LeBron James hat die Los Angeles Lakers mit einem bärenstarken Spiel zum Sieg über die New Orleans Pelicans geführt und dabei auch den überragenden Anthony Davis ausgebremst. Sacramentos Buddy Hield lief gegen die Memphis Grizzlies heiß. Lauri Markkanen führte die Chicago Bulls zum Sieg über die Orlando Magic. Und den San Antonio Spurs gelang etwas Historisches.
Charlotte Hornets (16-15) - Detroit Pistons (15-15) 98:86 (BOXSCORE)
Es ist schon ein paar Tage her, dass Marvin Williams in einem Spiel sieben Dreier versenkte. Als er nach dem Spiel danach gefragt wurde, musste er lange überlegen, um dann mit fragendem Blick "High School?" zu antworten. Seine 24 Punkte waren letztlich entscheidend für den Sieg über die Pistons und so war es auch nicht verwunderlich, dass Hornets-Coach James Borrego ein Sonderlob verteilte: "Er ist der Kern von dem, was wir sind. Ich bin sehr stolz auf ihn."
Das mussten auch die Pistons, die nie einen Weg fanden, Williams zu stoppen, anerkennen. "Er ist ein Pick-and-Popper. Wir hätten viel schneller zu ihm switchen oder was auch immer machen müssen, um schneller an ihm dran zu sein. Er hatte viele offene Würfe und hat schnell abgedrückt", kritisierte Detroits Reggie Bullock.
Dabei bot sich den Pistons am Ende sogar noch die Chance zum Sieg. Nachdem Charlotte die ersten acht Würfe im Schlussviertel daneben legte, war Detroit wieder bis auf 3 Zähler dran. Doch dann kam die Zeit von Jeremy Lamb. Der Shooting Guard, der die Pistons vor zehn Tagen versenkte, hatte bis dahin einen gebrauchten Abend erwischt, brachte Buzz City aber mit 5 schnellen Punkten zurück in die Spur. Kemba Walker (22 Punkte) sorgte dann mit zwei Dreiern für die Entscheidung.
Pistons-Coach Dwane Casey nahm die Niederlage hinterher auf seine Kappe. "Ich habe es nicht geschafft, unser Team so einstellen, dass es bereit genug war, rauszugehen und dagegen zu halten", sagte Casey. Bester Werfer bei Detroit war Blake Griffin mit 23 Punkten.
Toronto Raptors (25-9) - Cleveland Cavaliers (8-25) 126:110 (BOXSCORE)
Selbst der Ausfall von drei Startern bringt die Raptors nicht von ihrem Weg ab. Toronto musste erneut auf Kyle Lowry (Oberschenkelprobleme) und Serge Ibaka (Knieprellung) verzichten, dazu meldete sich noch Danny Green (Schmerzen im linken Knie) ab.
Alles egal, denn die Raptors haben ja Kawhi Leonard. Der Forward stellte seinen Saisonbestwert ein und führte sein Team mit 37 Punkten zum Sieg. Unterstützung erhielt er dabei von O.G. Anunoby, der mit 21 Zählern sein Career High einstellte. Pascal Siakam kam auf 15 Punkte und 10 Punkte.
"Ich finde, wir haben das sehr gut kompensiert. Wir mussten viele Dinge anders machen, mit anderen Lineups spielen und unseren Stil hier und da etwas anpassen", zeigte sich Raptors-Coach Nick Nurse von seinem Team angetan. Siakam sah es pragmatisch: "Es ist hart, wenn drei Starter fehlen, aber gleichzeitig ist es eben die NBA. Ein anderer Tag, ein anderes Spiel, wir müssen rausgehen und damit umgehen."
Schließlich kämpfen die Cavs mit ganz ähnlichen Problemen. Neben den Langzeitverletzten wie Kevin Love oder Tristan Thompson konnte Cleveland nur 17 Minuten auf Rodney Hood bauen. Der Guard hatte Schmerzen am Knie. Dazu knickte David Nwaba im zweiten Viertel um und konnte auch nur 14 Minuten spielen. Jordan Clarkson war mit 20 Punkten bester Werfer der Cavs.
