Bei den Gästen aus der Windy City gab Kris Dunn sein Saisondebüt, nachdem er die ersten beiden Spiele aufgrund der Geburt seines ersten Kindes verpasst hatte. Der Point Guard durfte direkt von Beginn an gemeinsam mit Zach LaVine, Justin Holiday, Bobby Portis und Rookie Wendell Carter Jr. ran.
Auf Seiten der Mavs nahm Head Coach Rick Carlisle keinerlei Veränderungen in der ersten Fünf vor, es starteten also Dennis Smith Jr., Wesley Matthews, Dorian Finney-Smith, DeAndre Jordan und Nr.3-Pick Luka Doncic.
Letzterer legte nach seinem guten Auftritt zuletzt gegen die Timberwolves erneut richtig stark los. Dabei zeigte der Slowene sein ganzes Paket: beeindruckendes Ball-Handling, starke Drives und sichere Stepback-Dreier. Auch in der Transition drückte Doncic das ein oder andere Mal von Downtown ab, so brachte er die Mavs nach knapp fünf Minuten erstmals in Führung.
Doch Dallas fand auf der Gegenseite einfach kein Mittel gegen Zach LaVine und Jabari Parker. Die beiden machten mit der Mavs-Defense, was sie wollten, gerade Parker kam einige Male viel zu leicht zum Korb. Und LaVine? Der war ohnehin on fire! Erst gut zwei Minuten vor der Halbzeitpause hatte der 23-Jährige seinen ersten Fehlwurf - und das von der Freiwurflinie.
In der ersten Hälfte blieb er aber perfekte aus dem Feld (6/6 FG) und hatte damit 18 Zähler auf dem Konto. Allerdings hielten die Mavs dank der ebenfalls starken Offense gut mit. So lieferten sich die Mavs und Bulls in den ersten 24 Minuten ein Shootout, in dem sich kein Team mit mehr als 5 Punkten absetzen konnte.
Maxi Kleber mit starkem Auftritt beim Sieg der Mavericks
Ähnlich ausgeglichen ging es auch nach dem Seitenwechsel weiter. Zwar trafen beiden Teams nicht mehr ganz so hochprozentig wie noch in Halbzeit eins, doch absetzen konnten sich weder die Bulls noch die Mavs. Erst als J.J. Barea in den Schlusssekunden des dritten Viertels einen langen Dreier versenkte, schien sich das Momentum zu Gunsten der Mavs zu verschieben.
Vor allem auch dank Maxi Kleber, der zu Beginn des Schlussabschnitts mit einem weiteren Triple nachlegte, kurz darauf setzte der Deutsche mit einem Reverse-Dunk das Ausrufezeichen auf einen 16:4-Lauf der Mavericks. Dallas lag nun mit 10 Zählern in Front. Wenig später nutzte Doncic einen weiteren Turnover der Bulls aus und brachte die Mavs in Transition bis auf 109:95 weg.
Davon konnte sich Chicago nicht mehr erholen. Zwar versuchten die Bulls alles, um das Spiel nochmal spannend zu machen, doch dabei standen sie sich mit einigen Ballverlusten immer wieder selbst im Weg. Trotz einer erneut starken Leistung von LaVine, der auf 34 Punkte kam (11/15 FG), muss Chicago damit weiter auf den ersten Saisonsieg warten.
Bei den Mavs avancierte Wesley Matthews mit 20 Zählern zum besten Scorer, doch Doncic (19 und 6 Rebounds), DeAndre Jordan (18 und 16) und Kleber (12 und 5) lieferten ebenfalls allesamt einen starken Auftritt ab.
Dallas Mavericks vs. Chicago Bulls: Die Stimmen zum Spiel
Rick Carlisle (Mavs-Coach) über DeAndre Jordan: "Er ist einfach sensationell. Er gibt uns in der Zone eine enorme Präsenz. Dazu seine Persönlichkeit und die Einstellung, die er mitbringt. An einem Abend wie diesem holst du ohne ihn keinen Sieg."
Zach LaVine (Chicago Bulls): "Wir haben einen guten Job gemacht. Es tut weh, zu wissen, dass wir zwei gewinnbare Spiele hinter uns haben. Wir haben Fehler gemacht, aber ich denke, das ist einfach Teil des Spiels. Es ist aber ärgerlich."
