Portland Trail Blazers vs. New Orleans Pelicans: Die Ausgangslage
Lange ist es her, dass die Blazers so hoch in den Playoffs gesetzt waren. Zuletzt war dies im Jahr 2000 der Fall, damals standen noch Scottie Pippen oder Detlef Schrempf im Kader. Der neue Mann der Stunde hört auf den Namen von Damian Lillard. Nachdem die Blazers holprig in die Saison gestartet waren und Gefahr liefen, die Playoffs zu verpassen, drehte Big Game Dame 2018 richtig auf.
Nur vier Teams gewannen im neuen Jahr mehr Spiele als Portland (31), Lillard legte in diesem Zeitraum 28 Punkte und 7 Assists im Schnitt auf, auch Backcourt-Kollege C.J. McCollum spielte eine erneut gute Saison. Die beiden Stars waren aber auch nie das Problem, dieses war auf dem Flügel beheimatet. Der Umschwung im neuen Jahr lag auch an der Leistungssteigerung von Mo Harkless, der zwischenzeitlich aus der Rotation geflogen war. Ärgerlich nur, dass der Flügelspieler in dieser Serie verletzt wohl nicht spielen wird. Jusuf Nurkic, der in den Playoffs 2017 gegen die Warriors schmerzlich vermisst wurde, ist diesmal fit.
Solche Probleme kennen die Pelicans nur zu gut. Gerade als die Combo Cousins-Davis endgültig funktionierte und New Orleans eine Siegesserie startete, riss sich Boogie die Achillessehne. Man konnte Angst und Bange um die Pelicans haben, die Saison schien wie ein Kartenhaus ineinander zu fallen.
Doch die Truppe aus dem Big Easy bewies das Gegenteil: Anthony Davis katapultierte sich mit einer Gala nach der anderen in die MVP-Diskussion, Jrue Holiday blühte plötzlich auf, dazu wurde mit Nikola Mirotic per Trade aus Chicago ein guter Boogie-Ersatz geholt.
Die Offense war auch ohne Cousins enorm effizient, Offense-Guru Alvin Gentry ließ seine Mannen die gegnerischen Teams in Grund und Boden rennen, vor allem während der Siegesserie von zehn Spielen Anfang März spielten die Pels traumhaften Basketball. Zum Ende ließ man zwar ein wenig nach, bewies im Kampf um die Playoffs aber Nervenstärke und qualifizierte sich souverän erstmals seit 2015 für die Postseason.
Portland vs. New Orleans: Die Ergebnisse der Regular Season
Datum | Heimteam | Auswärtsteam | Ergebnis |
28.03.2018 | Pelicans | Blazers | 103:107 |
13.01.2018 | Pelicans | Blazers | 119:113 |
03.12.2017 | Blazers | Pelicans | 116:123 |
25.10.2017 | Blazers | Pelicans | 103:93 |
NBA Playoffs 2018: So gewinnen die Blazers die Serie
Es klingt eigentlich recht simpel: Anthony Davis in den Griff bekommen, das gelang in der Regular Season nicht, als Davis 36 Punkte, 11 Rebounds und 4 Blocks im Schnitt gegen Portland auflegte. Zumindest haben die Blazers einige Optionen, um gegen den Star der Pels zu bestehen. Nurkic ist zwar kein elitärer Verteidiger, aber ein echter Brocken, den man nicht aus dem Weg schieben kann. Dazu kann Terry Stotts jederzeit auch Ed Davis oder Rookie Zach Collins aufs Feld bringen. Gerade Collins könnte einige Minuten sehen, da er sicherlich eine gute Option gegen Mirotic mit seiner Mobilität darstellen könnte.
Dazu gilt es, das schnelle Spiel der Pelicans zu unterbinden. NOLA nimmt viele Würfe früh in der Shotclock gegen Verteidigungen, die noch nicht sortiert sind. Kein Team spielt schneller als New Orleans, kein Team erzielt mehr Punkte in der Zone als die Pels. Portland zeigte dagegen in diesem Jahr, dass sie unter dem Korb mehr als respektabel verteidigen können. Dabei operierten die Blazers mit vielen Switches, was jedoch auch viele Mismatches kreierte, so aber nur wenig Dreier für den Gegner heraussprangen (26,6 pro Spiel, Platz 5).
