Die Oklahoma City Thunder haben das Spitzenspiel im Westen gegen die Los Angeles Clippers für sich entschieden, obwohl sowohl Russell Westbrook als auch Dennis Schröder schwächeln. Die Boston Celtics verlieren dagegen nach acht Siegen mal wieder. Die Chicago Bulls schocken derweil die San Antonio Spurs.
Orlando Magic (14-15) - Utah Jazz (14-16) 96:89 (BOXSCORE)
Das war nicht wirklich Werbung für die NBA, was Orlando und Utah da in Mexico City ablieferten. In der Höhe der mexikanischen Metropole wollte für beide Teams in der ersten Halbzeit nur wenig zusammenlaufen, entsprechend wenig Punkte brachten beide Kontrahenten in den ersten 24 Minuten auf die Anzeigetafel.
Orlando leistete sich schon im ersten Viertel unfassbare 11 Ballverluste, zur Pause waren es schon 15. Man möchte also meinen, dass die Partie da schon für die Magic gelaufen war, doch Utah versenkte gerade einmal 28 Prozent der Würfe, alleine der Backcourt aus Ricky Rubio (0/6 FG) und Donovan Mitchell (3/10 FG) ließ es in Durchgang eins jede Menge Backsteine regnen. So ging es mit einer 35:33-Führung für Utah in die Kabinen.
Nach der Pause reduzierte Orlando immerhin die Turnover und das Spiel wurde etwas besser, auch wenn weiter Fehlwürfe am Fließband produziert wurden. Die Magic fanden in Terrence Ross aber endlich die heiße Hand. Der Forward traf zu Beginn des vierten Viertels vier Würfe am Stück, dazu überraschte auch Rookie Mo Bamba mit 7 Zählern. Der Vorsprung wuchs auf 7 Punkte an, doch Utah blieb dran und profitierte davon, dass Evan Fournier an der Linie gleich zwei Freiwürfe liegen ließ.
Als Nikola Vucevic dann aber Mitchell 15 Sekunden vor dem Ende abräumte, war die Sache durch, Jonathon Simmons verwandelte in der Folge seine beiden Freebies. Bester Magic-Scorer war am Ende des Tages Fournier mit 24 Punkten (7/15 FG), gefolgt von Ross (19, 8/9) und Nikola Vucevic (15, 19 Rebounds). Für Utah erzielten Mitchell (22) und Derrick Favors (21, 8/16) die meisten Zähler. Favors war dabei übrigens der einzige Jazz-Spieler, der immerhin die Hälfte seiner Würfe traf. Als Team versenkten die Jazz katastrophale 31,5 Prozent.
Charlotte Hornets (14-15) - Los Angeles Lakers (18-11) 100:128 (Spielbericht)
Detroit Pistons (14-13) - Boston Celtics (18-11) 113:104 (BOXSCORE)
Daniel Theis scheint gerne in der Little Caesars Arena zu spielen. Nachdem er in den vergangenen beiden Spielen in Motown 19 beziehungsweise 17 Punkte erzielte hatte, legte der Deutsche auch diesmal stark los und versenkte im ersten Viertel von der Bank kommend gleich seine ersten beiden Dreier, danach schenkten die Pistons dem Big aber mehr Aufmerksamkeit. Dass Bostons Defense zu Beginn quasi nicht-existent war, konnte aber auch Theis nicht ändern.
Detroit versenkte zwischenzeitlich über 60 Prozent aus dem Feld, erst im Laufe des zweiten Viertels kühlten die Gastgeber ein wenig ab, auch wenn bereits zur Pause alle elf eingesetzten Spieler schon mindestens ein Field Goal auf dem Konto hatten. Dass Boston zur Pause nur mit 1 Punkt hinten war (56:57), hatten die Celtics vor allem Kyrie Irving zu verdanken, der aufgrund einiger spektakulärer Drives bereits bei 17 Zählern stand.
Nach der Pause lief aber für die Gäste kaum mehr etwas zusammen. Die Pistons setzten sich mit einem 11:0-Run schnell etwas ab und wiederholten dies zu Beginn des Schlussabschnitts mit einem 9:2-Run, während Boston jede Menge Jumper verfehlte. Der Vorsprung wuchs auf 15 Punkte an, näher als 7 Zähler kamen die Celtics aber nicht mehr, wodurch die Siegesserie von 8 Spielen in Michigan ein Ende fand.
