NBA Ergebnisse: Nächste Pleite! Towns und Wiggins verschärfen Lakers-Misere

SPOX
07. Januar 201907:52
Karl-Anthony Towns hatte gegen die Los Angeles Lakers jede Menge Spaß.getty
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Die ersatzgeschwächten Los Angeles Lakers sind bei den Minnesota Timberwolves unter die Räder gekommen und verlieren damit nach der Verletzung von LeBron James weiter an Boden. Die Clippers haben derweil Rebound-Monster Nikola Vucevic besiegt und Brooklyn entführte den Sieg aus Chicago.

Chicago Bulls (10-30) - Brooklyn Nets (20-21) 100:117 (BOXSCORE)

Nach einem Viertel hätte man schon meinen können, dass das favorisierte Gäste-Team alles im Griff haben würde, die Nets gewannen diesen Durchgang mit +7 - doch ganz so leicht machten die Bulls es ihnen dann doch nicht. Zach LaVine drehte im zweiten Durchgang mächtig auf, erzielte dabei 16 Punkte und führte Chicago zur Pause zum Ausgleich. Für den Shooting Guard war es bereits das dritte Viertel mit zweistelliger Punktzahl in seinen letzten sechs gespielten Vierteln!

Nach der Pause übernahmen dann aber doch wieder die Gäste das Kommando. Vor allem Jarrett Allen und D'Angelo Russell harmonierten gut und stellten die Bulls mit ihren Pick'n'Rolls vor Probleme, während LaVine sich kurzzeitig behandeln lassen musste - er konnte aber nach einiger Pause im letzten Viertel wieder zurückkehren. Die Niederlage verhindern wiederum konnte LaVine trotz seiner 27 Punkte nicht, Brooklyn baute seinen Vorsprung auf über 10 Punkte aus und ließ in der Folge auch nichts mehr anbrennen.

Nach einem Dunk von Ed Davis zum 109:93 nahm Jim Boylen 3:24 Minuten vor Schluss seine Starter vom Feld, die Partie war entschieden. Russell beendete diese mit 28 Punkten als Topscorer, DeMarre Carroll kam auf 20 und Allen auf 19 Punkte. Shabazz Napier steuerte 16 Zähler bei. Bei den Bulls fielen neben LaVine vor allem Rückkehrer Bobby Portis (17) und Kris Dunn (16) auf, Lauri Markkanen kam auf 14 Zähler.

Minnesota Timberwolves (19-21) - Los Angeles Lakers (21-19) 108:86 (BOXSCORE)

Nachdem sich kurz vor dem Spiel auch noch Kyle Kuzma verletzt abmeldete, mussten die Lakers improvisieren und eröffneten die Partie mit einem nie gesehenen Twin-Tower-Lineup mit JaVale McGee und Backup-Center Ivica Zubac in der Starting Five. Dieser erzielte von der Freiwurflinie auch den ersten Punkt des Spiels - dann kamen allerdings 13 in Folge der Timberwolves und eine Auszeit von Luke Walton. Nach 4:09 Minuten ohne Field Goal wurde das Experiment wieder beendet und der dann eingewechselte Michael Beasley erzielte den ersten Korb der Gäste. Der Veteran avancierte in der Folge dann auch zur ersten (oder einzigen) Option der Lakers, trotzdem endete das Viertel aus ihrer Sicht verheerend mit 19:35, wobei Andrew Wiggins allein 14 Punkte verbuchte.

Ähnlich ging es auch im zweiten Durchgang weiter, wenngleich Brandon Ingram erwachte und im Viertel auf 13 Zähler kam. Moritz Wagner durfte angesichts des Personalmangels ungewöhnlich früh auf den Court. Die Wolves führten zur Pause mit 64:45, weil L.A. vor allem Wiggins nicht stoppen konnte. Woran sich auch nach der Pause wenig änderte - die Wolves bekamen vorne so gut wie jeden Wurf und die unkreative Offense der Lakers stellte sie wiederum auch kaum vor Probleme.

L.A. leistete sich jede Menge Ballverluste und lebte von viel zu vielen Einzelaktionen. Erst eine Zonenverteidigung gegen Ende des dritten Viertels brachte den Lakers etwas Oberwasser, sodass es vor dem letzten Viertel nur noch 15 Punkte Rückstand waren. Das korrigierten die Wolves im letzten Durchgang dann aber schnell wieder, 5 Minuten vor dem Ende führte Minnesota wieder mit 25 Punkten - und dann war die Partie entschieden. Immerhin verhalf dies auf Lakers-Seite auch Isaac Bonga noch zu einigen Minuten auf dem Court.

