Die New Orleans Pelicans haben sich von den jüngsten Entwicklungen um ihren Superstar Anthony Davis unbeeindruckt gezeigt und bei den Houston Rockets gewonnen. Rudy Gay rettete die San Antonio Spurs mit dem Buzzer. Die Philadelphia 76ers gewannen ungefährdet in Los Angeles.
Cleveland Cavaliers (11-41) - Washington Wizards (21-29) 116:113 (BOXSCORE)
Neun Spiele hatten die Cavaliers zuvor in Serie zuhause verloren. Nun ist dieser Fluch endlich gebrochen. Gleichzeitig gewann Cleveland erstmals seit Ende November wieder zwei Spiele in Serie. Aber es wären nicht die Cavs, wenn sie nicht am Ende noch hätten zittern müssen.
Denn eigentlich schien im letzten Viertel bereits alles klar. Cleveland führte mit 25 Punkten, die Wizards hatten bereits die Garbage Time eingeläutet und die Starter vom Feld genommen. Doch Washingtons Reserve dreht noch einmal auf und war 18 Sekunden vor dem Ende auf 3 Punkte dran.
Tony Brown Jr. hatte dann die Chance zum Ausgleich, ließ sich aber von Cedi Osman blocken. Cleveland blieb anschließend in Ballbesitz und ließ die Uhr herunterlaufen. Jordan Clarkson war mit 28 Punkten bester Werfer der Cavs, Osman kam auf 26 Zähler. Bei den Wizards war Bradley Beal mit 31 Punkten der Topscorer.
Am Rande der Partie wurde bekannt, dass Kevin Love in dieser Woche noch mit Contact Drills starten kann. Das Comeback des Stars dürfte also nicht mehr in allzu weiter Ferne liegen. Der Power Forward wurde im November am Fuß operiert.
Detroit Pistons (21-28) - Milwaukee Bucks (36-13) 105:115 (BOXSCORE)
Die Bucks bleiben das einzige Team in der NBA, das in dieser Saison noch keine zwei Niederlage in Folge kassierte. "Das liebe ich an unserem Team. Jedes Mal, wenn wir nicht gut spielen, versuchen wir im nächsten Spiel direkt den Ton anzugeben", lobte Giannis Antetokounmpo die Einstellung seines Teams, das nach der Pleite gegen OKC am Vortag nun bei den Pistons siegte.
Der Grieche war wieder einmal der überragende Spieler seiner Mannschaft und mit 21 Punkten, 14 Rebounds und 8 Assists nicht weit von einem Triple-Double entfernt. "Richtig gute Teams, kommen normalerweise nach einer Niederlage zurück. Bis jetzt ist dieses Team in der Lage, das auch zu tun", freute sich Coach Mike Budenholzer.
Angeführt von Brook Lopez, der 12 seiner 14 Punkte im ersten Durchgang erzielte, spielten die Bucks zur Pause einen 13-Punkte-Vorsprung heraus. Die Pistons kamen im dritten Viertel zwar noch einmal auf 4 Zähler heran, aber dann übernahm der Greek Freak und sorgte dafür, dass Milwaukee den Vorsprung wieder ausbauen konnte. " Er ist ein großartiger Decision-Maker", lobte Budenholzer seinen Star.
Bei den Pistons war Reggie Jackson mit 25 Punkten der beste Werfer. Blake Griffin kam auf 18 Zähler und berichtete anschließend, dass er trotz zuletzt vier Pleiten in fünf Spielen die Hoffnung auf die Playoffs noch nicht aufgegeben hat. Aktuell liegt Detroit drei Spiele hinter Charlotte, die den letzten Playoff-Platz im Osten belegen.
Orlando Magic (20-31) - Oklahoma City Thunder (32-18) 117:126 (Spielbericht)
Brooklyn Nets (28-24) - Chicago Bulls (11-40) 122:117 (BOXSCORE)
Bei der Pleite gegen Boston musste D'Angelo Russell das ganze Schlussviertel auf der Bank schmoren. Es war eine kleine Erziehungsmaßnahme von Coach Kenny Atkinson und sie verfehlte ihre Wirkung nicht. Russell war gegen die Bulls der entscheidende Mann und erzielte 24 seiner 30 Punkte im zweiten Durchgang.
"Ich muss ihn wirklich für solche lehrreichen Tipps loben. Mein Spielverständnis und IQ ist wirklich auf ein neues Level gestiegen, nur dadurch, dass ich aus meinen Fehlern lernen konnte und er es mir erklärt hat oder auf Videos gezeigt hat", erklärte Russell.
Für Brooklyn war es der neunte Heimsieg in Serie. Sie haben 13 der letzten 14 Spiele im Barclays Center gewonnen und acht der letzten neun Partien insgesamt. Die Bulls kamen zwar kurz vor Ende noch einmal dank Lauri Markkanen auf vier Zähler heran, aber dann bediente Russell Joe Harris, der das Spiel dann eintütete.
