Dwight Howard von den Charlotte Hornets hat sich in die Geschichtsbücher eingetragen und acht Jahre nach Kevin Love mal wieder 30 Punkte und 30 Rebounds aufgelegt. Ansonsten gibt es jede Menge Favoritensiege. Die Milwaukee Bucks müssen dagegen um Giannis Antetokounmpo zittern.
Cleveland Cavaliers (42-29) - Toronto Raptors (53-19) 132:129 (Analyse)
Philadelphia 76ers (40-30) - Memphis Grizzlies (19-52) 119:105 (BOXSCORE)
Das nennt man wohl einen lockeren Pflichtsieg. Anders als beispielsweise die Denver Nuggets machten die Sixers mit Memphis kurzen Prozess und führten in der zweiten Halbzeit zwischenzeitlich mit 35 Punkten. Das vierte Viertel war dann nur noch eine sehr, sehr lange Garbage Time, in der die Gäste das Resultat immerhin noch ein wenig aufhübschen konnten.
Philly konnte dabei auf eine ausgeglichene Teamleistung bauen. Schon nach 36 Minuten hatten alle Starter plus Sixth Man Marco Belinelli zweistellig gescort. Die Sixers sprangen so auf Platz vier der Eastern Conference, das erklärte Ziel des Teams, wie Coach Brett Brown noch einmal unterstrich. "Wir wollen unter allen Umständen den Heimvorteil in der ersten Runde."
Dario Saric, Robert Covington und J.J. Redick erzielten alle je 15 Punkte, die Stars Ben Simmons (13, 7 Rebounds, 9 Assists) und Joel Embiid (14) konnten so ein wenig ihre Kräfte schonen, auch weil Memphis kaum Gegenwehr leistete. "Das erste Mal seit langer Zeit haben wir aufgegeben", musste ein zerknirschter Grizzlies-Coach J.B. Bickerstaff feststellen.
Marc Gasol (5, 2/8 FG) enttäuschte auf ganzer Linie, während Wayne Selnden (18) oder auch Deyonta Davis (16, 11 Rebounds) ihre Statistiken im vierten Viertel noch ein wenig pimpen konnten.
Brooklyn Nets (23-49) - Charlotte Hornets (31-41) 105:111 (BOXSCORE)
Ein 30-30-Spiel? Das war Dwight Howard nicht einmal in seiner Prime bei den Orlando Magic gelungen, in Brooklyn holte er dies nun nach. Ein solches Kunststück war zuletzt Kevin Love im Jahr 2010 gelungen, damals noch im Trikot der Minnesota Timberwolves.
Und die 32 Punkte (10/17 FG, 12/21 FT) sowie 30 Boards waren nicht nur leere Stats, denn auch dank Superman holten die Hornets in New York einen Rückstand von 23 Punkten auf. Viele Zuschauer sahen dies aber nicht, nur gut 10.000 Fans wurden offiziell verkündet, da der Big Apple von einem Schneesturm heimgesucht wurde.
Sie verpassten, wie Charlotte zwei Minuten vor dem Ende noch mit 102:105 zurücklag, um dann mit einem 9:0-Run die Partie zu entscheiden. Neben Howard war Kemba Walker mit 10 seiner 24 Punkte im vierten Viertel ein wichtiger Faktor. Unter anderem verwertete er ein Dreipunktspiel, was die Hornets mit 107:105 in Führung brachte. Caris LeVert (14) hätte das Spiel 11 Sekunden vor dem Ende ausgleichen können, doch Howard verteidigte den Korb stark. Noch besser: Der Center verwandelte auf der Gegenseite seine beiden Freiwürfe.
Im Anschluss schnappte sich Howard 1,5 Sekunden vor Schluss seinen 30. Rebound. "Ich sagte Quincy Acy, dass er mich nicht foulen soll, damit ich diesen Abpraller bekommen kann", schmunzelte D12 nach dem Spiel. "Ich habe ihn bekommen und dafür bin ich dankbar."
Für die Nets war D'Angelo Russell mit 19 Zählern der fleißigste Punktesammler, Rondae Hollis-Jefferson und Spencer Dinwiddie steuerten weitere 13 Punkte bei.
