Willkommen bei Above the Break - der NBA-Kolumne bei SPOX! NBA-Redakteur Ole Frerks widmet sich interessanten Themen aus der Liga und beantwortet Leser-Fragen. Bei der Premiere für 2018/19 geht es unter anderem um die inflationären Scores in der Liga.
Wenn man in den ersten Wochen der neuen NBA-Saison am Morgen die Boxscores der Nacht checkt, kann sich man bisweilen schon ziemlich einfach am Kaffee verschlucken. Hier scoren die Pelicans 149 Punkte, da sind es 132 von Defensiv-Bollwerk Utah, die Hornets legen 135 auf und die Spurs und Lakers liefern sich, wenn auch nach Overtime, eine 143:142-Schlacht.
Es scheint, als gäbe es jeden Tag mindestens einen Score, der noch vor zehn Jahren für den Monatsbestwert gereicht hätte - dabei ist die Saison kaum zwei Wochen alt. Und dieser Schein trügt nicht: Natürlich befinden wir uns noch am Anfang der Saison und die Stichprobe ist entsprechend gering, einiges wird sich noch normalisieren.
Aktuell gibt es dennoch vier Teams, die über 120 Punkte pro Spiel auflegen - das letzte Team, das dies über eine Saison schaffte, waren die 84/85er Nuggets, die unter Head Coach Doug Moe als Urheber modernen Run&Gun-Basketballs gelten. Diese hatten drei Jahre zuvor den All-Time-Rekord aufgestellt (126,5); bevor Anthony Davis bei den Pelicans ein Spiel verpasste, lagen diese drüber.
Es ist auch nicht so, dass einfach ein paar Teams wie wild ballern und die Liga ansonsten "normal" ist. Die durchschnittlich erzielten Punkte pro Spiel waren seit der 70/71er Saison nicht mehr so hoch wie aktuell, es werden im Schnitt 112,1 Punkte pro Team erzielt. Das sind beinahe 6 Punkte mehr als in der letzten Saison, in der schon mehr als ordentlich gepunktet wurde.
Nun fragt man sich einerseits, woher diese Explosion kommt, und andererseits, wie nachhaltig sie ist, ob der Anstieg beim Scoring also lange Bestand hat. Die Faktoren, die eine wesentliche Rolle dabei spielen, geben bereits ein ziemlich unterschiedliches Bild ab. Ein Überblick ...
Houstons Modell macht Schule
Es hat sich ja rumgesprochen, dass die Rockets und ihr General Manager Daryl Morey ein Wurfprofil bestehend aus Freiwürfen, Layups und Dreiern, am liebsten aus der Ecke, favorisieren. Die Mitteldistanz ist zumindest für Rollenspieler Tabu, Dreier, Layups und Freiwürfe bringen mehr Punkte pro Ballbesitz. Das ist nicht mehr neu, neu ist jedoch, dass mittlerweile fast die gesamte Liga diese Philosophie verinnerlicht hat.
Vergangene Saison war Houston mit 42,3 Dreiern pro Spiel noch einsame Spitze, die zweitplatzierten Nets waren mit 35,7 Versuchen weit weg - derzeit werfen Houston, Dallas, Atlanta und Milwaukee über 38 Dreier, der Liga-Durchschnitt liegt bei 31,6 versuchten Triples pro Team (letzte Saison: 29). Zur Einordnung: Die Warriors, die traditionell ja sowieso nur werfen können, liegen mittlerweile unter dem Durchschnitt (30).
Mehr denn je hat sich die Liga in diesen Wurf verliebt und auch die durchschnittlichen Freiwürfe sind wieder angestiegen, wenn auch nicht dramatisch (von knapp 22 auf 24). Die Midrange hingegen meiden Teams zunehmend - wobei gerade die Spurs offensiv mit ihrem Oldschool-Basketball noch gut fahren. Teams wie OKC oder auch Boston hingegen litten vorne bisher unter fehlendem Spacing.
Natürlich macht Talent immer noch den allergrößten Unterschied. Aber es ist offensichtlich, dass Moreys Modell mathematisch funktioniert und auch Teams, die keinen Curry oder Durant haben, eine größere Siegchance verschafft.
