Beide Teams haben den Saisonstart mehr oder weniger vergeigt, besonders Dallas benötigte schleunigst einen Sieg, um nicht zu sehr in eine Negativ-Spirale abzurutschen. Die letzten sechs Matches haben die Mavs allesamt verloren, nun hatten sie drei Tage Zeit, um sich auf die Offensive von Washington vorzubereiten.
Die Wizards konnten Dallas in den letzten 16 Duellen nur ein einziges mal bezwingen, die Chancen standen aus Mavs-Sicht von Beginn an also nicht schlecht. Jedoch war Otto Porter nach einer Verletzung am linken Fuß wieder einsatzbereit und stand in der Starting Five. Die Mavs mussten weiterhin auf Dirk Nowitzki (Knöchel) und Devin Harris (Oberschenkel) verzichten.
Das Heimteam erwischte den deutlich besseren Start in die Partie und legte einen 7:0-Run hin. Allerdings folgte danach eine vier minütige Dürre, bevor ein Alley-Oop-Dunk von DeAndre Jordan, vorgelegt von Luka Doncic, diese beendete. Daraufhin starteten die Mavs erneut einen Lauf und eine zweistellige Führung zum Ende des ersten Viertels war die Folge.
Bis hierhin waren sie besonders mit den temporeichen Attacken in Richtung Korb erfolgreich, Doncic und Dennis Smith wurde es teilweise aber auch viel zu leicht gemacht. Oftmals konnten sich die Wizards nur mit Fouls helfen, weshalb Dallas bereits nach zwölf Minuten neunmal an der Freiwurflinie stand und jeden Versuch versenkte.
Dallas Mavericks lassen es regnen
Auch den nächsten Abschnitt eröffneten die Mavs mit ordentlich Fire Power. Wesley Matthews (22 Punkte) versenkte direkt zwei Würfe von Downtown und so sollte es für den Shooting Guard auch weiter gehen. Alleine in diesem Durchgang erzielte er 14 Punkte.
So wuchs die Mavs-Führung bis auf 24 Zähler an, keiner der Wizards kam so wirklich in den gewünschten Rhythmus und die Defense wurde sträflich vernachlässigt. Zusätzlich verloren sie in der Offensive unnötig oft den Ball und ließen in Halbzeit eins neun Transition-Punkte durch ihre Turnover zu.
Dorian Finney-Smith (11 Punkte) arbeitete derweil äußerst ambitioniert unter dem Korb und ging mit 3 Blocks in die Halbzeitpause. Unter anderem dadurch konnte sein Team zuvor noch einen 9:0-Lauf starten. Insgesamt versenkten die Mavs neun Dreier zweiten Viertel und standen somit bei einer Quote von 56,5 Prozent. Ganz anders sah die Sache dagegen bei den Wizards aus: Die Gäste trafen nur fünf ihrer 17 Versuche von Downtown.
Washington Wizards startet kurzes Comeback
Zu Beginn der zweiten Hälfte schienen beide Teams etwas unkonzentriert. Während Washington innerhalb von kürzester Zeit mehrere Teamsfouls ansammelte, verlor Dallas immer häufiger den Ball. Vier schnelle Turnover waren die Folge, doch die Wizards taten sich schwer, diese Chance zu nutzen. Stattdessen plätscherte die Partie etwas energielos vor sich hin.
Schließlich konnte das Team um John Wall doch einen kleinen 7:0-Lauf hinlegen, da die Mavs komplett aus ihrem Rhythmus gekommen waren. Erst nach viereinhalb Minuten trafen sie überhaupt den ersten Wurf.
Gleichzeitig wurde Bradley Beal aber so langsam warm und brachte sein Team bis auf zehn Zähler heran, Otto Porter konnte schließlich mit einem Dreier die zweistellige Führung der Mavs beenden, Washington gewann das Viertel mit 29:17.
Dallas Mavericks holen sich lang ersehnten Sieg
Im Schlussabschnitt übernahm dann J.J. Barea (8 Punkte, 8 Assists) die Verantwortung, sorgte für ein hohes Spieltempo und verhinderte so, dass die Mavs ihren guten Start noch verspielten. Allgemein war die Leistung der Bank lobenswert, sie zogen in der Defense wieder an und holten den Mavs die zweistellige Führung zurück. Dallas kam erneut in Schwung, fand die Schwächen ihres Gegners und stürmte im letzten Viertel mit 32:22 davon.