Brooklyn Nets (15-19) - Indiana Pacers (21-12) 106:114 (BOXSCORE)
Die Pacers hatten lange Zeit alles im Griff, ehe die Nets im Schlussviertel plötzlich führten. Gut vier Minuten vor dem Ende brachte Rookie Rodions Kurucs die Nets in Führung. Es war der Weckruf für Indiana. Vor allem Victor Oladipo war nun angestachelt. Der Guard erzielte die nächsten 8 Punkte der Pacers. Bojan Bogdanovic baute die Führung dann mit einem Dreier auf 5 Punkte aus.
Wenig später regte sich Nets-Coach Kenny Atkinson über einen Foulpfiff gegen Kurucs so sehr auf, dass er schimpfend auf die Referees zulief und dafür schließlich der Halle verwiesen wurde. Bogdanovic verwandelte anschließend den Freiwurf, der dem technischen Foul folgte, und machte damit im Grunde den Deckel drauf.
Oladipo, der 14 seiner 26 Punkte im Schlussviertel erzielte, war der beste Werfer der Pacers. Unterstützung erhielt er von Domantas Sabonis und Bogdanovic, die jeweils 17 Zähler auflegten. Indiana beendete damit die zwei Spiele andauernde Niederlagenserie. Für Brooklyn war es die erste Pleite nach zuletzt sieben Siegen in Serie. Kurucs gelang mit 26 Punkten ein neues Career High.
New York Knicks (9-25) - Atlanta Hawks (8-23) 107:114 (BOXSCORE)
39:28 stand es nach dem ersten Viertel, doch dann fanden die Hawks ins Spiel und holten sich den zweiten Sieg in Serie. In der gesamten zweiten Halbzeit ließen sie nur 38 New Yorker Punkte zu. Insgesamt sieben Hawks-Spieler punkteten zweistellig.
"Der Coach hat uns [in der Halbzeit] auf jeden Fall erreicht. Wir haben es ihnen in der ersten Hälfte nicht schwer gemacht. Das ist nicht die Art, wie wir spielen wollen, das ist nicht die Art, wie wir das Team repräsentieren wollen. Wir wollen ein Team sein, dass auf beiden Seiten des Feldes dagegen hält", sagte Rookie Trae Young nach der Partie. Der Guard kam auf 15 Punkte und 10 Assists.
Knicks-Coach David Fizdale haderte mit der Leistung im zweiten Durchgang: "Aus irgendeinem Grund sind wir im dritten Viertel gegen eine Wand gelaufen. Wir waren irgendwie müde und haben den Ball nicht mehr laufen lassen. Alles, was in der ersten Hälfte lief, glitt uns in der zweiten aus der Hand. Das müssen wir uns anschauen."
So waren dann auch die insgesamt 32 Punkte von Emmanuel Mudiay am Ende zu wenig. Rookie Kevin Knox kam auf 24 Punkte für die Knicks, die auf die Rookies Allonzo Trier (Oberschenkelzerrung) und Mitchell Robinson (Knöchelverletzung) verzichten mussten.
Boston Celtics (19-13) - Milwaukee Bucks (22-9) 107:120 (Analyse)
Chicago Bulls (8-25) - Orlando Magic (14-17) 90:80 (BOXSCORE)
"Ich glaube, ich kann viele Dinge. Wenn man mir eine Sache nimmt, kann ich andere machen." Selbstbewusste Worte, die Lauri Markkanen nach dem Spiel von sich gab. Doch der Finne konnte sich das erlauben, war er doch mit seinen 32 Punkten hauptverantwortlich für den erst dritten Bulls-Sieg in den letzten 15 Spielen.
"Wir haben einen guten Job gemacht, ihre Verteidigung zu lesen und daraus einen Vorteil gezogen", nannte Markkanen einen Grund für den Erfolg. Unterstützung erhielt der Forward von Robin Lopez (14 Punkte), Kris Dunn (12 Punkte, 7 Assists) und Justin Holiday (11 Punkte, 10 Rebounds).
