Wie vor wenigen Tagen von Head Coach Rick Carlisle angekündigt, kehrte Dennis Smith Jr. nach seiner mysteriösen Erkrankung wieder zu den Mavericks zurück. Gegen die Gäste aus der Stadt der Engel durfte der Point Guard direkt wieder von Beginn an ran, Maxi Kleber rückte dafür auf die Bank.
Es dauerte allerdings einige Minuten, bevor die Mavs so richtig in der Partie ankamen. Zwar erwischte auch Los Angeles keinen besonders heißen Start, dennoch konnten sich die Gäste eine relativ frühe 19:9-Führung erspielen. Bis zum Ende des ersten Abschnitts konnte Dallas das Spiel aber wieder eng gestalten.
Dann war es Dirk Nowitzki, der zu Beginn des zweiten Durchgangs mit seinem patentierten, einbeinigen Fade-Away aus dem Post heraus für die erste Mavs-Führung des Abends sorgte. Wenige Minuten später legte der Würzburger mit einem Dreier nach (40:38 für Dallas) - es war der 1.929. Triple seiner Karriere, mit dem er in der All-Time-Liste mit J.R. Smith auf Platz elf gleichzog.
Anschließend konnte sich kein Team bis zur Halbzeitpause einen wirklichen Vorteil erspielen, es war eine extrem ausgeglichene Angelegenheit zwischen den Mavs und den Clippers. Bezeichnend dafür waren die insgesamt 15 Führungswechsel allein im zweiten Abschnitt. Dallas ging mit 58:56 in die Kabine.
Nach dem Seitenwechsel erwischte Dallas den etwas besseren Start. Doch nach einem 7:0-Lauf schlug L.A. schnell wieder zurück, dafür sorgten 8 Zähler in Folge von Patrick Beverley. In den letzten 7:04 Minuten des dritten Viertels gelang den Clippers allerdings kein einziges Field Goal mehr (0/15 FG), auch Dallas hatte auf der anderen Seite enorme Probleme in der Offense.
Aus Mavs-Sicht war dann die Schlussminute dieses Durchgangs wieder erfreulich, als Dirk mit seinem nächsten Dreier und kurz darauf Devin Harris (13 Punkte) auf 78:73 für Dallas stellten.
Doncic und Smith Jr. mit Problemen bei Mavs-Sieg
Dennoch blieb es bis in die Crunchtime ausgeglichen. Was der Partie an spielerischer Qualität fehlte, machte sie mit Spannung wieder wett. Letztlich half ein 14:3-Lauf den Mavs, auf die Siegerstraße zu gelangen. Ein krachender Alley-Oop von DeAndre Jordan sorgte zwei Minuten vor dem Ende für eine 6-Punkte-Führung, den Dagger lieferte kurz darauf Harrison Barnes zum 104:95. Davon konnte sich L.A. nicht mehr erholen.
Nach zuletzt vier Pleiten in Folge gelang den Mavs damit endlich wieder ein Sieg - es war zudem der erste Erfolg in der laufenden Saison in der zweiten Nacht eines Back-to-Backs (zuvor 0-7). Barnes war dabei mit 20 Punkten (7/14 FG) Topscorer seines Teams, Doncic und Smith Jr. kamen jeweils auf 17 Zähler.
Allerdings hatte vor allem der Rookie enorm mit seinem Wurf zu kämpfen (5/15 FG, 0/8 Dreier), vor lauter Frust über die bescheidene Leistung zerriss Doncic zum Ende der ersten Hälfte sogar sein Trikot. Auch DSJ hatte keinen effizienten Abend (6/17 FG). Nowitzki erzielte 8 Punkte (2/4 Dreier) in 10 Minuten. Kleber stand 14 Minuten auf dem Parkett und kam auf 2 Punkte sowie 6 Bretter.
Auf Seiten der Clippers war Patrick Beverley mit 16 Punkten (dazu 9 Rebounds) bester Werfer, Lou Williams und Avery Bradley steuerten 15 Zähler bei. Die nun sechste Niederlage aus den vergangenen sieben Spielen konnten aber auch sie nicht verhindern.