Doncic (23 Punkte, 9/16 FG) erzielte in dieser Saison bereits zum fünften Mal mindestens 20 Zähler. Smith schloss die Partie mit 19 Punkten (6/14 FG) und 7 Assists ab, während Harrison Barnes die meisten Rebounds (13) holte und 19 Zähler (6/13 FG) auf dem Konto hatte. Maxi Kleber konnten keinen seiner vier Feldwürfe verwandeln und kam lediglich auf 2 Punkte durch Freiwürfe (dazu 2 Rebounds in 16 Minuten).
Für die Wizards erzielte Wall die meisten Punkte (24, 8/20 FG), zudem bereitete er 10 Treffer seiner Kollegen vor und holte sich 3 Steals. Porter und Beal hatten je 19 Zähler, wobei letzterer nur einen seiner 9 Dreierversuche traf, Porter stand immerhin bei starken 5 von 6.
Die wichtigsten Statistiken
Dallas Mavericks vs. Washington Wizards 119:100 (BOXSCORE)
- Die Mavs konnten vor allem von der Dreierlinie überzeugen. Alleine im zweiten Viertel trafen sie 9 ihrer 14 Versuche von Downtown und bauten somit ihre Führung aus. Obwohl sie schließlich im letzten Spielabschnitt aus der Distanz etwas schwächelten und nur noch einen von 9 im Korb unterbrachten, kamen die Mavs auf eine Dreierquote von 44,1 Prozent.
- Abgesehen von den Dreiern waren die Turnover ein entscheidender Faktor in der Partie. Bereits zu Beginn verloren die Wizards fünfmal den Ball und die Mavs nutzten dies in der Transition gut für sich aus. Als Dallas dann im dritten Viertel seinerseits 7 Mal die Kugel hergab, starteten die Wizards ihr Comeback, auch wenn es für die Gäste am Ende nicht reichte.
- Im ersten Viertel verwandelten die Mavs jeden ihrer 9 Versuche von der Freiwurflinie, zu Beginn der zweiten Hälfte schafften sie es dann ebenfalls schnell, die Teamfouls ihrer Gegner voll zu bekommen. Jedoch standen sie in den sieben Minuten, in denen Washington bei mindestens 5 Fouls stand, nur noch zwei weitere Male an der Linie. Insgesamt traf das Heimteam grandiose 26/27 Freiwürfen, eine Quote von stolzen 96,3 Prozent.
- Den mit Abstand besten Plus/Minus-Wert beider Teams hatte Dorian Finney-Smith. Der Forward konnte in gut 28 Minuten Spielzeit einen Wert von +20 hinlegen und machte vor allem mit seiner guten Defensive auf sich aufmerksam.
Mavericks vs Wizards: Die Stimmen zum Spiel
Rick Carlisle (Mavs-Coach) über Dennis Smith: "Dennis hat sich das Vertrauen verdient. Er sieht gewisse Dinge und diese Spielzüge waren letztendlich ausschlaggebend für die Partie und hielten sie [die Wizards] auf Distanz."
John Wall (Wizards) über die Team-Leistung: "Wir haben unsere Würfe nicht getroffen und in der Transition nicht gut kommuniziert. Im dritten Viertel haben wir einen besseren Job gemacht, was die Intensität angeht. ... Wir hatten in den letzten fünf Minuten des vierten Viertel, als wir mit sechs Punkten hinten lagen, immer noch eine Chance."
Der Star des Spiels
Wesley Matthews. Der Shooting Guard erzielte 14 seiner 22 Zähler im zweiten Viertel, wodurch sein Team dieses mit 35:25 für sich entschied und die Führung auf zeitweise 24 Punkte ausbaute. Zur Halbzeit hatte er bereits fünf Dreier versenkt und obwohl kein weiterer hinzukam, war Matthews der Grund, weshalb die Wizards über weite Strecken so schlecht in der Defensive aussahen.
Der Flop des Spiels
Die Defensive der Wizards. Die Schwächen in der Verteidigung wurden bereits einige Male angesprochen. Die teilweise desaströse Einstellung des Teams in der Defense ließ die Mavs davonziehen: Zu viele offene Dreier, unnötige Fouls zum falschen Zeitpunkt und allgemein zu viel Freiraum für die Leistungsträger aus Dallas.
Coaching Move des Spiels
Mavs-Coach Rick Carlisle hatte genügend Zeit, um sein Team auf die Offensive der Wizards einzustellen. Über weite Strecken hielten seine Jungs die Top-Scorer des Gegners im Zaum und ließen wenige, einfache Punkte zu. John Wall und Bradley Beal fanden daher erst spät in die Partie - zu spät. Der außerordentlich gute Start der Mavs in der Offense war zum Teil auch durch die schlechten Arbeit der Wizards verschuldet.