Der MVP-Kandidat Anthony Davis musste weiter auf seinen Point Guard Elfrid Payton verzichten, der aufgrund eines verstauchten rechten Knöchels noch nicht wieder einsatzbereit war. Auf Seiten der Thunder fehlte weiterhin Andre Roberson, der Shooting Guard riss sich in der vergangenen Saison die Patellasehne.
Bereits früh in diesem Match stellte OKC klar wer hie das Sagen hat, doch die Pelicans ließen sich nicht so einfach abschütteln. Im ersten Viertel war das Tempo sehr hoch, besonders der Western Conference Player of the Week Russell Westbrook attackierte direkt zu Beginn aggressiv den Korb, wie man es von ihm gewohnt ist. Steven Adams unterstützte ihn dabei tatkräftig und traf zügig dreimal hintereinander.
Dennis Schröder betrat das Spielfeld erst nach neun Minuten, konnte aber da ansetzen, wo Russ aufgehört hatte, und hielt die Pace hoch. Nach den ersten zwölf Minuten führten die Thunder mit 36:28, wobei sie ganze 71,4 Prozent aus dem Feld trafen.
Jedoch kamen die Pelicans recht schnell wieder in die Spur, es wurde auf beiden Seiten viel gehustelt und der starke körperliche Einsatz der Teams machte die Partie sehenswert. Julius Randle brachte für New Orleans Schwung von der Bank und war mit 11 Punkten bester Scorer zur Halbzeit. Davis bekam nichts geschenkt, doch sein Team erkämpfte sich trotzdem die Führung zum Ende der ersten Hälfte, unter anderem, weil nun endlich auch der Dreier fiel. Zudem verteilte Jrue Holiday in der ersten Hälfte bereits 9 Assists, Westbrook brachte derweil 16 Punkte, 4 Rebounds und 5 Assists aufs Papier.
Auch nach dem Seitenwechsel blieb das Duell spannend, die Intensität kochte etwas hoch und es gab einige spektakuläre Dunks der Thunder zu bestaunen. OKC holte sich die Führung wieder zurück, überzeugte mit guter Defense unterm Korb, während Adams und Paul George offensiv hart arbeiteten.
Russell Westbrook muss mit Knöchelverletzung runter
Im dritten Viertel ging Westbrook dann allerdings mit schmerzverzerrtem Gesicht zu Boden. Bei einem Rebound-Versuch landete der Point Guard offenbar auf dem Fuß von Davis und knickte übel um. Westbrook musste beim Gang vom Spielfeld in Richtung Umkleide unterstützt werden. Was für ein Schock für die Thunder!
Danach schien die Partei zunächst zu kippen, doch OKC fing sich wieder. Jerami Grant scorte back to back mit furiosen Transition-Dunks. Das Momentum blieb auf der Seite von Oklahoma, auf einmal waren sie zweistellig vorne und schlossen das dritte Viertel selbstbewusst mit einem 13:2-Lauf ab.
Im letzten Spielabschnitt sollte Davis (20 Punkte) dann endlich in Fahrt kommen, Unterstützung gab es erneut von Randle (26 Punkte, 8 Rebounds), der perfekt aus dem Feld blieb (10/10 FG), und Holiday mit einem neuen Saisonbestwert von 14 Assists (dazu 22 Punkte) . Allerdings ließen die Thunder nichts mehr anbrennen, George (23 Punkte) bekam zwar seine Probleme mit der Effizienz nicht in den Griff (6/17 FG) und New Orleans kam auf sechs Zähler ran, dann sprang jedoch Schröder (22 Punkte) in die Bresche.
Der Backup-Point Guard erzielte die nächsten sieben Punkte für sein Team und verwandelte zwei wichtige Freiwürfe in der Crunch Time. Adams beendete das Spiel mit 18 Zählern und 8 Rebounds, Westbrook verließ das Spiel im dritten Viertel mit 17 Punkten, 7 Rebounds und 9 Assists.
