Die Frequenz der "MVP"-Chöre in Denver steigt: Nikola Jokic war auch für die Portland Trail Blazers um Damian Lillard zu stark. Und: Was für ein Thriller in Washington. Am Ende brauchte es zwei Verlängerungen, bevor die Raptors den Court als Sieger verlassen konnten. Die Philadelphia 76ers zitterten sich derweil bei den New York Knicks zu einem Arbeitssieg, während die Milwaukee Bucks mit Atlanta keine Probleme hatten.
New York Knicks (10-33) - Philadelphia 76ers (28-16) 105:108 (BOXSCORE)
Die ersten beiden Vergleiche gingen deutlich an die Sixers und auch im dritten Spiel hatte Philly zunächst keine Probleme Schon im ersten Viertel führten die Gäste aus der Stadt der brüderlichen Liebe mit bis zu 18 Punkten, ganz zur Freude der Gäste-Fans, die einige E-A-G-L-E-S-Schlachtrufe im Madison Square Garden anstimmten.
Ben Simmons hatte dabei schon Mitte des zweiten Viertels sein Double-Double verbucht und sorgte mit einigen spektakulären Dunks für ein wenig Aufregung. Gleiches galt übrigens auch für Joel Embiid, der ebenso dominant auftrat und neben 16 Punkten auch schon 3 Blocks gesammelt hatte. Ein später 8:0-Run der Knicks vor der Pause sorgte aber immerhin für ein wenig Hoffnung bei den Gastgebern (50:66).
Aber die Sixers hatten in dieser Saison schon mehrfach hohe Führungen verspielt und auch im MSG begann das Team von Coach Brett Brown zu wackeln. Ein 14:3-Run der Gastgeber, angeführt vom starken Rookie Kevin Knox brachte die Knicks wieder in Schlagdistanz. Bei Philly machte sich Frust breit. Erst vergab Embiid einen wilden Wurf im Angriff, dann streckte er im Gegenzug Luke Kornet unsanft zu Boden, folgerichtig setzte es ein Flagrant Foul für den Kameruner (80:83).
Der junge Kornet bereitete Embiid überraschend große Probleme und war neben Knox der beste Knicks-Spieler auf dem Feld. Doch Phillys Defense zog zu Beginn des vierten Viertels wieder an und New York blieb über sechs Minuten ohne einzigen Punkt, bevor Knox per Dunk die Dürre beendete und damit einen 11:0-Run der Sixers stoppte. Dennoch liefen die Knicks diesem Rückstand bis zum Schluss hinterher.
Embiid foulte Damyean Dotson bei einem 5-Punkte-Vorsprung 4,7 Sekunden vor dem Ende noch einmal unnötig und der Shooting Guard traf die ersten beide Versuche. Den dritten vergab er mit Absicht und Emmanuel Mudiay bekam sogar den Offensiv-Rebound, sein wilder Dreier war aber zu kurz.
Simmons (20 Punkte, 10/13 FG, 22 Rebounds, 9 Assists) schrammte an einem Monster-Double-Double vorbei, Embiid legte 26 Zähler und 6 Blocks auf. Ansonsten scorten nur J.J. Redick (22) und Jimmy Butler (16) für die Sixers zweistellig. Beste Punktesammler der Gastgeber waren Knox (31, 12/23 FG), Kornet (23) und Emmanuel Mudiay (19).
Washington Wizards (18-26) - Toronto Raptors (33-12) 138:140 OT (BOXSCORE)
Es dauerte keine vier Minuten, da hatte Wizards-Coach Scott Brooks bereits seine zweite Auszeit genommen, weil die Gäste aus Toronto bereits zweistellig in der Hauptstadt führten. Washington wirkte noch sehr schläfrig, während die Raptors von der engagierten Vorstellung von Pascal Siakam profitierten. Auch Kawhi Leonard machte einen guten Eindruck und versenkten seine ersten beiden Dreier. Zusammen erzielte das Forward-Duo im ersten Abschnitt mehr Zähler als das komplette Heimteam (22:21).
