Die Houston Rockets können daheim nicht gewinnen. Gegen die Portland Trail Blazers setzt es die nächste empfindliche Niederlage. Die Oklahoma City Thunder um Dennis Schröder gewinnen dagegen gegen die Los Angeles Clippers dank einer furiosen zweiten Halbzeit.
Charlotte Hornets (4-4) - Miami Heat (3-4) 125:113 (BOXSCORE)
Der alte Mann hat es noch immer drauf. Tony Parker verbuchte gegen die Heat 24 Punkte sowie 11 Assists und sorgte so für die gewünschte Entlastung für Kemba Walker (19, 4/8 Dreier), der diesmal weniger Verantwortung schultern musste. Satte 66 Punkte steuerten die Reservisten der Hornets bei, neben Parker überzeugten nämlich auch noch Malik Monk (20, 7/10 FG) sowie Michael Kidd-Gilchrist (14).
Charlotte führte mit bis zu 20 Punkten, musste in der Schlussphase aber noch einmal ein wenig zittern, weil Dwyane Wade (19, 6/10 FG) für die Heat noch einmal einen Comeback-Versuch startete und den Rückstand in den einstelligen Bereich drückte.
Dann war aber Kemba-Time angesagt und der Franchise-Spieler der Hornets machte mit zwei Dreiern in Folge den Deckel endgültig auf die Partie. Neben Walker machte auch Nicolas Batum als Starter ein gutes Spiel und kam ebenfalls auf 20 Zähler.
Miami konnte dagegen ihre Größenvorteile nicht ausspielen und verlor sogar das Rebound-Duell mit 34:39, mit Ausnahme von Hassan Whiteside (16, 12 Boards) griff kein Heat-Spieler ordentlich zu. Sechs Spieler kamen auf eine zweistellige Punktausbeute, aber keiner toppte Wade. Unter anderem steuerte Josh Richardson 15 Punkte (5/13 FG) bei.
Cleveland Cavaliers (1-6) - Atlanta Hawks (2-5) 136:114 (BOXSCORE)
Ty Lue ist in Cleveland Geschichte und unter Interim-Coach (oder auch nicht?) Larry Drew feierten die Cavs endlich ihren ersten Saisonsieg, die Revanche gegen Atlanta, die Cleveland vergangene Woche noch aus der Halle schossen, darf also als geglückt angesehen werden.
Mann des Tages war Rodney Hood, der sein wohl bestes Spiel im Cavs-Trikot machte und 26 Punkte (9/13 FG, 4/4 Dreier) auflegte. Nicht mit dabei war dagegen Kevin Love, bei ihm steht nun sogar eine Operation am Zeh im Raum. Doch auch ohne Love konnten die Cavs das Spiel gewinnen, auch weil sie satte 43 Freiwürfe erspielten (Atlanta: 17).
Vor allem in der zweiten Halbzeit dominierten die Cavs das Geschehen und entschieden die 24 Minuten mit 78:57 für sich. Neben Hood machten auch Cedi Osman (20), Collin Sexton (17, 8 Rebounds) und Tristan Thompson (11, 13 Rebounds, 4 Steals) gute Spiele.
Bei Atlanta war mal wieder Rookie Trae Young der beste Mann. Der Spielmacher legte 24 Punkte (9/13 FG) auf, konnte aber das Debakel in der zweiten Halbzeit auch nicht mehr verhindern. Alex Len (22) verwandelte alle seine neun Würfe, Jeremy Lin (12, 8 Assists) ließ zwischenzeitlich mal wieder seine Klasse aufblitzen.
Orlando Magic (2-5) - Sacramento Kings (5-3) 99:107 (BOXSCORE)
Wer hätte das gedacht? Nach dem vierten Sieg in Serie stehen die Kings nun bereits bei einer Bilanz von 5-3, auch der Umstand, dass Sacramento bereits am Tag zuvor in Miami aufgelaufen war, spielte überhaupt keine Rolle. Im Gegenteil, die Kings hatten in Orlando den längeren Atem und setzten sich mit einem 13:2-Run zum Ende des dritten Viertels ein wenig ab.
