NBA Summer League: Moritz Wagner trumpft auf, Isaac Bonga feiert Debüt

SPOX
08. Juli 201809:36
Mo Wagner zeigte auch gegen die Philadelphia 76ers wieder eine ansprechende Leistung.getty
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Beide Deutschen kommen für die Los Angeles Lakers in Las Vegas zum Einsatz, Moritz Wagner präsentiert sich dabei allerdings schon deutlich weiter als Isaac Bonga. Deandre Ayton gewinnt das Duell gegen einen angeschlagenen Marvin Bagley, während Trae Young sich endlich mit einem Double-Double freischwimmt.

So lief der zweite Tag der Summer League in Las Vegas ab.

Utah Jazz (0-1) - Portland Trail Blazers (1-0) 78:93

Punkte: Tony Bradley, Georges Niang, Grayson Allen (je 16) - Wade Baldwin IV (20)

Rebounds: Malcolm Hill (7) - Caleb Swanigan (13)

Assists: Grayson Allen, Thomas Wilder (je 5) - Wade Baldwin IV (5)

Portland begann die Partie mit gleich fünf NBA-erfahrenen Spielern und war dank Wade Baldwin zunächst deutlich überlegen. Doch auch Caleb Swanigan (11, 13 Rebounds), der letztjährige Erstrundenpick der Blazers, und Zweitrundenpick Gary Trent Jr. (16) konnten auf sich aufmerksam machen. Der No.10-Pick aus 2017, Zach Collins (5, 2/12 FG), der mit Maske auflief, blieb dagegen in seinen 28 Minuten eher unauffällig.

Utah hielt nur im zweiten Viertel ein wenig mit, weil dort No.21-Pick Grayson Allen seine beste Phase hatte und einige Dreier traf. Der Ex-Dukie kam auf insgesamt 16 Punkte (6/17 FG) sowie 5 Assists. Die Jazz kamen gegen Ende wieder ein wenig heran, doch der überragende Baldwin vollendete erst einen spektakulären Dunk, um wenig später einen Dreier nachzulegen - die Vorentscheidung rund vier Minuten vor dem Ende. Auch Jake Layman und Erstrundenpick Anfernee Simons sorgte dann kurz darauf ebenfalls für richtige Highlight Plays.

Baldwin machte sich kurz vor dem Ende seine starke Leistung aber selbst kaputt, als er nach einer Rangelei mit Allen ejected wurde.

Indiana Pacers (1-1) - San Antonio Spurs (0-1) 86:76

Punkte: T.J. Leaf (17) - Derrick White (19)

Rebounds: Alize Johnson (9) - Jaron Blossomgame (10)

Assists: Aaron Holiday (7) - Derrick White (5)

Der No.23-Pick Aaron Holiday überzeugte auch in seinem zweiten Spiel. Zwar wollte der Wurf nicht fallen (10 Punkte, 3/15 FG), doch ansonsten setzte der dritte Holiday-Bruder seine Mitspieler mit 7 Assists gut ein und schnappte sich zudem auch noch 7 Boards. Auch Zweitrundenpick Alize Johnson (10, 9 Rebounds) konnte mit viel Hustle auf sich aufmerksam machen. T.J. Leaf, der am Tag zuvor eine Fahrkarte nach der anderen warf, überzeugte diesmal mit 17 Punkten.

Der Erstrundenpick der Spurs, Lonnie Walker, hatte wie Holiday ebenfalls wenig Fortune mit seinem Wurf, deutete mit 15 Zählern (6/18 FG) dennoch einige Male sein Potenzial an. Gleiches galt für Derrick White (19, 6/18 FG, 5 Rebounds, 5 Assists), der weiter Werbung für sich machte.