Bis zu 19 Punkte betrug der Rückstand der Wizards bereits im ersten Viertel, wobei gerade Bradley Beal überhaupt keinen Rhythmus fand (1/9 FG). Aber die Gastgeber fingen sich ein wenig, vornehmlich dank der Bank mit Jeff Green auf der Fünf, aber auch dank gutem Shooting von Trevor Ariza und Otto Porter Jr. Zur Halbzeit waren die Wizards immerhin wieder auf 11 Punkte dran.
Nervös wurden die Gäste aus Kanada deswegen aber nicht, da die Wizards zu wenig Stops generieren konnten. Toronto traf weiter über die Hälfte seiner Würfe, weswegen die Gastgeber den Rückstand lange nicht in den einstelligen Bereich drücken konnten. Erst Mitte des vierten Viertels war es dank einiger Distanzwürfe soweit und Beal verkürzte zwei Minuten vor dem Ende per Stepback-Dreier sogar auf zwei Zähler (118:120), was aber Leonard umgehend aus der Mitteldistanz konterte und wenig später noch einmal nachlegte.
Doch Beal hatte noch eine Antwort parat und Beal versenkte seinen sechsten Dreier zum Ausgleich bei noch 20 Sekunden auf der Uhr! Leonards folgender Jumper war deutlich zu kurz und auch Jeff Green konnte für Washington nicht den Sieg besorgen - Overtime und das obwohl die Wizards, in der regulären Spielzeit nicht eine Sekunde geführt hatten.
Dort trafen beide Teams lange nichts, gerade die Raptors-Offense war nun furchtbar anzusehen. Außer Isos für Kawhi ging nicht viel, aber es reichte für eine knappe Führung bis zum Ende der OT. Dort glich aber Beal 6 Sekunden vor Ende der OT das Spiel erneut mit einem entschlossenen Drive aus - ein Lowry-Dreier mit der Sirene klatschte nur auf den Ring, es brauchte noch eine Verlängerung.
Es wurde ein Abnutzungskampf, beide Teams wirkten geschlaucht und so waren fast alle Würfe zu kurz. Über Minuten blieb ein Floater von Tomas Satoransky das einzige Field Goal, Toronto brauchte über drei Minuten, um überhaupt zu scoren. Dennoch war es Serge Ibaka, der die Raptors von Downtown 14 Sekunden vor dem Ende wieder in Front brachte (138:139). Porter konnte dies nicht kontern, Danny Green traf immerhin einen Freiwurf, aber Washington hatte keine Auszeit mehr und brachte keinen Wurf mehr zustande.
Leonard (41, 15/29 FG, 11 Rebounds) und Siakam (24 und 19) waren auch am Ende die besten Scorer der Gäste, dazu überzeugten auch Danny Green (16) und Kyle Lowry (12, 11 Assists), der einen umsichtigen Regisseur gab. Bei den Wizards stabilisierte sich Beal im Verlauf des Spiels und beendete die Partie mit 43 Zählern (21 im vierten Viertel), 10 Rebounds und 15 Assists. Unterstützung bekam der Shooting Guard von Ariza (23, 10 Assists, 9 Rebounds) und Porter (27).
Atlanta Hawks (13-30) - Milwaukee Bucks (30-12) 114:133 (BOXSCORE)
Es war nicht immer überzeugend, am Ende stand aber doch ein deutlicher Sieg der Bucks in Atlanta. Milwaukee war dabei bei der Rückkehr von Coach Mike Budenholzer nach Atlanta vor allem aus der Distanz nicht so zielsicher wie gewohnt, wobei die Hawks die Dreierlinie auch recht solide verteidigten.
