Das ging überhaupt nicht gut los für die Pacers. LeBron James traf seine ersten drei Würfe in 80 Sekunden, dazu hatte sich Victor Oladipo schon zwei Fouls abgeholt. Pacers-Coach Nate McMillan musste so schon früh die erste Auszeit nehmen, jedoch ohne Auswirkungen. James machte die ersten 16 Punkte (7/8 FG) der Cavs, die Pacers brauchten bis Mitte des Abschnitts, bevor Myles Turner das erste Field Goal für die Gäste verbuchen konnte. In der Folge konnten sich die Pacers aber ein wenig fangen, auch wenn die Offense ohne Oladipo sichtlich litt. Mit einem 18:33-Rückstand waren die Gäste noch recht gut bedient.
Während James nun seine Pause nahm, kam Oladipo nun zurück und Indiana machte einiges an Boden gut, weil Cleveland nicht mehr scoren konnte, Lance Stephenson verkürzte per Drive auf nur noch vier Zähler (35:39). Kurz darauf kassierte Oladipo jedoch sein drittes Foul, nachdem Kevin Love beim Dreier clever Kontakt herstellte. McMillan riskierte wieder nichts und nahm seinen Star raus. Die Cavs nutzten dies und nach weiteren Dunks von James gingen die Gastgeber mit einer 58:46-Führung in die Kabine.
Aber Cleveland verpasste es weiterhin, frühzeitig den Sack zuzumachen, dafür war die Defense zu schwach. Die Pacers kamen zu leicht in Ringnähe, wo mit Love auch kein Shotblocker wartete, mit einem 13:2-Run waren die Gäste wieder voll im Spiel. Indiana verhinderte nun die Penetration von James besser und ließen im Viertel nur 16 Punkte zu (74:67 Cavs).
Cavs zittern sich dank James zum Sieg
Cleveland überstand in der Folge die Phase ohne LeBron und hielt den Vorsprung, da Love endlich ein wenig scoren konnte. Die Pacers waren dennoch immer noch in Reichweite, Thaddeus Young verkürzte wenige Minuten vor dem Ende auf 4 Punkte. Love verletzte sich bei dieser Aktion und musste raus, es war wieder mal der Daumen der linken Hand.
Doch nun war die Cavs-Defense on point. Erst gelang J.R. Smith der Steal gegen Oladipo, später hielt Kyle Korver gegen Turner im Post dagegen. Ein unglaublicher Dreier von Darren Collison brachte die Pacers 50 Sekunden vor dem Ende war wieder auf drei Punkte heran (92:95), im Gegenzug zog er das Offensiv-Foul gegen George Hill. Die Pacers hatten also die Chance auf den Ausgleich und Oladipo hatte nach einem Missverständnis bei den Cavs einen völlig offenen Dreier, doch der Shooting Guard vergab. LeBron bewies auf der anderen Seite Nervenstärke und verwandelte seine vier Freiwürfe zum Sieg.
James beendete das Spiel mit 46 Punkten (17/24 FG, 10/13 FT), 12 Rebounds und 5 Assists. Dazu scorten Love (15, 8 Rebounds) und Korver (12, 4/8 Dreier) zweistellig. Für Indiana war Oladipo in nur 28 Minuten mit 22 Zählern der beste Scorer, er hatte jedoch auch 6 Ballverluste. Turner kam auf 18, Collison auf 16 Punkte und 6 Dimes.
Die wichtigsten Statistiken
Cleveland Cavaliers vs. Indiana Pacers 100:97, Serie 1:1 (BOXSCORE)
- 8/34 schossen die Cavs in Spiel eins aus der Distanz, der Hauptgrund, warum die Cavs gerade einmal 80 Punkte erzielten. Diesmal hatte Cleveland aber früh den Rhythmus gefunden. Die ersten vier Versuche saßen, das half den Cavs enorm. Indiana verstand es aber in der Folge, die Passwege zu verstopfen und gute Closeouts zu laufen. Cleveland nahm nur noch 10 Dreier (3 Treffer) in der zweiten Halbzeit und beendete das Spiel mit einer dennoch guten Quote von 39 Prozent (11/28).