New Orleans Pelicans (2-0) - Miami Heat (0-1) 110:84

Punkte: Trevon Bluiett (26) - Duncan Robinson (18)

Rebounds: Cheick Diallo (9) - Jarrod Jones (12)

Assists: Walter Lemon Jr. (9) - Matt Farrell (6)

Es war eine deutliche Angelegenheit, und das eigentlich schon ab dem zweiten Viertel. Die Pelicans traten wie schon am Vortag gegen die Raptors ziemlich dominant auf und das lag nicht zuletzt am ehemaligen Xavier-Spieler Trevon Bluiett, dessen Name beim Draft nicht aufgerufen wurde, der in dieser Partie aber mit 26 Punkten (10/14 FG, 6/10 3FG) in lediglich 21 Minuten von der Bank auf sich aufmerksam machte.

Auch Walter Lemon Jr., der vergangene Saison für die Pels in der NBA debütiert hatte, zeigte mit 19 Punkten, 8 Rebounds und 9 Assists eine sehr gute Vorstellung, während Zweitrundenpick Tony Carr mit 9 Punkten eher unauffällig agierte. Bei den Heat, die in diesem Sommer gar keinen Draft-Pick hatten, fielen vor allem Duncan Robinson (18 Punkte, 6 Rebounds) und Jarrod Jones (15, 12) positiv auf.

Atlanta Hawks (0-1) - New York Knicks (1-0) 89:91

Punkte: John Collins (30) - Kevin Knox (22)

Rebounds: Tyler Dorsey (14) - Kevin Knox, Damyean Dotson, Mitchell Robinson (8)

Assists: Trae Young (11) - Frank Ntilikina (5)

Auch wenn am Ende die Niederlage stand, dürfte den Hawks diese Partie durchaus gefallen haben. Denn: Trae Young zeigte nach seinen bisweilen etwas besorgniserregenden Auftritten in der Utah Summer League, dass es durchaus auch anders geht: Der No.5-Pick gefiel mit 21 Punkten (4/12 FG, 3/9 3FG, 10/12 FT), viel wichtiger waren aber noch die 11 Assists bei nur 3 Ballverlusten, die er in dieser Partie lieferte. Zumal er viele seiner Minuten gegen den bärenstarken Verteidiger Frank Ntilikina absolvieren musste.

Youngs Playmaking verhalf den Hawks zu einer durchaus sehenswerten Vorstellung in der Offense, bei der sich vor allem Sophomore John Collins mit 30 Punkten und 8 Rebounds (4/7 3FG) so richtig austobte. Auch Tyler Dorsey zeigte mit 15 Punkten und 14 Rebounds eine sehr ansprechende Leistung, wenngleich er etwas zu gierig von Downtown agierte (2/10 3FG).

Auch die Knicks hatten indes Spaß an ihrem Lottery-Pick. Kevin Knox, beim Draft noch ausgebuht, deutete mit 22 Punkten und 8 Rebounds sein Potenzial an, Zweitrundenpick Mitchell Robinson legte 9, 8 und 4 Blocks auf. Troy Williams (17), Allonzo Trier (15) und Damyean Dotson (13) trugen ebenfalls zum knappen Sieg für die New Yorker bei.

Brooklyn Nets (0-2) - OKC Thunder (1-1) 76:90

Punkte: Theo Pinson (16) - Hamidou Diallo (19)

Rebounds: Trevor Thompson (7) - Rashawn Thomas (11)

Assists: Jordan McLaughlin (6) - Daniel Hamilton (7)

OKC übernahm die Kontrolle über die Partie mit einem dominanten zweiten Viertel (30:13) und gab sie im Anschluss dann auch nicht mehr her. Dabei waren ihre Zweitrundenpicks dieses Jahres in Devon Hall (11 Punkte) und Kevin Hervey (2) nur bedingt gefragt, beide spielten nur 13 bzw. 12 Minuten von der Bank. Den Hauptanteil am Scoring hatte Hamidou Diallo (19), allerdings durften bei OKC insgesamt stolze 14 Spieler auf dem Court und so spielte auch niemand mehr als 27 Minuten.

