NBA Ergebnisse: Nikola Jokic zeigt historische Monster-Leistung - Celtics gewinnen Krimi

SPOX
21. Oktober 201809:22
Nikola Jokic verbuchte gegen die Suns ein Triple-Double ohne einen einzigen Fehlwurf aus dem Feld.getty
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Bei deutlichen Sieg der Denver Nuggets gegen die Phoenix Suns schreibt sich Nikola Jokic in die Geschichtsbücher ein. Die Boston Celtics gewinnen einen echten Krimi gegen die New York Knicks, während die Raptors auch ohne Kawhi Leonard einen Sieg einfahren.

Indiana Pacers (2-1) - Brooklyn Nets (1-2) 132:112 (BOXSCORE)

Knapp drei Viertel konnten die Nets mit sicherlich einem der besseren Teams der Eastern Conference Schritt halten, dann öffneten sich in der Defense allerdings alle Tore - eine Einladung, die Victor Oladipo und Co. natürlich dankend annahmen.

Die Pacers waren im Schlussabschnitt kaum zu stoppen und schenkten den Gästen 37 Zähler ein, überragend war dabei, wie über die kompletten 48 Minuten, die Treffsicherheit von Downtown. Insgesamt hämmerten die Hausherren den Nets 16 von 24 Dreier (66,7 Prozent) um die Ohren.

Immerhin hatten auch die Nets eine kräftigen Schluck Zielwasser intus, die Gäste versenkten angeführt vom starken Caris LeVert (19 Punkte, 8/9 FG) 16 Distanzwürfe, benötigten dafür allerdings 37 Versuche (43,2 Prozent). So hielt Brooklyn lange Zeit gut mit, auch Joe Harris (19, 5/6 Dreier) legte einen starken Auftritt hin.

Doch wie gesagt, im Schlussabschnitt war Indiana nicht mehr zu stoppen. Dabei stellte nicht nur Oladipo (27, 7 Rebounds, 4 Steals) die Nets vor Probleme, die Pacers konnten durch die Bank weg überzeugen. Gleich neun Spieler kamen auf eine zweistellige Punkteausbeute, gerade Kyle O'Quinn wusste mit 16 Zählern (14 im Schlussabschnitt) und 8 Rebounds zu überzeugen. Er hatte auch einen großen Anteil an einem 19:2-Lauf im vierten Durchgang, mit dem Indiana den zweiten Saisonsieg eintüten konnte.

Washington Wizards (0-2) - Toronto Raptors (3-0) 113:117 (BOXSCORE)

Die Saison ist noch lang, dessen sind sich die Raptors ganz offenbar bewusst. Schon nach zwei Spielen entschied sich Head Coach Nick Nurse dazu, Kawhi Leonard eine Verschnaufpause zu geben. Schließlich verpasste der Neuzugang von den Spurs einen Großteil der vergangenen Saison aufgrund von verschiedenen Verletzungen und soll erst nach und nach an Back-to-Backs herangeführt werden.

Wie gut, dass Toronto für solche Fälle immer noch einen gewissen Kyle Lowry sowie eine wie in der Vorsaison beeindruckende Tiefe in der Hinterhand hat. Der Point Guard der Kanadier führte sein Team mit 28 Punkten sowie 12 Assists zum dritten Sieg im dritten Spiel. Die Bank steuerte starke 49 Zähler bei.

Die Reservisten um Serge Ibaka (16 und 9 Rebounds) und Pascal Siakam (10 und 10) waren es auch, die Toronto zu Beginn des vierten Viertels eine 13-Punkte-Führung verschafften. Zwar stemmten sich John Wall und Bradley Beal mit aller Kraft gegen die drohende Niederlage, das Duo konnte die Partie jedoch nicht mehr drehen.

Wall und Beal zeichneten sich für 19 der 27 Wizards-Zähler im Schlussabschnitt verantwortlich, insgesamt kam Beal auf 32 Punkte und 6 Assists. Wall steuerte 25 Zähler sowie ebenfalls 6 Vorlagen und 4 Steals bei, das half gegen das starke Teamgefüge der Gäste allerdings nicht.