Insgesamt trafen die Bucks dann aber doch 11 Dreier, darunter auch einer von Giannis Antetokounmpo. Der Grieche zeigte zwar schon dominantere Auftritte (vor allem in der Zone), dennoch zog er jede Menge Fouls. Gerade Alex Len foulte der Greek Freak quasi im Alleingang aus. Am Ende standen 33 Punkte (9/17 FG, 14/19 FT) und 6 Rebounds für den MVP-Kandidaten im Boxscore.
Dennoch ließen die Hawks nicht abreißen, der Rückstand pendelte sich bei circa 10 Punkten bis Mitte drittes Viertel ein. Das war durchaus bemerkenswert, denn Atlanta leistete sich viel zu viele Turnover. Aus 24 Ballverlusten erzielten die Gäste aus Wisconsin 36 Zähler, insgesamt waren es satte 32 Punkte in Transition (Hawks: 9).
Es war dann aber doch zu viel, um Milwaukee am Ende ernsthaft in Gefahr zu bringen, auch wenn Trae Young mit 26 Punkten und 10 Rebounds (Career High!) eine sehr ansprechende Vorstellung zeigte. Dazu überzeugte auch DeAndre' Bembry (18), während John Collins (13, 6/17 FG, 11 Rebounds) diesmal nur bedingt an seine starken Leistungen der letzten Spiele anknüpfen konnte.
Immerhin sorgte der Forward mit seiner Arbeit am Brett dafür, dass Atlanta den Rebound sehr deutlich beherrschte (54:39). Bei den Bucks waren neben Antetokounmpo noch Khris Middleton (17, 11 Boards) und Eric Bledsoe (24, 10 Assists) die besten Scorer.
Orlando Magic (19-24) - Houston Rockets (24-18) 116:109 (BOXSCORE)
James Harden erzielte gegen die Orlando Magic in der Nacht von Sonntag auf Montag erneut mehr als 30 Punkte (38). Es war das 16. Spiel des Bartes in Folge, in dem er eine solche Punkteausbeute erzielte. Mit seinem Lauf zieht er mit Kobe Bryant gleich, dem dies in der Saison 02/03 gelang. Der Rekord hatte jedoch einen hohen Preis: Harden traf nur einen seiner 17 (!) Versuche von Downtown. "Man kann sich nicht darauf verlassen, dass Harden jeden Abend Superman ist", sagte Rockets-Coach Mike D'Antoni.
Das Spiel wurde im Schlussabschnitt entschieden, in den die Rockets mit einem 10:2-Lauf starteten. Die Magic kamen jedoch zurück: rund drei Minuten vor Ende versenkte Terrence Ross einen Dreier zum 106:105, nachdem er zuvor mit einem Dreipunktspiel verkürzte. Darauf trafen Evan Fournier und D.J. Augustin Back-to-Back-Triples, Nikola Vucevic legte einen Hakenwurf nach, der einen 16:2-Run der Gastgeber beendete und für die Entscheidung des Spiels sorgte.
Harden legte neben seinen 38 Punkten auch 12 Boards und 9 Assists auf. Austin Rivers steuerte 25 Punkte bei, Clint Capela legte ein Double-Double auf (17, 10). Auf Seiten Orlandos waren Vucevic und Aaron Gordon mit jeweils 22 Punkten die Topscorer. Fournier und Ross legten 17 Punkte auf.
Die Magic stehen in Back-to-Back-Situationen nun bei einer Bilanz von 10-8, verloren jedoch drei von zehn der zweiten Spiele. In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag treffen sie in Detroit auf die Pistons. Die Houston Rockets spielen zuhause bereits morgen gegen die Memphis Grizzlies.