Bei den Nets kamen hingegen die beiden Rookies dieses Jahres Dzanan Musa und Rodions Kurucs nicht zum Einsatz, Diallo war ja ursprünglich ebenfalls von Brooklyn gedraftet, dann aber via Charlotte an OKC weitergegeben worden. Topscorer der Nets waren Theo Pinson (16), Yuta Watanabe (13) und James Webb III (12).

Sacramento Kings (0-1) - Phoenix Suns (2-0) 63:71

Punkte: Harry Giles (17) - Deandre Ayton (21)

Rebounds: Marvin Bagley, Anthony Brown (7) - Deandre Ayton (12)

Assists: Frank Mason (5) - Shaquille Harrison (5)

Das Duell zwischen Sacramento und Phoenix stand natürlich ganz im Zeichen der beiden Top-Picks, No.2 Marvin Bagley und No.1 Deandre Ayton. Am Ende musste man konstatieren, dass diese Runde an Ayton ging - der Center kam, nicht selten im direkten Duell, auf 21 Punkte (8/11 FG) und 12 Rebounds. Bagley wiederum machte mit 15 Punkten (5/13 FG) und 7 Rebounds auch zumindest ein ordentliches Spiel, allerdings verletzte er sich im Laufe des Spiels an der Hüfte. Eine MRT-Untersuchung steht noch aus, zumindest das nächste Spiel der Kings am Sonntag gegen die Clippers wird er aber auf jeden Fall verpassen.

Eine wesentlich erfreulichere Nachricht aus Kings-Sicht lieferte Harry Giles, der letztes Jahr gedraftet wurde, allerdings die komplette Rookie-Saison verpasste: Wie schon beim Californica Classic lieferte Giles mit 17 Punkten, 6 Rebounds und 5 Steals eine sehr ansprechende Vorstellung.

Bei den Suns lieferten neben Ayton Davon Reed (12) und Josh Jackson (10) zweistellige Punkte ab, wenngleich Jackson dafür gerade einmal 3 seiner 12 Würfe im Korb unterbrachte. Noch schlimmer erging es indes Dragan Bender: In 24 Minuten lieferte der ehemalige Lottery-Pick 0 Punkte (0/5 FG) und 5 Rebounds.

Memphis Grizzlies (1-0) - Detroit Pistons (0-2) 73:70

Punkte: Wayne Selden (20) - Henry Ellenson (15)

Rebounds: Ivan Rabb (10) - Henry Ellenson, Bruce Brown (7)

Assists: Jevon Carter (4) - Larry Drew II (5)

Bei seinem Las Vegas-Debüt stand natürlich vor allem No.4-Pick Jaren Jackson im Fokus und der Big Man zeigte mit 12 Punkten, 8 Rebounds und 4 Blocks (5 Turnover) auch durchaus eine ansprechende Partie - die prägenden Figuren dieser waren jedoch andere. Auf Seiten der Grizzlies war Wayne Selden mit 20 Punkten der beste Mann, während Zweitrundenpick Jevon Carter ziemlich unauffällig agierte (2 Punkte, 3 Rebounds, 4 Assists, 3 Steals, 1/6 FG).

Bei den Pistons, die erneut auf Luke Kennard verzichten mussten, war wie schon am Vortag Henry Ellenson, der 2016 von den Pistons gedraftet wurde, mit 15 Punkten der produktivste Spieler, während Khyri Thomas und Larry Drew II jeweils 13 Punkte erzielten.

Cleveland Cavaliers (1-1) - Chicago Bulls (1-0) 81:86

Punkte: Ante Zizic (25) - Antonio Blakeney (25)

Rebounds: Ante Zizic (11) - Wendell Carter (9)

Assists: Scoochie Smith (4) - Antonio Blakeney (4)

Die Bulls hatten diese Partie weitestgehend im Griff, auch wenn sie es am Ende dann doch noch einmal etwas spannender machten. Das hatte vor allem damit zu tun, dass sie Ante Zizic nicht wirklich kontrollieren konnten - der Sophomore dominierte wie schon am Vortag unterm Korb und lieferte mit 25 Punkten (11/14 FG) und 11 Rebounds ein mehr als ordentliches Double-Double. Es fehlte Zizic jedoch etwas an Unterstützung: No.8-Pick Collin Sexton kam zwar auf 14 Punkte, seine Wurfauswahl ließ aber etwas zu Wünschen übrig, zumal er für einen Point Guard ziemlich wenig Pässe spielte (2 Assists, 6/15 FG).

