Über drei Viertel liefern sich die Heat und Thunder ein ausgeglichenes Duell. Dann übernimmt allerdings Russell Westbrook die Kontrolle und führt sein Team mit 17 Punkten im Schlussabschnitt zum Sieg. Die Celtics und Raptors schaffen Comeback-Siege, während Minnesota die Sektkorken knallen lässt. Den Nuggets gelingt ein wichtiger Sieg im Playoff-Rennen.
Indiana Pacers (42-31) - Los Angeles Clippers (38-34) 109:104 (BOXSCORE)
Herber Rückschlag für die Clippers. Nach der Niederlage gegen die Pacers wächst der Rückstand auf die Playoff-Ränge in der Western Conference immer weiter an. Indiana kommt der siebten Teilnahme an der Postseason in den vergangenen acht Jahren dagegen immer näher. Nur noch ein Sieg fehlt den Pacers, um sich einen Platz in den Playoffs zu sichern.
"Das würde dieser Organisation eine Menge bedeuten", erklärte Bojan Bogdanovic. "Niemand hat uns im Rennen um die Playoffs erwartet. Wir müssen jetzt einfach weiter zusammenhalten und den Sieg gegen Miami holen." Bogdanovic hatte einen großen Anteil, dass es mit dem Erfolg gegen die Clippers überhaupt noch klappte, nachdem die Hausherren eine 18-Punkte-Führung verspielt hatten.
Der Kroate versenkte 12 seiner 18 Versuche aus dem Feld und erzielte so 28 Punkte, mit einem Midrange-Jumper etwa 1:40 Minuten vor dem Ende startete er zudem einen 9:0-Lauf mit dem die Pacers die Partie für sich entschieden. Victor Oladipo steuerte zudem 18 Punkte bei, Darren Collison legte 13 Zähler sowie 10 Assists auf.
Dass es die Clippers in den Schlussminuten überhaupt noch einmal spannend machen konnten, lag vor allem an Lou Williams. Der Sixth Man der Gäste aus der Stadt der Engel führte die Aufholjagd seines Teams mit 27 Punkten (10/18 FG, 4/6 Dreier) und 10 Assists an. Tobias Harris kam auf 18 Punkte, DeAndre Jordan sammelte 14 Zähler und 11 Rebounds. Reichen sollte das am Ende aber nicht mehr.
Washington Wizards (40-32) - Denver Nuggets (40-33) 100:108 (BOXSCORE)
Während die Clippers in Indiana stolperten, erhöhten die Nuggets mit einem Auswärtssieg bei den Wizards den Druck auf die Utah Jazz. Denver liegt nun nur noch ein Spiel hinter dem achten Platz der Western Conference, die Playoff-Hoffnungen sind also noch lange nicht begraben. Das hatten die Gäste aus den Rocky Mountains an diesem Abend vor allem einem Dreiergespann zu verdanken.
Die starken Auftritte von Nikola Jokic, Jamal Murray und Will Barton waren letztlich zu viel für die Wizards. Vor allem Barton brachte Denver mit einem starken Schlussabschnitt auf die Siegerstraße, 13 seiner 23 Punkte erzielte der Forward im vierten Viertel. "Wir sind jedes Spiel im absoluten Gewinner-Modus", sagte Barton nach dem Spiel. "Jeder will seinen Part beisteuern, um sicherzugehen, dass wir siegen."
Auch Murray und Jokic, die beide jeweils 25 Punkte auflegten waren in den wichtigen Momenten des Spiels mit Clutch-Shots zur Stelle. Damit verhinderte das Trio, dass die Nuggets eine 12-Punkte-Halbzeitführung noch aus der Hand gaben. Die Wizards verkürzten den Rückstand dank eines Dreierregens im dritten Viertel und angeführt von Bradley Beal (24 Punkte, 6/9 Dreier) auf 2 Punkte. Doch am Ende fehlte es an den nötigen Stops in der Defense, um die Gäste zu bremsen.