Die Hawks etwa haben primär deshalb zwei Siege auf dem Konto, weil sie Dreier schießen und schnell spielen wie kaum ein zweites Team - fehlendes Talent lässt sich so zumindest teilweise ausgleichen.
Das Tempo zieht an
Apropos schnell spielen. Während Atlanta die Liga mit einer Pace von 107,1 anführt (auch das wäre der höchste Wert seit den 80ern), ist die restliche Liga nicht weit dahinter: Der Durchschnittswert, der berechnet, wie viele Ballbesitze Teams pro 48 Minuten haben, liegt derzeit bei 101,5 und damit auf seinem höchsten Wert seit 1985/86. Noch vergangene Saison war der Durchschnitt mit 97,3 deutlich geringer.
Auch hierfür gibt es mehrere Gründe. Einerseits den spielerischen: Jeder Basketballer weiß, dass Fastbreaks einerseits Spaß machen und andererseits gerade in Überzahlsituationen öfter zum Erfolg führen als Halbfeld-Offense. Gegen unsortierte Defense finden sich viel leichter offene Würfe und das Feld ist noch breiter.
Als Beispiel kann man hier gut die Lakers anführen. LeBron lief in Cleveland oft nur dann Fastbreaks, wenn er Pässe abfing und Eins-gegen-Null zum Dunk sprinten konnte. Die Lakers hingegen pushen den Ball auch nach kassierten Punkten - in dieser Hinsicht hilft es ihnen, dass sie so viele Playmaker haben.
Oft wird der Ball gar nicht vorgedribbelt, sondern über mehrere Stationen (etwa Lonzo, LeBron und Hart) nach vorne gepasst, um dort sofort Abschlüsse zu erzwingen. Damit fahren die Lakers wesentlich besser als im Halfcourt, wo ihre Shooting-Probleme viel stärker ins Gewicht fallen.
Je schneller, desto besser. Wer sich noch an die revolutionären "7 Seconds Or Less"-Suns erinnert - deren höchster Pace-Faktor (96,7 in der 07/08er Saison) überhaupt wäre heute nicht nur ein langsamer, sondern der langsamste Wert der Liga! Sogar die Pacers, Spurs und Grizzlies verzeichnen mehr Ballbesitze als Steve Nash und Co. vor gut zehn Jahren. Wie sich die Zeiten doch ändern.
Natürlich hat das nicht nur spielphilosophische Gründe. Auch die NBA hat ihren Einfluss mit einigen Regeländerungen beziehungsweise neuen Richtlinien für die Schiedsrichter, die vor der Saison beschlossen wurden.
Neue Regeln, neue Herausforderungen
Die NBA hat zum einen beschlossen, dass nach Offensiv-Rebounds die Uhr ab dieser Saison nur auf 14 Sekunden, nicht wie früher auf 24 Sekunden zurückgesetzt wird. Das wurde zuvor bereits in G-League und WNBA getestet und mag auf den ersten Blick nicht wie viel wirken, hat aber kumuliert durchaus Einfluss.
Offensiv-Rebounds sind zwar abseits von OKC ziemlich außer Mode gekommen, machen aber doch immer noch über 20 Possessions pro Spiel aus, die nun schneller zu Ende gespielt werden müssen. Gerade am Ende von Spielen tut es dem Tempo gut, dass Spieler nicht mehr 15 Sekunden lang mit dem Ball drei Meter hinter der Dreierlinie stehen und abwarten dürfen, bevor sie eine Aktion starten.
Etwas gemischter sind die bisherigen Resultate bei den "Points of Education", die die Schiedsrichter wie jedes Jahr vom Liga-Büro mit auf den Weg bekommen haben. Es sollte zum Saisonstart beispielsweise genauer darauf geachtet werden, dass der Bewegungsspielraum von Spielern abseits des Balles nicht eingeschränkt wird, was an sich ja eine gute Sache ist - allerdings stimmt das Maß oft noch nicht.
Man kennt das Phänomen bereits, dass die Referees zu Saisonbeginn eine sehr kleinliche Linie pfeifen und gerade die Points of Education etwas übereifrig befolgen. Einige Spiele wirken dadurch etwas verpfiffen, es kommt derzeit zu häufig vor, dass Teams schon nach drei Minuten eines Viertels in Foul-Trouble sind.