Die wichtigsten Statistiken
Oklahoma City Thunder vs. New Orleans Pelicans 122:116 (BOXSCORE)
- Nachdem die Thunder mit einer grandiosen Feldwurfquote von 71,4 Prozent in das Match gestartet waren, verabschiedete sich das Wurfglück bereits im nächsten Viertel. Oklahoma traf lediglich 8/22 Würfen nach, stabilisierte sich aber im Laufe der zweiten Halbzeit und beendete das Spiel letztendlich mit einer guten Quote von 48,4 Prozent.
- Im dritten Viertel gaben die Pelicans ganze zehnmal den Ball ab, insgesamt kam das Team auf 20 Turnover. Dies spiegelt sich auch in den 15 Steals der Thunder wieder, sechs davon stammen ebenfalls aus besagtem Spielabschnitt, den OKC mit 38:23 deutlich für sich entschied.
- Gleich zwei Saisonbestwerte gab es zu bestaunen, die 14 Assists von Jrue Holiday sowie die 22 Punkte von Dennis Schröder. Außerdem ist die perfekte Partie von Julius Randle (10/10 FG) hervorzuheben.
- Den besten Plus/Minus-Wert beider Teams hatte der Center Adams (+22), sein Gegenüber Anthony Davis enttäuschte derweil mit einem mageren Wert von -18.
Thunder vs Pelicans: Die Stimmen zum Spiel
Billy Donovan (Coach der Thunder) über Westbrooks Verletzung: "Grundsätzlich machen wir es immer so, dass wir bis zum nächsten Morgen warten und sehen, wie es ihm [Westbrook] dann geht. Aber es ist ein verstauchter Knöchel. Hoffentlich wird er ok sein."
Steven Adams (Thunder) über seine Defense an Davis: "Ich hatte einen Plan, aber um ehrlich zu sein, er [Davis] hat viele einfache Punkte liegen lassen."
Alvin Gentry (Coach der Pelicans) über das letzte Viertel: "Als das vierte Viertel startete und wir zurückgekämpft haben war der Rückstand schon zu groß, besonders gegen ein so gutes Team, auch ohne Westbrook."
Alvin Gentry (Coach der Pelicans) über Schröder: "Sie [OKC] haben einen fähigen Kerl. Schröder hat meiner Meinung nach toll gespielt. Er war ein Starter in dieser Liga, das ist also kein Rolle, die er nicht schon kennen würde."
Der Star des Spiels
Dennis Schröder. Nachdem Russell Westbrook verletzt vom Feld musste, übernahm der Deutsche die Führung und scorte, wenn es darauf ankam. Alleine in der zweiten Hälfte erzielte der Point Guard 16 Punkte und sicherte den Thunder den Sieg. Er drückte sich nicht vor der Verantwortung, hielt die Spielgeschwindigkeit hoch. Das Ergebnis: Eine Saisonbestleistung von 22 Punkten bei 9 von 16 aus dem Feld (dazu 3 Rebounds und 2 Assists).
Der Flop des Spiels
Anthony Davis. Flop mag mit 20 Punkten vielleicht etwas übertrieben klingen, doch der Big Man kam nie so wirklich in die Partie. In der Crunch Time fehlte es ihm an einer gewissen Entschlossenheit und dem Glaube, das Spiel noch drehen zu können. Außerdem verlor Davis gleich fünfmal den Ball und warf lediglich 35 Prozent aus dem Feld. Der schlechteste Plus/Minus-Wert mit -18 spricht Bände.
Coaching Move des Spiels
Billy Donovan behielt die Ruhe, nachdem sein MVP-Point Guard verletzt zu Boden ging. Sein Team überzeugte außerdem mit guter Defense, inklusive 15 Steals und machte es Anthony Davis über die komplette Spielzeit nicht einfach, zum Korb zu gelangen. Zudem verteidigten sie die Dreipunktelinie sehr ordentlich.