Offensiv muss der Backcourt entlastet werden. Sich nur auf Dame D.O.L.L.A. zu verlassen, wäre fatal. Gerade Turner und Aminu müssen ihre Würfe treffen, um ihren Guards Platz zu verschaffen. Lillard zeigte sich beim Zug in die Zone diese Saison deutlich verbessert und zog jede Menge Fouls, wenn er den Korb attackierte (7,4 FTA pro Spiel, 91,6 Prozent). Das sind einerseits leichte Punkte, auf der anderen Seite stoppt es auch das Spiel und den rollenden Pelicans-Express.
Der Kader der Portland Trail Blazers
Point Guard | Shooting Guard | Small Forward | Power Forward | Center |
Damian Lillard | C.J. McCollum | Evan Turner | Al-Farouq Aminu | Jusuf Nurkic |
Shabazz Napier | Pat Connaughton | Maurice Harkless | Zach Collins | Ed Davis |
Wade Baldwin IV | C.J. Wilcox | Jake Layman | Caleb Swanigan | Meyers Leonard |
Georgios Papagiannis |
NBA Playoffs: So gewinnen die Pelicans die Serie
Die Monobraue wird seine Punkte machen, da besteht kein Zweifel. Leider muss man hier auch erwähnen, dass Davis dringend fit bleiben muss. Bereits dutzende Male verließ der MVP-Kandidat in dieser Saison angeschlagen das Feld. Die Pels müssen beten, dass Davis die höhere Belastung in den Playoffs meistern kann.
Dies gelingt natürlich am besten, wenn die Unterstützung stimmt. Holiday wird seine Form bestätigen müssen und gleichzeitig Lillard an beiden Enden des Feldes beschäftigen. Es gilt zudem, beständig zu scoren, nur so kann New Orleans mit dem Drei-Guard-Lineup gegen die längeren Blazers bestehen.
Hier spielt der Dreier eine große Rolle. Moore, Holiday, Mirotic oder Miller können jederzeit heiß laufen, aber eben auch ganz, ganz grausame Abende haben. Während der Regular Season nahmen die Pels gar nicht so viele Würfe aus der Distanz (nur 28,2 3PA) wie es manchmal scheint, doch 36 Prozent (Platz 13) sind ausreichend und eine Marke, woran man sich gegen Portland orientieren kann.
Einen Namen gilt es aber noch zu erwähnen, nämlich den von Rajon Rondo. Lebt der Mythos von Playoff-Rondo weiter? Die Pels könnten starke Auftritte des Guards gut gebrauchen, vor allem defensiv muss mehr als nur Torrero-Defense kommen. Ist er voll bei der Sache, kann das für New Orleans sehr wichtig werden.
Der Kader der New Orleans Pelicans
Point Guard | Shooting Guard | Small Forward | Power Forward | Center |
Rajon Rondo | Jrue Holiday | E'Twaun Moore | Nikola Mirotic | Anthony Davis |
Ian Clark | Solomon Hill | Darius Miller | Cheick Diallo | Emeka Okafor |
Frank Jackson | Jordan Crawford | DeAndre Liggins | Alexis Ajinca | |
DeMarcus Cousins |
Blazers vs. Pelicans: Wer gewinnt die Serie?
Nur ein einziger Sieg trennte beide Mannschaften nach 82 Spielen, auch nach den direkten Duell steht es unentschieden. Alles andere, als eine spannende (und lange) Serie würde überraschen. Entscheidend dürfte sein, welcher der beiden Superstars mehr Unterstützung von den Komplementärspielern bekommen wird. Hier scheint Portland mit der tieferen Bank Vorteile zu besitzen. Außerdem hat Portland nicht nur auf dem Papier Heimvorteil, sondern mit den Fans im Moda Center die wohl beste Fanbase der NBA im Rücken. Das könnte letztlich den Unterschied in diesem engen Matchup machen. Prognose: Blazers in sieben.