Die Oklahoma City Thunder verlieren einen Krimi gegen die Chicago Bulls - trotz eines Triple-Doubles von Russell Westbrook und eines guten Auftritts von Dennis Schröder. Derweil müssen auch die Raptors eine überraschende Niederlage hinnehmen, während Jimmy Butler die Sixers zum Comeback-Sieg führt. Auch die Grizzlies, Pacers und Kings siegen.
Charlotte Hornets (12-13) - Denver Nuggets (17-8) 113:107 (BOXSCORE)
Tony Parker ist noch lange nicht bereit, in Rente zu gehen. Das stellte der 36-jährige Franzose gegen die Nuggets erneut eindrucksvoll unter Beweis, vor allem, als er die Defense der Gäste mit einem schönen Spin-Move narrte. "Ich habe diesen Move schon so oft gesehen", sagte Landsmann Nicolas Batum. "Ich musste fast ein wenig lachen, als er es gemacht hat."
Es war nicht die einzige starke Aktion von Parker, der am Ende auf 19 Punkte (6/14 FG) kam, allein im zweiten Abschnitt legte der Altmeister 13 Zähler sowie 3 Dimes auf. In dieser Phase setzten sich die Hornets auch erstmals ein wenig ab, bis zur Halbzeitpause hatten sich die Hausherren eine 64:53-Führung erspielt.
Und auch in der Crunchtime war Parker schließlich zur Stelle. Denn die Nuggets kämpften sich noch einmal zurück. Jamal Murray avancierte dabei mit 20 Zählern zum Topscorer seines Teams, während Paul Millsap, Malik Beasley und Nikola Jokic jeweils 16 Punkte auflegten. Der Joker kam zudem auch noch auf 11 Rebounds und 6 Assists.
Letztlich war es aber ein Dreier von Monte Morris, der Denver 1:13 Minuten vor dem Ende bis auf 3 Zähler heran brachte. Doch dann schlug erneut Parker zu. Der Point Guard versenkte einen enorm wichtigen Step-Back-Jumper zum 108:103. Auf der Gegenseite ließ Michael Kidd-Gilchrist mit einem spektakulären Block Juan Hernangomez keine Chance und Kemba Walker (21 Punkte, 8 Assists) brachte den ersten Sieg nach zuvor drei Niederlagen in Folge von der Freiwurflinie in trockene Tücher.
Für die Nuggets gab es neben der Niederlage noch eine weitere schlechte Nachricht: Millsap verletzte sich im dritten Viertel am Fuß und musste das Spiel verlassen. Später stellte sich heraus, dass er sich offenbar den Zeh gebrochen hat.
Detroit Pistons (13-10) - Philadelphia 76ers (18-9) 111:117 (BOXSCORE)
Nach der Niederlage zuletzt gegen die Raptors sind die Sixers offenbar wieder in der Spur zurück. In Detroit gelang der fünfte Sieg aus den vergangenen sechs Spielen, für Head Coach Brett Brown gab es sogar in ganz besonderen Grund zum Feiern: "Das war unser bester Sieg in diesem Jahr, wenn man die Umstände bedenkt."
Zur Erklärung: Brown verzichtete an diesem Abend auf einen seiner besten Spieler. Joel Embiid bekam eine Verschnaufpause verschrieben und durfte nur von der Bank zusehen, wie seine Teamkollegen im dritten Viertel deutlich ins Hintertreffen gerieten.
Angeführt von Blake Griffin (31 Punkte, 12 Rebounds, 6 Assists) und Andre Drummond, der sich sicherlich am meisten über das Fehlen von Embiid gefreut haben dürfte und 21 Zähler sowie 10 Bretter auflegte, erarbeiteten sich die Hausherren sogar einen zwischenzeitlichen 15-Punkte-Vorsprung. Die Entscheidung?
Noch lange nicht! Denn Philadelphia hatte ja immer noch einen gewissen Jimmy Butler in den eigenen Reihen. Der 29-Jährige erzielte 26 seiner 38 Punkte in der zweiten Hälfte und führte sein Team so wieder zurück ins Spiel. Letztlich war es aber die starke Defense, die den Sixers zum nächsten Comeback-Sieg verhalf.
