Chris Paul trifft Gamewinner - Timberwolves verlieren Krimi bei den Denver Nuggets

SPOX
06. April 201810:14
Chris Paul versenkte per Floater gegen Portland den Gamewinnergetty
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Die Houston Rockets haben dank eines Gamewinners von Chris Paul die Portland Trail Blazers besiegt. Die Golden State Warriors bekommen in Indiana ordentlich auf die Mütze. Die Clippers gehen in Utah unter, während Denver im direkten Duell mit den Minnesota Timberwolves einen echten Thriller gewinnt.

Indiana Pacers (47-32) - Golden State Warriors (57-22) 126:106 (BOXSCORE)

Das wird schwierig mit 60 Siegen für den amtierenden Champion, der die verbleibenden drei Spiele gewinnen muss, um diese Marke noch zu knacken. Mit einer Leistung wie in Indianapolis dürfte die Truppe von Steve Kerr sich dies aber abschminken. Die Pacers feierten so den Saison-Sweep gegen die Dubs. Golden State verlor erstmals seit der Saison 2013/14 gleich beide Spiele gegen ein Team aus der Eastern Conference, damals gegen die Charlotte Bobcats.

Die Pacers übernahmen dabei nach einem ausgeglichenen ersten Viertel die Kontrolle und bauten die Führung im Verlauf des Spiels immer weiter aus. Schon im dritten Abschnitt führten die Gastgeber mit bis zu 22 Punkten. Golden State antwortete zwar noch einmal mit einem 10:0-Run und verkürzte auf 10 Zähler, doch die Pacers konterten dies mit 7 Punkten und sicherten sich so den Sieg.

Angeführt wurde das Team von Nate McMillan von Bojan Bogdanovic (28, 11/13 FG, 6/7 Dreier), für den der Ring wohl so groß wie lange nicht mehr wirkte. Neben dem Kroaten überzeugte auch Victor Oladipo mit 21 Punkten und 7 Assists. Indiana traf 15 Dreier bei nur 29 Versuchen und entnervte die Gäste einmal mehr mit schnellen Händen (11 Steals).

Dies führte zu 16 Warriors-Ballverlusten, was Coach Steve Kerr natürlich ärgerte. "Uns war dieses Spiel völlig egal", wütete Kerr. Kevin Durant war mit 27 Punkten (8/23 FG) zwar der beste Scorer, doch wie schon zuletzt hatte der amtierende Finals-MVP große Probleme mit seinem Wurf aus der Distanz (2/10). Des Weiteren kamen Klay Thompson (16) und Quinn Cook (12) auf eine zweistellige Punktausbeute.

Cleveland Cavaliers (49-30) - Washington Wizards (42-37) 119:115 (Analyse)

Houston Rockets (64-15) - Portland Trail Blazers (48-31) 98:96 (BOXSCORE)

Chris Paul soll den Rockets vor allem in den Playoffs Spiele gewinnen, gegen Portland lieferte CP3 einen ersten Vorgeschmack. 0,8 Sekunden vor dem Ende versenkte der Point God einen schweren Floater, der gewaltig an den Gamewinner von 2015 erinnerte, als Paul noch im Trikot der Los Angeles Clippers mit solch einem Wurf die Spurs in Spiel sieben der ersten Playoff-Runde versenkte.

So entschieden die Rockets das Spiel doch noch, was sie vier Minuten vor dem Ende schon sicher in der Tasche zu haben schienen. Dann antworteten aber die Gäste aus Portland, die ohne den angeschlagenen Damian Lillard auskommen mussten, mit einem 19:2-Run. James Harden vergab dabei unter anderem 13,3 Sekunden vor dem Ende gleich zwei Freiwürfe, Pat Connaughton glich das Spiel kurz darauf zum 94:94 aus, bevor CP3 entschied, dass er keine Lust auf Überstunden hat.

Es war der 20. Heimsieg für Houston in Serie - das kann sich durchaus sehen lassen. Paul erzielte insgesamt 27 Zähler, während Harden auf 24 sowie 7 Assists und 8 Turnover kam. Verzichten musste Coach Mike D'Antoni auf Ryan Anderson und Eric Gordon (beide Knöchel).

Bei Portland versuchte C.J. McCollum einiges(16, 7/25 FG, 6 Turnover), gelingen wollte aber nicht viel. Jusuf Nurkic (14, 11 Rebounds) verbuchte ein Double-Double. Von der Bank kommend machte Wade Baldwin IV (14, 6/10 FG) ein gutes Spiel.

Milwaukee Bucks (42-37) - Brooklyn Nets (26-53) 111:119 (BOXSCORE)

Auweia, liebe Bucks. Heimspiele gegen Brooklyn sollte man als Playoff-Team eigentlich gewinnen. Stattdessen wurde die Niederlage der Wizards in Cleveland nicht genutzt, das Team von Joe Prunty bleibt weiterhin Achter im Osten. Vor allem die Defense dürfte dem Trainer überhaupt nicht gefallen haben.

Einerseits waren die Nets unfassbar heiß und verwandelten 19 Dreier (bei 39 Versuchen), doch eine zugelassene Feldwurfquote von fast 55 Prozent ist eigentlich nicht akzeptabel. Ähnlich sahen das auch die Zuschauer im BMO Harris Bradley Center. Als Allen Crabbe 78 Sekunden vor dem Ende die Führung der Nets auf 6 Punkte ausbaute, leerte sich die Halle bedenklich schnell.