Auch dadurch wechselt der Ballbesitz schneller hin und her und es entstehen mehr Possessions, allerdings in dem Fall auch mehr Real-Spielzeit, was eigentlich vermieden werden sollte. Hier werden sich wohl sowohl die Schiedsrichter als auch die Spieler noch etwas besser mit den neuen Richtlinien arrangieren.
Wie geht es weiter?
Ein Stück weit dürften sich die Zahlen im Lauf der nächsten Wochen normalisieren. Einen Anstieg beim Scoring gab es seit 2011/12 immer, aber nie so massiv von einer Saison zur nächsten wie aktuell. Tief fallen werden die Zahlen aber kaum. Es ist kein Geheimnis, dass die modernen Regeln die Defense nicht gerade übervorteilen, und in diese Richtung wird es vorerst auch weiter gehen.
Hohe Scores, hohes Tempo und viele Dreier sind spektakulär und damit sehr im Sinn der NBA, gerade in der langen Regular Season (in den Playoffs wird die Gleichung ohnehin eine andere). Die Teams werden diesen Stil ausreizen, bis es nichts mehr auszureizen gibt oder irgendein Pionier die Konterrevolution einleitet. Wie diese aussehen wird, ist derzeit noch nicht abzusehen (auch wenn die Kings schon morgen eine Starting Five aus Big Men aufbieten könnten - wieso nicht?).
Zumal der Punkt noch nicht erreicht ist. Dafür ist einfach noch zu viel unausgeschöpftes Potenzial vorhanden, wenn man seine Offense an den modernen Spielstil anpasst, Shooter in den Ecken platziert und ihnen grünes Licht gibt. Brook Lopez und Ersan Ilyasova sind nicht die einzigen Gründe, warum die Bucks in dieser Saison wie ausgewechselt auftreten - aber sie stehen sinnbildlich für die neue Realität.
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@MTitans97:Wie ist der erste Eindruck von Jordan bei den Mavs und die Leistung von Doncic bisher zu bewerten? Wie passt, wenn überhaupt, Dirk noch ins System/ zur Spielweise?
Mir hat die Verpflichtung schon im Sommer gut gefallen. Bisher bestätigt sich dieser Eindruck - Jordan ist, solange die Athletik noch auf diesem Niveau ist, ein idealer Center für das Carlisle-System. Niemand schließt so gerne als Rim-Runner ab, abgesehen vielleicht von Clint Capela. Und dass Carlisles System Platz für Rim-Runner hat, wissen wir nicht erst seit Tyson Chandler.
Dass DJ so viel punktet wie aktuell, hat mich zwar auch etwas überrascht, ist aber auch dem hohen Tempo geschuldet. Auch Dallas passt ja zu vielem, was auf Seite 1 steht, nur vier Teams nehmen mehr Dreier und rund um Jordan ist oft so viel Platz, dass er sich in der Zone gut austoben kann. Dass er momentan auch noch fast 85 Prozent seiner Freiwürfe trifft, ist ein unerwarteter Bonus - hier ist aber wohl auch ein wenig Skepsis angebracht.
Dass die Mavs defensiv katastrophal spielen, war wiederum zu erwarten und ist nicht primär Jordan anzulasten. Dafür laufen momentan einfach noch zu viele Minus-Verteidiger in Dallas herum, als dass ein Spieler die Lücken alle stopfen könnte, zumal mit Barnes einer der besseren erst zwei Spiele absolviert hat.
Was den Fit mit Dirk angeht: Es würde mich wundern, wenn die beiden viel nebeneinander spielen werden, primär wird Nowitzki als Backup-Center auflaufen und im Zusammenspiel mit Best Buddy J.J. Barea wie in den letzten Jahren Pick and Pop aus dem Lehrbuch laufen. Natürlich muss man beide defensiv beschützen, was schwer wird (auch wenn Maxi Kleber bisher eine herausragende Two-Way-Saison spielt!), aber auch das weiß man schon länger.