Cleveland Cavaliers (43-29) - Phoenix Suns (19-54) 120:95 (BOXSCORE)
Ein Abend voller guter Nachrichten für die Cavaliers: Zunächst durften sich die Cavs über die Rückkehr von Tristan Thompson, Larry Nance Jr. sowie Rodney Hood nach deren Verletzungspausen freuen, anschließend folgte ein verdienter und ungefährdeter Sieg gegen die Suns.
"Unser Huddle war vor dem Spiel fast komplett", zeigte sich auch LeBron James begeistert - nur Head Coach Ty Lue fehlte weiterhin krankheitsbedingt. Die drei Rückkehrer änderten zu Beginn des Spiels allerdings nichts daran, dass der Auftritt der Cavaliers etwas desinteressiert wirkte. Die ersten sieben Versuche von Downtown landeten allesamt am Ring, nach dem ersten Viertel rannte Cleveland sogar einem Rückstand hinterher (27:23 Phoenix).
Dann machten die Hausherren allerdings ernst. Angeführt von einem starken LeBron starteten die Cavs einen 32:7-Lauf., das zweite Viertel ging schließlich mit 39:18 an Cleveland. Damit war die Partie quasi schon zur Halbzeitpause entschieden. James hatte am Ende 27 Punkte (11/16 FG), 6 Rebounds und 9 Assists vorzuweisen. Kevin Love steuerte 20 Zähler zum vierten Erfolg in Serie bei.
Auf Seiten der Suns, die ohne ihre beiden besten Spieler Devin Booker (Probleme an der rechten Hand) und T.J. Warren (Knie) antraten, avancierte Troy Daniels mit 20 Punkten und 6 Rebounds zum Topscorer. Marquese Chriss kam auf 19 Punkte und 10 Rebounds, ansonsten blieben die Suns aber weitestgehend chancenlos.
New York Knicks (26-47) - Minnesota Timberwolves (42-31) 104:108 (BOXSCORE)
Nach dem Sieg gegen die Knicks gab es für Minnesota doppelten Grund zu feiern. Mit dem Erfolg im Madison Square Garden sicherten sich die Timberwolves erstmals seit 2005 eine positive Bilanz in der regulären Saison! Für Karl-Anthony Towns soll es das aber noch lange nicht gewesen sein: "Es liegt noch eine Menge Arbeit vor uns und es liegen noch viele weitere Spiele vor uns, die ebenso wichtig sind wie das heute."
Der All-Star führte sein Team mit 24 Punkten (9/14 FG) sowie 13 Rebounds zum Sieg. Neben dem Big Man punkteten allerdings noch fünf weitere Wölfe zweistellig: Taj Gibson kam auf 18 Zähler, Nemenja Bjelica und Andrew Wiggins (dazu 11 Rebounds) legten 17 Punkte auf. Dementsprechend erarbeiteten sich die Timberwolves eine zwischenzeitliche 16-Punkte-Führung - gegen Ende wurde es aber doch noch einmal spannend.
Tim Hardaway Jr. wehrte sich mit allen Mitteln gegen die drohende Niederlage und führte die Knicks mit einem Career-High (39 Punkte, 14/25 FG, 6/11 Dreier) zurück in Schlagdistanz. Mit einem 15:0-Lauf zu Beginn der zweiten Hälfte ging New York sogar kurzzeitig in Front. Im Schlussviertel übernahm dann allerdings erneut Minnesota die Kontrolle.
Ein 14:5-Lauf der Gäste sorgte für die Vorentscheidung, zwar kämpfte sich Hardaway Jr. in der letzten Minute nochmal auf vier Zähler heran, das reichte jedoch nicht mehr. Neben dem Shooting Guard überzeugten auch Trey Burke (15 Punkte, 9 Assists) und Frank Ntilikina (13 Punkte, 5/12 FG) mit ansprechenden Leistungen. Die elfte Niederlage aus den vergangenen 13 Spielen konnte sie aber nicht verhindern.