Schon in der ersten Halbzeit deutete sich das Unheil an, die Nets führten fast die komplette Zeit. Später sah es nach einem 18:3-Run der Bucks so aus, dass sie die Aufgabe doch noch seriös lösen könnten, doch Brooklyn versenkte im Schlussabschnitt fünf Dreier, wobei Crabbe 10 seiner 25 Punkte in den letzten sieben Minuten der Partie erzielte.

Vorteile hatten die Bucks in der Zone, dieses Duell ging deutlich mit 64:38 an die Gastgeber. Dennoch verteidigte Brooklyn Giannis Antetokounmpo (19, 7/21 FG, 10 Rebounds) mehr als ordentlich. Stattdessen war Khris Middleton mit 31 Zählern Topscorer, Eric Bledsoe steuerte weitere 18 Punkte bei. Für die Nets überzeugten neben Crabbe D'Angelo Russell (22) und Joe Harris (17, 6 Assists).

Utah Jazz (46-33) - Los Angeles Clippers (42-37) 117:95 (BOXSCORE)

Das könnte fast schon das Ende der Playoff-Hoffnungen für die Clippers gewesen sein. Durch die Niederlage am Salzsee blieb der Rückstand bei 2 Spielen, was bei drei noch ausstehenden Partien jede Menge Holz ist. Hätte Minnesota in Denver gewonnen, wären es sogar 2,5 Spiele gewesen. Dabei war die Mannschaft von Doc Rivers gegen ein starkes Utah-Team ziemlich chancenlos. Die Jazz feierten dagegen den vierten Sieg in Folge und sind nun in der Pole Position im Kampf um den Heimvorteil und Platz vier.

Die Clippers gruben sich bereits früh ein ordentliches Loch und lagen bereits im zweiten Viertel mit bis zu 20 Punkten zurück. Dabei verzückte Donovan Mitchell (19) das Publikum mal wieder mit einigen spektakulären Aktionen. Ansonsten waren die Gastgeber viel homogener und hatten in Rudy Gobert (15, 10 Rebounds, 3 Blocks) auch noch den dominanten Big Man der Partie.

Insgesamt erzielten gleich sieben Jazz-Spieler mindestens 10 Zähler, darunter auch Joe Ingles (11, 9 Assists). Das galt auf der Gegenseite nur für Lou Williams (12, 3/12 FG), Montrezl Harrell (17), Tobias Harris (11) und Austin Rivers (19).

Neben gleich 16 Ballverlusten trafen die Clippers lediglich drei Würfe aus der Distanz und kamen auf eine verheerende Dreierquote von 17,6 Prozent. Dennoch gab es bei Utah kleinere Sorgen. Ricky Rubio (Oberschenkel) verließ das Feld bereits nach einem Viertel verletzt und auch Jae Crowder spielte nur 4 Minuten, weil er im ersten Viertel ins Finger ins Auge bekommen hatte.

Denver Nuggets (44-35) - Minnesota Timberwolves (44-35) 100:96 (BOXSCORE)

Hoppla, vor dem Spiel tauchte Jimmy Butler auf dem Spielberichtsbogen auf, eingesetzt wurde der lange verletzte Star aber nicht. Die Wolves hätten seine Anwesenheit aber wohl dringend nötig gehabt. Durch die Niederlage schloss das erfolgreiche Denver zu den Wolves auf, die New Orleans Pelicans liegt nur ein halbes Spiel davor - für Spannung ist also gesorgt, nicht zuletzt weil die Nuggets noch einmal in Minnesota antreten müssen.

Aufgrund der Wichtigkeit der Partie ging es auch äußerst umkämpft zu. Beide Teams zählen eigentlich zu den besten sechs Offensiv-Truppen der Liga, davon war aber wenig zu sehen bei diesem Abnutzungskampf. Denver traf nur 39 Prozent aus dem Feld, die Gäste immerhin knapp 43. Keine Mannschaft führte mit mehr als acht Punkten, die Crunchtime musste über den Sieger entscheiden.

Dort hatten Nikola Jokic (16, 6/20 FG, 14 Boards, 9 Assists) und Karl-Anthony Towns (26, 10/16 FG, 14 Rebounds) vier Minuten vor dem Ende fünf Fouls gesammelt, dann war es der Wolves-Big, der Jamal Murray 106 Sekunden vor Schluss beim Jumpshot foulte und deswegen auf der Bank Platz nehmen musste. Unfassbar abgezockt von Murray, der auch sonst ein starkes Spiel machte und 22 Punkte (8/16 FG) beisteuerte. Er traf seine Freebies souverän zur Nuggets-Führung (94:93).

Freiwürfe sollten das Spiel letztlich entscheiden, Wilson Chandler (10) und Paul Millsap (12) bekamen Pfiffe nach eher schwachen Sets, doch sie blieben von der Charity Stripe spät ohne Fehl und Tadel. Taj Gibson brachte die Wolves via Dreipunktspiel noch einmal auf zwei Punkte heran, doch Jokic tippte bei noch 4 Sekunden auf der Uhr einen Fehlwurf von Will Barton in den Korb - das Pepsi Center lag sich geschlossen in den Armen.

Essentiell für den Erfolg war für Denver auch die gute Leistung von Devin Harris, der mit 20 Zählern (5/9 Dreier) die Offense der Second Unit am laufen hielt. Bei Minnesota punkteten neben KAT in Bjelica (10, 4/11 FG), Gibson (17, 6/15 FG, 14 Rebounds) und Jeff Teague (15, 6/14 FG) drei weitere Spieler zweistellig, doch sie waren wie auch Andrew Wiggins (9, 4/12 FG) alles andere als effizient.