Miami Heat (39-33) - New York Knicks (26-46) 119:98 (BOXSCORE)
Auch die Heat pushen noch einmal für eine bessere Position für die Playoffs, der Sieg gegen schwache Knicks war der Dritte in Folge und dieser war eigentlich nie in Gefahr, vor allem weil es mal wieder aus der Distanz flutschte. 15 Dreier bei einer Quote von 44,1 Prozent versenkten die Gastgeber, wovon je vier auf das Konto von Tyler Johnson (22) und Wayne Ellington (16) gingen.
Zur Pause führten die Heat bereits recht komfortabel mit 66:47, doch New York gab sich noch nicht geschlagen. Tim Hardaway Jr. (12, 5/15 FG), der zuvor große Probleme hatte, brachte seine Farben mit 8 Punkten im Abschnitt wieder auf 9 Zähler heran. Doch Miami konnte sich auf den Dreier verlassen. Johnson traf zwei Distanzwürfe in Folge und nahm den Knickerbockers jegliches Momentum. Die Führung wuchs auf bis zu 28 Zähler an, die Bänke wurden dann bereits 5 Minuten vor Schluss leergeräumt.
Überragender Mann der Heat war Kelly Olynyk mit 22 Punkten, 10 Assists und einem Plus-Minus von +32. Für die Knicks erzielten Enes Kanter (23, 12 Rebounds) sowie Michael Beasley (22) die meisten Zähler. Trey Burke steuerte von der Bank kommend 16 Punkte bei und versuchte anschließend die Niederlage wie folgt zu erklären: "Das andere Team hat mit mehr Energie gespielt."
New Orleans Pelicans (42-30) - Indiana Pacers (41-31) 96:92 (BOXSCORE)
Was Anthony Davis nicht alles machen muss, dass sein Team weiter gewinnt. Der Power Forward legte mit 28 Punkten (9/14 FG), 13 Rebounds und 5 Blocks die nächste starke Statline auf und brachte den Erfolg in der Crunchtime mit einem Fadeaway, einem Putback sowie zwei verwandelten Freiwürfe in trockene Tücher.
Dabei war bei den Pels ordentlich Sand im Getriebe. Eigentlich eine der besten Offensiven der Liga, wurden die Gastgeber bei 43 Prozent aus dem Feld und nur 96 Punkten gehalten, dafür war die Defense gegen Indiana umso erfreulicher. In einem stets engen Spiel (kein Team führte mit mehr als 6 Punkten) hatten auch die Pacers große Probleme und versenkten sogar nur 36,6 Prozent ihrer Versuche.
Lediglich Victor Oladipo (21, 7/16 FG, 8 Rebounds) und Trevor Booker (10) konnten einigermaßen effizient scoren. Da aber die Defense der Gäste wieder richtig stark war (13 Steals), konnten sich die Pelicans nie absetzen. Nikola Mirotic setzte zunächst seine ersten sieben Dreier alle daneben, traf dann aber in den letzten vier Minuten des Spiels zwei in Folge und hatte mit seinen 15 Punkten so auch seinen Anteil. E'Twaun Moore (23, 10/15 FG) und Cheick Diallo (9, 10 Rebounds) erfüllten ihre Rollen ebenfalls mehr als zufriedenstellend.
Chicago Bulls (24-47) - Denver Nuggets (39-33) 102:135 (BOXSCORE)
Es war "Serbian Heritage Night" in Chicago und Nikola Jokic ließ seine Landsleute nicht im Stich. 21 Punkte, 7 Rebounds und 5 Assists legte der Center unter "Serbia, Serbia"-Sprechchören auf und freute sich anschließend über die Unterstützung. "Sie haben alle ihre Fahnen mitgebracht. Die Serben lieben einfach den Basketball."
Und Denver gab den Zuschauern viele Gründe dies zu tun. Die Gäste zauberten endlich mal wieder eine offensive Gala auf den Court, über 61 Prozent der Würfe gingen durch die Reuse, es wurden gleich 20 Dreier versenkt. Denver führte zwischenzeitlich mit satten 46 Punkten. "Wenn du mit 40 Zähler auswärts führst, dann hast du ein hohes Level gezeigt", freute sich Nuggets-Coach Mike Malone.