Toronto Raptors (54-19) - Brooklyn Nets (23-50) 116:112 (BOXSCORE)
"Diesen Sieg haben wir eigentlich nicht verdient." Deutliche Worte von Raptors-Coach Dwane Casey, der nach der Partie gegen die Nets seinem Ärger über die Leistung seines eigenen Teams Luft machte. Auch DeMar DeRozan äußerte sich selbstkritisch: "So zu spielen war furchtbar. So einen Lapsus dürfen wir uns nicht erlauben."
Was war passiert? Angeführt vom bärenstarken D'Angelo Russell, der mit 18 Punkten, 13 Assists und 11 Rebounds das erste Triple-Double seiner Karriere auflegte, erarbeiteten sich die Nets einen zwischenzeitlichen 14-Punkte-Vorsprung. Sichtlich angefressen verbannte Casey anschließend vier seiner Starter auf die Bank.
Nur Lowry durfte auf dem Parkett bleiben, der dies ebenfalls mit einem Triple-Double (25 Punkte, 12 Assists, 10 Rebounds) dankte und sein Team zu Beginn des vierten Viertels wieder in Schlagdistanz brachte. Schließlich steuerte auch DeRozan mit einem persönlichen 8:0-Lauf im Schlussabschnitt wichtige Impulse bei, sodass die Kanadier die Partie doch noch drehen konnten.
Der Shooting Guard beendete die Partie mit 21 Zählern, Jonas Valanciunas kam auf 23 Punkte und 8 Rebounds, während Fred VanVleet 16 Punkte von der Bank beisteuerte. Jakob Pöltl kam dagegen nur auf 7 Minuten Einsatzzeit und schnappte sich immerhin 3 Rebounds (0 Punkte). Auf Seiten der Cavs stachen neben Russell auch Allen Crabbe sowie Rondae Hollis-Jefferson mit jeweils 18 Punkten hervor.
Chicago Bulls (24-48) - Milwaukee Bucks (38-34) 105:118 (BOXSCORE)
Ohne den am rechten Knöchel verletzten Giannis Antetokounmpo lief es aus Sicht der Bucks zunächst ganz und gar nicht nach Plan. Weder offensiv noch defensiv stimmte es bei den Gästen, sodass Chicago im ersten Viertel eine 32:20-Führung auf der Habenseite verbuchen konnte. "Der Start des Spiels war etwas holprig für uns", gab auch Bucks-Coach Joe Prunty zu. "Aber ich liebe es, wie unsere Bank gespielt hat. Sie war sehr beeindruckend."
Damit spielte er vor allem auf die Leistungen von Shabazz Muhammad (21 Punkte, 9/12 FG), Tony Snell (18, 6/6 FG) und Brandon Jennings (16, 5 Assists) an. Letzterer legte allein im zweiten Abschnitt 10 Zähler auf, mit einem 14:3-Lauf waren die Gäste im nu zurück in der Partie. Im dritten Abschnitt machte dann Snell mit 8 Zählern auf sich aufmerksam und Milwaukee zog etwas davon (90:82).
Im Schlussabschnitt ließen die Bucks dann nichts mehr anbrennen, da sich auch Khris Middleton (16 Punkte, 6 Assists, 4 Steals) im Laufe der Partie immer besser zurecht fand. Auf der anderen Seite war Denzel Valentine der Topscorer seines Teams. Der 24-Jährige kam auf 20 Zähler, Cameron Payne steuerte 17 Punkte sowie 6 Assists bei. Da zeitgleich zum Sieg der Bucks sich die Heat in Oklahoma City geschlagen geben mussten, liegt Milwaukee nur noch einen Sieg hinter Miami auf Platz sieben.
Oklahoma City Thunder (44-30) - Miami Heat (39-34) 105:99 (BOXSCORE)
Auch wenn es für OKC mal nicht so gut läuft, die Thunder haben immer noch einen gewissen Russell Westbrook in der Hinterhand. Dass der Point Guard auch gerne mal Spiele im Alleingang entscheiden kann, das bewies er mit einem überragenden Schlussabschnitt gegen die Heat. Zuvor hatten die Hausherren mit einigen Probleme zu kämpfen, gerade Paul George (12 Punkte, 3/16 FG) erwischte einen rabenschwarzen Abend.