Die Pistons trafen im Schlussabschnitt nur noch 9 ihrer 26 Versuche aus dem Feld, vor allem den Ring beschütze Philly nun deutlich besser. "Defense wird dir immer Spiele gewinnen", sagte Butler, der sich in der Schlussphase der Partie ein kleines Gerangel mit Griffin leistete. "Er hat einfach versucht hart zu sein", erklärte Butler anschließend die Szene. "Er hat seine Ellbogen eingesetzt und all dieses Zeug. Das ist nun mal das, was er macht."
Orlando Magic (12-14) - Indiana Pacers (15-10) 90:112 (BOXSCORE)
Die Magic scheinen Indiana einfach zu liegen. In den vergangenen acht Partien gingen jedes Mal die Pacers als Sieger vom Parkett, insgesamt hagelte es in den letzten 16 Aufeinandertreffen der beiden Teams 15 Niederlagen für Orlando. Die hielten an diesem Abend zwar bis Mitte des dritten Viertels recht gut mit, doch dann übernahmen die Gäste die Kontrolle.
Tyreke Evans (11 Punkte) startete den entscheidenden Run mit einem Layup und beendete ihn mit einem Fade-Away-Dreier - seine einzigen beiden erfolgreichen Field Goals führten die Pacers zu einem 15:2-Lauf, mit dem sich Indiana bis auf 78:61 gegen Ende des dritten Durchgangs absetzte.
Davon konnte sich Orlando nicht mehr erholen. Indianas Defense stellte die Hausherren vor allem am Perimeter vor enorme Probleme, von den 33 Versuchen von Downtown landeten nur 8 Würfe im Korb (24,2 Prozent). Nikola Vucevic (20 Punkte und 10 Rebounds) sowie Aaron Gordon (20 und 14) spielten gewohnt stark, ansonsten kam allerdings nur noch Terrence Ross (11) auf eine zweistellige Punkteausbeute.
Auf der anderen Seite war Bojan Bogdanovic mit 26 Punkten (21 davon in Halbzeit eins) der Topscorer. Corey Joseph steuerte 15 Zähler von der Bank aus bei, Thaddeus Young (14) und Kyle O'Quinn (12 und 10 Bretter) wussten im ausgeglichenen Pacers-Teamgefüge ebenfalls zu überzeugen. Darren Collison kam zwar nur auf 2 Punkte (1/5 FG), verteilte aber immerhin 8 Assists.
Brooklyn Nets (9-18) - Toronto Raptors (21-6) 106:105 OT (BOXSCORE)
Schon der Start in die Partie war aus Raptors-Sicht alles andere als vielversprechend. Nur 2 der ersten 10 Würfe fanden den Weg in die Reuse, schon früh sahen sich die Kanadier einem 13:4-Rückstand ausgesetzt. Immerhin fanden die Gäste anschließend nach und nach besser in die Partie, doch an die starken Leistungen aus den Vorwochen konnten sie zu keinem Zeitpunkt anknüpfen.
Und trotzdem hatte Toronto einige richtig gute Möglichkeiten, mit dem Sieg im Gepäck nach Hause zu fahren. In den finalen Minuten der Overtime ließen Kawhi Leonard oder auch Fred VanVleet einige gute Würfe zur möglichen Führung ungenutzt - allerdings war auch eine Menge Pech mit dabei.
Ein Wurf von Kawhi schaute bereits in den Korb, bevor er wieder raussprang. Ein anderer Dreierversuch von VanVleet tanzte über den Ring, wollte aber einfach nicht reinfallen. "So geht das eben manchmal", reagierte Leonard nach der Partie gelassen. Auf der anderen Seite war die Reaktion etwas emotionaler.
"Das haben wir wirklich gebraucht", sagte D'Angelo Russell, nachdem die Nets den ersten Sieg nach zuvor acht Pleiten in Folge feiern konnten. Gegen die Raptors war es sogar der erste Sieg seit knapp dreieinhalb Jahren! Russell führte sein Team dabei mit 29 Punkten sowie je 5 Rebounds und Assists an. Spencer Dinwiddie steuerte 17 Punkte von der Bank bei.