Die wichtigsten Statistiken
Dallas Mavericks (21-26) vs. Los Angeles Clippers (25-22) 106:98 (BOXSCORE)
- Nachdem Smith die vergangenen sechs Partien pausiert hatte, war der 21-Jährige noch etwas auf der Suche nach seinem Rhythmus. Vor allem von Downtown lief es bei DSJ eher bescheiden (1/6 Dreier), das galt aber für das gesamte Mavs-Team. Dallas versenkte gerade einmal 29,4 Prozent aus der Distanz (10/34), die Clippers machten es allerdings auch nicht besser (10/36 Dreier, 27,8 Prozent).
- Nach den ersten 24 Minuten lagen die Mavs und Clippers in nahezu allen bedeutenden statistischen Kategorien extrem nah beieinander. Egal ob in Sachen Feldwurfquote (22/44 DAL; 21/44 LAC), Freiwurfquote (10/16 DAL; 10/15 LAC), Rebounding (22:19 für DAL), Assists (13:11 LAC) oder Turnover (4:3 DAL) - solch eine Ausgeglichenheit sieht man in einem NBA-Spiel selten.
- Beide Teams konnten mit harter Arbeit unter den Brettern überzeugen, doch auch in diesem Bereich hatte weder Dallas noch LAC einen klaren Vorteil. Beide Teams erarbeiteten sich immer wieder Offensiv-Rebounds (14:9 für L.A.), die wiederum in zahlreiche Second-Chance-Points umgewandelt wurden (18:16 LAC).
- Zwar leistete sich Dallas nur 13 Turnover, die bestraften die Clippers aber gnadenlos. Vor allem das gute Transition-Spiel half L.A. dabei, 23 Zähler nach gegnerischen Ballverlusten zu erzielen. Die Mavs kamen nur auf 4 Punkte nach den 8 Clippers-Turnovern. Für die ansonsten schwächelnde Offense der Gäste (nur 36,3 Prozent FG) war dieser Boost nach Ballverlusten an diesem Abend enorm wichtig, um das Spiel eng zu gestalten.
Dallas Mavericks vs. Los Angeles Clippers: Die Stimmen
Rick Carlisle (Mavs-Coach) über Dennis Smith Jr.: "Ich denke, er war großartig. Er hat alles gemacht, was wir gebraucht haben: Geschwindigkeit, er hat attackiert, hat Würfe getroffen und ein paar tolle Assists gespielt. Es war schwierig für ihn, nicht bei seinen Teamkollegen zu sein, und jetzt hat er eines seiner besten Spiele in Dallas gemacht."
Dirk Nowitzki (Mavericks) über die Smith-Situation: "Ich habe in meinen 20 Jahren natürlich eine Menge gesehen, aber das war einfach eine unglückliche Situation, denke ich. Aber hey, beide Seiten sind weitergezogen und es ist gut, ihn zurückzuhaben."
Doc Rivers (Clippers-Coach) über die schwache Clippers-Offense: "Wir hatten heute Abend weit offene Würfe. Sie sind einfach nicht reingegangen. So ein Spiel hast du einfach ab und an mal."
Der Star des Spiels
Harrison Barnes. Schon in Halbzeit eins zeigte der Forward starke Offensiv-Aktionen mit aggressiven Drives in die Zone. Auch nach dem Seitenwechsel konnte sich Dallas in einigen Situationen auf Barnes verlassen, der auch in den finalen Minuten wichtige Würfe versenkte.
Der Flop des Spiels
Tobias Harris. Es war einfach nicht der Abend des 26-Jährigen. Über die vollen 48 Minuten war wenig bis gar nichts von Harris zu sehen, in der Crunchtime fiel er nur durch zahlreiche Fehlwürfe - trotz eigentlich recht guter Möglichkeiten - auf. Insgesamt kam er nur auf magere 9 Punkte bei 1 von 9 aus dem Feld.
Coaching Move des Spiels
Da DSJ in seinem ersten Spiel nach seiner Abstinenz direkt wieder starten durfte, teilten sich der Point Guard und Doncic in den Anfangsminuten die Playmaking-Aufgaben. Allerdings achtete Coach Carlisle im Spielverlauf stark darauf, die Einsatzzeit der beiden zu staggern. So hatte Dallas zu jeder Zeit einen fähigen Ballhandler auf dem Parkett. Liefen die beiden gemeinsam auf, war das Spacing in einigen Situationen jedoch alles andere als ideal, zudem lief es in diesen Phasen oft auf One-on-Ones für entweder Doncic oder Smith Jr. hinaus. Die Offense der Mavs sah besser aus, wenn nur einer der beiden auf dem Court stand.