NBA Above the Break: Mailbag mit den Rockets, Lukas Upside und mehr

Ole Frerks
13. Dezember 201812:32
James Harden und die Houston Rockets sind die größte Enttäuschung der bisherigen Saison. getty
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In der neuen Folge Above the Break leert SPOX-NBA-Redakteur Ole Frerks mal wieder sein Postfach. Themen dabei: Die Alarmstimmung bei den Houston Rockets, das Potenzial von Luka Doncic, die Net-Rating-Eigenart der Charlotte Hornets und vieles mehr!

@EinJuppie: Ab wann müsste man bei den Rockets auch mal über den Job von Mike D'Antoni diskutieren? Mit dem Spielermaterial muss doch mehr drin sein als Platz 14 im Westen.

Richtig: Da müsste mehr drin sein, es ist auch mehr drin. Und Platz 14 klingt ein ganzes Stück dramatischer als 2,5 - also die Anzahl an Spielen, die Houston aktuell hinter dem letzten Playoff-Platz 8 liegt. Der Westen ist nach wie vor so nah beieinander, dass diese Zahl etwas mehr Relevanz haben sollte als der Tabellenplatz zu diesem Zeitpunkt.

Ich habe die Rockets noch nicht abgeschrieben und glaube immer noch, dass sie die Playoffs am Ende erreichen werden. Die Playoffs sind aber natürlich nicht ihr Anspruch, nicht nach dieser Vorsaison. Dass sie die Höhen vom letzten Jahr irgendwann noch erreichen können, erscheint momentan fast unmöglich, zumal Houston oft wirklich fürchterlichen Basketball spielt.

Es liegt in der Natur der Sache, dann irgendwann nach dem Head Coach zu fragen, aber für die Misere ist D'Antoni meiner Meinung nach nicht primär verantwortlich. D'Antoni hat ein System entwickelt, mit dem Houston letzte Saison historische Offensiv-Zahlen produziert hat. Um die Defense hatte sich Jeff Bzdelik gekümmert - das war noch nie die Kernkompetenz von MDA.

Nur: Weder Bzdelik noch D'Antoni haben großen Einfluss darauf, dass sie in dieser Saison nicht die Spieler haben, um diese Systeme konsequent durchzuziehen. Dass der halbe Kader in Shooting- und generellen Formkrisen festgefahren ist, sich Verletzungen breitgemacht haben und das Team damit viel zu dünn besetzt ist, fällt nicht in D'Antonis Kompetenzbereich.

Wenn man einen Verantwortlichen suchen will (in dem Wissen, dass nie eine Person alles Schlechte verantworten kann), müsste man unweigerlich bei Daryl Morey landen. Meiner Ansicht nach werden die Personalien Trevor Ariza und Luc Mbah a Moute oft etwas überbewertet - LMAM stand in dieser Saison bisher viermal auf dem Parkett und war in den Playoffs nicht spielbar, Ariza würde mit seinen aktuellen Quoten (36,8 Prozent FG, 34,8 Prozent 3FG) bestens zu den Rockets dieser Saison passen und war viel zu teuer.

Es ging für mich nicht primär darum, diese Spieler zu halten, vielmehr ging es um den SpielerTYP - und hier kommt dann auch der Vorwurf: Morey hat mit James Ennis genau einen Spieler verpflichten können, der einen (begrenzten) Mehrwert bietet. Insbesondere die Verpflichtungen von Carmelo Anthony und Michael Carter-Williams waren beide für die Katz und wenn man ehrlich ist, sollte das auch wirklich niemanden überraschen. Bei Marquese Chriss lief es ähnlich, Brandon Knight wartet noch auf sein Debüt, wobei er womöglich in dieser Woche zurückkehren könnte.

Günstiges Risiko hin oder her, aber die Offseason der Rockets war einfach schlecht. Nun kann man spekulieren, dass der neue Besitzer Tilman Fertitta finanziell ein wenig den Daumen draufgehalten hat - er bestreitet das zwar, faktisch hat Houston aber zum Beispiel nicht seine komplette Midlevel Exception genutzt, was doch verwundert bei einem Team, das "All In" ist.

Man kann die Frage von hier aus nicht beantworten. Was man eher sagen kann: Die Rockets schlittern momentan in die Bedeutungslosigkeit und die Offseason hatte daran einen größeren Anteil als D'Antoni (wenngleich dieser nicht durch flexible Lösungen auffällt - es fehlen aber auch die Mittel). Was zur nächsten Frage führt ...

