Die Dallas Mavericks (15-16) unterlagen in einem engen Spiel beim Meister Golden State Warriors (22-11) mit 120:116 (BOXSCORE). Für die Texaner war es die fünfte Niederlage in Serie. Dirk Nowitzki und Maxi Kleber kamen jeweils 12 Minuten zum Einsatz.
Die Mavericks mussten wieder auf Dennis Smith Jr. verzichten. Der Guard hat weiterhin Probleme am Handgelenk und wurde erneut von Jalen Brunson vertreten. Die Warriors hatten bis auf die Langzeitverletzten Damian Jones und DeMarcus Cousins alle Spieler an Bord. Die Rückkehr von Cousins ist dabei absehbar.
Es entwickelte sich ein munteres Spiel. Stephen Curry wollte zu Beginn gleich ein Statement setzen, konnte aber seine ersten drei Distanzwürfe nicht verwandeln. Anders Lukas Doncic. Der Mavs-Rookie versenkte seine ersten beiden Dreier per Step-Back und suchte zudem häufig den Weg in der Zone. Klay Thompson, der sich vornehmlich um den Spielmacher der Mavs kümmerte, konnte ihn anfangs nicht kontrollieren.
Es war dem Rookie anzumerken, dass er in der Halle des Meisters eine Duftmarke setzen wollte. Angestachelt von den erstaunten Zuschauern in der Oracle Arena lieferte er ein dominantes Viertel ab. Zusammen mit Harrison Barnes führte er die Mavs zu einem 14:2-Lauf und einer 9-Punkte-Führung. 14 Punkte hatte er nach dem ersten Viertel bereits eingesammelt. Dreier von Kevin Durant und Andre Iguodala verkürzten den Rückstand mit Viertelende wieder auf 28:31.
Dirk Nowitzki schließt zu Karl Malone auf
Kurz vor Ende des ersten Viertels betrat Dirk Nowitzki das erste Mal das Parkett. Es war das 1476. Spiel des Deutschen in der NBA. Damit zog er mit Utah-Jazz-Legende Karl Malone gleich und liegt nun auf Platz vier in der Liste. Nowitzki führte sich gleich mal mit einem Step-Back-Jumper und And-One gegen Shaun Livingston ein.
Das Spiel blieb ausgeglichen und umkämpft. So kassierten in kurzen Abständen Thompson und DeAndre Jordan jeweils technische Fouls, weil sie mit den Entscheidungen der Referees nicht einverstanden waren. Mavs-Coach Rick Carlisle ließ relativ lange seine Second Unit auf dem Feld, als Doncic dann zurück aufs Feld kam, war die Leichtigkeit ein wenig dahin. Dallas blieb aber vorne und und ging mit 61:58 in die Halbzeit.
Nach dem Wechsel wurde das Spiel etwas zerfahrener und wilder. Das spielte den Warriors in die Karten. Während Curry und Thompson Probleme mit ihrem Wurf hatten, waren es Durant und überraschend Jonas Jerebko, die Golden State nun in der Offensive trugen.
Doncic landete bei einem Korblegerversuch in der ersten Zuschauerreihe und stieß dabei mit einem Jungen zusammen. Der Mavs-Rookie verletzte sich leicht an der Hüfte, kümmerte sich aber direkt um den Jungen. Nach dem Spiel überreichte er ihm sogar ein Trikot. Doncic ließ sich aber wenig später auswechseln und kam in der Folge nicht mehr zurück. Die Warriors gingen mit einer 94:87-Führung ins Schlussviertel.
gettyDort machte der Meister dann weiter und plötzlich traf auch Curry wieder. Mit zwei Dreiern hatte er seinen Anteil an einem schnellen 10:2-Lauf. Golden State führte mit 14 Punkten und hatte mit Jerebko einen unerwarteten Go-to-Guy. Der Schwede machte die nächsten 7 Warriors-Punkte. Alles sah nach einem deutlichen Erfolg aus, doch plötzlich waren die Mavs wieder da.
Kevin Durant zieht den Schlussstrich
Mit Dreiern von Brunson und dem bärenstarken Wes Matthews war Dallas knapp zwei Minuten vor dem Ende auf 4 Zähler dran, Barnes verkürzte darauf sogar auf 2 Punkte. Doch die Aufholjagd blieb ungekrönt. Durant machte mit einem weiteren Dreier 14,2 Sekunden vor dem Ende den Deckel drauf.
Der Superstar war auch mit 29 Punkten Topscorer der Partie. Jerebko gelang ein neues Career High mit 23 Punkten (10/12 FG). Draymond Green scorte erstmalig seit Oktober wieder zweistellig und hatte am Ende 14 Punkte, 10 Rebounds und 5 Assists auf dem Konto. Curry kam bei schwachen Quoten (7/22 FG, 6/17 3er) auf 22 Zähler.
