Bei den Chicago Bulls besteht nach der angeblich nur knapp verhinderten Meuterei wegen zu viel Training gegen den neuen Coach Jim Boylen weiterhin Gesprächsbedarf. Zach LaVine möchte die Verantwortung der Führung aufteilen, während auch Boylen den Spielern ein wenig entgegenkommt.
"Es ist wichtig, dass wir ehrlich zueinander sind, das ist sehr wichtig", erklärte LaVine gegenüber ESPN. "Ich persönlich sehe mich als Anführer in diesem Team und wollte deshalb, dass meine Stimme gehört wird."
LaVine zählte zu den Spielern, die öffentlich ihren Unmut über die Situation zeigten. Neu-Coach Boylen hatte nach seinem Antritt die Länge und die Intensität der Trainingseinheiten deutlich verschärft und setzte auch nach einem Back-to-back eine Einheit an, was in der NBA mehr als ungewöhnlich ist. Diverse Spieler wollten dem Training fernbleiben, am Ende berief man eine zweistündige Spielersitzung anstatt des Trainings ein.
Laut LaVine müssen die Bulls in der Zukunft Entscheidungen gemeinsam treffen, den Dialog suchen. "Die NBA ist ein Geschäft, das hier ist keine Diktatur. Wir sind alle erwachsene Männer, entsprechend sollte jeder eine Stimme haben."
Spielerrat bei den Bulls?
Dies habe LaVine auch seinem Coach erklärt, versicherte der Guard weiter. Ein Vorschlag war dabei ein sogenanntes 'leadership committee', also einen Spielerrat, zu installieren, wovon auch Coach Boylen nicht abgeneigt schien. "Auch ich lerne täglich", gestand Boylen. "Es ist nicht so, dass ich der Coach und sie die Spieler sind. Wir müssen uns auch als Männer gegenseitig respektieren."
Abhilfe soll nun der Spielerrat schaffen, der laut Boylen eine Situation wie die am Wochenende hätte verhindern können. Wer dem angehören wird, ist bisher unbekannt.
Für Chicago geht es nun nach Mexico City, wo man im Rahmen der Global Games in der Nacht auf Freitag auf die Orlando Magic treffen wird.