In den vergangenen sieben Spielen hagelte es ganze sieben Niederlagen für die Lakers im Duell mit den Divisions-Rivalen aus dem Norden Kaliforniens. Nun kam es aber zum ersten Aufeinandertreffen der beiden Teams mit LeBron James in Lila-Gold - und die Lakers erwischten direkt einen Start nach Maß.
Allein nach den ersten zwölf Minuten hatten die Gäste aus der Stadt der Engel fünf Dreier sowie eine Feldwurfquote von 52,4 Prozent vorzuweisen. Bei den Dubs lief dagegen noch nicht alles rund, vor allem von Downtown hatten Stephen Curry und Co. Probleme.
So setzte sich L.A. zunächst bis auf 7 Zähler ab, im zweiten Abschnitt konnten die Lakers ihren Vorsprung sogar bis auf zwischenzeitlich 15 Zähler ausbauen. Zwar verkürzte GSW vor allem dank des stark aufgelegten Andre Iguodala (16 Punkte in Halbzeit eins) nochmal auf 9 Punkte, doch den Bock umstoßen konnten die Hausherren nicht.
Stattdessen machte L.A. weiter Druck in der Defense, während das Team von Head Coach Luke Walton auf der Gegenseite mit starker Effizienz zu überzeugen wusste. Bis zum Pausentee hatten die Gäste ihren Vorsprung erneut bis auf 15 Zähler ausgebaut (65:50 Lakers).
Warriors kommen nach Verletzung von LeBron James zurück
Kurz nach dem Seitenwechsel erhöhten die Lakers ihren Vorsprung von der Freiwurflinie sogar auf 19 Punkte, doch wenige Minuten später folgte ein Schock: James verletzte sich anscheinend beim Kampf um einen Loose-Ball. "Ich habe etwas poppen gehört", sagte LBJ sofort zu den Trainern, während er sich die Leiste hielt.
Der King versuchte, den Schmerz mit Dehnübungen zu bändigen, musste aber dennoch in die Kabine zur weiteren Behandlung humpeln. Zu diesem Zeitpunkt lagen die Lakers noch mit 14 Zählern in Front, doch das sollte sich schnell ändern.
Zunächst hämmerte Stephen Curry den Gästen zwei Dreier in Folge um die Ohren - es waren seine ersten beiden Treffer von Downtown an diesem Abend -, anschließend legte Iguodala mit einem weiteren Triple nach und Kevin Durant verkürzte mit einem Transition-Dunk schließlich auf 73:76 aus Warriors-Sicht.
Nun waren auch die Zuschauer wieder am Kochen, nachdem die Arena in Anbetracht des starken Auftritts der Lakers bis dahin noch relativ ruhig geblieben war. Doch die Lakers fingen sich, 1,5 Sekunden vor dem Ende des dritten Viertels brachte Lance Stephenson erst recht wieder Leben in sein Team. Mit einem tiefen Transition-Dreier stellte er auf 91:82 für LAL.
Lakers feiern beeindruckenden Sieg gegen Warriors
Anschließend ließen die Lakers nichts mehr anbrennen. Zwar kehrte James nicht mehr aufs Parkett zurück, doch dafür drehte Rajon Rondo ordentlich auf. Die Lakers bauten ihre Führung dank des Point Guards (15 Punkte, 10 Assists) erneut aus.
Nachdem Ivica Zubac einige Minuten unter dem Korb gewütet hatte, versenkte Josh Hart schließlich einen Triple zum 117:94 für die Lakers etwa dreieinhalb Minuten vor Schluss. Das war die Entscheidung.
Zubac beendete die Partie mit bärenstarken 18 Punkten sowie 11 Brettern, Topscorer der Lakers war aber Kyle Kuzma (19). James steuerte zudem 17 Zähler sowie 13 Rebounds und 5 Assists in 21 Minuten zum Sieg gegen den amtierenden Champion bei und nach dem Spiel gab es zumindest etwas Entwarnung. In der Garbage Time kam auch Moritz Wagner zum Einsatz. Der Deutsche machte in gut zwei Minuten mit 2 Assists auf sich aufmerksam.