Über die ersten 36 Minuten war es Steven Adams, der für seine Kollegen mit einem starken Auftritt in die Bresche sprang (24 Punkte, 9/13 FG, 12 Rebounds), dann nahm allerdings Westbrook das Heft selbst in die Hand. Der 29-Jährige erzielte 17 seiner 29 Punkte im vierten Viertel, dabei versenkte er 6 seiner 7 Feldwurfversuche und 3 von 4 Freiwürfen. "Er ist einer der explosivsten und einzigartigsten Spielern, mit denen ich jemals zusammengespielt habe", zeigte sich George im Anschluss an die Partie beeindruckt.
Neben seiner Scoring-Explosion im vierten Viertel, das die Thunder mit 41:33 für sich entschieden, kam Westbrook auch noch auf 13 Rebounds und 8 Assists. Auch in der Crunchtime war er mit einigen wichtigen Aktionen zur Stelle - ebenso wie PG13, der trotz seines insgesamt schwachen Auftritts einen wichtigen Steal in der Schlussminute holte und den Sieg von der Freiwurflinie nach Hause brachte.
Zuvor lieferten die Heat - mit dem Selbstvertrauen aus zuvor drei Siegen in Folge - eine gute Partie in Oklahoma City ab. Gerade James Johnson (23 Punkte, 7/13 FG) oder Goran Dragic (20, 5 Assists) wussten zu überzeugen. Zudem steuerten Justise Winslow und Wayne Ellington von der Bank jeweils 14 Punkte bei. Gegen Westbrook war am Ende jedoch kein Kraut gewachsen.
San Antonio Spurs (43-30) - Utah Jazz (41-32) 124:120 OT (Analyse)
Portland Trail Blazers (44-28) - Boston Celtics (49-23) 100:105 (BOXSCORE)
Zu Beginn des vierten Viertels lagen die Celtics noch mit 10 Zählern im Hintertreffen - da Kyrie Irving noch längere Zeit fehlen wird, lag es an den anderen Veteranen um Al Horford und Marcus Morris, das Spiel doch noch in die richtigen Bahnen zu lenken. "Wir hatten ein kleines Gespräch am Anfang des vierten Viertels und haben gesagt: ‚Wenn wir stark beginnen und den Rückstand verkleinern, dann haben wir eine großartige Chance, zurückzukommen und das Spiel zu gewinnen", erklärte Morris die Strategie seines Teams. Genau das taten sie dann auch.
Morris war mit 30 Punkten (9/13 FG, 5/6 Dreier) dabei der überragende Mann. Er war es auch, der die Kelten in der Schlussminute erst mit einem Dreier und anschließend mit einem Dunk mit 103:98 in Front brachte. Zwar verkürzte C.J.McCollum nochmals per Jumper, doch Terry Rozier sicherte letztlich den Sieg von der Freiwurflinie.
Der Point Guard der Celtics steuerte 16 Zähler und 5 Rebounds bei, Horford hielt sich mit 11 Punkten, 3 Rebounds, 2 Assists und 2 Blocks eher im Hintergrund. Damit fügte Boston den Trail Blazers die zweite Niederlage in Folge zu - und das, obwohl die ersatzgeschwächten Kelten neben Irving auch auf Jaylen Brown, Marcus Smart, Daniel Theis und Gordon Hayward verzichten mussten.
Auf Seiten der Gastgeber fehlte Shabazz Napier kurzfristig aufgrund einer Fußverletzung, dennoch dominierte Portland im Backcourt. Angeführt von Damian Lillard und C.J. McCollum (beide mit 16 Punkten) erarbeitete sich Portland im dritten Viertel sogar einen 12-Punkte-Vorsprung. Al-Farouq Aminu steuerte noch 16 Punkte, 10 Rebounds sowie 5 Steals bei, doch auf das Comeback der Celtics fand Portland letztlich zu wenig Antworten.