@VIKTOR_35A: Welchen Trade müssen die Rockets machen, damit sie es in die Playoffs schaffen?

Einige Chips hat Morey noch zur Verfügung und sein kolportiertes Angebot an die Timberwolves mit angeblich vier Erstrundenpicks signalisierte, dass er durchaus noch etwas machen will (es wäre auch verheerend, wenn er die Not dazu nicht erkennen würde). Dabei muss Hilfe auf dem Flügel priorisiert werden, aber auch auf den großen Positionen könnte ein Backup noch wichtig werden (Nene ist mit 36 wohl nicht mehr die Antwort), es sei denn, man will hier auf Chriss, Isaiah Hartenstein oder Zhou Qi setzen. Und ob Knight der zusätzliche Ballhandler sein kann, der Houston noch fehlt ...

Alle Lücken können die Rockets wohl nicht füllen. Mindestens einen 3-and-D-Spieler brauchen sie aber zwingend noch, wenn sie in dieser Saison noch irgendetwas reißen wollen. Die mögliche Ideallösung wäre Robert Covington gewesen, da er insbesondere bei der Point Guard-Defense den nun doch etwas schneller alternden Chris Paul hätte entlasten können. RoCo hat nun aber bekanntlich schon ein neues Zuhause gefunden.

Eine "perfekte" Lösung gibt es nicht wirklich. Es gibt viele Spieler, die Houston helfen könnten, fast alle bringen aber auch ihre eigenen Problemchen mit: Kent Bazemore und Nicolas Batum etwa (oder Ariza?) sind eigentlich viel zu teuer, würden aber wichtige Lücken stopfen. Ähnliches gilt für Otto Porter. Die Rockets haben noch das üppige Knight-Gehalt als Trade-Masse, diesen Deal müssten sie dem aufnehmenden Team aber wohl mit mindestens einem Erstrundenpick schmackhaft machen.

Es gibt natürlich auch noch günstigere Alternativen, sowohl via Trade als auch via Buyout. Dass Ariza die Saison nicht in Phoenix beenden wird, ist mittlerweile offensichtlich, wobei auch die Lakers hier reingrätschen möchten. J.R. Smith ist die Definition von "verfügbar". Courtney Lee sitzt bei den Knicks in die Ferne starrend auf einem Fensterbrett und wartet auf seine Erlösung via Trade. Markieff Morris dürfte zu haben sein, vielleicht auch DeMarre Carroll oder Kentavious Caldwell-Pope.

Nicht, dass einer der hier genannten Spieler im Alleingang alles retten könnte. Dazu braucht es vermutlich mehrere Deals und selbst dann gibt es keine Garantien - wenn insbesondere CP3 und Eric Gordon weiter so auftreten wie zuletzt, ist die Saison nicht mehr zu retten im Sinne von Titel-Ambitionen. Es sieht mehr und mehr danach aus, wie Kevin O'Connor von The Ringer Anfang der Woche ausführlich darstellte.

Ein Playoff-Team sollte Houston dennoch sein. Der Kern aus Harden, Paul, Capela, Tucker und Gordon hat ja nicht schlagartig alle Qualität verloren (wenn auch einige) - es fehlt aber an den Zuarbeitern, die das System um diesen Kern herum letzte Saison möglich machten. Noch hat Morey zumindest die Chance, wenigstens daran etwas zu ändern.

@1191Leprince: Warum reicht ein Superstar und ein halbwegs vernünftiger supporting cast nicht mehr für eine sichere PO Teilnahme? Frage jetzt explizit nach den Pelicans, die mit Davis einen absoluten Star haben + Holiday, Randle, Mirotic...Was fehlt da?

Allgemein gesagt ist die Talentdichte gerade im Westen extrem. Dass 14 Teams in der Conference zu diesem Zeitpunkt ernste Playoff-Ambitionen haben, ist albern, und auch wenn das von der 90er-00er-Jahre-Fraktion gerne ignoriert wird: Es laufen im Moment unheimlich viele gute Spieler in der Liga rum.