Buddy Hield, der 25 Punkte (9/15 FG) und 11 Rebounds auflegte, steuerte dabei gleich sechs Zähler bei und war allgemein der beste Spieler einer guten Kings-Mannschaft. Auch ein zweistelliger Rückstand in der ersten Halbzeit entmutigte die junge Mannschaft nicht, stattdessen hielt man Orlando nach dem Wechsel bei 43 Punkten und einer Wurfquote von gerade einmal 33,3 Prozent.
Rund um fünf Minuten vor dem Ende verkürzten die Magic zwar noch einmal auf drei Zähler, doch gleich sieben Turnover im Schlussabschnitt machten jegliche Hoffnungen auf einen Sieg zunichte. Bester Scorer der Magic war Aaron Gordon mit 18 Zählern (7/15 FG) sowie 10 Rebounds, Nikola Vucevic streute 15 und 15 ein. Rookie Mo Bamba zeigte sich diesmal verbessert und kam auf je 7 Punkte und Rebounds sowie starke 5 Blocks.
Sacramentos Top-Rookie Marvin Bagley (10, 9 Rebounds) kam 23 Minuten zum Einsatz und schrammte knapp an einem Double-Double vorbei. Ansonsten zeigten auch die anderen Bigs der Kings, Nemanja Bjelica (21, 8/13 FG) sowie Willie Cauley-Stein (14, 11 Boards) ansprechende Leistungen.
Boston Celtics (5-2) - Detroit Pistons (4-2) 108:105 (BOXSCORE)
Willkommen in der neuen Saison, Mr. Irving. Mit neuem, alten Look (ohne Afro) machte Uncle Drew sein bisher bestes Spiel, von Wurfproblemen war nichts mehr zu spüren. 31 Punkte legte der Guard gegen die Pistons auf und begeisterte die Fans unter anderem im ersten Viertel mit seinen unglaublichen Handles.
Und dennoch war es ein dickes Brett, welches die Celtics an diesem Abend zu durchbohren hatten. Ein 10:0-Run im dritten Viertel schien so etwas wie die Vorentscheidung für Boston zu sein, doch Detroit kämpfte sich angeführt von Blake Griffin (24, 15 Rebounds) noch einmal zurück in die Partie.
In den letzten Sekunden wurde Griffin jedoch zum tragischen Helden und verwehrte seinem Team die Chance auf den Sieg. Bei noch 10 Sekunden auf der Uhr und drei Punkten Rückstand spielte der Forward einen völlig unverständlichen Inbound-Pass, den die Celtics sich schnappten. Irving verwandelte die Freiwürfe - Game over.
Neben dem Point Guard war Marcus Morris (15, 9 Rebounds) noch der beste Celtics-Spieler, alle anderen Stars hatten mit dem Wurf zu kämpfen, darunter auch Jayson Tatum (16, 4/12 FG). Für Detroit verbuchte Andre Drummond (17, 12 Rebounds) sein übliches Double-Double, Reggie Jackson (8, 2/9 FG) war dagegen enttäuschend.
Toronto Raptors (7-1) - Philadelphia 76ers (4-4) 129:112 (Analyse)
Houston Rockets (1-5) - Portland Trail Blazers (5-2) 85:104 (BOXSCORE)
Die Rockets sind weiter auf der Suche nach ihrer Form. Auch das zweite Spiel ohne MVP James Harden (Oberschenkel) ging deutlich in die Binsen - und es war wirklich nicht schön anzusehen. Gerade einmal 15 Pünktchen legten die Rockets im ersten Viertel auf und trafen gerade einmal 19 Prozent aus dem Feld.
Portland übernahm so früh die Führung und gab diese auch nie wieder her. Stattdessen bauten die Gäste ihren Vorsprung bis zur Pause auf 15 Zähler aus und verpassten den Rockets mit einem 11:3-Run zu Beginn des dritten Viertels den Smackdown. Das vierte Viertel war dann im Prinzip nur noch Garbage Time.
Für Portland waren es vor allem die Big Three, die den Unterschied ausmachten. Damian Lillard (22, 8/10 FG), C.J. McCollum (19) und Jusuf Nurkic (22, 10 Rebounds) waren von den Rockets nicht zu stoppen, die 17 Turnover als Team waren wohl das Einzige, was Coach Terry Stotts an der Leistung seiner Mannschaft monieren konnte.