"Dieses Spiel haben wir hergeschenkt. Wir haben in der Offensive nicht das gemacht, was wir machen müssen. Wir haben in der Defensive nicht aufgepasst. Keine Ahnung, was wir uns dabei gedacht haben. Offenbar waren wir nicht bereit für das Spiel. Das ist eine enttäuschende Niederlage", fand Magic-Forward Aaron Gordon deutliche Worte. Orlando traf nicht einmal 33 Prozent aus dem Feld.
Für die Magic war es die fünfte Niederlage in den letzten sieben Spielen. Da halfen auch 24 Punkte von Evan Fournier und das starke Double-Double von Nikola Vucevic (19 Punkte, 19 Rebounds) nicht.
San Antonio Spurs (18-15) - Minnesota Timberwolves (14-18) 124:98 (BOXSCORE)
Head Coach Gregg Popovich wird sich innerlich geschüttelt haben, ist der Erfolgstrainer doch wahrlich kein Freund des auf Dreipunktewürfe ausgelegten Spiels der heutigen Zeit. Doch gerade damit hatte sein Team gegen die Timberwolves Erfolg. 19 Dreier schenkte San Antonio dem Gegner ein, Franchise-Bestwert in dieser Saison.
Dabei ist es schon beeindruckend, wie stark die Spurs nach dem schwachen Saisonstart zurückgekommen sind. Es war der siebte Sieg in den letzten acht Spielen für die Texaner, in jedem dieser Spiele führten sie mit über 20 Punkten und hielten in den letzten sieben Partien den Gegner unter 100 Zählern. Damit sind die Spurs neben den 1972er Bucks das einzige Team, dem fünf Siege hintereinander mit mehr als 25 Punkten Vorsprung gelangen. Jakob Pöltl steuerte 12 Punkten zum Erfolg bei.
"Wir hatten einige Hochs und Tiefs zu Beginn der Saison. Das war zu erwarten. Wir sind ruhig geblieben und haben einfach weiter versucht, uns zu verbessern", sagte DeMar DeRozan nach dem nächsten beeindruckenden Erfolg.
Ganz anders sieht es bei den T-Wolves aus. Minnesota hat sechs der letzten sieben Spiele verloren und nun das elfte Mal in Serie nicht bei den Spurs gewonnen. Dazu könnte auch noch Derrick Rose ausfallen. Der Point Guard musste schon in der zweiten Halbzeit aufgrund eines schmerzenden Knöchels aussetzen. "Es schmerzt einfach, aber richtig", sagte Rose nach der Partie.
Portland Trail Blazers (18-14) - Utah Jazz (16-17) 90:120 (BOXSCORE)
Am Ende stand die höchste Heimniederlage seit 2004 für Portland. Dabei sah es lange gar nicht so verheerend aus. Nach dem dritten Viertel führte Utah zwar komfortabel mit 14 Punkten, aber eben nicht mehr. Doch dann liefen die Jazz endgültig von außen heiß.
16 von 31 Dreiern fanden ihr Ziel, Kyle Korver (18 Punkte) und Jae Crowder (16 Punkte) trafen zusammen 7/14 von Downtown. Ricky Rubio traf sogar alle vier Versuche aus der Distanz. Der Spanier war auch mit 24 Punkten und 8 Assists bester Akteur seines Teams.
Da konnten die Jazz es auch verkraften, dass Donovan Mitchell weiter tief in einer Wurfkrise steckt. Dieses Mal fiel nur einer seiner zehn Würfe durch die Reuse. "Er muss weiter spielen, er muss weiter attackieren. Ihr hinterfragt das, aber er ist unser Junge. Er ist okay", stärkte Coach Quyn Snider seinem Schützling den Rücken.