Dallas Mavericks (20-23) - Golden State Warriors (29-14) 114:119 (Analyse)
Denver Nuggets (29-13) - Portland Trail Blazers (26-18) 116:113 (BOXSCORE)
Es wird Zeit, sich an die "MVP"-Rufe im Pepsi Center in Denver zu gewöhnen. Nikola Jokic war von den Portland Trail Blazers nicht zu stoppen und mit 40 Punkten (15/23), 10 Rebounds und 8 Assists der Hauptfaktor für den Sieg der Nuggets. Der Joker sorgte dafür, dass sein ehemaliger Teamkollege Jusuf Nurkic mit Foulproblemen zu kämpfen hatte und dominierte im Post, als die Blazers Al-Farouq Aminu gegen ihn stellten.
Doch trotz der sehr starken Leistung von Jokic war das Spiel alles andere als schnell entschieden. Mit weniger als einer Minute auf der Uhr glich er zum 108:108 aus und sorgte für kurz darauf an der Linie für eine Zwei-Punkte-Führung seines Teams. Jamal Murray legte mit einem Floater nach, bevor C.J. McCollum 27 Sekunden vor dem Ende der Partie nach einem Einwurf einen Dreier aus der Ecke durch die Reuse feuerte, 114:113.
Die Nuggets ließen die Uhr laufen, Murray zog zum Korb und verwarf, schnappte sich jedoch seinen eigenen Rebound. Die Blazers mussten foulen: Murray blieb cool und verwandelte drei Sekunden vor Ende zwei Freebies. Portland blieben drei Sekunden, die Damian Lillard für einen Abschluss nutzen konnte, der jedoch sein Ziel verfehlte.
Jokic wurde tatkräftig von Murray unterstützt, der 24 Punkte auflegte. Paul Millsap (11, 6 Boards), Monte Morris (10) und Malik Beasley (13), der den verletzten Gary Harris ersetzte, scorten zweistellig. Auf der anderen Seite hatte Lillard mit 26 Zählern (8/21 FG) die beste Punkteausbeute vorzuweisen. McCollum steuerte 18 Punkte bei, Evan Turner und Jake Layman jeweils 13 Zähler.
Durch den Sieg bleiben die Nuggets vorerst auf dem ersten Platz der Western Conference. In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch kommt es gegen die Warriors zum Showdown. Die Trail Blazers müssen bereits morgen gegen die Sacramento Kings ran.
Los Angeles Lakers (23-21) - Cleveland Cavaliers (9-35) 95:101 (BOXSCORE)
Die Los Angeles Lakers kassierten im Kampf um die Playoffs im Westen eine ganz bittere Niederlage gegen die Cleveland Cavaliers. Die Mannschaft aus der Stadt der Engel hat nun zwei Spiele in Folge verloren, fünf ihrer letzten sieben.
Daran konnten auch die 29 Punkte von Kyle Kuzma (9 Rebounds) nichts ändern. Der Flügel brachte die Lakers 22 Sekunden vor Ende noch einmal auf drei Punkte (93:96) heran, doch Alec Burks sicherte den Cavaliers den Sieg an der Linie. Bei den Lakers erzielte Brandon Ingram 22 Punkte, Lonzo Ball steuerte 13 Punkte, 8 Rebounds und 8 Assists bei. Die Starter der Lila-Goldenen trafen schwache 28 von 66 Würfen aus dem Feld. Die Lakers trafen zudem nur 59,3 Prozent von der Freiwurflinie sowie 20 Prozent von Draußen (7/34).
In den Farben der Cavaliers war Cedi Osman mit 20 Punkten Topscorer, knapp vor Rodney Hood mit 18 Zählern. Rookie Collin Sexton steuerte, genau wie Burks, 17 Punkte bei. Tristan Thompson kam auf Double-Double (15, 14). Durch den Sieg gegen die Lakers beendeten die Cavaliers eine Niederlagenserie in Höhe von 12 Spielen.
In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch treffen die Los Angeles Lakers auf die Chicago Bulls. Nach der Niederlage gegen die Cavaliers ein absoluter Pflichtsieg für das Team des verletzten LeBron James. In Nacht zuvor treffen die Cavs auf die Portland Trail Blazers.