NBA Power Ranking im Dezember: Die Celtics drängen nach oben

Ole Frerks
12. Dezember 201816:06
Kyrie Irving und die Boston Celtics rollen das Feld im Osten langsam von hinten auf.getty
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Der zweite Saisonmonat ist rum und zumindest in einigen Bereichen gibt es mittlerweile etwas Klarheit - Zeit also für das neue Power Ranking. SPOX-Redakteur Ole Frerks nimmt den Puls aller NBA-Teams und ordnet sie ein.

Alle in diesem Artikel verwendeten Statistiken stammen von basketball-reference.com, Second Spectrum und nba.com/stats.

Von 29 auf 30: Phoenix Suns (4-24).

Normalerweise gibt es zu diesem Zeitpunkt in jeder Conference mehrere abgeschlagene Teams. Dass die Suns im Westen das einzige sind, lässt sie noch schlechter aussehen - obwohl sie das ohnehin schon ganz gut selbst hinbekommen. Da Devin Booker zuletzt ausfiel und Deandre Ayton nicht mehr ganz so stark auftrat wie zum Saisonstart, konnte man sich die meisten Suns-Spiele von Beginn an sparen. Dass dieses Team die Bucks trotz einer 35-10-Statline von Giannis besiegen konnte, ist auch mehrere Wochen später unglaublich. Es geht nur noch darum, welcher Contender Trevor Ariza erlöst.

Von 25 auf 29: Chicago Bulls (6-22).

Der alte Coach wurde entlassen, der neue hat nicht einmal eine Woche gebraucht, um beinahe eine Meuterei seitens der Spieler auszulösen. In seinem dritten Spiel kassierten die Bulls ihre höchste Niederlage der Franchise-Geschichte (-56 gegen Boston). Ansonsten ist alles bestens in Chicago! Im Ernst: Viel merkwürdiger hätte der Start für Jim Boylen nicht laufen können, obwohl die Bulls dank Lauri Markkanen per Game-Winner gegen OKC gewinnen konnten. Vielleicht haben die Meetings ja für Klärung gesorgt, darauf wetten sollte man angesichts von Boylens Aussagen aber wohl nicht.

Von 28 auf 28: Atlanta Hawks (6-20).

Es geht nicht um Siege bei den Hawks, sondern um Entwicklung. Und in dieser Hinsicht begeistert in letzter Zeit John Collins: Der Big Man verpasste die ersten 15 Spiele der Saison, ist nun aber zurück und bekommt von Lloyd Pierce eine größere Rolle, insbesondere als Playmaker. Den schockierenden Sieg gegen die Nuggets besorgte Collins fast im Alleingang (30 Punkte, 12 Rebounds, 5 Assists!). Wenn jetzt noch Trae Young Schritt halten würde - das Passing des Nr.5-Picks bereitet Freude, aber der angepriesene Wurf? Über die letzten 15 Spiele hat Young 21,6 Prozent von Downtown getroffen.

Von 30 auf 27: Cleveland Cavaliers (6-21).

Die Cavs haben ihre Lage mittlerweile endlich erkannt und in den letzten zwei Wochen für Kyle Korver und George Hill immerhin vier künftige Picks angehäuft, dazu ist Matthew Dellavedova zurück beim "Vizemeister". Weitere Deals dieser Art dürften folgen, auch John Henson könnten sie vor der Deadline noch einmal traden. In der Zwischenzeit sind die Cavs immer noch ziemlich schlecht, aber nicht mehr so schlecht wie zum Saisonstart (4 Siege aus den letzten 11 Spielen). Zu einem großen Anteil liegt das an Collin Sexton (18,8 PPG bei 49 Prozent eFG über die letzten 15 Spiele).

Von 27 auf 26: New York Knicks (8-20).

So langsam erinnert Kevin Knox an den Spieler, der in der Summer League noch so positiv aufgefallen war - seine 26 Punkte und 15 Rebounds gegen Charlotte erreichte in der NBA-Geschichte vor dem 20. Geburtstag sonst nur LeBron James, auch wenn die Knicks dabei erneut auf die Mütze bekamen. An guten Tagen hat dieses Team aber durchaus Firepower: In den letzten elf Spielen gab es immerhin Siege gegen Milwaukee (inklusive Stepover von Mario Hezonja vs. Giannis), Memphis, Boston und New Orleans. Tim Hardaway Jr. könnte mit seiner guten Saison noch zum Trade-Chip werden.

Von 21 auf 25: Brooklyn Nets (10-18).

