Unfassbarer Auftritt von Kevin Durant! Die New York Knicks halten über 36 Minuten gut mit den Warriors mit - dann schießt KD jedoch alle Lichter aus. Derweil geht die Pleitenserie der Houston Rockets weiter, die Pelicans gewinnen einen Krimi gegen Brooklyn und Minnesota kommt gegen die Bucks unter die Räder.
Charlotte Hornets (3-3) - Chicago Bulls (1-4) 135:106 (BOXSCORE)
Vor wenigen Tagen mussten die Hornets noch eine bittere Pleite gegen die Bulls hinnehmen, Kemba Walker zeigte dabei mit 23 Punkten seine "schlechteste" Performance in der noch jungen Saison 2018/19 - nun gelangen ihm und den Hornets die Revanche.
Dabei gelang Charlotte gerade zu Beginn der Partie bei Weitem noch nicht alles. Die ersten elf Versuche von Downtown waren allesamt nicht erfolgreich, doch spätestens im zweiten Viertel drehten die Hausherren ordentlich auf. Charlotte fegte mit 45:29 über die Bulls hinweg und setzte sich so ab. Davon konnten sich die Bulls nicht mehr erholen.
Das lag unter anderem auch daran, dass Charlotte nun seinen Wurfrhythmus gefunden hatte. Nach den 11 Fahrkarten versenkten die Hornets starke 14 der restlichen 22 Dreierversuche, Walker versenkte auf dem Weg zu 30 Zählern allein 5 Triples (5/10). Zusätzlich legte der Point Guard noch 7 Assists sowie 6 Rebounds auf bei 11 von 18 aus dem Feld und gerade einmal 2 Turnover - und das in 26 Minuten Einsatzzeit!
Auch Tony Parker zeigte einen starken Auftritt, er hatte mit seinen 18 Zählern und 8 Vorlagen besonders im zweiten Viertel einen großen Anteil an der Dominanz der Hornets. Auch Michael Kidd-Gilchrist und Rookie Miles Bridges (je 15 Punkte) machten positiv auf sich aufmerksam. Auf der anderen Seite gelang dies neben Zach LaVine (20, aber 6/16 FG) nur noch Jabari Parker (19, 7/14 FG).
New York Knicks (1-5) - Golden State Warriors (5-1) 100:128 (BOXSCORE)
Was für Auftritt von Kevin Durant im Madison Square Garden! Nachdem mehrere Knicks-Fans zuletzt noch versucht hatten, KD mit Werbebannern von einem Wechsel in den Big Apple in der Free Agency 2019 zu überzeugen, bedankte sich der 30-Jährige für diese Ehre mit einer unfassbaren Show im vierten Viertel.
Dabei sah es lange Zeit so aus, als könnten die Knicks den amtierenden Champion an den Rand einer Niederlage bringen. Zu Beginn des vierten Viertels lagen die Hausherren sogar mit 3 Zählern in Front - doch dann drehten Durant und Co. so richtig auf. Durantula überrannte die Knickerbockers mit 25 seiner 41 Punkte im letzten Durchgang (dazu noch 9 Rebounds und 5 Assists, 17/24 FG, 5/9 Dreier).
Doch damit noch nicht genug: Die Warriors versenkten im Schlussabschnitt unglaubliche 19 von 26 aus dem Feld, Stephen Curry steuerte neben dem überragenden Durant noch 29 Punkte (6/11 Dreier) bei. Draymond Green kam auf 18 Punkte (7/8 FG) und 6 Assists, währen Klay Thompson weiterhin mit Problemen mit dem Wurf zu kämpfen hatte (6/18 FG, 0/4 Dreier).
"Er war einfach spektakulär", sagte Warriors-Coach Steve Kerr nach der Partie kopfschüttelnd über die Performance von Durant Dessen 25 Zähler im vierten Viertel stellen im Übrigen einen neuen Karrierehöchstwert für die meisten Punkte in einem Viertel für Durant dar.
Durch den Auftritt von KD rückte die insgesamt ebenfalls gute Leistung der Knicks in den Hintergrund. Coach David Fizdale schickte eine neue Starting Five mit Frank Ntilikina, Noah Vonleh, Damyean Dotson, Mitchell Robinson und Tim Hardaway Jr. aufs Parkett, die es ihm mit einem 16:10 Start gegen die Dubs dankten.