Die wichtigsten Statistiken
Dallas Mavericks vs. Chicago Bulls 115:109 (BOXSCORE)
- Am Wochenende stellte Dallas mit 50 Versuchen von Downtown einen neuen Franchise-Rekord auf - und knüpfte auch gegen die Bulls direkt wieder an diesen Stil an. Zur Halbzeit hatte Dallas bereits 23 Mal aus der Distanz abgedrückt - fast drei Mal so oft wie Chicago (5/8 Dreier)!
- Immerhin traf Dallas den Dreier auch sehr gut - zumindest in der ersten Halbzeit. Im weiteren Spielverlauf lief es dann aber nicht mehr so ideal, die Mavs leisteten auch einige hässliche Airballs von Downtown. So beendeten die Hausherren die Partie schließlich mit einer Dreierquote von verbesserungswürdigen 31,9 Prozent (15/47 Dreier).
- Neben der Zielsicherheit aus der Distanz überzeugte Dallas offensiv zudem mit starkem Ball-Movement. Der Spalding lief gut am Perimeter entlang, bis ein offener Schütze gefunden war. Gleichzeitig scheuten sich die Mavs nicht davor, bei einem Drive zum Korb den Extra-Pass zu spielen, um dem Mitspieler leichte Punkte zu ermöglichen. Die Mavs verteilten so insgesamt 25 Assists.
- Chicago leistete sich zwar nur unwesentlich mehr Turnover als die Mavericks (19:16), doch Dallas machte einen deutlich besseren Job, diese Fehler auch zu bestrafen. Die Gastgeber kamen auf insgesamt 27 points off turnover, die Bulls dagegen nur auf 16.
- DeAndre Jordan ist erst der dritte Spieler in der Franchise-Geschichte der Dallas Mavericks - und der erste seit 24 Jahren -, der zum Saisonstart drei Double-Doubles in Folge auflegte. Auf der anderen Seite ist LaVine der dritte Spieler der Bulls-Geschichte, der zum Saisonstart in drei Spielen in Folge mindestens 30 Punkte auflegte. Die anderen beiden: Michael Jordan 1986 und Bob Love 1971.
Der Star des Spiels
Maxi Kleber. Der Deutsche brachte zum Start des vierten Viertels eine Menge Energie aufs Parkett - und ein heißes Händchen von Downtown, das die Mavs nach einem eher durchwachsenen dritten Viertel etwas vermisst hatten. Kleber präsentierte sich in dieser Phase sowohl offensiv als auch defensiv sehr aktiv. Kein Wunder, dass Coach Carlisle Kleber auch in der Crunchtime vertraute. Der dankte es wiederum mit wichtigen Punkten auf der einen und einem starken Block gegen LaVine auf der anderen Seite.
Der Flop des Spiels
Kris Dunn. Der Point Guard der Bulls erlebte ein Saisondebüt mit ein wenig Licht und noch mehr Schatten. Zwar lesen sich 9 Punkte, 7 Assists und 4 Rebounds nicht allzu schlecht, doch von seinem Rhythmus fehlte noch jede Spur. Nur 4 seiner 13 Versuche fanden den Weg durch die Reuse, zu allem Überfluss sammelte er kurz vor Schluss auch noch sein sechstes Foul und musste in der Crunchtime auf die Bank.
Coaching Move des Spiels
Nach dem Shootout in der ersten Halbzeit fand Mavs-Coach Rick Carlisle in der Halbzeitpause offenbar die richtigen Worte. Dallas spielte nach dem Seitenwechsel mit erhöhter Intensität, was sich vor allem auf die Turnover der Gäste auswirkte. Die Bulls gaben insgesamt 19 Mal den Spalding aus der Hand, einen Großteil davon in den letzten 24 Minuten. Zwar traf Chicago dennoch über 50 Prozent aus dem Feld, doch die Gäste schickten im Vergleich zu Dallas ganze 13 Würfe weniger auf die Reise. Das war neben den Ballverlusten auch der hohen Pace geschuldet, die die Mavs über die komplette Partie durchzogen.