Bei den Blazers lief es eben nicht besser. 41 Prozent aus dem Feld, 31 Prozent von Downtown lauteten die ernüchternden Zahlen. Dazu kamen 21 Punkte, die Utah aus den 14 Ballverlusten Portlands generierte. Bezeichnend für das Spiel war eine Szene, als Damian Lillard den Ball raus auf Jusuf Nurkic passte. Der Center war zu dem Zeitpunkt gar nicht im Spiel.
Sacramento Kings (17-15) - Memphis Grizzlies (16-16) 102:99 (BOXSCORE)
Es ist ja durchaus bekannt, dass Buddy Hield jemand ist, der Feuer fangen kann. Das führte der Guard nun auch den Grizzlies vor Augen. Neun Minuten vor dem Ende führte Memphis mit 82:75, dann begann die Hield-Show. Die nächsten 11 Kings-Punkte gingen auf sein Konto, nachdem Marc Gasol die Führung der Grizzlies erneut auf 4 Punkte ausbaute, zog Sacramento das Momentum mit einem 9:0-Lauf endgültig auf die Seite der Kings.
Wiederum Hield war es, der das Spiel dann mit einem Dreier und zwei verwandelten Freiwürfen 3,9 Sekunden vor Ende auf Sieg stellte. Zwar bekamen die Grizzlies nach einem Goaltending von Hield noch 0,5 Sekunden auf die Uhr, aber das langte nicht für den Lucky Punch zur Verlängerung. Am Ende hatte er 28 Punkte auf seinem Konto.
Damit geht der Negativlauf von Memphis weiter. Fünf Spiele am Stück sind sie nun sieglos, sieben der letzten acht Spiele gingen verloren. Dabei ist es noch gar nicht so lange her, da thronten die Grizzlies kurzzeitig sogar von der Spitze der Western Conference.
Dabei hätte es fast für einen neuen Franchise-Rekord gereicht. Am Ende fehlte Memphis ein Dreier, um eine neue Bestmarke an verwandelten Distanzwürfen zu setzen (am Ende 16). Das schaffte dafür Guard Mike Conley, dessen sieben Treffer von Downtown einen neuen persönlichen Rekord darstellten. Es wird ihm ob der Gesamtlage gänzlich egal sein.
Los Angeles Lakers (19-13) - New Orleans Pelicans (15-18) 112:104 (BOXSCORE)
Dafür, dass eigentlich erst kurz vor dem Spiel feststand, dass LeBron James überhaupt spielen konnte, war die Leistung des Superstars umso beeindruckender. Den Shootaround am Morgen hatte er noch krankheitsbedingt sausen lassen, nur um dann abends sein Team mit einem Triple-Double zum Sieg zu führen.
Und so sagte James nach der Partie auch, dass für ihn nie zur Debatte stand, nicht zu spielen. Er wollte nur niemanden aus der Mannschaft anstecken und hielt sich daher von den Kollegen fern. 22 Punkte, 14 Assists und 12 Rebounds hatte LeBron am Ende eingesammelt und damit sein drittes Triple-Double im Lakers-Trikot eingefahren. Standesgemäß hallte es "MVP"-Rufe durchs Staples Center.
Doch es gab noch weitere Helden im Purple-Trikot. So zeigte Ivica Zubac, der für den erkrankten JaVale McGee in der Startformation stand, ein richtig gutes Spiel. Der Center kam am Ende auf Saisonbestwerte von 16 Punkten und 11 Rebounds. Zudem meldete sich Rajon Rondo zurück, nachdem er 17 Spiele aufgrund einer Operation an der rechten Hand verpasste. Dem Veteranen gelangen beim Comeback 8 Punkte und 9 Assists. Moritz Wagner kam nicht zum Einsatz.
Für die Lakers war es der sechste Heimsieg in Serie und das erste Spiel, nach dem James öffentlich um die Dienste von Pelicans-Forward Anthony Davis warb. Auch wenn New Orleans alles tat, um die Story herunterzuspielen, gab Davis eine nette Visitenkarte ab. 30 Punkte und 20 Rebounds standen für ihn im Boxscore. Und auch Julius Randle wusste bei der ersten Rückkehr ins Staples Center mit 21 Punkten zu gefallen.