Auf dem vorletzten Platz im Westen rangiert ein Team mit einem der besten fünf Point Guards der Geschichte und dem amtierenden MVP. Platz 10 (Spurs) verfügt über zwei Spieler, die letztes Jahr jeweils im All-NBA Second Team standen. Nicht, dass man deswegen Fan von LaMarcus Aldridge oder DeMar DeRozan sein müsste, aber auch die beiden sind mehrmalige All-Stars und sollten nach konventionellem Wissen "reichen". Aber es gehört einfach noch so viel mehr dazu, mit einer prominenten Ausnahme (LeBron).

Teams brauchen eine Identität, ein System, und zumindest ein gewisses Maß an Tiefe. Hier kommen wir zu den Pelicans. Stichwort "halbwegs vernünftiger Supporting Cast" - da kommt es auf die Definition an. Holiday ist ein veritabler Co-Star, richtig. Mirotic hat vergangene Saison bewiesen, dass er gut zu Davis passt.

Randle ist ein Sixth Man of the Year-Kandidat - allerdings auch nur deshalb, weil man bei diesem Award meist nur auf die (offensiven) Zahlen blickt und Defense zu 100 Prozent ignoriert. In den Minuten, die Randle ohne Davis auf dem Court steht, lässt die Defense 111,6 Punkte pro 100 Ballbesitze zu und auch die Offense bricht ein. Und hiermit ist Randle beileibe kein Einzelfall.

Die Pelicans sind in übertriebenem Maße davon abhängig, dass Davis und Holiday alle sonstigen Schwachstellen kaschieren, defensiv wie offensiv. Gerade Davis ist dazu auch in der Lage: Mit ihm auf dem Court hat NOLA ein elitäres Net-Rating von +7,2, bei Holiday ist es ähnlich (64). Ohne die beiden wiederum? Ohne Davis steht New Orleans bei -8,8, ohne Holiday bei -13,7!

Einerseits spricht das für die Klasse der beiden. Andererseits spricht es gegen ihren Supporting Cast. Klammert man den guten E'Twaun Moore aus, hat NOLA gerade auf den kleineren Positionen kaum Optionen, und die Davis-Backups sind defensiv alle limitiert. Wenn Davis und Holiday nicht alles zusammenhalten, wird es ganz schnell finster für die Pelicans.

Dieses Team ist nach wie vor extrem dünn und beschäftigt zu viele "One-Way-"Spieler" abgesehen von seinen beiden Stars. Seit Jahren schafft es das Front Office nicht, auf dem Flügel nachzubessern und einen "runden" Kader rund um Davis und Holiday zu basteln.

Nicht von ungefähr kreisen die Big-Market-Geier ja längst über der Braue, in der (vielleicht unberechtigten) Hoffnung, dass dieser früher oder später doch unzufrieden wird und einen Trade fordert. Ein Superstar reicht in der heutigen NBA nicht und auch mit zwei Stars gibt es keine Sicherheit, wenn das Team drumherum nicht mit Sinn und Verstand zusammengestellt ist.

@DmnkCeai: Wie kann es eigentlich sein, dass Charlotte seit Jahren unterperformed laut ihrem Win-Differential? Man müsste meinen, dass da irgendwann mal die Regression zur Mitte einsetzen würde, nicht?

Sollte man, wobei das Phänomen bei den Hornets einigermaßen erklärbar ist. Zum Verständnis: Die Hornets haben derzeit ein Top-8-Net-Rating, aber nur eine 14-13-Bilanz, und das ist für sie nicht neu. In den letzten beiden Saisons hatte Charlotte jeweils einen (leicht) positiven Wert an dieser Stelle, gewann aber in beiden Jahren nur 36 von 82 Spielen. Dabei spielen sie in dieser Saison völlig anders und für einen neuen Coach, man kann also nicht sagen, dass sich ihre Situation nicht verändert hätte.

Die Hornets spielen unter James Borrego schneller und variabler, an guten Tagen können sie von draußen richtig heiß laufen und in solchen Spielen dann auch viele Gegner richtig abschießen: Gegen Orlando gewann man mit +32, gegen Chicago mit +29, gegen Cleveland mit +32 - solche Spiele polstern natürlich jede Plus/Minus-Wertung massiv auf.