Auf Seiten der Mavs lieferte Matthews seine beste Saisonleistung ab. Der Shooting Guard traf sieben Dreier bei elf Versuchen und hatte am Ende 25 Punkte auf seinem Konto. Doncic kam auf 19, DeAndre Jordan (12 Punkte, 23 Rebounds, 5 Assists) gelang sein sechstes Spiel in dieser Saison mit 20 oder mehr Rebounds.
Kleber (5 Punkte) und Nowitzki (3 Punkte), die immer gemeinsam auf dem Feld standen, blieben in ihren 12 Minuten Einsatzzeit unauffällig.
Die wichtigsten Statistiken
Golden State Warriors (22-11) vs. Dallas Mavericks (15-16) 120:116 (BOXSCORE)
- Vor der Partie waren die Assists der Warriors ein Thema, da das Team so wenig Assists verteilt wie seit fünf Jahren nicht mehr. Doch gegen Dallas lief der Ball wieder gut durch die Reihen, alle Spieler waren darauf bedacht, den Extra-Pass zu spielen. Mit 34 Assists lag Golden State am Ende auch deutlich über dem eigenen Saisonschnitt (27,6).
- Ein Grund, warum sich die Warriors lange schwer taten, waren die fehlenden Freiwürfe. In der ersten Halbzeit stand Golden State nur vier Mal am Charity Stripe. Das änderte sich nach dem Wechsel, auch weil die Dubs nun besser ins Laufen kamen. Am Ende waren es immerhin 16 Freiwürfe, von denen sehr gute 15 verwandelt wurden.
- Das Transition Game der Warriors fand in der ersten Halbzeit nicht statt. Dallas leistete sich kaum Ballverluste, sodass Golden State kaum Fastbreaks laufen konnte. Nach der Pause wurde das Spiel hektischer und wilder, was dem Meister in die Karten spielte. 27 Fastbreak-Punkte machten die Warriors im Spiel, Dallas kam nur auf 11.
- Das erste Aufeinandertreffen der beiden Teams entschieden die Mavs für sich, weil sie vor allem die Zone dominierten. Das war dieses Mal nicht ganz so eindeutig. Zwar machte Dallas 50 Punkte in der Zone, verlor aber das Reboundduell gegen die Warriors. Golden State kam so häufig zu Second-Chance-Punkten.
Golden State Warriors - Dallas Mavericks: Die Stimmen zum Spiel:
Kevin Durant (Golden State Warriors): "Sie haben am Ende schwere Würfe getroffen. Ich wollte mich aufgrund der letzten drei Minuten nicht entmutigen lassen."
Harrison Barnes (Dallas Mavericks): "Diese Saison sind wir gut darin, gegen Widrigkeiten anzukämpfen. Heute war es wieder so, dass sie in ihren Rhythmus gefunden hatten und wir in der zweiten Halbzeit zurücklagen. Doch wir haben uns wieder rangekämpft."
Der Star des Spiels
Klar war es wieder einmal Kevin Durant, der den Dagger versenkte und Topscorer seines Teams war, aber Jonas Jerebko war es, der mit seinen Aktionen im dritten und zu Anfang des vierten Viertels dafür verantwortlich war, dass die Warriors auf die Siegerstraße kamen. Der Schwede legte mit 23 Punkten (10/14 FG) nicht nur ein Career High auf, er war auch mit seiner Energie ein Vorbild für den Rest des Teams. Zu seiner Punktausbeute kamen 6 Rebounds und 3 Assists.
Der Flop des Spiels
Es war jetzt nicht so, dass einer der Mavs-Spieler richtig abfiel, allerdings hatte Harrison Barnes das ganze Spiel über mit seinem Wurf zu kämpfen. Der Forward traf nur 6 seiner 16 Würfe und blieb vom Perimeter gänzlich ohne Treffer bei sieben Versuchen. Als das Spiel auf Messers Schneide stand, hätte er Dallas per Dreier in Führung bringen können, aber er vergab. Auf der anderen Seite traf dann Durant zur Vorentscheidung. Das passiert, machte aber an diesem Abend den Unterschied.
Coaching Move des Spiels
Den Coaching Move gab es im Grunde schon vor dem Spiel, dadurch, dass Steve Kerr die Assists zum Thema machte. Golden State verteilt als Team immer noch die meisten Vorlagen der Liga und liegt nur zwei Assists unter dem Schnitt vom Vorjahr, doch durch seine Ansage, dass die Mannschaft wieder besser den Ball bewegen muss, schärfte er die Sinne. Die Spieler reagierten und verteilten gegen Dallas starke 34 Assists.