"Ich denke, D'Angelo hat das Spiel am Ende richtig gut geführt. Sie haben ihn gedoppelt, aber er ist da rausgekommen und hat die richtigen Entscheidungen getroffen", lobte Atkinson. Bei den Bulls war Markkanen mit 18 Punkten und 19 Rebounds der beste Akteur. Die 19 Boards sind zugleich Karrierebestwert für den Finnen, der der erste Spieler seit DeMarcus Cousins 2015 ist, der 19 Rebounds ausschließlich am defensiven Brett holte.
Houston Rockets (29-21) - New Orleans Pelicans (23-28) 116:121 (BOXSCORE)
Es war für New Orleans Spiel 1, nachdem Anthony Davis' Agent Rich Paul die Bombe platzen ließ und verkündete, dass sein Schützling auf keinen Fall bei den Pelicans verlängern wird und getradet werden möchte. Und das Team reagierte klasse und entführte einen unverhofften Sieg aus Houston.
"Das war kein Drama für uns. AD ist hier, er hat uns gestern Abend zum Essen eingeladen. Für uns ist das alles kein Drama. Ich weiß, dass das hohe Wellen geschlagen, aber in der Kabine halten wir weiter zusammen. Wir lieben AD immer noch und er liebt uns. Es ist also alles in bester Ordnung", gab Jahlil Okafor Einblick in das Innenleben der Mannschaft.
NOLA lag bereits mit 15 Punkten zurück, kam dann aber im dritten Viertel mit einem Run zurück. In Abwesenheit der verletzten Davis, Julius Randle, Nikola Mirotic und Elfrid Payton schwang sich Okafor zur ersten Offensivoption auf. Okafor erzielte 27 Punkte und 12 Rebounds. Auch die Statline von Jrue Holiday konnte sich sehen lassen. Der Point Guard hatte 19 Punkte, 8 Assists, 6 Rebounds und 6 Blocks auf seinem Konto.
James Harden (37 Punkte) konnte seine Serie von Spielen mit mindestens 30 Punkten auf 24 ausbauen, hatte aber Probleme mit seinem Wurf (11/32 FG). Das lag auch an der Bewachung von Holiday. "Jrue Holiday ist wahrscheinlich einer der besten Verteidiger der Liga, wenn nicht sogar der Beste. Er hat einen richtig guten Job gegen ihn gemacht", fand auch Rockets-Coach Mike D'Antoni lobende Worte.
San Antonio Spurs (30-22) - Phoenix Suns (11-42) 126:124 (BOXSCORE)
Es brauchte an diesem Abend einen Buzzerbeater von Rudy Gay, um Devin Booker und die Phoenix Suns in die Knie zu zwingen. 19,6 Sekunden vor dem Ende konnte Booker Marco Belinelli den Ball stehlen und anschließend Josh Jackson bedienen, der per Dunk ausglich.
Doch das letzte Wort hatte Gay, der aus einem Isolation Play heraus den Jumper zum Sieg versenkte und Phoenix die neunte Pleite in Serie zufügte. Der Forward kam auf 16 Zähler für die Spurs, die zum dritten Mal in Serie auf den verlezten DeMar DeRozan (Knieprobleme) verzichten mussten. LaMarcus Aldridge holte 29 Punkte und 14 Rebounds für die Texaner. Insgesamt punkteten sieben Spieler zweistellig. Jakob Pöltl kam auf 4 Punkte.
So richtig viel konnten sich die Suns nicht vorwerfen. Vor allem Booker zeigte eines seiner besten Saisonspiele. 38 Punkte bei 14 von 19 Treffern aus dem Feld können sich sehen lassen. Jamal Crawford steuerte von der Bank kommend 22 Punkte hinzu, doch San Antonio war am Ende den einen Wurf besser.
Los Angeles Lakers (26-25) - Philadelphia 76ers (33-18) 105:121 (BOXSCORE)
Das war ein relativ ungefährdeter Auswärtserfolg, den die Sixers im Staples Center einfahren konnten. Von Beginn dominierte nur Philly das Geschehen und hatte bereits im ersten Viertel eine 20-Punkte-Führung herausgespielt. Davon zehrten sie den Rest des Spiels, ohne jemals ernsthaft in Bedrängnis zu kommen.
Joel Embiid war mit 28 Punkten, 11 Rebounds und 6 Assists der dominierende Spieler auf dem Parkett, fiel aber nach einem missglückten Alley-Oop-Versuch unglücklich. Nach einer kurzen Behandlungsphase in der Kabine gab der Center aber Entwarnung. Jimmy Butler kam auf 20 Punkte, Ben Simmons holte 19 Zähler.
Die Lakers mussten neben LeBron James und Lonzo Ball auch auf Kyle Kuzma verzichten, den eine Hüftverletzung plagt. Brandon Ingram füllte das Vakuum in der Offensive und legte mit 36 Punkten ein neues Career High auf. Moritz Wagner durfte nur eine Minute in der Garbage Time aufs Feld und blieb ohne Aktion. Der andere deutsche Rookie Isaac Bonga weilt aktuell wieder bei den South Bay Lakers in der G-League.