Wenig überraschend gingen mit dem Debüt von LeBron James im heimischen Staples Center ein unheimlicher Medienrummel sowie extrem hohe Erwartungen von Seiten der Fans einher - und der King lieferte ab! Nach knapp zwei Minuten hatte James seine ersten Punkte als Laker im Staples Center auf dem Konto, wenig später hämmerte er einen krachenden Dunk durch die Reuse. Die Lakers-Fans waren aus dem Häuschen!
Ganz nebenbei sorgte LeBron mit diesem Dunk auch für den 14:14-Ausgleich, nachdem die Rockets den etwas besseren Start erwischt hatten. Doch anschließend entwickelte sich eine sehr ausgeglichene Partie, bis zu Halbzeitpause konnte sich kein Team einen echten Vorteil erspielen.
Auch als LeBron eine Pause bekam, blieben die Lakers dank der starken Auftritte der Reservisten - und zahlreicher Löcher in der Rockets-Defense - dran. Dennoch ging Houston mit einem leichten Vorteil in die Halbzeitpause (66:62).
Auch nach dem Pausentee behielten die Rockets leicht die Oberhand. Vor allem Gerald Green fing Feuer und hämmerte den Lakers insgesamt drei Dreier durch die Reuse. Abschütteln ließen sich die Lakers aber nicht.
Rajon Rondo lieferte einen hervorragenden Job als Playmaker ab, LeBron tankte sich ein ums andere Mal stark durch die Zone und führte die Lakers mit insgesamt 4 verwandelten Dreiern an. Defense wurde dabei auf beiden Seiten allerdings so gut wie gar nicht gespielt. Dementsprechend ging es mit einem 98:97 aus Sicht der Gäste in den Schlussabschnitt.
Lakers vs. Rockets: Paul, Rondo und Ingram geraten aneinander
Das vierte Viertel begann mit einer unschönen Szene, als James Ennis Kyle Kuzma mit einem Flagrant Foul zu Boden brachte. Letzterer setze beide Freiwürfe allerdings nur an den Ring, was Houston auf der Gegenseite direkt zum Versuch anregte, sich ein wenig abzusetzen - ohne Erfolg.
LeBron hielt sein Team immer wieder mit starken Drives im Spiel, einzig seine teils uninspirierten Dreier hinterließen keinen besonders guten Eindruck. So ging es weiter ausgeglichen in die Crunchtime.
Wenige Minuten vor dem Ende kam es dann zu einer weiteren Rangelei, nachdem Brandon Ingram nach einem Drive zum Korb sichtlich erregt James Harden schubste. Die Situation schien sich beruhigt zu haben, als Chris Paul auf einmal seine Finger direkt ins Gesicht von Rondo hielt.
Das ließ sich der Point Guard der Lakers nicht gefallen. Rondo griff CP3 an, der wehrte sich ebenfalls mit mehreren Schlägen in Richtung Rondo. Zu allem Überfluss kam auch noch Ingram angesprintet und stürzte sich ins Geschehen. Sowohl Ingram als auch Rondo und Paul wurden anschließend von den Referees des Feldes verwiesen. Dies dürfte noch Konsequenzen bzw. Sperren nach sich ziehen.
James Harden führt Houston Rockets zum Sieg
Sportlich gesehen setzte anschließend James Harden die Ausrufezeichen. Ein starker Assist sowie ein Dreier des MVPs brachte die Rockets mit 120:113 in Front, kurz darauf setzte er mit einem starken Drive den Schlusspunkt. Die Lakers mussten sich geschlagen geben.
Harden beendete die Partie mit 36 Punkten, 7 Rebounds und 5 Assists - allein im vierten Viertel erzielte er 11 Zähler. Auch Paul agierte bis zu seinem Ausraster stark (28 Punkte, 10 Assists, 7 Rebounds). Des Weiteren kam Clint Capela noch auf 19 und 12, Green steuerte 13 Zähler bei.