Probleme hat Charlotte dagegen in engen Spielen und hier hat sich die Ursache im Vergleich zu den letzten Jahren eben nicht gravierend verändert. Charlotte hat in der laufenden Saison nur fünf von 14 Spielen, die als "Clutch" (5 Punkte oder weniger Differenz in den letzten fünf Minuten) definiert wurden, gewonnen. Vor dem Sieg gegen die Pistons hatte Charlotte in diesen Situationen ein leicht negatives Net-Rating von -0,1. Schraubt man die Parameter auf 3 Minuten und 3 Punkte herunter, kracht dieses Net-Rating auf -12 (in 12 Spielen) herunter.

Die Hornets lassen eigentlich ziemlich viel den Ball laufen. In Clutch-Situationen ist das nicht mehr der Fall. Die Assist-Rate geht auf 29,4 herunter, was nur von Utah, Cleveland, Dallas und Detroit unterboten wird, und Kemba Walker ist im Wesentlichen auf sich allein gestellt. Das wissen die gegnerischen Verteidiger natürlich auch und reagieren entsprechend.

Es ist kein Zufall, dass Charlotte auch Kembas 60-Punkte-Spiel verloren hat, weil Jimmy Butler den einen Clutch-Shot mehr getroffen hat. Walker ist ein überragender Offensiv-Spieler, aber er kann Teams nicht (ständig) im Alleingang besiegen. Es gibt Spiele, in denen Jeremy Lamb oder auch Malik Monk (oder Tony Parker) mal als konstante zweite Option funktionieren, aber auf keinen von ihnen ist regelmäßig Verlass.

Ebenso wenig wie auf die Defense der Hornets, die durchschnittlich ist und abgesehen von Michael Kidd-Gilchrist über keinen einzigen "Stopper" verfügt, der in Clutch-Situationen jemanden abmelden kann. MKG wiederum ist vorne fast unbrauchbar, während Charlotte ansonsten auch viele Spieler beschäftigt, für die das defensiv gilt. Es gibt wenige Two-Way-Player im Kader. Durch gute Systeme kann man das ein Stück weit kaschieren, aber das wird in Hochdruck-Situationen schwieriger.

Die Hornets sind ein Team, das recht wenige Fehler begeht, ähnlich wie unter Steve Clifford leistet sich Charlotte auch in dieser Saison beispielsweise wieder die wenigsten Turnover. Sie spielen weitestgehend professionell und können vor allem gegen schwache Defensiv-Teams auch mal richtig heiß laufen, die sie "machen lassen".

Ihre Erfolgsbilanz gegen gute Teams sieht indes sehr mager aus - und abgesehen von Trades oder einem riesigen Satz von Monk sehe ich auch nicht viele Szenarien, die das dauerhaft ändern könnten. Insofern: In diesem Fall erzählt das sehr positive Net-Rating nicht die ganze Wahrheit, ebenso wenig wie in den letzten Jahren, auch wenn es da ohnehin nur minimal positiv war. Unterm Strich sind die Hornets eher ein durchschnittliches Team, das gegen schwache Teams seinen Job erledigt und gegen bessere Teams recht schnell an seine Grenzen stößt, ohne sich dabei oft abschießen zu lassen.

@mouzChase: Wie kommt es, dass so viele Teams ein offensichtlich schlechtes Management über Jahre haben, ohne dass es Konsequenzen gibt? Ist der Mangel an guten Managern so groß? Ich denk da an die Suns, Chicago, Sacramento, Knicks usw. Und wie kann es sein, dass es noch Trainer/GM Posten gibt?

Was die letzte Frage betrifft: Ich denke, diese Doppelfunktion wird es grundsätzlich nicht mehr lange geben. Tom Thibodeau ist aktuell der letzte "echte" Doppelfunktionär, nachdem Stan Van Gundy in Detroit entlassen wurde, und jeder hat ja das Butler-Fiasko erlebt (auch wenn Minny gut rausgekommen ist), bei dem ganz offensichtlich die Interessen von Front Office und Coach im Gegensatz zueinander standen.

Das ist einfach nicht mehr zeitgemäß. Input geben soll jeder Coach, einige mehr als andere (Pop!), aber beide Jobs sind so zeitintensiv, dass sie nicht von einer einzigen Person zu meistern sind. Das werden vermutlich nun die allermeisten Teams realisiert haben, nachdem die letzten Versuche mit durchaus renommierten Coaches (Doc Rivers, SVG, Mike Budenholzer, Thibodeau) alle gescheitert sind oder kurz davor stehen.