Nachdem Wall eine Minute vor Schluss seine Farben nochmal auf 111:113 herangebracht hatte, versenkte Fred VanVleet nach einer Reihe Offensiv-Rebounds den entscheidenden Jumper. Der Backup-Guard legte insgesamt 13 Punkte, 5 Assists und 4 Rebounds auf, Jonas Valanciunas, der wieder für Ibaka starten durfte, zeigte ebenfalls eine gute Leistung (16 und 7 Rebounds).

New York Knicks (1-2) - Boston Celtics (2-1) 101:103 (BOXSCORE)

Was für ein wildes Finish im Madison Square Garden! Gut 20 Sekunden vor dem Ende versenkte Jayson Tatum einen butterweichen Fade-Away-Jumper, mit dem er die Celtics mit 3 Zählern in Führung brachte. Anstatt die Uhr herunterlaufen zu lassen, entschieden die Knicks sich jedoch für schnelle zwei Punkte von Trey Burke.

Dadurch waren die Hausherren allerdings gezwungen, Tatum an die Linie zu schicken, der keine Nerven zeigte und beide Freiwürfe versenkte. Die Knicks fanden sich also in der gleichen Ausgangssituation wie wenige Sekunden zuvor wieder. Nach einem missglückten Inbounds-Play musste Burke jedoch fast von der Mittellinie abdrücken - und wurde bei diesem Versuch doch tatsächlich von Tatum gefoult!

Der 25-Jährige trat also mit der Möglichkeit, die Partie in die Overtime zu senden, an die Line. Direkt der erste Freiwurf landete allerdings am Ring: Jubel bei den Kelten, Fassungslosigkeit bei den Knicks-Fans. Al Horford schnappte sich schließlich den Rebound, nachdem Burke den dritten Freiwurf absichtlich daneben setzte und sicherte den Gästen somit diesen wahrlich verrückten Sieg.

Dabei sah es nach dem ersten Viertel ganz danach aus, als ob Boston einen lockeren Auswärtserfolg einfahren könnte. Die Celtics entschieden den ersten Abschnitt mit 31:18 für sich, doch die Knickerbockers kamen dank guter Auftritte von Tim Hardaway Jr. (24 Punkte), Enes Kanter (17 und 15 Rebounds) oder Allonzo Trier (15) zurück.

Bei den Celtics war Tatum mit 24 Punkten bester Werfer (dazu 14 Bretter), Kyrie Irving steuerte 15 Punkte bei, ebenso wie Marcus Morris. Daniel Theis stand 14 Minuten auf dem Parkett und kam auf 2 Punkte (1/4 FG) sowie 2 Assists, 1 Rebounds und 1 Block.

Eine schlechte Nachricht für die Knicks-Fans gab es zudem von Rookie Kevin Knox. Der Nr.9-Pick knickte bereits im ersten Abschnitt übel mit dem linken Knöchel um. Eine erste Röntgenuntersuchung ergab offenbar noch kein Ergebnis. Laut Shams Charania (The Athletic) wird der Frischling zwei bis vier Wochen ausfallen.

Philadelphia 76ers (2-1) - Orlando Magic (1-2) 116:115 (BOXSCORE)

Schockmoment für die Sixers-Fans gleich nach dem ersten Viertel: Ben Simmons musste aufgrund von Rückenproblemen das Parkett Richtung Kabine verlassen und konnte nicht mehr zurückkehren. Dafür sprangen allerdings J.J. Redick und Joel Embiid in die Bresche und führten Philly zum zweiten Saisonsieg.

Dabei mussten die Sixers jedoch mehr zittern, als ihnen lieb war. Aaron Gordon (20 Punkte, 12 Rebounds) hatte zehn Sekunden vor Schluss die Möglichkeit, das Spiel auszugleichen, scheiterte allerdings mit einem Freiwurf. Auch ein letzter Verzweiflungsdreier von Terrence Ross war nicht erfolgreich.