Die Ehre als Topscorer der Partie teilten sich Towns und Wiggins mit je 28 Punkten, wobei Towns noch 18 Rebounds und 4 Blocks draufpackte. Jeff Teague spielte mit 15 Punkten und 11 Assists ebenfalls stark auf, genau wie Taj Gibson (12, 11 Rebounds). Bei den Lakers war Lance Stephenson mit 14 Punkten noch der beste Scorer. Wagner kam in 18:46 Minuten Einsatzzeit auf 8 Punkte und 5 Rebounds (3/10 FG, 5 Fouls), Bonga lieferte in fünf Minuten 1 Assist. Seit der Verletzung von LeBron James haben die Lakers nun fünf der letzten sechs Spiele verloren.

Los Angeles Clippers (23-16) - Orlando Magic (17-22) 106:96 (BOXSCORE)

Los Angeles scheint Nikola Vucevic irgendwie zu liegen. Nachdem der Montenegriner in dieser Saison bereits die Lakers zweimal zur Verzweiflung trieb, legte er auch gegen die Clippers bestens los und stand schon nach einer Halbzeit bei 10 Punkten und gleich 14 Rebounds. Damit war er einer der Hauptgründe dafür, warum die Magic zunächst richtig Oberwasser hatten und im Lauf des zweiten Viertels zeitweise mit 15 Punkten führten. Die Clippers indes meldeten sich zurück, zur Pause waren es nur noch 2 Zähler Unterschied.

Nach der Pause übernahmen die Gastgeber dann doch nach und nach die Kontrolle. Tobias Harris kam immer besser ins Spiel und auch defensiv zeigten sich die Clippers nun bissiger, während Vucevic zwar nach wie vor jeden Rebound einsackte, aber als Scorer nicht mehr in Erscheinung trat. Die Magic verloren nach und nach den Zugriff und durch einen Run zu Beginn des letzten Viertels konnte L.A. sich erstmals auf über 10 Punkte absetzen.

Diesen Vorsprung hielten die Clippers dann auch beziehungsweise bauten ihn zeitweise sogar noch aus. Harris konnte sich am Ende 28 Punkte in den Statistikbogen eintragen, Lou Williams kam auf 17 und Shai Gilgeous-Alexander sowie Danilo Gallinari kamen jeweils auf 13 Punkte. Bei den Magic kam Vucevic auf 16 Punkte, 24 (!) Rebounds und 8 Assists, wobei er bei den Boards am eigenen Franchise-Rekord (29) scheiterte. Topscorer bei Orlando war Aaron Gordon mit 17 Punkten.

Atlanta Hawks (12-27) - Miami Heat (19-19) 106:82 (BOXSCORE)

In Person von Kent Bazemore (Probleme am Knöchel) und Taurean Prince (ebenfalls Knöchel) mussten die Hawks auf ihren zweit- und drittbesten Scorer verzichten - und dennoch gelang gegen die Heat ein überzeugender und über weite Strecken ungefährdeter Sieg!

Atlanta hatte eine 32-Punkte-Niederlage gegen due Bucks in den Knochen, doch es waren die Gäste aus Florida, die von Beginn an keinen Fuß in die Partie bekamen. Miami traf in der ersten Halbzeit nur 1 von 16 Versuchen aus der Distanz, verlor das Rebounding-Duell mit 24:33 und leistete sich auch noch 10 Ballverluste.

Auch im dritten Abschnitt wurde es aus Sicht der Heat nicht wirklich besser. Die Wurfprobleme hielten an (insgesamt nur 35,6 Prozent aus dem Feld, 14,7 Prozent Dreier) und Atlanta erarbeitete sich gegen Ende des dritten Viertels eine 23-Punkte-Führung: die Entscheidung!

Für die einzig positive Nachricht des Abends aus Heat-Sicht sorgte Dwyane Wade. Auf dem Weg zu 11 Punkten versenkte der 36-Jährige seinen 500. Dreier in seiner Karriere und ist damit neben Michael Jordan und LeBron James erst der dritte Spieler in der Association, der in seiner Karriere mindestens 20.000 Punkte, 5.000 Assists, 4.000 Rebounds, 1.000 Stelas, 800 Blocks sowie eben 500 Triples auflegte.

