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NBA Playoffs: Die Cavaliers nach der Pleite in Spiel eins: Es war schon mal schlimmer

Von SPOX
LeBron James zeigte sich nach der Niederlage gegen Indiana wenig besorgt
© getty

Die Cleveland Cavaliers haben erstmals mit LeBron James das erste Spiel einer Playoff-Serie verloren. Unruhe kommt bei den Cavs nach der Pleite gegen die Indiana Pacers aber noch keine auf. Nach Plan läuft in dieser Spielzeit sowieso nichts.

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"Ich habe noch nie ein erstes Spiel in der ersten Runde verloren?", fragte LeBron James auf der Pressekonferenz nach der Pleite gegen die Indiana Pacers rhetorisch. Er wusste natürlich, dass diese in die Frage integrierte Tatsache korrekt war, aber er wollt einen Punkt machen. "Ich lag in den Finals mit 1-3 hinten, also fragt mich nicht, ob ich in den kommenden Tagen ins Grübeln kommen werde. Ich bin der letzte, den man da fragen sollte."

Für Grübeleien ist es sicherlich in der Tat noch etwas früh, auch wenn die Cavs sich mitunter erschreckend schlecht präsentierten. James selbst verbuchte zwar sein 20. Triple-Double in den Playoffs, doch auch er wirkte wie das komplette Team wenig fokussiert. Ähnlich wie in der Regular Season nahm er sich defensiv einige Auszeiten und hatte teilweise nicht einmal die Mittellinie überquert, als die Pacers in Transition punkteten.

Ähnlich beunruhigend dürfte für Cavs-Fans der Umstand gewesen sein, dass LeBron am Anfang des Spiels über zehn Minuten ohne einen einzigen Wurfversuch blieb. "Das hat das Spiel so diktiert", erklärte James danach. "Die Jungs hatten offene Würfe, sie sind nur nicht rein gegangen."

Cavaliers in Spiel 1: Nur 80 erzielte Punkte

Damit hatte James auch recht. Während die Cavs in den vergangenen Jahren früh in den Playoffs Feuer fingen, ging gegen das bissige Indiana nur wenig. Nur 8 von 34 Versuchen aus der Distanz fanden ihr Ziel, aus den Ecken trafen die Gastgeber sogar nur magere 20 Prozent, obwohl viele der Würfe, wie LeBron richtig anmerkte, ziemlich offen waren. Das war ein großes Problem, wenn man bedenkt, dass die Cavs kein allzu herausragendes Defensiv-Team sind.

Allerdings befand Coach Lue, dass sie Indiana für den Großteil des Spiels gut verteidigt hatten. Das galt auch für Victor Oladipo, obwohl dieser dem amtierenden Ost-Champion 32 Punkte und sechs Dreier einschenkte. Tatsächlich kann man so argumentieren: Die Cavs werden den Großteil ihrer Spiele gewinnen können, in denen sie ihren Gegner selbst unter 100 Punkten halten - denn eine so schlechte eigene Offensivleistung dürfte trotz allen Querelen in Cleveland eine absolute Ausnahme darstellen.

Der Dreier wird zum Problem

"Wir waren ein wenig verkrampft", stellte Rodney Hood (9 Punkte, 1/4 Dreier) entsprechend fest. "Ich denke, dass wir in Spiel zwei deutlich entspannter sein und besser spielen werden."

Lediglich Kevin Love (3/6) und J.R. Smith (3/6) trafen ordentlich, der Rest war dagegen katastrophal (2/22). Auch Kyle Korver (0/2) fand nicht seinen Touch, wobei er auch nur vier Minuten spielte. Der Scharfschütze hatte zuletzt Fußprobleme und spielte nur im ersten Viertel, scheinbar ist die Verletzung doch noch nicht auskuriert, auch wenn Lue dies ins Reich der Fabeln verwies.

"Durch den großen Rückstand wollten wir kleiner und schneller spielen", sagte der Übungsleiter. "Ich wollte einfach nichts mehr riskieren." Natürlich stellt Korver defensiv eine Schwäche dar, doch ohne ihn fehlte es den Cavs an guten Schützen. Jeff Green zeigte zwar während der Saison einige Ansätze, hatte aber diesmal mit sieben Fehlwürfen und keinem Treffer überhaupt keinen Touch.

Die Auftakt-Spiele von LeBron James in der NBA

JahrGegnerErgebnisPunkteField GoalsReboundsAssists
2018Indiana80:98247/171012
2017Indiana109:1083212/20613
2016Detroit106:101229/17611
2015Boston113:100208/1867
2014Charlotte99:88278/1691
2013Milwaukee110:87279/11108
2012New York100:673210/1443
2011Philadelphia97:89214/14145
2010Chicago96:83249/1965
2009Detroit102:843813/2087
2008Washington93:863212/1964
2007Washington97:82237/1497
2006Washington97:863212/271111

Cavaliers vor Spiel 2: Anpassungen nötig

Es erscheint wahrscheinlich, dass Lue seine Formation wieder ein wenig anpassen muss. Alternativen für die Starting Five wären Smith oder auch Tristan Thompson, der in Spiel eins komplett aus der Rotation fiel und nur zwei Minuten in der Garbage Time spielte. Im Gegensatz zu Green und Larry Nance Jr. hat er jede Menge Erfahrung und war in den Playoffs stets verlässlich.

Letztlich muss aber vom kompletten Team mehr kommen, damit die Pacers nicht zum Stolperstein werden. Das gilt auch für James. Spiel zwei steht erst in der Nacht auf Donnerstag an, es bleibt also jede Menge Zeit zum Nachbessern und zum Nachdenken.

Dieses Cavs-Team hat in dieser Saison bereits schlimmere Stürme erlebt. Nach Plan läuft in dieser Spielzeit sowieso nichts, nicht einmal das Gesetz der Unbesiegbarkeit von LeBron in Spiel eins der Playoffs. Noch ist trotzdem nicht die Zeit, um in Panik zu verfallen.

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