Die Verletzung von Caris LeVert hat dieses Team erwartungsgemäß übel erwischt. Brooklyn hat seit dem Ausfall seines besten Spielers nur vier Siege aus 14 Spielen geholt, obwohl die Nets oft auch gegen gute Teams durchaus Siegchancen hatten - aber zumeist keinen Closer. Dabei wird die Defense im Saisonverlauf sogar beständig besser, die Offense jedoch geht im Gleichschritt zurück. D'Angelo Russell empfiehlt sich nicht als Fixpunkt einer funktionierenden Offense, was für seine anstehende Restricted Free Agency Implikationen haben könnte. Immerhin: Der OT-Sieg gegen Toronto machte Spaß.

Von 24 auf 24: Orlando Magic (12-15).

Mit dieser Bilanz stehen die Magic im Osten Stand jetzt immer noch auf einem Playoff-Platz - was vor allem die beiden hier folgenden Teams beschämen sollte. Es wird aber wohl nicht dabei bleiben. Aus den letzten zehn Spielen hat Orlando nur noch drei Siege geholt, in diesem Zeitraum waren lediglich fünf Teams via Net-Rating (-5,7) schlechter. Die Offense erlebte im November ein Zwischenhoch, über die Saison gehört Orlando aber eindeutig zu den schwächsten Teams in Angriff, trotz der potenziellen All-Star-Saison von Nikola Vucevic. Der Trend geht nach unten.

Von 26 auf 23: Washington Wizards (11-16).

Kriegen die Wizards so langsam die Kurve? Die Ergebnisse werden zumindest besser, von den letzten 16 Spielen wurden immerhin neun gewonnen, was im Osten nach Playoff-Bilanz schreit. Dass Washington trotzdem regelmäßig in seine Einzelteile zerfällt (-25 gegen Philly, -21 gegen NOLA, -15 gegen Cleveland), spricht nicht dafür, dass alle internen Probleme behoben sind, dazu gibt es neue Verletzungssorgen um John Wall und die Defense stinkt weiterhin. Dennoch: Trotz eines 2-8-Starts werden die Wizards wohl in die Playoffs stolpern. Der Osten macht's möglich.

Von 22 auf 22: Miami Heat (11-15).

Verletzungen haben bei den Heat in dieser Saison schon zu einigen sehr merkwürdigen Lineups geführt, bisweilen haben sie kaum Guards, die einsatzfähig sind. Insofern ist es erfreulich, dass Justise Winslow zuletzt mehr und mehr als Playmaker auftritt und die wohl beste Phase seiner jungen Karriere absolviert. Die Defense der Heat ist stark (Top 7 über die letzten zehn Spiele), die Offense ist es nicht ("Top" 22). Angesichts des Talents im Team (Winslow, Josh Richardson, Bam Adebayo) könnte ein stärkerer Jugend-Fokus Sinn ergeben, dafür ist Erik Spoelstra aber vermutlich zu ehrgeizig.

Von 18 auf 21: Houston Rockets (12-14).

Schon mehrfach dachte man, dass nach einem bestimmten Spiel ja endlich die Wende geschafft sein könnte bei der größten Enttäuschung der jungen Saison. Daraus wurde aber bisher nie etwas, im Gegenteil: Auch von den letzten zehn Spielen hat Houston wieder sieben verloren. Die Probleme sind vielfältig und gehen von fehlender Tiefe über miserable Defense bis zu schlechtem Shooting. GM Daryl Morey muss bald handeln, wenn die Saison noch gerettet werden soll. Mittlerweile ist ein Punkt erreicht, an dem man sich nicht mehr auf "James, CP3 und Capela machen das schon" verlassen darf.

Von 12 auf 20: Utah Jazz (13-15).

So langsam legt die Defense der Jazz zwar etwas zu, nach wie vor ist Utah aber weit von der Dominanz der vergangenen Saison entfernt. Beim Rating liegen sie hier nur auf Platz 12, was gepaart mit der unterdurchschnittlichen Offense sogar für ein negatives Net-Rating sorgt (-0,9). Die Jazz hatten dabei den zweitschwersten Schedule und die meisten Auswärtsspiele, aber das soll nicht als Entschuldigung herhalten für Spiele wie die peinliche 50-Punkte-Klatsche gegen Dallas. Utah sollte besser sein, aber kriegen die Jazz die Kurve wirklich noch?

Von 11 auf 19: San Antonio Spurs (14-14).