Auf der anderen Seite war Leonard mit 32 Punkten Topscorer der Partie war. Jonas Valanciunas kam zudem auf 24 Punkte und 8 Bretter, während Kyle Lorwy zwar 11 Assists verteilte aber große Probleme mit seinem Wurf hatte (1/8 FG, 1/7 Dreier).
Cleveland Cavaliers (5-20) - Sacramento Kings (13-11) 110:129 (BOXSCORE)
Schon die ersten Sekunden machten klar, in welche Richtung diese Partie gehen sollte. Nach gerade einmal 86 Sekunden sah sich Cavs-Coach Larry Drew zu einer Auszeit gezwungen, nachdem die Kings ihre ersten drei Würfe versenkt und eine 7:2-Führung auf der Habenseite hatten.
Viel brachte die Ansprache allerdings nicht, nach 12 Minuten stand es 27:38 aus Sicht der Hausherren - erst im zweiten Viertel fanden die Cavaliers so richtig in die Partie. Das lag vor allem an Rookie Collin Sexton, der sein Team im zweiten Abschnitt mit 14 Punkten (insgesamt 23, 9/16 FG) wieder heranführte, mit dem Buzzer sorgte Jordan Clarkson (26) sogar für den Ausgleich.
Doch eine Wende war dies nicht. Die zweite Halbzeit begann ganz ähnlich wie die erste: De'Aaron Fox und Buddy Hield versenkten in den ersten fünf Minuten nach dem Seitenwechsel jeweils zwei Dreier und auf einmal war Sacramento wieder mit 84:73 in Front. Im Schlussabschnitt setzten sich die Gäste schließlich mit bis zu 25 Zählern ab und sicherten sich schließlich den dritten Sieg in Folge.
Fox war dabei mit 30 Punkten (12/16 FG, 4/5 Dreier), 12 Assists und 3 Steals der beste Mann des Abends. Hield steuerte zudem 25 Zähler bei, während Rookie Marvin Bagley auf 17 Punkte (8/9 FG) kam. Die Cavs mussten nicht nur die sechste Niederlage in den vergangenen sieben Spielen, sondern auch eine Verletzung von Rodney Hood (Fuß) hinnehmen.
Chicago Bulls (6-20) - Oklahoma City Thunder (16-8) 114:112 (BOXSCORE)
Zweites Spiel, erster Sieg für die Bulls unter ihrem neuen Head Coach Jim Boylen. Dank eines starken Auftritts des wiedergenesene Lauri Markkanen (21 Punkte, 8/12 FG) bezwang Chicago das Team der Stunde aus Oklahoma City - auch weil Paul George den Gatorade-Commercial-Fluch immer noch nicht abgeschüttelt hat. Aber alles der Reihe nach.
Vor heimischer Kulisse nahm das Team aus Windy City das Spielgeschehen von Anfang an in die eigene Hand und führte nach der ersten Hälfte knapp mit 8 Zählern. Vor allem von hinter der Dreierlinie waren die Bulls an diesem Abend besonders heiß und versenkten in Person von Markkanen (4/8), Justin Holiday (4/6) und Zach LaVine (2/5, 25 Punkte) starke 48 Prozent ihrer Versuche (16/23).
"Wir hatten ein paar harten Wochen", sagte Markkanen nach der Partie. "Das Unglück hatte uns ereilt, aber ich glaub, dass uns das stärker gemacht hat. Wir müssen das Team jetzt an die erste Stelle setzen und einfach weitermachen."
OKC bäumte sich im dritten Viertel aber noch mal auf und ging dank eines 29-17-Runs mit 91-87 in den letzten Spielabschnitt. Dort starteten die Bulls ihrerseits einen 14-2-Run und gingen Dank eines schwierigen Layups von Markkanen Sekunden vor dem Ende mit 2 Zählern in Führung. Mit wenigen Sekunden auf der Uhr brachten die Thunder den Spalding nach einem Timeout noch einmal in die Hände von PG13, der den offenen Dreier zum Buzzer aber an den Ring setzte.
