Bei den Rockets lichtete sich das Lazarett, Clint Capela und Eric Gordon kehrten nach Verletzungen wieder in die Starting Five zurück, während bei den Lakers nur Lonzo Ball und Josh Hart fehlten. Bei Houston hielt sich James Harden ein wenig zurück, auch andere Rockets-Spieler machten Plays. Aber: Der Bärtige kassierte nach acht Minuten bereits sein drittes Foul und musste auf der Bank Platz nehmen. Die Gäste starteten aber auch so einen Run mit einigen verwandelten Dreiern und führten nach zwölf Minuten mit 32:22.
Dort pendelte sich der Abstand ungefähr ein, dennoch kehrte Harden schnell zurück und drückte LeBron James gleich mal einen Stepback-Dreier ins Gesicht. Von Playoff-LeBron war aber wenig zu sehen, stattdessen schlichen sich einige Unkonzentriertheiten ein. Doch kurz vor der Pause erhöhte der King noch einmal die Schlagzahl und war die treibende Kraft eines 9:0-Runs und so waren die Lakers wieder auf 6 Zähler zum Wechsel dran (52:58).
Houston kam aber besser aus den Kabine, Harden streute zwei nette Floater ein, dazu traf auch Chris Paul aus der Isolation. Den Lakers fiel nicht viel ein, es gab zu viel Eins-gegen-Eins, während CP3 die Defense der Gastgeber wie zu besten Zeiten sezierte, die Führung wuchs auf 19 Punkte an. Doch L.A. reagierte mit einem 12:2-Lauf, wobei Kyle Kuzma (11 Punkte im Viertel) einige gute Momente hatte und auch LeBron wieder zum Korb kam. Die Lakers blieben auch nach drei Abschnitten noch im Spiel (83:90).
Rockets brechen im vierten Viertel komplett ein
Die Gäste hatten ihren Rhythmus komplett verloren und generierten auch mit beiden Stars auf dem Feld keine gute Offense, Harden streute unter anderem einen Airball ein. Die Lakers hatten nun Oberwasser und auch die Halle war nun wieder voll da, spätestens nach einem furiosen Dunk von LeBron.
4:30 Minuten vor dem Ende glich dann Brandon Ingram die Partie mit einem entschlossenen And-1 nach einer gefühlten Ewigkeit wieder aus (97:97). James legte vier weitere Punkte nach, Houston fiel dagegen nichts mehr ein. Reggie Bullock erhöhte 90 Sekunden vor dem Ende aus der Ecke auf sechs Punkte (105:99), wenig später foulte Harden aus, nachdem LeBron das Offensiv-Foul zog. Es machte sich Frust bei den Gästen breit, Paul und auch Coach Mike D'Antoni kassierten 33 Sekunden vor dem Ende zwei technische Fouls, Bullock und Ingram sorgten so von der Linie für die Vorentscheidung.
Ingram kam auf starke 27 Punkte und 13 Rebounds, Topscorer war mal wieder James (29, 11/23 FG 11 Rebounds, 6 Assists). Dazu verbuchte Kuzma 18 Zähler. Harden kam auf 30 Punkte (11/24 FG, 6 Assists, 8 Turnover) und hielt seine 30-Punkte-Serie (nun 32 Spiele) gerade so am Leben. Paul (23, 10 Rebounds, 9 Assists) verpasste ein Triple-Double nur knapp, Capela (12, 11 Rebounds) erzielte ein Double-Double. Derweil kam Moritz Wagner nicht zum Einsatz, die anderen beiden Deutschen bei den Lakers und Rockets, Isaac Bonga und Isaiah Hartenstein, sind aktuell in der G-League im Einsatz.
Die wichtigsten Statistiken
Los Angeles Lakers (29-29) vs. Houston Rockets (33-25) 111:106
- Zwar spielten die Rockets einige Zeit mit großen Lineups, doch die Überlegenheit der Lakers am Brett konnte damit nicht eingedämmt werden. JaVale McGee und James sammelten immer wieder Abpraller ein. Nach 48 Minuten hatten die Gastgaber 8 Offensiv-Rebounds mehr als die Texaner abgegriffen (12:4).