Ein Team nach Geschmack von Gregg Popovich verteidigt beinhart, teilt den Ball und trifft offensiv kluge Entscheidungen. Die Spurs sind das fünftschlechteste Defensiv-Team der Saison (Platz 30 über die letzten zehn Spiele!), werfen die wenigsten Dreier und gehen kaum an die Freiwurflinie - ihr Wurfprofil ist nicht nur unmodern, sondern schlichtweg schlecht. Die positive Bilanz zu diesem Zeitpunkt grenzt insofern an ein Wunder, laut Rating müssten die Spurs eher bei 12-16 stehen. Execution und das Treffen schlechter Würfe hilft, aber ein richtig gutes Team ist San Antonio nicht.

Von 17 auf 18: Charlotte Hornets (13-13).

Die Hornets erreichen noch immer eine Top-8-Platzierung beim Net-Rating. Warum sind sie also nur mittelmäßig? Viel hat mit der Crunchtime zu tun - Charlotte holt viele deutliche Siege, in knappen Spielen jedoch kommen die Limitierungen des Teams zum Vorschein. Von 13 Spielen mit "Clutch"-Situationen haben die Hornets bloß vier gewonnen. Es ist das alte Lied: Kemba Walker muss in diesen Situationen fast alles allein machen, es gibt selten eine andere dynamische Offensiv-Option. Und die Defense ist nicht gut genug, um regelmäßig Stops zu erzwingen.

Von 16 auf 17: New Orleans Pelicans (14-15).

Man definiere "Abhängigkeit" in der NBA: In den Minuten, die Anthony Davis und Jrue Holiday auf dem Court stehen, legen die Pelicans ein elitäres Net-Rating von +12,7 hin. Das Team-Rating insgesamt beträgt +1,4. Will sagen: In den Minuten ohne die beiden Two-Way-Stars, insbesondere ohne Holiday (-14,4!), wird es richtig finster. Julius Randle ist nominell ein guter Davis-Backup, die Defense mit ihm ist jedoch non-existent. Es muss zwingend mindestens noch ein defensivstarker Wing geholt werden (Ariza?). NOLA verlangt (zu) viel von zwei Stars mit üppiger Krankenakte.

Von 14 auf 16: Sacramento Kings (14-12).

Die meisten Beobachter hatten mit einer gewissen Regression der Kings gerechnet und tatsächlich ist das Shooting nicht mehr auf dem absurden Niveau der ersten Saisonwochen. Trotzdem findet Sacramento immer wieder Wege, Spiele zu gewinnen (6-4 aus den letzten zehn Spielen), die Starter harmonieren gut miteinander und De'Aaron Fox hat mittlerweile offiziell einen der größten Sprünge von Jahr 1 zu Jahr 2 in der jüngeren Vergangenheit gemeistert. Die Kings sind beileibe noch kein Top-Team, aber es entsteht etwas Gutes in der Hauptstadt Kaliforniens.

Von 20 auf 15: Minnesota Timberwolves (13-14).

Nein, Robert Covington ist kein besserer NBA-Spieler als Jimmy Butler. Aber er passt bei den Wolves aktuell besser rein als der unzufriedene Butler zum Anfang der Saison: RoCo hat Minnesota mit seinem defensiven Ehrgeiz angesteckt, seit seiner Ankunft hat Minnesota das viertbeste Defensiv-Rating der Liga und eine positive Bilanz (8-5). Karl Towns spielt endlich mal konstant mit Feuer, Derrick Rose setzt seine beeindruckende Saison fort. Die Playoffs sind zwar längst nicht sicher, aber Minnesota ist zumindest zurück im Rennen - das kommt durchaus überraschend.

Von 19 auf 14: Detroit Pistons (13-12).

Die Pistons sind ein teilweise ziemlich frustrierendes Team. Kürzlich gewannen sie fünf Spiele am Stück, darunter eine Art Statement-Sieg gegen die Warriors, nach dem sie bei 13-7 standen. Seither gab es fünf Pleiten am Stück, zwar gegen gute Teams, aber nach eigenem Anspruch will Detroit ja selbst eins davon sein. Mittelmaß trifft es eher (Net-Rating: -1,0), aber es kommt Detroit zugute, dass im Osten letztlich sieben Teams um acht Playoff-Plätze kämpfen. Solange Blake Griffin nicht länger ausfallen sollte, wird das Team aus der Motor City schwerlich tief fallen können.

Von 23 auf 13: Dallas Mavericks (14-11).

Nicht viele Aspekte dieser Saison sind so unterhaltsam wie Luka Doncic, wenn er mit kindlicher Freude Aktionen seiner Mitspieler bejubelt - zuletzt hatte er häufig Grund dazu. Die Mavs sind eins der heißesten Teams der Liga, haben zehn Heimsiege am Stück geholt und dürfen von den Playoffs träumen, zumal man sie vom Trend her sogar über einige der folgenden Teams setzen könnte. Die Bank ist überragend, die Starter haben sich gefunden, Doncic übernimmt in der Crunchtime. Und noch in diesem Monat kehrt wohl auch "der andere Würzburger" zurück auf den Court.