Auf Seiten der Lakers war LeBron mit 24 Zählern der beste Werfer, auch wenn er Probleme mit seinem Wurf hatte, besonders aus der Distanz (9/22 FG, 1/7 Dreier). JaVale McGee kam in 20 Minuten auf 16 Punkte sowie 5 Blocks, Lonzo Ball lieferte von der Bank aus ebenfalls einen starken Auftritt ab (14, 6 Rebounds, 4 Assists).
Die wichtigsten Statistiken
Los Angeles Lakers vs. Houston Rockets 115:124 (BOXSCORE)
- Was vor der Saison als eine der größten Schwachstellen des Lakers-Teams identifiziert wurde, bestätigte sich bereits im ersten Spiel gegen Portland und auch an diesem Abend erneut: In Sachen Shooting gehört L.A. definitiv nicht zur NBA-Elite. Die Quote von Downtwon betrug schwache 25 Prozent (8/32).
- Auch Houston hinkt in diesem Bereich seinen deutlich höheren Ansprüchen zu Saisonbeginn noch etwas hinterher. Bei der Niederlage gegen die Pelicans waren nur ein Drittel der Distanzwürfe erfolgreich, in der ersten Halbzeit gegen LAL waren die Rockets nur unwesentlich besser. Immerhin steigerte Houston seine Dreierquote bis zum Ende der Partie auf 38,1 Prozent.
- Die anfänglichen Schwächen aus der Distanz glich Houston aber gut aus, indem Harden und Co. in den bekanntermaßen zahlreichen One-on-One-Situationen häufig den Weg in die Zone suchten und sich dort Freiwürfe erarbeiteten. Am Ende der Partie hatten die Gäste 31 Freebies auf dem Konto, während die Lakers nur 18 Mal an die Linie durften (bei gleicher Anzahl an Fouls).
- Schon gegen die Pelicans machten die Rockets defensiv keinen besonders überzeugenden Eindruck, dies setzte sich auch gegen die Lakers fort. Vor allem in direkter Ringnähe kamen die Hausherren oftmals viel zu leicht zum Abschluss. Kein Wunder also, dass Los Angeles am Ende des Abends starke 68 points in the paint vorzuweisen hatte (HOU: 52).
- Auf der anderen Seite des Courts gingen die Rockets teilweise viel zu leichtfertig mit dem Spalding um. Houston leistete sich immer wieder unnötige Ballverluste, die die Lakers gnadenlos ausnutzten. Am Ende standen 18 Turnover auf dem Statistikbogen, Los Angeles dagegen nur 10.
Der Star des Spiels
James Harden. Klar, beim amtierenden MVP lief nicht alles perfekt, das zeigt allein der Blick auf die 6 Turnover. Doch in den entscheidenden Momenten war Harden zur Stelle, gerade in der Crunchtime führte er sein Team mit guter Offense zum Sieg - wenn auch etwas Glück dabei war, beispielsweise bei seinem Dreier zum 120:113 kurz vor Schluss.
Der Flop des Spiels
Kentavious Caldwell-Pope. Erneut lieferte der Shooting Guard der Lakers eine schwache Leistung ab. KCP hatte gerade einmal 5 Punkte und 3 Rebounds vorzuweisen und versenkte dabei nur 2 seiner 8 Feldwurfversuche. Dementsprechend kam er auch nur 18 Minuten zum Einsatz, eventuell muss Coach Luke Walton bereits nach zwei Spielen über Veränderungen in seiner Starting Five nachdenken.
Coaching Move des Spiels
Die Vorliebe der Rockets, in der Halbfeld-Offense ihr Glück in One-On-One-Situationen mit Harden oder Paul zu suchen, dürfte gemeinhin bekannt sein. Das hatte gegen die Lakers den Vorteil, dass dadurch das Spiel etwas verlangsamt wurde. Lakers-Coach Walton will mit seinem Team in der Transition Druck auf die Defense ausüben, dies ließen die Rockets eigentlich nur nach eigenen Turnovern zu.