Moritz Wagner feiert endlich sein Debüt für die Los Angeles Lakers - allerdings verliert sein Team trotz eines starken LeBron deutlich in Orlando. Die Siegesserie der Oklahoma City Thunder geht derweil weiter. Auch die Rockets, Raptors und Clippers bleiben in der Erfolgsspur. Boston verliert gegen Utah.
Brooklyn Nets (7-10) - Los Angeles Clippers (10-5) 119:127 (BOXSCORE)
Die positive Nachricht für alle Clippers-Fans: LAC gelang der bereits vierte Sieg in Serie, das Team von Head Coach Doc Rivers setzt sich damit langsam aber sicher im oberen Tabellendrittel der Western Conference fest. Die schlechte Nachricht? Gegen die Nets hatte L.A. deutlich mehr Probleme als erwartet.
Auch ohne den verletzten Caris LeVert erarbeiteten sich die Hausherren angeführt von D'Angelo Russell (23 Punkte, 10 Assists) und Jarrett Allen (24) in der ersten Halbzeit eine zwischenzeitliche 15-Punkte-Führung. Grund genug für Rivers, seine Rotation ein wenig umzukrempeln, und den Reservisten mehr Spielzeit anzuvertrauen. Das half.
Zu Beginn des vierten Abschnitts, in den die Clippers unter anderem mit Lou Williams, Montrezl Harrell und drei weiteren Bankspieler starteten, egalisierten die Gäste relativ schnell den 7-Punkte-Rückstand nach drei Vierteln und übernahmen sogar erstmals die Führung.
"Ihre Bank hat einen phänomenalen Job gemacht", musste dementsprechend auch Nets-Coach Kenny Atkinson zugeben. Die Nets konnten sich vom Comeback der Clippers nicht mehr erholen. Die Gäste entschieden den Schlussabschnitt schließlich mit 37:22 für sich und gewannen am Ende relativ locker. Harrell und Sweet Lou erzielten dabei jeweils 16 Punkte, auch Danilo Gallinari (28) und Tobias Harris (27) konnten insgesamt überzeugen.
Charlotte Hornets (7-8) - Philadelphia 76ers (11-7) 119:122 OT (Spielbericht)
Indiana Pacers (10-6) - Atlanta Hawks (3-13) 97:89 (BOXSCORE)
Ähnlich wie die Clippers erlebten auch die Pacers einen eher durchwachsenen Abend gegen ein Kellerkind der Eastern Conference. Die Hausherren liefen zwischenzeitlich einem 14-Punkte-Rückstand gegen Atlanta hinterher und mussten zu allem Übel auch noch eine Verletzung von Victor Oladipo hinnehmen.
Der Shooting Guard stand gerade einmal vier Minuten auf dem Parkett, bevor er mit Knieproblemen in die Kabine musste. Dafür sprang jemand in die Bresche, mit dem man nicht in allererster Linie gerechnet hatte: Aaron Holiday.
"Aaron war bereit. Wir gewinnen dieses Spiel nicht, wenn er nicht reinkommt und so spielt wie er es an beiden Enden des Courts getan hat", zeigte sich Head Coach Nate McMillan zufrieden. Zunächst meldeten sich die Pacers mit einem 26:4-Lauf im dritten Viertel zurück in der Partie, im Schlussabschnitt übernahm dann Holiday.
Der 22-jährige Rookie erzielte 9 seiner 12 Punkte im vierten Durchgang und brachte Indiana damit mit 6 Zählern in Front. Den Sieg ließen sich die Pacers anschließend nicht mehr nehmen. Neben Holiday war dabei auch Bojan Bogdanovic mit 22 Punkten extrem gut aufgelegt. Auf der Gegenseite war Jeremy Lin mit 16 Punkten Top-Scorer, Trae Young kam nur auf 9 Zähler (3/11 FG).
Orlando Magic (8-8) - Los Angeles Lakers (8-7) 130:117 (BOXSCORE)
Das Comeback der Lakers kam an diesem Abend erst spät - zu spät, wie sich am Ende herausstellen sollte. Und es kam überraschenderweise ohne LeBron James. Nachdem sich die Orlando Magic im zweiten Viertel ordentlich warmgeschossen hatten (37:22), ließen die Hausherren auch nach dem Seitenwechsel nicht locker.
Allein im zweiten Abschnitt versenkte Orlando 5 Dreier, zu Beginn des dritten Viertels legten Terrence Ross (13 Punkte) und Co. nochmals mit zwei Triples nach - gegen Ende des Durchgangs hatten die Magic schließlich eine 21-Punkte-Führung vorzuweisen.
Dementsprechend bekam LeBron, der bis zu diesem Zeitpunkt mit 22 Punkten, 7 Assists sowie 4 Rebounds eine recht gute Partie hingelegt hatte, eine Verschnaufpause für den letzten Durchgang verschrieben. Dafür war es dann die Bank um Lance Stephenson (19 Punkte), die den Rückstand immerhin auf bis auf 10 Zählern trimmte.