Somit reichte den Magic auch die Monster-Performance von Nikola Vucevic nicht zum Sieg. Der Big Man legte mit 17 Punkten, 13 Rebounds sowie 12 Assists ein beeindruckendes Double-Double auf, doch auch Embiid sorgte auf der anderen Seite unter dem Korb für Furore. Der Center führte sein Team mit 32 Zählern an, direkt dahinter lag Redick mit 31 Punkten.

Der Scharfschütze versenkte 8 seiner 13 Versuche von Downtown und lieferte damit sein bestes Spiel seit dem Umstieg zum sechsten Mann ab. Nach dem Ausfall von Simmons übernahm zudem Markelle Fultz mehr Verantwortung im Playmaking. Mit 8 Punkten, 7 Assists und 4 von 11 aus dem Feld zeigte er dabei Licht und Schatten.

Miami Heat (1-2) - Charlotte Hornets (2-1) 112:113 (BOXSCORE)

Kemba Walker ist aktuell einfach unfassbar gut drauf! In den ersten beiden Spielen der Hornets legte der 28-Jährige 41 und 26 Punkte auf, nur um gegen die Heat weitere 39 Zähler auf sein persönliches Konto hinzuzufügen. Den Hornets sicherte er damit ganz nebenbei den zweiten Erfolg in der noch jungen Saison.

So richtig zufrieden können die Hornets mit ihrer Leistung trotz Walker aber nicht sein. Dank eines hervorragenden zweiten Viertels (38:23) setzten sich die Gäste zwischenzeitlich sogar mit 26 Punkten ab, gaben diesen Vorsprung allerdings noch aus der Hand.

Das lag vor allem an Dwyane Wade, der mit 21 Punkten eine Vintage-Performance aus seinem Hut zauberte und Miami in den Schlussminuten mit zwei Dreiern und einem Assist auf Hassan Whiteside (11 Punkte, 15 Rebounds) bis auf 105:107 heranbrachte. Unterstützung bekam Wade unter anderem von Goran Dragic (20 und 7 Assists) und Rodney McGruder (19 und 10 Bretter).

Kurios wurde es wenige Sekunden vor Schluss, als sich Wade seinen eigenen Airball von Downtown schnappte und per Layup den Ausgleich besorgte. Dann nahm aber Walker den Spalding in die Hand, zog zum Korb und bekam 0,5 Sekunden vor der Sirede den Foulpfiff.

"Ich habe ein bisschen Platz in der Zone gesehen", erklärte Walker den nicht unumstrittenen Call. "Ich denke, ich habe einen guten Job gemacht, den Kontakt zu suchen." Der Point Guard versenkte schließlich den ersten Freiwurf und verfehlte beim Zweiten absichtlich - Sieg für Charlotte.

Chicago Bulls (0-2) - Detroit Pistons (2-0) 116:118 (BOXSCORE)

33 Punkte, 12 Rebounds und 5 Assists - das war die Ausbeute von Blake Griffin, die sich durchaus sehen lassen konnte. Den Gamewinner, den überließ der Big Man trotz seiner starken Leistung aber jemand anderem: Mit nur noch 5,4 Sekunden auf der Uhr versenkte Ish Smith einen Layup zur 118:116-Führung. Kurz darauf verzeichnete er auch noch einen Steal gegen Zach LaVine - game over!

"Ish ist unglaublich", sagte Griffin nach der Partie. "Er macht so viele Dinge, die für das Team großartig sind." An diesem Abend lieferte Smith vor allem im vierten Viertel eine starke Leistung ab. Jeden einzelnen seiner 15 Zähler erzielte der Guard im Schlussabschnitt, dazu auch noch der Gamewinner und der entscheidende Steal, den Griffin erzwang.

Trotz des Fehlers kurz vor Schluss zeigte LaVine eine insgesamt sehr starke Leistung. Er war es, der die Bulls mit 33 Punkten bei 12 von 22 aus dem Feld über lange Zeit fast im Alleingang im Spiel hielt. Justin Holiday kam zusätzlich noch auf 19 Zählern, Cameron Payne kam auf 17 Punkte und 4 Assists. Für den ersten Saisonsieg der Bulls reichte das aber nicht.