Bei den Hawks war noch die gute Leistung von Rookie Trae Young hervorzuheben, der sein Team mit 19 Punkten anführte (6/14 FG, 3/3 Dreier). DeAndre' Bembry kam zudem noch auf 17 Zähler, Jeremy Lin steuerte 15 Punkte von der Bank aus bei. Atlanta feierte damit nach zuvor drei Niederlagen in Serie endlich wieder einen Sieg.

Oklahoma City Thunder (25-14) - Washington Wizards (16-24) 98:116 (Spielbericht)

Toronto Raptors (30-12) - Indiana Pacers (26-13) 121:105 (BOXSCORE)

In den vergangenen sechs Partien war Kyle Lowry aufgrund von Rückenproblemen noch zum Zuschauen verdammt. Gegen die Pacers war der Point Guard wieder mit von der Partie und wusste direkt zu überzeugen. "Er ist ein wichtiger Bestandteil von unserem Team", erklärte Norman Powell anschließend. "Es schien, als habe er nichts von seiner Qualität verloren."

Lowry beendete die Partie mit relativ unscheinbaren 12 Zählern, 8 Assists, 3 Rebounds, 3 Steals sowie 4 Turnovern, dennoch hatte er einen großen Anteil am Sieg über Indiana, vor allem da Kawhi Leonard pausierte. "Es gibt etwa 32 andere Sachen, die er macht, die aber nicht auf dem Stat Sheet erfasst werden", lobte auch Raptors-Coach Nick Nurse.

Neben Lowry lieferte aber auch Powell einen starken Auftritt ab. Von der Bank aus versenkte der Guard 10 seiner 12 Feldwurfversuche für 23 Punkte - 11 Zähler davon erzielte Powell im Schlussabschnitt. Zuvor hatten sich die Raptors bereits im dritten Abschnitt eine 14-Punkte-Führung erspielt, die gaben sie auch dank Powell nicht wieder her.

Abgesehen von den beiden Guards wusste auch Serge Ibaka (18 Punkte, 6 Rebounds) zu überzeugen, insgesamt kamen acht Akteure der Hausherren auf eine zweistellige Punkteausbeute. Bei den Pacers war Bogdan Bogdanovic mit 21 Zähler noch bester Scorer, Victor Oladipo sowie Domantas Sabonis erzielten zudem jeweils 16 Zähler. Die erste Pleite nach zuvor sechs Siegen in Folge konnten sie aber auch nicht verhindern.

Phoenix Suns (9-32) - Charlotte Hornets (19-20) 113:119 (BOXSCORE)

Knapp 44 Minuten lang war Kemba Walker kein allzu großer Faktor im Spiel der Hornets. Nach drei Vierteln standen gerade einmal 11 Zähler (4/12 FG) auf dem Konto des Topscorers der Gäste. Doch dann, in den letzten viereinhalb Minuten der Partie, drehte Kemba nochmal ordentlich auf.

Das hatten die Hornets auch bitter nötig. Nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit setzte sich Charlotte zwar zu Beginn des Schlussabschnitts bis auf 8 Zähler ab, doch die Suns gaben sich nicht geschlagen. Angeführt von T.J. Warren (23 Punkte), Josh Jackson (22) und Deandre Ayton (19 und 9 Rebounds) kämpfte sich Phoenix zurück.

Fünf Minuten vor dem Ende brachte Warren die Hausherren von Downtown wieder auf 3 Zähler heran, die Überraschung lag durchaus in der Luft. Doch dann kam Walker. 18 seiner insgesamt 29 Punkte erzielte der 28-Jährige in der entscheidenden Phase im vierten Viertel, dabei versenkte er 5 seiner 8 Würfe - selbst ein Buzzer-Beater von der Mittlellinie war zum Abschluss noch drin.

"Das ist nichts Neues", zeigte sich Hornets-Coach James Borrego unbeeindruckt. "Das macht er schon über fast seine gesamte Karriere. Er ist ein Fourth-Quarter-Player. Er glänzt in solchen Momenten ganz besonders." Die Hornets hatten es also vor allem Walker zu verdanken, dass nach zwei Pleiten in Serie nicht noch eine Blamage gegen die Suns folgte. Abgesehen von Kemba zeigten dabei allerdings auch Tony Parker (20 Punkte, 6 Assists) und Willy Hernangomez (19, 9 Rebounds) gute Leistungen.