Was das schlechte Management angeht - schwer zu beantworten, ob das an einem Manager-Mangel liegt, viele kompetente Leute erhalten sicherlich auch einfach nie eine echte Chance. Die oben aufgeführten Teams eint aber für mich nicht zwingend primär das schlechte Management, sondern schlechte Ownership (wobei man Kings-Besitzer Vivek Ranadive vielleicht ausklammern sollte - negativ aufgefallen ist er nun schon länger nicht mehr).

Es gibt da unterschiedliche Ausprägungen. Robert Sarver (Suns) ist berühmt dafür, seinem Management im falschen Moment reinzureden und impulsive Entscheidungen zu treffen. Die Reinsdorf-Familie (Bulls) ist fast schon krankhaft loyal gegenüber GarPax, unabhängig von den Resultaten. James Dolans Verfehlungen kann man nicht in einer Kolumne aufzählen.

Und es gibt noch weitere. Dan Gilbert (Cavs) und Glen Taylor (Wolves) haben es unter anderem geschafft, die wichtigsten Figuren ihrer Franchise-Geschichte gegen sich aufzubringen (LeBron und Garnett). Um Danny Leroux zu zitieren: "Ownership ist der größte Wettbewerbsvorteil in der NBA." Unter anderem deshalb, weil ein schlechter Owner nicht erkennen kann, ob gerade gutes oder mieses Management seine Franchise leitet.

@traunmatz: mavs Fan seit 15 Jahren. Feier die aktuelle Entwicklung der Mannschaft und Doncic extrem.Trotzdem frage ich mich, ob bei Luka in den nächsten Jahren noch so viel Luft nach oben ist. Spielt er nicht jetzt schon bei 90% seines kompletten Leistungsvermögens?

Ich bin mir nicht ganz sicher, woher diese Annahme kommt. Ja, Doncic spielt schon länger professionell als die anderen Rookies und hatte somit einen gewissen Vorsprung, den man ihm auch ansieht. Trotzdem kann man ja nicht behaupten, dass es nicht noch sehr offensichtliches Steigerungspotenzial in seinem Spiel gibt. Und nicht nur da - wenn man Bilder vom Saisonstart mit Bildern von jetzt vergleicht, hat Doncic merklich an Babyspeck verloren. In körperlicher Bestform werden wir ihn meiner Meinung nach frühestens in 2,3 Jahren sehen.

Spielerisch denke ich vor allem an die Turnoveranfälligkeit, die schon im Saisonverlauf weniger geworden ist, an die Wurfauswahl, ans Ballhandling, auch an die Freiwurf-Anzahl. Das sind alles Bereiche, die sein Spiel noch signifikant besser machen können. Defensiv wird er sicherlich nie ein Kettenhund, aber auch hier wird ihm zusätzliche Spielpraxis zumindest im Teamverbund helfen.

Doncic ist weiter als die meisten Spieler in seinem Alter, aber deswegen noch lange nicht am Ende. Die richtig guten Spieler arbeiten jedes Jahr daran, ihr Spiel weiterzuentwickeln, egal, wo sie stehen. Doncic macht den Eindruck, dass er diesen Drang ebenfalls hat.

Für mich ist sein Ceiling beziehungsweise sein maximales Leistungsvermögen überhaupt noch nicht absehbar, aber es gibt für mich keinen Anlass zu glauben, dass das Ende der Fahnenstange schon beinahe erreicht ist. Auch wenn man ihn nicht als roh bezeichnen kann, sind da doch noch mehr als genug Aspekte, an denen er arbeiten kann und vermutlich wird.

@xerophren: Milwaukee gegen die Raptors in den ECF's Stand jetzt. Wer gewinnt und wieviele Spiele werden es?

Celtics in 6!

Im Ernst: Das ist mir noch zu früh, aber wenn es zu dieser (ziemlich reizvollen!) Serie kommt - ich würde wohl knapp auf die Bucks setzen, in 6 oder 7. Da sehe ich etwas mehr Explosivität und Struktur, gerade am Ende von engen Spielen, wo mich die Raptors noch nicht wirklich überzeugen. Aber bis dahin ist noch so viel Zeit; für den Moment genieße ich es tatsächlich, dass mindestens vier Teams im Osten legitime Chancen auf die Finals haben, die richtig gut sind und teilweise sogar noch deutlich besser werden könnten. Wann gab es das zuletzt?