Dallas Mavericks (1-1) - Minnesota Timberwolves (1-2) 140:136 (Spielbericht)

Denver Nuggets (2-0) - Phoenix Suns (1-1) 119:91 (BOXSCORE)

Was für ein Auftritt von Nikola Jokic! Mal ganz abgesehen von der Tatsache, dass der Center die Nuggets zum Blowout-Sieg und er dabei mit 35 Punkten, 12 Rebounds und 11 Assists sowie 4 Steals ein überragendes Triple-Double auflegte - mit seiner Leistung sorgte der Joker zudem für einen Eintrag in die Geschichtsbücher.

Jokic ist der einzige Spieler neben Wilt Chamberlain, der ein Triple-Double mit mehr als 30 Zählern auflegt und dabei keinen einzigen Wurf aus dem Feld verfehlt: Der Big Man beendete die Partie mit 11 von 11 aus dem Feld (davon 3 Dreier) - zum perfekten Abend fehlte nur ein mickriger Freiwurf (11 von 12 von der Linie). "Wenn du mit Wilt in einem Satz genannt wirst, dann machst du etwas richtig", lobte Nuggets-Coach Mike Malone.

Die Suns fanden absolut kein Gegenmittel gegen die Dominanz des Nuggets-Centers, auch Top-Rookie Deandre Ayton blieb mehr als blass (5 Punkte, 8 Rebounds, 2/7 FG). Dass Devin Booker immerhin 25 Zähler einstreute (5/15 FG), half den Gästen da relativ wenig, erwähnenswert ist außerdem der miserable Plus/Minus-Wert von Trevor Ariza (-47).

Einziger negativer Punkt für die Nuggets war die Verletzung von Will Barton, der sich bei einem Reverse-Layup im dritten Viertel an der Hüfte verletzte. Am Sonntag wird er sich einem MRT unterziehen müssen, um eine genaue Diagnose stellen zu können.

"Wir werden ihn vermissen", sagt Jokic, der trotz seines fabelhaften Abends in Gedanken bei dem 27-Jährigen war. "Hoffentlich kommt er bald wieder zurück." Ob und wie lange Barton ausfallen wird, steht zum jetzigen Zeitpunkt allerdings noch nicht fest.

Los Angeles Lakers (0-2) - Houston Rockets (1-1) 115:124 (Analyse)

Portland Trail Blazers (2-0) - San Antonio Spurs (1-1) 121:108 (BOXSCORE)

Nach dem Auftaktsieg gegen LeBron und die Lakers hat Portland in beeindruckender Manier nachgelegt. Angeführt vom bärenstarken Duo Damian Lillard und C.J. McCollum entwischten die Trail Blazers den Gästen aus San Antonio in der zweiten Halbzeit und heimsten so den zweiten Saisonsieg im zweiten Spiel ein.

Lillard kam dabei auf 29 Zähler (9/15 FG), dazu verteilte der Point Guard 9 Assists, sein Backcourt-Partner McCollum steuerte 24 Punkte bei. Besonders im dritten Viertel drückten die Trail Blazers enorm aufs Gaspedal, mit 38 Punkten überrannten die Hausherren in diesem Abschnitt die Spurs. Zwischenzeitlich baute Portland seinen Vorsprung so auf 18 Punkte aus.

Da half auch der erneut gute Auftritt von DeMar DeRozan nichts mehr. In seinem zweiten Spiel im Spurs-Trikot legte der 29-Jährige 28 Punkte sowie 9 Assists auf, abgesehen von Bryn Forbes (17, 5/8 Dreier) fehlte es ihm aber an Unterstützung.

Sowohl LaMarcus Aldridge als auch Rudy Gay kamen zwar noch auf 12 Zähler, benötigten dafür aber auch jeweils 13 Würfe. Defensiv konnte San Antonio den Blazers aber viel zu selten einen Stein in den Weg legen, was nicht nur das dritte Viertel, sondern auch die Wurfquoten Portlands von 53,6 Prozent aus dem Feld und 46,9 Prozent von Downtown beweisen.