Von 4 auf 12: Portland Trail Blazers (15-12).

Die Blazers wiederum entwickeln sich genau gegensätzlich zu Dallas. Zu Beginn eines der besten Teams der Liga, hat Portland von den letzten zehn Spielen nur drei gewonnen und dabei ein Net-Rating von -6,9 (Platz 26) fabriziert. Die Defense war zuletzt katastrophal, die 100:143-Niederlage gegen die Bucks peinlich für den 3-Seed im Westen der vergangenen Saison. Im Dezember hat Portland nur noch richtig gute Gegner vor der Brust. Wenn Terry Stotts nicht bald etwas korrigiert, könnten sie ziemlich abstürzen.

Von 15 auf 11: Memphis Grizzlies (15-11).

Auch Memphis ist ein wenig ins Wanken geraten. Seitdem sie mit 12-5 mal kurz die Conference anführten, haben die Grizzlies nur noch drei Siege aus neun Spielen geholt. Die Defense ist zwar weiterhin sehr gut, aber die Offense bringt zu wenig Entlastung, obwohl Mike Conley weiterhin aus dem Nichts viele gute Würfe generiert. Memphis trifft aktuell indes nicht einmal 40 Prozent der "weit offenen" Dreier, von den "offenen" werden gar nur 35,5 Prozent getroffen. Wenn sich dies einigermaßen an die normalen Werte anpasst, sollte die Offense zumindest etwas besser werden.

Von 9 auf 10: Indiana Pacers (17-9).

Die letzten elf Spiele hat Victor Oladipo allesamt aussetzen müssen. Eigentlich hätten die Alarmglocken da klingen müssen - Indiana gewann stattdessen sieben davon! Einerseits mit der ekligsten Defense diesseits von OKC (101,7), andererseits auch mit einem recht gnädigen Schedule. Das soll die Leistungen aber nicht kleinreden: Bojan Bogdanovic war zuletzt on fire, Domantas Sabonis spielt ohnehin eine fabelhafte Saison als Sixth Man. Mit der Dipo-Rückkehr könnte es noch einmal weiter aufwärts gehen. Werden die Pacers als "fünfte Kraft" im Osten zu oft vergessen?

Von 8 auf 9: Los Angeles Clippers (17-10).

Man kann noch nicht behaupten, dass die Clippers "entschlüsselt" oder "am Taumeln" wären, zuletzt ging ihr Trend aber nicht mehr so stark nach oben (6-4 in den letzten Spielen) und von den letzten sechs Spielen wurden vier verloren. Für sie spricht weiterhin die starke Bilanz in engen Spielen (12-5), die Defense ließ zuletzt jedoch nach. Und die Clippers weigern sich etwas zu vehement, Dreier zu werfen (Dreier-Rate nur Platz 28). Das ist noch nicht besorgniserregend, aber viele Ausrutscher darf sich L.A. im Westen nicht erlauben. Die nächsten Spiele finden fast alle gegen gute Teams statt.

Von 13 auf 8: Los Angeles Lakers (17-10).

Auch nach zwei Saisonmonaten bleiben die Lakers schwer einschätzbar, weil man selten weiß, welche Version man erleben wird. Aber sie sind definitiv stabiler geworden, Rajon Rondo wird wenig überraschend nicht vermisst und langsam kommt Brandon Ingram besser zur Geltung, gerade mit der Second Unit. Seit der Ankunft von Tyson Chandler stellt L.A. zudem eine Top 3 Defense! Und LeBron James ... beim aktuellen Kurs ist am Ende auch MVP-Award Nr. 5 nicht unrealistisch. Nur wenige All-Stars würden aus diesem Team ein Playoff-Team machen, mit LeBron ist Heimvorteil in Reichweite.

Von 5 auf 7: Denver Nuggets (18-9).

Die Nuggets hat es zuletzt richtig übel erwischt. Denver muss vorerst ohne Gary Harris und Paul Millsap auskommen, dazu fallen Will Barton, Isaiah Thomas und Michael Porter ohnehin aus. Kurzfristig wird sie das zurückwerfen, das Team ist aber gut und tief genug, um sich zumindest über Wasser zu halten. Offensiv wie defensiv rangiert Denver beim Rating in der Top 10, das schaffen sonst nur Milwaukee und Toronto. Nun sind jedoch die beiden wohl wichtigsten Two-Way-Player raus. Um das aufzufangen, müssen Nikola Jokic und Jamal Murray noch konstanter dominieren.

