Wenige Tage nach dem spektakulären Overtime-Sieg der Trail Blazers gegen den amtierenden Champion vertrauten beide Teams auch in Portland auf dieselbe Starting Five - und erneut erwischten die Blazers den etwas besseren Start.
Vor allem Damian Lillard war von der ersten Sekunde an extrem heiß, mit zwei schnellen Dreiern und 15 Punkten im ersten Viertel ermöglichte er seinem Team eine frühe Führung. Wirklich absetzen konnten sich die Hausherren in dieser Phase jedoch nicht, gegen Ende des Durchgangs war das Hoch auch schon wieder verflogen.
Golden State startete einen eigenen 10:0-Run, mit dem die Dubs die Kontrolle übernahmen. Ganz ähnlich ging es auch im zweiten Abschnitt weiter. Stephen Curry erzielte zum Start des zweiten Viertels 7 Zähler in Folge, anschließend erhöhte Jonas Jerebko aus der Ecke auf 40:27 für Golden State.
Diesen Spaß wollte sich offenbar auch Klay Thompson nicht entgehen lassen. Der zweite Splash Brother versenkte Mitte des zweiten Viertels seinen dritten Dreier der Partie, die Warriors lagen auf einmal mit 18 Zählern in Front. Doch anschließend lief es beim Champion offensiv nicht mehr ganz so geschmiert, Portland kämpfte sich bis zum Pausentee wieder auf 50:58 heran.
Klay Thompson führt die Warriors im vierten Viertel zum Sieg
Nach dem Seitenwechsel mussten die Warriors auf Andre Iguodala verzichten. Der 34-Jährige feuerte nach dem Buzzer zur Halbzeitpause den Spalding aus Frust ins Publikum, woraufhin Iggy von den Referees des Feldes verwiesen wurde.
Sportlich gesehen sorgte im dritten Abschnitt erneut Lillard für Furore. Mit 20 Zählern in diesem Abschnitt führte er sein Team unter anderem zu einem 10:2-Lauf, mit dem Portland bis auf 5 Zähler herankam. Doch die Dubs fanden die richtige Antwort, schließlich ging es mit 93:83 aus Warriors-Sicht in den Schlussabschnitt.
Auch dort war Golden State in der Lage, den Versuchen der Hausherren, einen Lauf zu starten, jedes Mal einen Riegel vorzuschieben. Schließlich sorgte Thompson mit drei erfolgreichen Jumpern in Folge zum 105:89 etwa 5 Minuten vor Schluss. Davon konnte sich Portland nicht mehr erholen.
Trotz des starken Auftritts von Lillard, der am Ende 40 Zähler (14/23 FG) auf dem Konto hatte, musste Portland also eine Pleite hinnehmen. Dabei zeigte auch Jusuf Nurkic erneut eine gute Leistung (21, 10 Rebounds und 7 Assists), C.J. McCollum erzielte noch 14 Punkte, ansonsten kam aber keiner der Hausherren auf eine zweistellige Punkteausbeute.
Auf der Gegenseite war Thompson mit 32 Punkten (12/21 FG, 4/5 Dreier) der beste Mann, Kevin Durant steuerte 25 Punkte und 5 Assists bei. Co-Splash-Brother Curry kam zudem auf 25 Punkte, 5 Rebounds sowie 8 Assists. Kevon Looney erzielte 12 Punkte (5/6 Rebounds). Damit gelang den Warriors nach zuvor zwei Niederlagen in Folge endlich wieder ein Erfolg.
Die wichtigsten Statistiken
Portland Trail Blazers (20-16) vs. Golden State Warriors (24-13) 105:115 (BOXSCORE)
- Viel wurde in den vergangenen Tagen und Wochen über das eher durchwachsene Shooting der Warriors gesprochen. In den vergangenen 5 Spielen traf der Champion nur 31,4 Prozent von Downtown - der viertschlechteste Wert in der NBA in diesem Zeitraum. Gegen Portland schien GSW aber den Rhythmus wiederzufinden. Curry und Co. versenkten 12 von 25 Triples (48 Prozent), Portland dagegen nur 9/31 (26,7 Prozent).
- Neben der Treffsicherheit aus der Distanz war auch das gute Transition-Game der Warriors ein Erfolgsfaktor. Die Gäste drückten immer wieder aufs Tempo und kamen auf 29 Fastbreak-Points (POR: 9), so konnten auch die 13 Ballverluste der Blazers effizient ausgenutzt werden (points off turnover: 17:12 für die Warriors).
- Zwar war Nurkic ein nicht ganz so dominierender Faktor wie noch im Duell der beiden Teams vor wenigen Tagen, dennoch hatten die Trail Blazers deutliche Vorteile in der Zone. Die Hausherren kamen auf 48 Punkte in der Painted Area, Golden State dagegen nur auf 34 Zähler. Dies lag unter anderem an zahlreichen, guten Off-Ball-Cuts, mit denen Portland immer wieder einen Weg zum Korb fand.
Der Star des Spiels
Klay Thompson. Von wegen Shooting-Slump, Thompson versenkte an diesem Abend 4 von 5 Dreier. Probleme hatte er wenn dann mit weit offenen Dunks oder Layups, von denen er jeweils einen danebensetzte. In der Crunchtime war der 28-Jährige aber wieder zur Stelle, mit 7 Zählern in Folge sicherte er den Dubs den Sieg.
Der Flop des Spiels
Evan Turner. Als Scorer und Playmaker von der Bank soll er eigentlich der Second Unit Leben einhauchen, das gelang dieses Mal allerdings nicht. Turner kam nur auf 2 Punkte (1/5 FG), 1 Rebound und 1 Assist bei einem Plus/Minus-Wert von -17.
Coaching Move des Spiels
Nach seinem starken Auftritt vor wenigen Tagen gegen die Dubs wurde Nurkic direkt im ersten Angriff mit dem Ball im Post gefüttert - allerdings schickte Golden State sofort ein Double-Team und zwangen den Bosnier damit, den Spalding wieder loszuwerden. Diese Taktik zogen die Dubs über weite Teile der Partie durch, sodass Portland in der Offense vermehrt auf Pick-and-Rolls setzte, die GSW wiederum mit zahlreichen Switches gut verteidigte.