In Houston ist diese Liste wohl deutlich länger. Weder Chris Paul (17, 6/19 FG, 9 Assists) noch Carmelo Anthony (8, 2/12 FG) fanden zu irgendeinem Zeitpunkt ihren Rhythmus, sodass das Double-Double von Clint Capela (14, 14 Rebounds, 3 Blocks) noch die positivste Nachricht war. Isaiah Hartenstein war der erste Rockets-Big von der Bank und spielte insgesamt sieben Minuten, im Boxscore standen 1 Offensiv-Rebound, 1 Assists sowie 3 persönliche Fouls.
Nach der Pause gab dann auch noch der aus Phoenix akquirierte Marquese Chriss sein Rockets-Debüt. Der Center legte in acht Minuten 4 Punkte (2/5 FG) und 2 Rebounds auf.
Memphis Grizzlies (4-2) - Washington Wizards (1-6) 107:95 (BOXSCORE)
Keine Besserung für die Wizards. Auch in Memphis setzte es für die kriselnden Hauptstädter eine Pleite. Nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit fielen die Gäste danach zusammen wie ein Kartenhaus. Die Grizzlies starteten das Viertel mit einem 18:1-Run (!), bevor sich Washington dann doch noch einmal aufbäumte.
Kelly Oubre Jr. erzielte dabei 10 seiner 16 Zähler in dieser Phase und Mitte des vierten Viertels waren die Gäste dann wieder auf vier Punkte heran. Memphis antwortete jedoch mit Dreiern von Garrett Temple (20, 4/7 Triples) sowie Mike Conley (19, 6/18, 7 Assists) und brach die Moral der Wizards damit endgültig.
Positiv aus Wizards-Sicht war immerhin, dass das Team endlich besser unter den Brettern arbeitete und lediglich sechs Offensiv-Rebounds zuließ. Nur 43 Prozent aus dem Feld sowie 20 Ballverluste waren dann aber doch nicht gut genug. Gerade bei John Wall (22, 7 Assists, 9 TO) wechselten sich zu häufig Licht und Schatten ab.
Backcourt-Kollege Bradley Beal (17, 5/16 FG, 7 Assists) wurde dagegen nie so richtig warm mit diesem Spiel. Auf der anderen Seite war Marc Gasol mal wieder gut aufgelegt, der spanische Center lieferte mit 19 Punkten, 5 Rebounds, 6 Assists sowie 5 Steals das komplette Paket. Shelvin Mack (14, 8 Assists) brachte Entlastung von der Bank.
Oklahoma City Thunder (2-4) - Los Angeles Clippers (4-3) 128:110 (BOXSCORE)
Eine Halbzeit lang musste man sich gewaltig Sorgen um die Thunder machen, die Clippers dominierten das Geschehen, trafen 54 Prozent aus dem Feld und führten zur Pause mit 67:54 in Oklahoma City. Danilo Gallinari und Tobias Harris waren richtig heiß und hatten zusammen schon 34 Punkte (11/18 FG) erzielt.
Doch dann bäumte sich OKC gewaltig auf und startete einen 22:2-Run in den ersten sechs Minuten des dritten Viertels. Die Partie war gedreht und die Clippers hatten keine Antwort mehr auf diesen Ansturm. Gleich achtmal warfen die Gäste in dieser Phase den Spalding weg, am Ende standen fürchterliche 25 Ballverluste im Boxscore.
Russell Westbrook und Paul George erzielten für OKC je 32 Punkte, dazu verbuchte Steven Adams (18, 10 Rebounds) ein solides Double-Double. Dennis Schröder spielte 25 Minuten und nutzte diese zu 15 Punkten und 3 Assists. Für die Clippers waren Gallinari (27) und Lou Williams die besten Scorer.
Aufregung gab es noch einmal im vierten Viertel, als Patrick Beverley und Westbrook aneinandergerieten. Der Clippers-Guard war gefährlich nach einem Ball gehechtet, während Westbrook gerade noch so die Kollision verhindern konnte. In der Folge wurden noch einige Worte ausgetauscht, es gab je ein technisches Foul und Beverley kassierte ein Flagrant 1 obendrauf. Die beiden Streithähne haben eine Vorgeschichte, die bis ins Jahr 2013 zurückgeht, als sich Russ in den Playoffs den Meniskus nach einem Zusammenprall mit dem damaligen Rockets-Guard riss.