Hardaway Jr. war dabei mit 24 Zählern bester Scorer seines Teams, Ntilikina kam auf 17 Punkte. Zusätzlich kam Trey Burke noch auf 15 Punkte von der Bank. Im letzten Viertel war aber einfach kein Kraut gegen Golden State gewachsen. Zu einer kuriosen Szene kam es bereits im ersten Viertel, als DeMarcus Cousins von den Referees ejected wurde, nachdem er mit Enes Kanter in kontinuierlichem Trash Talk verwickelt war - und das, obwohl der Center in Straßenkleidung auf der Bank saß.
Toronto Raptors (6-0) - Dallas Mavericks (2-3) 116:107 (Analyse)
Houston Rockets (1-4) - Los Angeles Clippers (3-2) 113:133 (BOXSCORE)
Der Fehlstart der Houston Rockets geht weiter. Ohne den am Oberschenkel verletzten James Harden sowie ohne James Ennis (ebenfalls Probleme am Oberschenkel) mussten die Rockets bereits die vierte Pleite in fünf Spielen hinnehmen. Daran änderte weder das Comeback von Chris Paul (Sperre), noch das beste Spiel von Carmelo Anthony im Rockets-Trikot nichts.
Melo feierte dank der Ausfälle in der Staring Five der Rockets sein Debüt als Starter und zeigte von Beginn an eine starke Leistung. Bereits nach dem ersten Viertel hatte der 34-Jährige 11 Zähler (4/6 FG) auf dem Konto, insgesamt erzielte Anthony 24 Punkte. Ansonsten blieben die Rockets jedoch weitestgehend blass.
Vor allem CP3 schaffte es in Abwesenheit von Harden nicht, das Loch zu füllen, der Point Guard kam nur auf 12 Punkte, 8 Assists und 6 Rebounds bei 5 Ballverlusten und schwachen Quoten aus dem Feld (3/13 FG). Immerhin legte Clint Capela ein starkes Double-Double auf (14 und 15 Bretter) und auch Isaiah Hartenstein zeigte aus deutscher Sicht eine insgesamt erfreuliche Leistung (6 Punkte, 3 Assists, 1 Block, 1/4 FG).
Er war es auch, der mit einem krachenden Dunk einen 6:0-Lauf der Rockets Mitte des dritten Viertels einleitete, mit dem Houston den Rückstand bis auf 78:81 verkürzte. Doch dann übernahmen die Clippers vollends die Kontrolle.
Bis zum Start des Schlussabschnitts erspielten sich die Gäste eine 13-Punkte-Führung, dann drehte Shai Gilgeous-Alexander ordentlich auf. Der Rookie führte sein Team mit 7 Zählern zu einem 11:0-Lauf der Clippers, mit dem sich L.A. spielentscheidend absetzte. Dabei legte auch Montrezl Harrell mit 30 Punkten (Career-High) eine Fabel-Performance auf, Lou Williams steuerte zudem 23 Punkte bei.
Minnesota Timberwolves (2-4) - Milwaukee Bucks (5-0) 95:125 (BOXSCORE)
Deftige Klatsche für die Timberwolves. Vor eigenem Publikum ließ sich das Team von Head Coach Tom Thibodeau von den Bucks nach allen Regeln der Kunst vorführen. Die Gäste setzten sich gegen Ende des ersten Viertels mit einem 14:2-Lauf erstmals ab, den zweiten Durchgang entschieden Giannis Antetokounmpo und Co. dann mit 36:22 für sich. Damit war die Partie schon nach 24 Minuten gelaufen.
Einen ganz schwachen Abend erwischte dabei Jimmy Butler. Vor Spielbeginn war es noch fraglich, ob der wechselwillige Shooting Guard, um den die Trade-Gerüchte vor wenigen Tagen erst wieder neu entflammten, aufgrund einer Krankheit überhaupt spielen konnte. Schließlich stand er auf dem Parkett, traf aber nur 2 seiner 11 Würfe und hatte am Ende nur 4 Punkte auf dem Konto.
Ohne den weiterhin verletzten Andrew Wiggins waren Karl-Anthony Towns (16, 7/16 FG und 7 Bretter) und Derrick Rose (14) noch die besten Timberwolves, die Blamage gegen die Bucks - und die darauffolgenden lauten Buh-Rufe der Wolves-Fans - konnten sie aber auch nicht verhindern.