- Dass die Lakers Probleme aus der Distanz haben, ist nichts Neues. Houston versuchte deswegen, die Zone zuzustellen und nahm oftmals offene Schützen der Lakers in Kauf - mit Recht. Mehrfach warfen die Gastgeber fiese Airballs aus aussichtsreichen Situationen. Das wurde auch im Laufe des Spiels nicht besser (8/30), doch auch die Rockets kühlten in der zweiten Halbzeit enorm ab (12/41, 29 Prozent)
- Houston brach im vierten Viertel komplett ein. Die Lakers-Offense war dort auch nicht berauschend, doch es reichte, um das Spiel zu drehen, weil die Rockets in 9 Minuten gerade einmal 7 Punkte (3/14 FG) auf die Anzeigetafel brachten. Außer Harden suchte niemand den Weg zum Korb und auch er hatte dabei kein Glück. Aufgrund zwei Offensiv-Fouls im vierten Viertel foulte der Bärtige zum siebten Mal in seiner Karriere aus. Am Ende des Viertels standen gerade einmal 16 Punkte (7/19 FG, 2/12 Dreier).
- Die Lakers schafften es zudem, dass Houston wenige Freiwürfe bekam. Zwar ging Harden siebenmal an die Linie, aber der Rest der Rockets warf lediglich 8 Freebies. Die Gastgeber drehten im vierten Viertel das Spiel um, weil sie es besser verstanden, Fouls zu ziehen. Am Ende nahmen Ingram und Co. 33 Freiwürfe und trafen sogar starke 27 (82 Prozent).
Los Angeles Lakers vs. Houston Rockets: Die Stimmen zum Spiel
LeBron James (Lakers): "Wenn wir die Playoffs erreichen und dort etwas erreichen wollen, kann das nur der Anfang gewesen sein. Ich glaube, dass wir dieses Niveau halten können, denn letztlich geht es nur um den richtigen Einsatz."
Mike D'Antoni (Head Coach Rockets) über die vier Offensiv-Fouls gegen Harden: "Darüber werde ich nicht sprechen. Es ist nun eben passiert. Ich habe aber auch gesehen, was die Referees während des Wochenendes so gemacht haben."
Der Star des Spiels
Brandon Ingram. Über 48 Minuten war dies eine richtig gute Partie vom Forward. Entschlossene Drives und mal wieder eine gute Vorstellung an der Freiwurflinie (11/14 FT) zeichneten das Spiel des No.2-Picks des Drafts 2016 aus. Auch seine Defense gegen Paul im vierten Viertel muss hervorgehoben werden. LeBron übernahm dann im vierten Viertel das Kommando.
Der Flop des Spiels
Gerald Green. Machen wir es kurz, er traf einfach nichts. In 18 Minuten schoss der Forward acht Fahrkarten von Downtown und kam auf magere 4 Punkte (2/11 FG). Die Qualität der Würfe war dabei eigentlich gar nicht schlecht, doch an diesem Abend wollte für den Flügelspieler einfach nichts funktionieren.
Coaching Move des Spiels
Erstmals in dieser Saison traten die Rockets mit voller Kapelle an, was Coach Mike D'Antoni viele Möglichkeiten bot. Der Rockets-Coach überraschte dabei zwischenzeitlich mit ungewöhnlich großen Aufstellungen. So spielte Kenneth Faried erstmal in Houston viele Minuten auf Power Forward und wusste durchaus zu überzeugen. Das Manimal ließ den Spalding sogar von Downtown fliegen und traf auch seinen einzigen Versuch. Im weiteren Verlauf des Spiels griff MDA aber nicht mehr darauf zurück, etwas unverständlich, so gut wie es in Durchgang eins funktionierte.