Auf der Gegenseite war Iguodala mit 23 Punkten bester Werfer, Durant erzielte 21 Zähler. Der Rest des Teams um Curry (15 Punkte, 5/17 FG) und Klay Thompson enttäuschte dagegen. Auch Draymond Green (4 Punkte, 2/7 FG, 6 Fouls) erwischte einen rabenschwarzen Abend.
Die wichtigsten Statistiken
Golden State Warriors (23-12) vs. Los Angeles Lakers (20-14) 101:127 (BOXSCORE)
- In Sachen Dreierquote lagen die Warriors vor dem Spiel mit 38,4 Prozent von Downtown ligaweit auf dem vierten Rang. Gegen die Lakers lief nach zwei schnellen Triples von Durant in der ersten Halbzeit aber nicht mehr viel zusammen. Golden State drückte ganze 22 Mal von Downtown ab - nur 5 Würfe fanden den Weg durch die Reuse (21,7 Prozent).
- Auch im weiteren Verlauf der Partie besserte sich das Shooting der Warriors nur bedingt. Die Hausherren beendeten die Partie mit einer Dreierquote von 25 Prozent (9/36 Dreier), bei den Lakers lief es dagegen deutlich besser (13/33 Dreier, 39,4 Prozent).
- Warriors-Coach Steve Kerr legt beim Blick auf den Boxscore bekanntermaßen immer ein besonderes Augenmerk auf die Turnover und Assists seines Teams. In dieser Hinsicht dürfte er mit der Leistung seines Teams durchaus zufrieden gewesen sein (28 Assists bei 13 Ballverlusten). Allerdings machte den Dubs die schlechte Quote einen Strich durch die Rechnung.
- In den vergangenen beiden Partien schmorrte Stephenson größtenteils auf der Bank, Head Coach Walton vertraute einer eher kleineren 9-Mann-Rotation ohne Born Ready. Gegen die Dubs schickte Walton den Guard dagegen bereits zu Beginn des zweiten Viertels aufs Parkett - und der zahlte das Vertrauen mit schnellen 8 Punkten in 5 Minuten zurück. Generell machten die Rollenspieler der Lakers einen sehr guten Job (inklusive 53 Bank-Punkte).
Golden State Warriors vs. Los Angeles Lakers: Die Stimmen
LeBron James (Lakers) angesprochen auf seine Verletzung: "Es hat mich geärgert, dass ich nicht zurück ins Spiel konnte. Ich will für meine Teamkollegen da sein, für meine Coaches. Das ist mir sehr wichtig. Ich hoffe, [die Verletzung] ist keine lange Sache."
Stephen Curry (Warriors): "Sie haben gespielt, als hätten sie nichts zu verlieren gehabt. Jeder, der den Ball berührt hat, war aggressiv. Sie hatten ein anderes Funkeln in den Augen, damit konnten wir nicht mithalten."
Der Star des Spiels
Rajon Rondo. Nachdem LeBron aufgrund von Leistenproblem das Parkett verlassen musste, übernahm der Point Guard das Kommando bei den Lakers und orchestrierte die Offense der Gäste hervorragend. Einige starke Abschlüsse am Ring (15 Punkte), seine gute Übersicht (10 Assists) sowie ein Dreier - ja, richtig gelesen - von Rondo brachten die Lakers wieder deutlich in Front.
Der Flop des Spiels
Klay Thompson. Während Curry und Durant zumindest phasenweise ihre Momente hatten, blieb der Shooting Guard nahezu über die kompletten 48 Minuten abgemeldet. Thompson traf nur 2 seiner 7 Wurfversuche (5 Punkte) und fand nie in seinen Rhythmus.
Coaching Move des Spiels
Die Defense der Lakers präsentierte sich durchweg extrem diszipliniert und vor allem auch exzellent auf den Gegner eingestellt. Während beispielsweise Draymond Green einige offene Würfe gestattet wurden (was der Big Man nicht bestrafen konnte), bekamen Curry, Thompson und Durant weitestgehend wenig bis gar keinen Platz, um sich zu entfalten. Das merkte man der stotternden Warriors-Offense enorm an.