Die Bucks hämmerten den Gastgebern 19 Dreier (bei 46 Versuchen, 41,3 Prozent) um die Ohren, so bauten sie den 24-Punkte-Vorsprung zur Halbzeit Mitte des dritten Viertels zwischenzeitlich bis auf 34 Zähler aus! Der Greek Freak kam dabei auf 15 Punkte, 12 Rebounds und 6 Assists in gerade einmal 23 Minuten Einsatzzeit. Khris Middleton (4/7 Dreier) und Ersan Ilyasova führten Milwaukee mit jeweils 16 Zählern an. Damit legten die Bucks den besten Saisonstart seit 1971/72 hin, als Oscar Robertson und Kareem Abdul-Jabbar noch in Wisconsin spielten.
New Orleans Pelicans (4-0) - Brooklyn Nets (2-3) 117:115 (BOXSCORE)
Die Pelicans bleiben auch nach dem vierten Spiel in der neuen Saison ungeschlagen - auch wenn sie dafür bis in die Schlusssekunden zittern mussten und von dem ein oder anderen Fehler der Nets profitierten. 7 Sekunden vor Schluss segelte beispielsweise ein No-Look-Pass von D'Angelo Russell in Richtung Caris LeVert ins Aus.
Kurz darauf bestrafte Jrue Holiday diesen Patzer knallhart, indem er beim Stand von 114:115 aus Sicht der Pels einen Midrange-Jumper auf Höhe der Freiwurflinie zur Führung versenkte. Es waren noch zwei Sekunden auf der Uhr, eigentlich genug Zeit für die Nets, um einen Gamewinner zumindest zu versuchen.
Doch zunächst bekam Ed Davis ein technisches Foul aufgebrummt, mit dem anschließenden Freiwurf erhöhte Holiday die Pels-Führung auf 2 Zählern. Und dann fing Anthony Davis auch noch den Inbounds-Pass von Joe Harris ab - game over!
Insgesamt erzielten die Pelicans in den letztem 109 Sekunden 9 Punkte in Folge, um doch noch den Sieg einzufahren. Neben Holiday (26 Punkte, 5 Assists) und Davis (18, 14 Rebounds, 4 Steals und 5 Blocks) war auch Elfrid Payton (17, 6 Assists, 5 Bretter) stark. Die Braue knackte mit seinen 5 Blocks im Übrigen einen Meilenstein: Nun hat Davis genau 1001 Rejections auf dem Konto!
Die Nets dürften sich über diese unnötige Niederlage sehr ärgern, den Erfolg hätten sie vor allem dank ihres überragenden Shootings verdient gehabt. Brooklyn versenkte 19 von 40 Versuchen von Downtown, bester Werfer war Russell, der auf 24 Zähler, 5 Rebounds sowie 4 Assists (aber auch 5 Turnover) kam. LeVert steuerte noch 21 Zähler bei.
Sacramento Kings (3-3) - Washington Wizards (1-4) 116:112 (BOXSCORE)
Verrücktes Finish in Sacramento! Die Kings und Wizards lieferten sich einen insgesamt sehr ausgeglichenen Schlagabtausch, doch etwa 3 Minuten vor dem Ende hatten sich die Kings dank einiger starker Aktionen von Nemanja Bjelica und Buddy Hield eine 108:101-Führung erspielt. Damit sollte die Partie aber noch lange nicht entschieden sein.
Washington kämpfte sich nochmal zurück, ein Dreier von Bradley Beal (21 Punkte, 6/19 FG) brachte die Wizards tatsächlich wieder auf einen Punkt heran. Wieder setzten sich die Kings dank einiger Freiwürfe ein wenig ab - und wieder schlug Washington zurück.
Ein Dreier von John Wall (26, 8 Assists) stellte 3,2 Sekunden vor dem Ende auf 112:113 aus Wizards-Sicht - kurz zuvor hatte Markieff Morris noch den Ball mit einem Schrittfehler leichtfertig abgeben. De'Aaron Fox vergab anschließend einen Freiwurf, die Chance für die Gäste auf den Sieg? Mitnichten. Der lange Inbounds-Pass von Jeff Green flog über die Köpfe von Freund und Feind direkt wieder ins Aus. Schließlich machte der starke Bjelica von der Linie doch noch den Deckel drauf.
Der Serbe war mit 26 Punkten und 12 Brettern bei 9 von 16 aus dem Feld der beste Mann auf dem Parkett. Hield steuerte zudem 22 Punkte bei, Fox kam auf 18 und 9 Assists. Auch Willie Cauley-Stein wusste zu überzeugen (17, 11 Rebounds, 7 Assists). Damit stehen die Kings nun bei drei Siegen und drei Niederlagen.