Das reichte aber nicht, denn gegen Nikola Vucevic war an diesem Abend einfach kein Kraut gewachsen. Gerade als sich die Lakers im Schlussabschnitt herankämpfen wollten, antwortete der Center mit 8 Punkten in Folge und sorgte damit für die Entscheidung. Insgesamt kam er auf starke 36 Punkte bei 15 von 23 aus dem Feld und 13 Rebounds.
Zudem wusste auch D.J. Augustin mit 22 Zählern und 7 Assists zu überzeugen. Bei den Lakers war Brandon Ingram mit 17 Punkten noch recht gut dabei. Aus deutscher Sicht zudem erfreulich: Moritz Wagner feierte sein NBA-Debüt! Der Nr.25-Pick der Lakers stand allerdings nur in den letzten 2 Minuten auf dem Parkett und konnte sich nicht in den Boxscore eintragen. Sein einziger Dreierversuch landete nur am Ring.
New Orleans Pelicans (9-7) - Denver Nuggets (10-6) 125:115 (BOXSCORE)
Zehn erfolgreiche Field Goals für Anthony Davis sind zwar auf den ersten Blick eine durchaus ansehnliche Ausbeute, wirklich besonders sind sie in der heutigen NBA aber beileibe nicht. Letzteres trifft vielmehr auf die Freiwurfquote der Braue zu.
Mit 20 von 21 von der Freiwurflinie schraubte der Pelicans-Center sein Punktekonto gegen die Nuggets auf 40 Zähler, dazu legte er auch noch 8 Rebounds sowie 8 Assists auf. Das war zu viel für Denver. "Es ist ziemlich hart, ihn zu stoppen, vor allem wenn er in so einen Groove kommt", erklärte Teamkollege Jrue Holiday.
Zwar starteten die Nuggets richtig gut in die Partie, doch gegen Ende des ersten Viertels übernahmen die Hausherren die Führung und sollten diese auch nicht mehr aus der Hand geben. Nachdem sich Denver dank Nikola Jokic (25, 10 Bretter, 8 Assists), Gary Harris (24) und Juan Hernangomez (20 und 11) im Schlussabschnitt nochmal auf 7 Zähler herankämpfen konnte, antwortete New Orleans mit einem eigenen 8:0-Lauf.
Beim Stand von 110:95 Mitte des Abschnitts war die Partie damit entschieden. Unterstützung bekam Davis unter anderem von Nikola Mirotic (20 und 10) oder Julius Randle (21 und 10). Auch Holiday wusste mit 19 Zählern sowie 8 Rebounds zu überzeugen.
Boston Celtics (9-7) - Utah Jazz (8-8) 86:98 (BOXSCORE)
Trotz seiner 31 Punkte am Freitag gegen die Sixers, besonders zufrieden war Donovan Mitchell mit seiner Leistung in der Stadt der brüderlichen Liebe nicht. Sein Auftritt war zu ineffizient, zudem verteilte er keinen einzigen Assist. Gegen Boston lief es da schon deutlich besser.
Mitchell schenkte den Celtics 28 Punkte ein (dazu 6 Vorlagen) und versenkte dabei 10 seiner 21 Feldwurfversuche sowie 5 von 12 von Downtown. "Ich habe nicht viel gemacht, außer am richtigen Ort zu sein und fokussiert zu bleiben", erklärte der Shooting Guard anschließend seien Erfolg.
Der verhalf den Jazz zum heiß ersehnten Sieg nach zuvor zwei Pleiten - unter anderem eine 50-Punkte-Schmach gegen Dallas. Die Entscheidung fiel im dritten Viertel, als die Celtics komplett ihren Rhythmus verloren und nur 8 ihrer 26 Versuche aus dem Feld versenkten. Ein Problem war dabei das Fehlen von Kyrie Irving.
Der Point Guard der Kelten, der mit 20 Punkten bester Scorer seines Teams war, verpasste einen Großteil des Durchgangs aufgrund von Foulproblemen. Die Jazz, angeführt von Mitchell, Ricky Rubio (20) und Rudy Gobert (12 und 9 Rebounds) nutzten dies, um sich abzusetzen.
Im Schlussabschnitt wuchs der Vorsprung zwischenzeitlich sogar bis auf 19 Zähler an, erst in der Garbage Time verkürzte Boston wieder ein wenig. Daniel Theis kam auf 12 Minuten Einsatzzeit, erzielte 7 Punkte (3/4 FG, 1/4 FT) und schnappte sich 2 Offensiv-Rebounds.
Chicago Bulls (4-13) - Toronto Raptors (13-4) 83:122 (BOXSCORE)
Klare Angelegenheit in Chicago: Die Bulls hatten gegen das aktuell beste Team der Eastern Conference nicht den Hauch einer Chance und kamen am Ende mit 39 Punkten gewaltig unter die Räder - und dabei war Kawhi Leonard nicht einmal mit von der Partie.
