6 Rebounds, 1 Assist, 1 Steal und 1 Block nutzte. Sein Landsmann Paul Zipser kam auf der anderen Seite wegen Fußproblemen nicht zum Einsatz, Denzel Valentine war mit 20 Punkten Team-Topscorer.
San Antonio Spurs (37-27) - Memphis Grizzlies (18-45) 100:98 (BOXSCORE)
Die gute Nachricht für die Spurs: Im engen Kampf um die Playoff-Plätze gab es gegen die Grizzlies den dringend benötigten Pflichtsieg. Die schlechte Nachricht: Selbst gegen das schlechteste Team der Liga war dafür ein Kraftakt nötig. Coach Pops Jungs treten die nächsten drei Spiele auswärts gegen OKC, Houston und Golden State an - dort gibt es mit einer solchen (Defensiv-) Leistung vermutlich nichts zu holen.
Zurück zu diesem Spiel: Da die Zone der Spurs offen war wie ein Scheunentor, kamen die Gäste aus Memphis dort immer wieder zu einfachen Punkten. So gestalteten sie das Spiel eng und lagen phasenweise sogar in Führung. Und selbst, als die Spurs 1:24 Minute vor Schluss mit 9 Punkten führten, war die Sache noch nicht gegessen - unter anderem ein weiter Dreier von Marc Gasol sorgte dafür, dass es nochmal ein One-Possession-Game zu bestaunen gab.
Ein weiterer Triple-Versuch des Spaniers wenige Sekunden vor Schluss zur möglichen Overtime verfehlte allerdings sein Ziel. LaMarcus Aldridge wurde beim Rebound gefoult und traf immerhin einen Freiwurf zum vorentscheidenden 100:96. Mit dem Buzzer wurde es dennoch kontrovers: Gasol traf einen Running-Layup von der Dreierlinie übers Brett und beschwerte sich vehement, dass er keinen Bonus-Freiwurf zum Vierpunktspiel bekam. Aber der Körperkontakt von Aldridge war völlig regelkonform (wenn auch total unnötig) und es stellte sich ohnehin heraus, dass Gasols Verzweiflungstat doch knapp aus dem Zweipunktebereich abgefeuert wurde.
Bester Man der Texaner war Tony Parker, der 23 Punkte und 4 Assists von der Bank auflegte. Darüber hinaus sorgten die Jungspunde Davis Bertans (17 Punkte) und Kyle Anderson (11 Punkte) für wichtigen Input. Topscorer von Memphis war Gasol mit 23 Zählern, Rookie Dillon Brooks kam auf 21.
Utah Jazz (34-30) - Orlando Magic (20-44) 94:80 (BOXSCORE)
Die Aufholjagd der Jazz geht weiter und im Heimspiel gegen die Magic gab es den nächsten Pflichtsieg. Ein Selbstläufer war dieser aber nicht, da Orlando besonders in der ersten Halbzeit Paroli bot und phasenweise ungeahnte defensive Fähigkeiten an den Tag legte.
Trotzdem wurde die Partie kurz vor dem Pausentee entschieden. Angepeitscht von einem krachenden Putback-Dunk des starken Rudy Gobert schafften die Hausherren einen 12:0-Run, von dem sich die Gäste bis zum Ende nicht mehr erholen sollten. Utah spielte sich offensiv zwar nicht gerade in einen Rausch, konnte sich aber auf die gewohnt starke Defense verlassen.
Mit dem Stifle Tower als Anker und Ringbeschützer spielten die Point Guards und Flügelspieler aggressive Closeouts in dem Wissen, dass im Falle eines zugelassenen Drives die Helpside da war. So kamen die Magic, deren Offense zuletzt stark verbessert war, lediglich zu einer 34-prozentigen Wurfquote. Kurz vor Schluss wurde es noch einmal wild, als Jazz-Coach Quin Snyder nach einem Call gegen sein Team ausrastete und ejected wurde.
Gobert beendete den Abend mit 21 Punkten und 17 Rebounds, Donovan Mitchell kam auf 19 Punkte. Auch die anderen drei Starter punkten zweistellig. Topscorer der Magic war Nik Vucevic mit 15 Zählern, Aaron Gordon kam auf 12.
Los Angeles Lakers (28-35) - Portland Trail Blazers (38-26) 103:108 (BOXSCORE)
Sowohl die Lakers (5 Siege in Folge) als auch die Blazers (6, zudem Platz 3 im Westen) gingen mit ordentlich Selbstvertrauen in diese Partie - man durfte sich also zurecht auf einen hochkarätigen Abend freuen. Und die Fans im Staples Center, die ordentlich Dampf machten, wurden keineswegs enttäuscht.
Denn beide Teams legten ihren Fokus auf die Offense, ohne ihre defensiven Bemühungen komplett auf Eis zu legen. So entwickelte sich ein Schlagabtausch mit einer guten Mischung aus Team-Basketball und Einzel-Aktionen auf beiden Seiten. Zur Halbzeit führten die Gäste mit 58:55.
Nach dem Seitenwechsel gelang den Lakers dank Kentavious Caldwell-Pope und Brook Lopez ein Zwischenlauf, der ihnen eine zweistellige Führung bescherte. Doch Portland kam zurück. Rund 4 Minuten vor Schluss traf Damian Lillard Back-to-Back-Dreier zum 97:97. Nach einer Walton-Auszeit schweißte Dame zwei weitere Triples rein - der Typ war endgültig on fire. Nach weiteren Freiwürfen zum 104:103 für sein Team hatte er 18 Portland-Punkte in Folge erzielt. Kurz vor Schluss verpassten es die Lakers bei 3 Punkten Rückstand, sich den Defensiv-Rebound zu sichern. So hätte C.J. McCollum das Spiel 7 Sekunden vor Schluss von der Freiwurflinie entscheiden können, doch er verwarf beide Versuche.
Und dann das: Die Blazers foulten, ehe L.A. den Ball nach einer Timeout eingeworfen hatte. Deshalb gab es einen Freiwurf für Tinseltown und erneut Einwurf, doch Isaiah Thomas verwarf den Freebie. Nach dem nächsten Inbound-Pass gelang den Blazers dann ein Steal, was die endgültige Entscheidung bedeutete.
Lillard hatte am Ende überragende 39 Punkte (19 davon im vierten Viertel) auf dem Konto und traf 6 seiner 11 Dreier. Hinzu kamen 6 Assists und 5 Rebounds. McCollum unterstützte mit 22 Zählern, Jusuf Nurkic war mit einem Double-Double (16 Punkte, 16 Rebounds) zur Stelle. Topscorer der Lakers war Julius Randle mit 21 Punkten nebst 9 Rebounds, Thomas kam auf 19 Zähler, Ball auf 10.