Ins System passt Nowitzki auch, da Dallas ja variabel spielen kann: Die Jungen sollen rennen, Barea und Dirk nutzen ihre Cleverness im Halbfeld aus. Deswegen ist es für mich auch absolut sinnvoll, ihn von der Bank zu bringen. Dass das Tempo von Doncic und Smith, die kombiniert jünger sind als er, nicht ideal zu ihm passt, würde ich aber unterschreiben.
Was Doncic angeht: Auch die Rookie Watch kehrt diese Woche zurück, daher hier nur in Kürze - ich glaube, dass man die Befürchtung, Doncic könnte zu langsam und unathletisch für die Liga sein, jetzt endlich mal begraben kann. Der Junge wird seinen Weg machen und sein Spielverständnis macht Mavs-Spiele jetzt schon sehenswerter als zuletzt.
Ich würde ihm den Ball sogar gerne noch wesentlich mehr in die Hand geben als Smith, aber Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut. Die ersten Eindrücke sind sehr gut! Dass die Mavs noch keinen erfolgreichen Basketball spielen, sollte auch nicht überraschen. Es geht spielerisch in die richtige Richtung, das ist für mich (in dieser Saison) die Hauptsache.
@BrownsQB2: Leidet Kyrie (bzw seine Stats) unter zu viel talentierten Mitspielern in Boston?
Nur auf die Stats bezogen: Sicherlich. Kyrie könnte beispielsweise bei den Suns sicherlich seine 30 Punkte im Schnitt machen, die Frage ist dann eher, wie viel Teamerfolg damit erreichbar wäre. In Boston muss und kann er das so nicht machen, dafür haben die Celtics einfach zu viele gute Leute, die Würfe und Anteile brauchen. Das ist aber nichts Schlechtes, sonst hätte er sich auch nicht jetzt schon dazu entschieden, nächstes Jahr in Boston zu verlängern.
Der schwache Saisonstart von Kyrie hat zu einem großen Anteil auch damit zu tun, dass er nach seiner Verletzung noch nicht das alte Vertrauen in seinen Körper hat. Der Rhythmus ist nicht da, das sieht man bei vielen Würfen, dazu meidet er beim Zug zum Korb arg den Kontakt, was nach Verletzungen nicht unbedingt selten ist. Mit Gordon Hayward steht ein noch extremeres Beispiel dafür meistens neben ihm auf dem Court.
Die Celtics sind zudem noch sehr darauf bedacht, sich nicht gegenseitig auf die Füße zu treten, eben weil sie in dieser Besetzung noch kaum Spielpraxis haben. Wann übernimmt Kyrie, wann ist Tatum "an der Reihe"? Boston hat mindestens acht Starter-Kaliber im Kader - auf Knopfdruck lässt sich da keine Kohärenz herstellen und es wird sicherlich noch eine Weile dauern, bis eine Hackordnung etabliert ist. Der fehlende Rhythmus lässt sich ja beim kompletten Team feststellen, von den weit offenen Dreiern etwa werden derzeit nur 38,6 Prozent getroffen.
Allzu große Sorgen muss man sich um die Celtics vorerst aber nicht machen, weil sie die Probleme nur offensiv haben - die Defense (Platz 1 beim Rating) ist so stark, dass sich Anpassungsprobleme in der Offense in vielen Spielen kaschieren lassen. Und wir müssen nicht damit rechnen, dass die Celtics die ganze Saison über das drittschlechteste Offensiv-Rating produzieren werden.
@kieron19911: Wie wahrscheinlich ist es, dass die Cavs nach der Entlassung von Ty Lue noch in die Playoffs kommen?
Diese Frage müsste man mal Besitzer Dan Gilbert oder dem Front Office stellen - dort scheint eine andere Einschätzung von der Qualität des Kaders vorzuherrschen als bei mir. Die Cavs sind kein gut besetztes Team. Dass der Start nun so verheerend laufen würde, war vielleicht nicht zu erwarten, aber ein Top-Team sah von Anfang an kaum jemand (außer Tristan Thompson) in diesen Cavaliers.
Larry Drew wird, wenn er den Posten als Interims-Coach endgültig übernimmt, auch nicht zaubern können - man kann Cleveland sicher etwas stabilisieren, aber von Playoffs muss man aktuell nicht reden. Erstmal sollten sich die Cavs ohnehin klar werden, ob sie einen (fehlgeleiteten) Push einleiten wollen oder auf die Jugend setzen und schauen, für welche Veteranen sie noch Gegenwert bekommen.