- Auf der anderen Seite war Indiana wenig erfolgreich mit den Jumpern. Während sie in der Restricted Area fast alles versenkten (29/34 FG), ging aus der Distanz nichts zusammen. Nur sechs verwandelte Dreier und eine Quote von 27 Prozent waren einfach zu wenig. Dazu kamen auch noch fürchterliche 27 Prozent aus dem Zweierbereich außerhalb der Restricted Area.
- Die Defense der Cavs war alles andere als gut, eine Sache funktionierte aber hervorragend und das war das Rebounding. Indiana konnte sich in der ersten Halbzeit nur einen Offensiv-Rebound schnappen. Durch die vielen Fehlwürfe aus der Distanz waren jede Menge lange Rebounds verfügbar, doch die Cavs packten dank Love und James meist konsequent zu. Erst in der zweiten Halbzeit hatten die Pacers mit vier offensiven Brettern mehr Erfolg.
- 16 Punkte machte James in den ersten fünf Minuten des Spiels. Das gab es in den letzten 20 Jahren in den Playoffs nicht mehr. Selbst in der Regular Season hatte LeBron noch nie so viele Punkte in so kurzer Zeit erzielt. Zudem war es das 20. Postseason-Spiel von James, in dem er mindestens 40 Zähler erzielte.
- Wenn Cleveland mit einer Führung in das Schlussviertel geht, sind die Cavs in dieser Saison noch ungeschlagen. Dies war auch heute der Fall, die Cavs verbesserten ihre Bilanz auf 40-0.
Cleveland Cavaliers vs. Indiana Pacers: Die Stimmen zum Spiel
LeBron James (Cavs) über seinen starken Beginn: "Coach Lue malte das erste Play für mich auf und es funktionierte. Also haben wir es wieder versucht. Ich hatte einfach einen guten Rhythmus und wollte sehen, wie lange ich meine Würfe treffen kann."
Victor Oladipo (Pacers) über seinen vergebenen Dreier zum Ausgleich: "Ich war völlig frei und habe einfach nicht getroffen. Ich würde den Wurf immer wieder nehmen, wenn ich ihn bekomme."
Der Star des Spiels
LeBron James. Drive, Jumper, Fadeaway, Dreier. Nachdem James in Spiel eins in den ersten zehn Minuten keinen Wurfversuch verbuchte, begann er diesmal so aggressiv, wie lange nicht mehr. 20 Punkte hatte er nach einem Viertel gesammelt. In der Folge nahm er sich einige Auszeiten, doch in der Crunchtime war er wieder voll da. 11 Punkte im Schlussviertel, dazu machten vier verwandelte Freiwürfe den Sack für die Cavs zu.
Der Flop des Spiels
Lance Stephenson. Es war wie immer mit Born Ready, der einige lichte Momente hatte, aber eben auch schlimme Aussetzer. Vor allem seine 4 Ballverluste taten unglaublich weh und kamen meist in Phasen, als die Pacers wieder an die Tür klopften. Hielt zudem zu lange den Ball, wenn Oladipo mit ihm auf dem Feld stand. Dies endete dann in einer sehr schlechten Wurfauswahl, auch wenn seine Quote sehr vernünftig aussah.
Coaching Move des Spiels
Cavs-Coach Ty Lue setzte voll auf Offense, das zeigte schon die neue Starting Five. Smith und Korver ersetzten Jeff Green und Rodney Hood, was LeBron und vier Schützen auf dem Feld bedeutete. Die Pacers konnten so kaum Hilfe gegen James schicken und der Star der Cavs nutzte dies (speziell in der ersten Halbzeit) gnadenlos aus. Dominant war es dennoch nicht von Cleveland, die vor allem von den Foulproblemen von Oladipo profitierten. Der Shooting Guard der Pacers foulte in seiner Karriere bislang nur einmal aus, Pacers-Coach McMillan vermied aber jegliches Risiko. Vielleicht war dies die falsche Entscheidung, Oladipo beendete das Spiel mit drei Fouls.