Von 7 auf 6: Philadelphia 76ers (19-9).

Beim letzten Power Ranking hatte Jimmy Butler sein Debüt noch nicht absolviert - mittlerweile hat er zwei Game-Winner und etliche weite starke Clutch-Leistungen hinter sich, Philly hat zehn von 13 Spielen gewonnen. So weit, so gut; allerdings muss man einige Entwicklungen im Auge behalten. Ben Simmons wird von guten Defenses im Halbfeld abgemeldet, Joel Embiid meckerte zuletzt über seine Rolle - wobei er wohl übermüdet war und deshalb schwach spielte. Philly ist schon jetzt richtig gut, kann und muss jedoch noch weiter zusammenwachsen und ein wenig an der Tiefe arbeiten.

Von 10 auf 5: Boston Celtics (16-10).

Die Bilanz mag immer noch nicht beeindrucken, aber kein Team hat über den letzten Monat so große Fortschritte gemacht wie die Celtics. Seit dem letzten Power Ranking haben sie das mit Abstand beste Net-Rating (+11,6), wobei der Sieg gegen die Meuterei-Bulls das natürlich verzerrt. Wichtiger: Jayson Tatum ist wieder Jayson Tatum, die Anpassungen an der Starting Five haben gefruchtet - und Gordon Hayward ist als Playmaker von der Bank wieder ein wertvoller NBA-Spieler! Boston ist noch nicht so gut wie erhofft, aber es sieht lange nicht mehr so schlecht aus wie vor einigen Wochen.

Von 6 auf 4: Oklahoma City Thunder (17-8).

Kaum zu glauben, dass dieses Team seine ersten vier Spiele verloren hat - seither ist wohl kein Team in der NBA besser unterwegs. OKC hat die stärkste Defense und mittlerweile das viertbeste Net-Rating (6,4), obwohl Russell Westbrook derzeit vielleicht der schlechteste High-Volume-Shooter seit Charles Barkley ist (5,1 3PA bei 23,2 Prozent!). OKC ist athletisch, schnell, tiefer als in den letzten Jahren und aufgrund der Länge richtig eklig zu spielen. Was dabei zu oft untergeht: Paul Georges bärenstarke Saison! Offensiv könnte sich dieses Team sogar noch steigern.

Von 3 auf 3: Milwaukee Bucks (18-8).

Die Advanced Metrics lieben dieses Team, die Bucks haben das beste Net-Rating (9,3) und auch das beste Simple Rating System. Praktisch: Milwaukee gewinnt oft deutlich, auch gegen gute Teams. Dadurch werden Ratings geschönt, auch wenn Milwaukee in knappen Spielen seine Probleme hat, sogar gegen Phoenix und New York wurde verloren. Der knappe Sieg gegen Toronto zeigte dennoch: Dieses Team geht im neuen System und seinem Team-Basketball mittlerweile richtig auf. Auch George Hill könnte sich als wertvoller Zugang herausstellen. Der Top-Seed scheint in Reichweite.

Von 2 auf 2: Toronto Raptors (22-7).

Vor dem Spiel gegen die Clippers fing man langsam an, sich Sorgen um Kyle Lowry zu machen, der in den Spielen zuvor nicht einmal 20 Prozent aus dem Feld erreichte. Nach wie vor sieht seine Ausbeute gegen gute Teams eher dürftig aus und bereitet zumindest Stirnrunzeln. Generell ist das zum Start so starke Shooting des Teams etwas abgekühlt. Aber: Kein Team war bisher so konstant, nur die Bucks sind beim Net-Rating besser. Mit den Raptors ist zu rechnen - und Kawhi Leonard (MVP) sowie Pascal Siakam (MIP) haben gute Karten auf individuelles Edelmetall am Ende der Saison.

Von 1 auf 1: Golden State Warriors (19-9).

Die Zeit ohne Draymond Green und Stephen Curry verlief nicht immer glorreich, aber langsam sind die Dubs wieder komplett - und dann ist nach wie vor wenig Kraut gegen dieses Team gewachsen. Von zwölf Spielen mit Green, Curry, Klay Thompson und Kevin Durant im Lineup haben sie elf gewonnen. Steve Kerr fasste es nach dem Minnesota-Spiel gut zusammen, als er über Curry sprach: "Er ist gut im Basketball. Ich werde jeden Tag nach seiner Leistung gefragt. Ich weiß nicht mehr, wie ich das beantworten soll. Nichts, was er tut, überrascht mich noch." Das gilt für das ganze Team.