Diesen Punkt sehe ich generell kritisch - wenn man schon nach knapp zwei Wochen die Reißleine ziehen muss, weil die Philosophien nicht zueinander passen, warum realisiert man das nicht bereits in der Offseason?
Man kann von Lue als Head Coach halten, was man will, aber mit dieser Farce hat Gilbert ganz schnell mal wieder gezeigt, warum er in der Liga so einen schlechten Ruf hat. Eine Veranschaulichung, via Jason Lloyd (The Athletic): In den letzten 15 Jahren haben die Cavs sieben Coaches und fünf GMs verschlissen. Klingt nach einer klaren Linie.
@finally_amirT: Spieler wie Walker, Griffin oder Embiid als Dark Horse bei der MVP-Wahl?
Über Embiid könnten wir diskutieren, ansonsten: Nein. Nichts gegen die überragenden Saisonstarts von Griffin und Walker, aber in diese Konversation gehören sie nicht. Wenn man diese nach zwei Saisonwochen wirklich schon eröffnen möchte: Meine Top 3 besteht momentan aus Giannis, Davis und Curry. Für eine richtige Debatte ist es aber natürlich ohnehin noch zu früh.
@iMia_San_FCB: Warum stottert der Antrieb bei den Rockets, 76ers?
Bei den Rockets lässt sich das relativ leicht beantworten. Die Defense leidet unter den Abgängen von Ariza und Mbah a Moute beziehungsweise an ihrem Ersatz: Ennis machte seine Sache ordentlich, fiel dann aber aus, Melo verteidigt seit Jahren recht ungern. Dazu ziehen sich Verletzungsprobleme durch breite Teile des Kaders und die CP3-Rondo-Schlägerei hat ebenfalls nicht geholfen.
Houston hat bisher das drittschlechteste Defensiv-Rating aufgelegt und auch wenn es mit einem fitten Kader besser werden sollte - das Personal für eine Top-Defense wie im letzten Jahr scheinen sie aktuell nicht zu haben. Auch deshalb steht ja im Raum, dass sie noch vier Picks für einen gewissen Jimmy Butler abgeben könnten. Ihre Switchability hat extrem gelitten.
Offensiv wiederum gibt es ebenfalls Probleme, die primär darin begründet liegen, dass die Rockets ihre Dreier nicht treffen, so stumpf das klingt. Gordon eröffnete die Saison in einem massiven Slump (23,1 Prozent 3FG!) und die Rollenverteilung ist noch nicht so klar definiert wie im letzten Jahr.
Ein schweres Startprogramm kam hinzu und so schnell entsteht ein Fehlstart - durch die Rückkehr von CP3 sollte sich Houston nun aber wieder stabilisieren. Es liegt jedoch der Verdacht nahe, dass der Kader noch etwas (oder etwas mehr) Feintuning braucht, um gerade defensiv wieder an die letzte Saison anzuknüpfen.
Philly wiederum hat seine Kontinuität unter anderem deshalb verloren, weil die Starting Five "aufgebrochen" wurde, um Markelle Fultz Spielpraxis zu verschaffen. Das ist langfristig verständlich, kurzfristig ist Fultz aber ein schlechterer Fit neben Simmons, Embiid und Co. als J.J. Redick, der für ihn zum Sixth Man umfunktioniert wurde.
Da Saric derzeit kein Scheunentor trifft, eröffnen die Sixers ihre Spiele de facto mit einem Shooter (Covington) - das ist in der heutigen NBA zu wenig und das bekommen sie derzeit zu spüren. Saric kann eigentlich mehr, als er aktuell zeigt (38 Prozent FG, 27 Prozent 3FG), sollte sich dieser Trend jedoch bestätigen, muss sich Brett Brown etwas überlegen.
Eine Möglichkeit könnte Wilson Chandler darstellen, sobald dieser zur Verfügung steht, vielleicht direkt als Starter. Wenn man die Skillsets von Embiid und Simmons sieht, liegt es eigentlich nahe, ihnen drei Shooter an die Seite zu stellen - momentan handicappen sich die Sixers ein Stück weit selbst, indem sie das nicht tun.