Bester Scorer der Pistons war Blake Griffin (27), der nebenbei auch noch die 12.000 Punkte knackte. Auch Frontcourt-Kollege Andre Drummond (19, 20 Rebounds, 5 Blocks) konnte mit einer starken Vorstellung auftrumpfen und ließ sich spät von der Hack-a-Andre-Strategie (7/9 FT) nicht verunsichern. Der Center sorgte kurz vor Schluss auch noch für das Highlight des Abends, als er einen Dunk-Versuch von Jayson Tatum elitär blockte. Für die Celtics erreichten lediglich Irving (26) und Marcus Smart (21, 5/7 Dreier) annähernd Normalform. Theis kam in 18 Minuten auf 8 Punkte (3/5 FG) und 4 Rebounds.
Memphis Grizzlies (16-13) - Houston Rockets (14-14) 97:105 (BOXSCORE)
Es brauchte diesmal keine 50 Punkte von James Harden für die Rockets, um den nächsten Sieg einzufahren, ein Triple-Double wurde es für den Bärtigen beim schweren Auswärtsspiel in Memphis aber schon. Der MVP verbuchte im Grindhouse 32 Punkte (9/14 FG), 12 Rebounds sowie 10 Assists, wobei 18 Zähler bereits in den ersten 24 Minuten erzielt wurden.
Zu diesem Zeitpunkt sah es nach einem lockeren Erfolg für die Texaner aus, schließlich stand es bereits 61:40, doch Memphis biss sich noch einmal zurück in die Partie. Durch die Verletzung von Kyle Anderson rutschte Rookie Jevon Carter in die Rotation und der Guard überzeugte gleich in seinem ersten NBA-Spiel mit Defense und auch offensiver Produktion.
Der No.32-Pick verteidigte aufopferungsvoll gegen Harden sowie auch Chris Paul und legte gleichzeitig 11 Punkte in 22 Minuten auf. Die Rockets-Offense kam ins Stocken und Memphis immer näher heran, auch wenn 6 Punkte das Maximum waren. Dennoch blieben die Gastgeber bis zum Schluss dran, weil Houston in den letzten sechs Minuten nur noch ein Field Goal gelang. Turnover und verfehlte Würfe verhinderten aber das Comeback der Grizzlies.
Mike Conley erzielte 22 Punkte für Memphis, Marc Gasol steuerte weitere 17 Zähler bei. Für Houston legte Clint Capela 26 Punkte und 10 Rebounds auf, während Chris Paul (10, 10 Assists) ein Double-Double verbuchte. Isaiah Hartenstein war nach zwei 20-20-Spielen in der G-League wieder im Kader, kam aber nicht zum Einsatz.
San Antonio Spurs (15-15) - Chicago Bulls (7-23) 93:98 (BOXSCORE)
Fast die komplette Spielzeit über führten die Spurs in ihrem Heimspiel gegen Chicago und standen am Ende doch mit leeren Händen da, auch eine zwischenzeitliche 21-Punkte-Führung war für die Texaner nicht genug. Bobby Portis bescherte den Bulls zwei Minuten vor dem Ende durch einen Floater die erste Führug seit den Anfangsminuten, Kris Dunn legte in den letzten 60 Sekunden zwei extrem schwere Clutch-Jumper nach, Chicago führte plötzlich mit 96:93 bei noch 8 Sekunden auf der Uhr.
Die Spurs fanden Bryn Forbes nach einer Auszeit in der Ecke, doch der Shooter schmiss einen Airball. Dunn brachte das Spiel dann von der Linie für seine Farben in trockene Tücher. Der Guard war nicht nur der Mann des Tages, sondern mit 24 Punkten auch der Topscorer der Bulls, die in Zach LaVine auf ihren Star verzichten mussten.
Neben Dunn machte auch Lauri Markkanen (23, 9/18 FG) mal wieder einen guten Eindruck, Ryan Arcidiacono steuerte zudem 12 Zähler und 6 Assists bei. Die Bulls leisteten sich lediglich 9 Ballverluste (Spurs: 15), was letztlich den Unterschied ausmachte, weil beide Teams nur rund 43 Prozent ihrer Würfe im Korb unterbringen konnten.