Allerdings machten es die Bulls den Gästen auch sehr leicht. Die Gastgeber mussten auf Kris Dunn, Zach LaVine und auch Lauri Markkanen verzichten, während Robin Lopez auf der Bank mal wieder sein modisches Bewusstsein für T-Shirts präsentieren konnte. Cristiano Felicio (16) und Bobby Portis (15) waren für die Rumpftruppe von Fred Hoiberg noch am produktivsten, Paul Zipser (6, 2/9 FG, 2/7 Dreier) hatte dagegen weniger Wurfglück.
Richtig heiß war auf der Gegenseite dafür Wilson Chandler (19, 5/7 Dreier) und auch Paul Millsap (22, 8/9 FG, 8 Rebounds) konnte nicht verfehlen. Außerdem steuerten Will Barton und Jamal Murray je 16 Zähler bei.
Milwaukee Bucks (37-34) - Los Angeles Clippers (38-33) 120:127 (BOXSCORE)
Ganz wichtiger Sieg für die Clippers, um nicht den Anschluss an Platz acht im Westen zu verlieren. Durch den Erfolg beträgt der Rückstand auf Utah nur noch 2 Spiele. Über weite Strecken war es eine souveräne Vorstellung des Teams von Doc Rivers, erst in der Schlussphase wurde es noch einmal kribbelig.
Einer stand da aber schon lange nicht mehr auf dem Feld: Giannis Antetokounmpo. Der All-Star verließ bereits gegen Ende der ersten Halbzeit wegen einer Knöchelverletzung den Court, weil er Mitspieler Shabazz Muhammad auf den Fuß gestiegen war. Coach Joe Prunty konnte nach dem Spiel noch keine Details zur Verletzung nennen.
So mussten die Bucks, die schon das erste Viertel mit 24:38 abgegeben hatten, ohne ihren Franchisespieler ein Comeback versuchen. Jabari Parker (20, 9/15 FG) erhielt so mehr Spielzeit und half mit Khris Middleton (23) sowie Eric Bledsoe (19, 8 Assists), dass die Gastgeber eine gute Minute vor dem Ende wieder auf vier Punkte dran waren.
Es folgte jedoch der Stich ins Herz für Milwaukee, als im nächsten Angriff Austin Rivers (22, 5/9 Dreier) mit einer herunterlaufenden Shotclock einen gut verteidigten Long Ball versenkte. Das brach dann die Moral der Gastgeber. Neben Rivers überzeugten für die Clippers Lou Williams (19, 8 Assists) und auch DeAndre Jordan (25, 22 Rebounds).
San Antonio Spurs (42-30) - Washington Wizards (40-31) 98:90 (BOXSCORE)
50 Siege werden es für die Spurs in dieser Saison wohl nicht mehr, dennoch ist das Team von Gregg Popovich wieder voll in der Spur und fuhr den fünften Sieg am Stück ein. Dabei konnte sich San Antonio mal wieder auf die alten Tugenden verlassen. Die Texaner spielten harte und gute Defense und zogen so den Gästen aus der Hauptstadt den Zahn.
Im dritten Viertel hielten die Gastgeber Washington bei nur 16 Punkten und sorgten so bereits für die Vorentscheidung, als der Vorsprung auf 17 Zähler ausgedehnt werden konnte. Überragend war dabei mal wieder LaMarcus Aldridge, der die Hauptlast im Angriff trug und 27 Punkte (12/23 FG) und 9 Rebounds verbuchen konnte.
Doch auch Kyle Anderson (16) und Dejounte Murray (9, 10 Rebounds) lieferten ordentlich ab. Gerade Murray entnervte die Wizards mit 4 wichtigen Offensiv-Rebounds und klettenähnlicher Verteidigung. Tomas Satoransky (0, 0/8 FG, 6 Assists) wird nach seiner Performance wohl nicht so gut schlafen.
Damit war der Tscheche aber nicht alleine. Lediglich Bradley Beal (21, 9/13 FG) und Kelly Oubre Jr. (21, 9/17 FG) brachten verlässlich Punkte auf die Anzeigetafel, was aber gegen die homogene Spurs-Truppe nicht genug war.