An der letztendlichen Niederlage konnte auch Russell Westbrooks Triple-Double (24 Punkte, 17 Rebounds, 13 Assists, aber auch 10 Turnover) nichts ändern - ebenso wenig wie der gute Auftritt von Dennis Schröder (19 Punkte, 5 Rebounds, 3 Assists, 7/14 FG, 1 TO). Damit musste OKC nach zuletzt vier Siegen in Folge erstmals wieder eine Niederlage einstecken.
New Orleans Pelicans (13-14) - Memphis Grizzlies (15-9) 103:107 (BOXSCORE)
Fast über die kompletten 48 Minuten lieferten sich die beiden Teams einen spannenden und ausgeglichenen Schlagabtausch. Eine zwischenzeitliche 8-Punkte-Führung der Pelicans Mitte des vierten Viertels war da schon das höchste der Gefühle, doch einen Gang zurückschalten konnte man bei New Orleans bei so einem knappen Vorsprung natürlich nicht.
Doch bei den Hausherren lief in den finalen Minuten nicht mehr viel zusammen. In den finalen fünf Minuten versenkte New Orleans kein einziges Field Goal, zusätzlich setzte man auch noch drei wichtige Freiwürfe an den Ring. Ebenfalls wenig beeindruckend waren die insgesamt 18 Turnover, die zu 26 Grizzlies-Punkten führten, sowie die schwache Quote von Downtown (7/29 Dreier, 24,1 Prozent).
Zusammengenommen führte dies dazu, dass die Pelicans die Partie doch noch aus der Hand gaben. "Du musst die Spiele zu Ende bringen, das ist nicht wirklich kompliziert", meckerte Head Coach Alvin Gentry nach der Partie. Auch die 25 Punkte von Anthony Davis (dazu 11 Rebounds und 4 Blocks) oder die 26 Zähler und 13 Bretter von Julius Randle konnten dabei am Ende aber helfen.
Bei den Grizzlies machte vor allem in der Schlussphase dagegen JaMychel Green einen richtigen guten Job von der Bank. 6 seiner 24 Punkte erzielte er während des späten Comebacks der Grizzlies und auch Kyle Anderson wusste mit 19 Punkten und 11 Rebounds zu überzeugen. Mike Conley erwischte dagegen einen eher schwachen Abend (9 Punkte, 2/12 FG), verteilte aber immerhin 10 Assists.
San Antonio Spurs (12-14) - Los Angeles Lakers (15-10) 133:120 (Spielbericht)
Phoenix Suns (4-22) - Miami Heat (10-14) 98:115 (BOXSCORE)
Erneut mussten die Suns ohne zwei ihrer besten Spieler in Person von Devin Booker (Oberschenkel) und T.J. Warren (Knöchel) antreten. Und erneut hagelte es eine deftige Pleite vor eigenem Publikum. Gegen Miami konnte man immerhin fast eine Halbzeit lang relativ gut mithalten.
Erst kurz vor dem Seitenwechsel startete Miami einen 17:2-Lauf, mit dem die Heat für klare Verhältnisse sorgten. Spätestens nachdem die Gäste ihren Vorsprung auf 18 Punkte im dritten Viertel ausgebaut hatten, war die Messe gelesen. Da halfen auch die 18 Punkte von Troy Daniels (6/10 Dreier) oder das Double-Double von Deandre Ayton (16 Punkte, 11 Rebounds) relativ wenig.
Das lag unter anderem auch an den 21 Ballverlusten, die Phoenix am Ende der Partie auf dem Konto hatten und die Miami auf der Gegenseite für starke 29 Punkte ausnutzte. Bester Mann war dabei Bam Adebayo, der nicht nur 22 Punkte und 10 Bretter, sondern auch einige Highlight-Plays vorzuweisen hatte. Justise Winslow steuerte von der Bank aus 20 Zähler bei, Goran Dragic kam auf 11 Punkte und 10 Assists. Für die Suns war dies bereits die achte Niederlage in Folge.