Jede Menge Lakers-Fans waren im Moda Center zu Portland, um das erste Spiel von LeBron James zu sehen. L.A. startete mit Rondo, Caldwell-Pope, James, Ingram und McGee, während die Blazers die Aufstellung aus dem Vorjahr zeigten, mit Ausnahme, dass Jake Layman für Evan Turner startete. Und es begann spektakulär. James startete die Partie mit zwei seiner Signature Dunks, was Blazers-Coach Terry Stotts schnell zur ersten Auszeit zwang. Die Lakers zogen jedoch Mitte des Viertels mit der kleinen Formation ein wenig davon. James war zudem am offensiven Brett aktiv und verbuchte zwei Putbacks (13 Punkte im ersten Viertel).
Die Blazers hielten aber mit dem Guard-Duo aus Damian Lillard und C.J. McCollum einigermaßen Anschluss. Als LeBron seine erste Pause bekam, kippte das Spiel aber. Zwei Dreier von Backup-Guard Nik Stauskas brachten den Blazers eine 34:31-Führung nach einem Viertel. Sauce blieb auch nach der Unterbrechung heiß und machte insgesamt 13 Zähler am Stück.
Mitte des zweiten Abschnitts war der Vorsprung bereits zweistellig und LeBron kassierte sein drittes Foul, blieb aber dennoch im Spiel. JaVale McGee hauchte L.A. danach mit zwei spektakulären Blocks wieder Leben ein. Defense war ansonsten aber ein Fremdwort, beide Teams scorten nach Belieben, die Blazers nahmen eine 65:63-Führung mit in die Kabine.
Damian Lilllard entscheidet Spiel nach der Pause
Nach dem Wechsel geriet Jusuf Nurkic schnell in Foulprobleme, während Ingram nun für die Lakers ein wenig auftaute. Das galt aber auch für Lillard, der mit zwei Jumpern antwortete (79:72). Doch Portland konnte sich aufgrund leichter Ballverluste nicht absetzen, stattdessen rollte wieder der Lakers-Zug, der nun vom bärenstarken Josh Hart angeschoben wurde. Dieser verkürzte Ende des dritten Viertels mit der Sirene noch einmal auf 91:93 aus Sicht der Lakers.
Im Halbfeld verteidigten die Blazers aber nun besser, was viel mit Zach Collins zu tun hatte. Der Sophomore machte einen deutlich besseren Job als Nurkic in der Defense und die Lakers konnten so nicht mehr nach Belieben scoren. Portland fing wieder ein wenig Feuer und erspielte sich fünf Minuten vor dem Ende nach einem McCollum-Dreier wieder einen 10-Punkte-Vorsprung. Diesen gaben die Blazers auch nicht mehr her, spätestens nach einem starken Dreipunkt-Spiel von Lillard gut eine Minute vor dem Ende war die Messe gelesen.
James verbuchte letztlich 26 Punkte (9/16 FG), 12 Rebounds, 6 Assists, aber auch 6 Ballverluste. Neben dem King sammelten Ingram (16) und Hart (20, 8/12 FG) die meisten Zähler, zudem war Rajon Rondo als Spielmacher (13, 11 Assists) sehr solide. Bester Scorer der Blazers war Lillard mit 28 Punkten (9/21 FG), Nurkic steuerte weitere 16 in 17 Minuten bei. Ebenfalls stark für Portland waren Stauskas (24, 5/8 Dreier) sowie Evan Turner (13, 6 Assists), der einen soliden Sixth Man abgab. McCollum kam auf 21 Zähler.
Moritz Wagner fehlte verletzt und saß in zivil auf der Bank, während Isaac Bonga zwar spielbereit war, aber ebenso nicht zum Einsatz kam.
Die wichtigsten Statistiken
Portland Trail Blazers vs. Los Angeles Lakers 128:119 (BOXSCORE)
- Das Offensichtliche zu Beginn: Die Lakers waren furchtbar aus der Distanz. In der ersten Halbzeit blieben die Lakers ohne Field Goal von Downtown (12 Versuche), was Portland das Verteidigen deutlich erleichterte. Sollte man zumindest meinen, aber die Blazers verteidigten teils fürchterlich und hielten L.A. in der ersten Halbzeit so im Spiel. Der erste Dreier der Lakers kam dann im 16. Versuch von Josh Hart 2:23 Minuten vor Ende des dritten Viertels. Am Ende standen sieben verwandelte Dreier und eine Quote von mageren 23,3 Prozent.