Wendell Carter, der genau eine Position vor Sexton gezogen worden war, machte es da mit 16 Punkten, 9 Rebounds und 5 Blocks schon um einiges besser, zumal er dazu auch noch 2 seiner 3 Dreier traf - und das als Center. Bester Spieler bei den Bulls war allerdings Antonio Blakeney, der neben seinen 25 Punkten auch immerhin 4 Assists an den Mann brachte. Chandler Hutchison kam auf 13 Punkte.

Denver Nuggets (2-0) - Boston Celtics (1-1) 82:69

Punkte: Malik Beasley, DeVaughn Akoon-Purcell (19) - Jabari Bird (24)

Rebounds: Kennedy Meeks (8) - Hassan Martin (7)

Assists: Monte Morris (6) - Semi Ojeleye (4)

Keiner der diesjährigen Picks der Nuggets war einsatzbereit, neben dem ohnehin verletzten Michael Porter hatte sich ja auch Thomas Welsh kürzlich noch eine Verletzung zugezogen. Dadurch mussten andere in die Bresche springen und sie machten es gut: NBA-"Veteran" Malik Beasley und DeVaughn Akoon-Purcell, der 2016 nicht gedraftet wurde und zuletzt in Dänemark aktiv war, legten jeweils 19 Punkte auf, dazu zeigte Point Guard Monte Morris mit 14 Punkten, 6 Assists und nur 1 Turnover eine blitzsaubere Vorstellung.

Auch bei den Celtics gab es indes einen Ausfall, No.27-Pick Robert Williams pausierte, und so waren auch hier andere Spieler gefragt. So richtig gut machte es allerdings nur Jabari Bird mit 24 Punkten, Guerschon Yabusele (7) und Semi Ojeleye (3) konnten an ihre guten Leistungen am Vortag gegen die Sixers nicht anknüpfen.

Los Angeles Lakers (1-0) - Philadelphia 76ers (0-2) 96:79

Punkte: Josh Hart (24) - Zhaire Smith (16)

Rebounds: Svi Mykhailiuk, Jeff Ayres (9) - Isaiah Miles (11)

Assists: Alex Caruso (4) - Demetrius Jackson (5)

Rund einen Tag nach seiner Vertragsunterschrift war es für Isaac Bonga tatsächlich schon so weit: Gegen Ende des ersten Viertels wurde der deutsche Guard eingewechselt, passenderweise für Moritz Wagner, und durfte sein Debüt in der Summer League geben. Dieses verlief zwar etwas chaotisch - Bonga kam in 13 Minuten auf 3 Punkte und 2 Steals, aber auch sage und schreibe 7 Turnover - trotzdem ließ sich das Ganze wohl erst einmal auf der Habenseite verbuchen.

Wesentlich effektiver präsentierte sich hingegen Wagner - der Big Man kam auf 16 Punkte (4/10 FG, 2/4 3FG), 8 Rebounds, 3 Steals und 2 Blocks und war damit einmal mehr einer der besten Spieler seines Teams. Noch besser machten es indes Josh Hart (24 Punkte), und No.47-Pick Svi Mykhailiuk, der die zahlreichen Lakers-Fans in der Halle mit 17 Punkten (4/8 3FG) und 9 Rebounds verzückte.

Bei den Sixers überzeugte mit Zhaire Smith (16 Punkten) hingegen ebenfalls ein Rookie, während Furkan Korkmaz seine sensationelle 40-Punkte-Leistung vom Vortag nicht bestätigen konnte: Der Türke kam diesmal nur auf 4 Punkte und schoss 7 Fahrkarten von Downtown ohne Treffer.