Der 27-Jährige wurde geschont, in seiner Abwesenheit durfte Fred VanFleet als Starter ran. Und der ballerte sich direkt aus seiner kleinen Formkrise. VanFleet führte die Kanadier mit 18 Punkten an, Danny Green steuerte 17, Serge Ibaka 16 Zähler bei. Toronto traf über die Hälfte der Würfe aus dem Feld und 40 Prozent von Downtown.
Bei den Bulls lief es offensiv dagegen extrem bescheiden. Ohne Top-Scorer Zach LaVine (Krankheit) versenkten die Hausherren gerade einmal 34,9 Prozent ihrer Feldwurfversuche, zusätzlich leisteten sich die Bulls ganze 22 Ballverluste. So war Antonio Blakeney mit 13 Zählern noch bester Schütze.
"Wir hatten einfach keinen Rhythmus", fasste Bulls-Coach Fred Hoiberg den Abend seines Teams nüchtern zusammen. Das führte unter anderem dazu, dass Chicago im dritten Viertel gerade einmal 12 Zählerchen aufs Scoreboard brachte. Toronto setzte sich währenddessen bis auf 33 Zähler ab und die Partie war gelaufen.
Houston Rockets (8-7) - Sacramento Kings (8-8) 132:112 (BOXSCORE)
Die Rockets kommen langsam aber sicher so richtig in Fahrt. Vor allem offensiv ist mittlerweile von den Problemen zu Saisonbeginn nur noch wenig zu sehen. James Harden und Co. unterstrichen dies gegen die Kings mit einem teils spektakulären Auftritt. Schon nach 17 Minuten hatten die Hausherren 52 Zähler auf dem Konto, zur Halbzeit lag Houston mit 71:59 in Front.
In diesem Rhythmus ging es auch nach dem Seitenwechsel weiter. Harden schenkte den Kings allein im dritten Viertel 15 Punkte ein und erstickte damit jeden Comeback-Versuch der Gäste im Keim. "Heute haben wir einen richtig guten Job gemacht", sagte der Bärtige nach der Partie. Nur die 22 Turnover waren ihm ein Dorn im Auge.
Neben Harden hatten auch Chris Paul (24 Punkte, 7/9 FG, 9 Assists, 8 TO) sowie Clint Capela (23 Punkte, 16 Rebounds) einen großen Anteil am vierten Sieg in Serie. Allerdings ließen die Rockets insgesamt 13 Offensiv-Rebounds zu. Das ermöglichte Sacramento einige Second-Chance-Möglichkeiten, mit denen sie das Spiel anfangs noch relativ eng gestalten konnten.
Letztendlich hatten die Gäste aus Kaliforniern der Firepower der Rockets (56,8 Prozent aus dem Feld und 20/47 Dreier) zu wenig entgegenzusetzen. Buddy Hield war mit 23 Punkten noch der beste Werfer seines Teams, De'Aaron Fox (19) und Rookie Marvin Bagley (16 und 8) waren ebenfalls stark. Die zweite Niederlage in Folge konnten sie aber nicht verhindern.
Dallas Mavericks (7-8) - Golden State Warriors (12-5) 112:109 (Analyse)
Phoenix Suns (3-12) - Oklahoma City Thunder (10-5) 100:110 (BOXSCORE)
Dennis Schröder und die Oklahoma City Thunder haben ihre starke Form auch gegen die Phoenix Suns unter Beweis gestellt und den zehnten Sieg in den letzten elf Spielen eingefahren. Bedanken können sie sich dabei vor allem beim starken Paul George, der den Suns gleich 32 Punkte einschenkte und zudem 11 Rebounds sammelte.
In der ersten Halbzeit gestaltete sich das Spiel über die meiste Zeit ausgeglichen, ehe die Thunder im dritten Viertel einen Gang zulegten und durch einen 11-3 Lauf erstmals zweistellig in Führung gingen. Diese Führung sollte OKC bis zum Ende des Spiels verteidigen, auch wenn Phoenix drei Minuten vor Schluss noch einmal bis auf sechs Punkte herankam.
Der erneut startende Dennis Schröder (15 Punkte, 7 Assists, 4 Steals) stellte jedoch mit einem Alley-Oop-Anspiel auf Steven Adams sowie einem Kickout für einen George-Dreier den alten Abstand wieder her. Insgesamt taten sich die Thunder allerdings schwer dabei, ihren Wurf von außen zu finden - lediglich sieben ihrer 24 Versuche von Downtown fanden das Ziel (29,2 Prozent).
Ausschlaggebender Grund für den Sieg war hingegen die gute Arbeit am Brett. Das Rebound-Duell entschied OKC mit 52:31 für sich. Bester Werfer bei den Suns war TJ Warren (23, 10/19 FG). Devin Booker legte zwar ein Double-Double auf (16, 12 Assists), hatte aber deutliche Probleme mit der Effizienz (5/16 FG, 31,3 Prozent).