- Portland traf aber (lange) auch nicht viel besser, lediglich Stauskas war die Ausnahme mit allein vier Dreiern in der ersten Halbzeit. Aber: In den wichtigen Phasen versenkten Lillard und McCollum wichtige Dinger und demoralisierten so die Gäste aus der Stadt der Engel.
- Ein klares Übergewicht hatten die Blazers vor allem in der ersten Halbzeit unter den Bretten, wo gerade Nurkic oft nicht ausgeblockt wurde. Der Bosnier verbuchte so schnell vier Offensiv-Rebounds. Als Nurkic in Foulprobleme geriet, konnten die Blazers davon aber nicht mehr profitieren. Dennoch gewannen die Blazers das Rebound-Duell mit 54:46.
- Schaden richteten die Lakers im Fastbreak an. Gerade zu Beginn überraschte die LakeShow den Gastgeber mit viel Aggressivität und überfallartigen Angriffen. Schon zur Pause hatte L.A. 17 Fast Break Points auf dem Konto (Portland: 6). Das schnelle Tempo sorgte aber auch für Fehler, die Lakers begingen 15 Turnover, viele davon vermeidbar. Gleiches galt für die Blazers, die sogar noch einen mehr begingen.
- Auch wenn der Dreier nicht fiel, hatten die Lakers viele leichte Abschlüsse in direkter Korbnähe. 50 (!) Punkte wurden in der ersten Halbzeit in der Zone erzielt. Erst nach dem Wechsel fing sich die Defense der Blazers einigermaßen und genehmigte nur noch 20 weitere Zähler. Die Blazers erhielten 56 Punkte in der Zone.
- LeBron James hat die letzten sechs Gastspiele in Portland allesamt verloren. Außerdem haben die Trail Blazers nun 16 Spiele in Folge gegen die Lakers gewonnen, gleichzeitig ist der Auftaktsieg der 18. Erfolg im Home-Opener Portlands in Serie - Rekord.
Der Star des Spiels
Zach Collins. Die Stats waren im Gegensatz zu Nurkic nicht sexy, doch der Sophomore spielte an diesem Abend die beste Defense bei den Blazers und stoppte so die zahlreichen leichten Leger der Lakers aus der ersten Halbzeit. Collins spielte so überzeugend, dass er die Partie auf dem Feld beendete und Nurkic die letzten 20 Minuten von der Bank verfolgen musste. 6 Blocks sammelte Collins in gerade einmal 26 Minuten ein, dazu kamen 6 Punkte und 6 Rebounds. Auch stark: das vierte Viertel von Lillard.
Der Flop des Spiels
Kentavious Caldwell-Pope. Jemand KCP gesehen? Zugegeben, es war auch schwierig. In 27 Minuten schrieb sich der Guard mit 5 Punkten (1/3 FG), 2 Rebounds in den Boxscore. Seine Defense, zumeist gegen McCollum oder Lillard war zwar in Ordnung, aber im Angriff nahm der Flügelspieler praktisch überhaupt nicht teil. Erst im vierten Viertel mit minimaler Produktion.
Coaching Move des Spiels
Kyle Kuzma war der erster Sub der Lakers für JaVale McGee, was die Richtung der neuen Lakers schnell vorgab - nämlich Small Ball. Die Blazers versuchten dieses Matchup mit Jusuf Nurkic auszunutzen, hatten damit aber erst später Erfolg. Die Blazers hatten am offensiven Brett interessanterweise mehr Erfolg, wenn McGee auf dem Feld stand. Interessant war zudem, dass Coach Luke Walton Ingram auf McCollum ansetzte. Der Blazers-Guard hatte nach einem guten Beginn große Probleme gegen den langen Lakers-Forward. Am Ende wählte Walton dann wieder das kleine Lineup mit LeBron, drei Youngstern (Hart, Kuzma, Ingram) sowie Rondo.