Bei den Spurs hatte vor allem DeMar DeRozan große Schwierigkeiten. Der Shooting Guard verbuchte zwar 21 Punkte, brauchte dafür aber 23 Würfe. Wesentlich effizienter waren da LaMarcus Aldridge (20, 10/16 FG, 12 Rebounds) und auch Marco Belinelli (17, 5/7 Dreier). Jakob Pöltl spielte 16 Minuten und kam auf 5 Punkte sowie 4 Rebounds und 1 Steal.
OKC Thunder (18-10) - Los Angeles Clippers (17-12) 110:104 (BOXSCORE)
Es lief wirklich nicht alles gut für OKC, dennoch reichte es gegen die Clippers zu einem recht souveränen Sieg - und dass obwohl Russell Westbrook mal wieder große Probleme mit seinem Wurf hatte. Für ein Triple-Double fehlte zwar letztlich nur ein Rebound (13 Punkte, 12 Assists, 6 Steals), doch ansonsten stachen vor allem 4/17 aus dem Feld hervor (3/4 Dreier).
Trotz dieser Schwierigkeiten lagen die Clippers nach drei Vierteln bereits mit 15 Punkten hinten und konnten diese Hypothek im Schlussabschnitt auch nicht mehr tilgen, auch wenn es in der Schlussphase noch einmal ein wenig knisterte. Dafür leisteten die Gäste sich einfach zu viele Fehler, namentlich Danilo Gallinari und Avery Bradley, die für 13 der insgesamt 26 Clippers-Turnover (Thunder: 9) verantwortlich waren.
So trafen die Gäste zwar besser aus dem Feld (51 zu 47 Prozent), verloren letztlich aber dennoch. Den Unterschied machte Paul George aus, der nicht nur 33 Punkte (11/19 FG) erzielte, sondern auch defensiv jede Menge Einfluss nahm, auch wenn im Boxscore nur je 1 Block und Steal auftauchten. Jerami Grant lieferte 18 Punkte, während Dennis Schröder (8, 4/14 FG, 3 Assists) erneut ähnliche Schwierigkeiten wie Westbrook hatte.
Bester Mann der Clippers war trotz seiner 7 Turnover Gallinari, der 10 seiner 28 Punkte im Schlussabschnitt verbuchte. Ebenfalls positiv waren die Vorstellungen von Tobias Harris (22, 9 Rebounds) und Montrezl Harrell (21), zum Sieg reichte es jedoch trotzdem nicht.
Phoenix Suns (6-24) - Minnesota Timberwolves (13-16) 107:99 (BOXSCORE)
Kaum ist Devin Booker wieder fit, schon sind die Phoenix Suns ein ernstzunehmendes Basketball-Team. Der Shooting Guard lieferte effiziente 28 Punkte (10/16 FG, dazu 7 Assists) und sorgte damit dafür, dass die Suns erstmals in dieser Saison zwei Spiele am Stück gewinnen konnten, das gelang zuletzt vor einem Jahr!
Seinen Anteil daran hatte auch Top-Pick Deandre Ayton, der in der ersten Halbzeit gegen Karl-Anthony Towns (21 Punkte in der ersten Hälfte) jede Menge Lehrgeld zahlte, den Wolves-Star danach aber fast komplett kalt stellte. Am Ende standen 18 Zähler und 12 Rebounds für Ayton, KAT hatte 28 (11/26 FG) und 12.
Die Entscheidung fiel zu Beginn des vierten Viertels, als die Suns einen 11:0-Run starteten, darunter auch waren auch 4 Ayton-Punkte. Dass die Wolves in dieser Phase nicht völlig einbrachen, lag an Derrick Rose, der die nächsten 7 Gäste-Punkte erzielte, letztlich aber zu wenig Unterstützung bekam.
Der Combo Guard kam schlussendlich auf 25 Punkte (11/16 FG), Jeff Teague (10, 11 Assists) und Dario Saric (15, 11 Rebounds) erzielten Double-Doubles. Als Team versenkten die Gäste jedoch gerade einmal 40 Prozent aus dem Feld, weswegen es folgerichtig die vierte Auswärtspleite in Serie setzte. Für Phoenix konnten neben Booker und Ayton auch Mikal Bridges (12) sowie T.J. Warren (21) Akzente setzen.