Die Dallas Mavericks haben mit einem furiosen Comeback im Schlussviertel gegen die Portland Trail Blazers ihre Playoff-Hoffnungen bewahrt. Nachdem Damian Lillard im dritten Abschnitt explodierte, drehten Luka Doncic und Tim Hardaway Jr. die Partie zu Gunsten der Texaner. Derweil sicherten sich die Golden State Warriors einen umstrittenen Sieg nach 19-Punkte-Rückstand. Die Kings und Magic konnten Blowout-Siege feiern.
Dallas Mavericks (26-29) - Portland Trail Blazers (33-22) 102:101 (BOXSCORE)
Es war Superhelden-Abend in Dallas, dazu machten 100 Schlachtenbummler aus Slowenien ordentlich Stimmung im American Airlines Center. Es ging jedoch schleppend los, auch weil Dallas wie in den vergangenen Spielen das Tempo drosselte. So konnte das talentiertere Team der Blazers einigermaßen in Schach gehalten werden, auch wenn Portland die meiste Zeit führte.
Den Unterschied machte aber scheinbar Damian Lillard aus, der richtig schwach begann und bis ins dritte Viertel nur zwei seiner elf Wurfversuche getroffen hatte. Dann explodierte der Blazers-Star aber und Portland konnte sich absetzen. Dame versenkte acht Würfe am Stück in nur knapp sechs Minuten und hatte dadurch 21 Punkte im Abschnitt erzielt. Portland ging so mit einer 92:78-Führung in das Schlussviertel.
Es sprach viel für einen lockeren Gäste-Sieg, doch auf einmal kippte das Spiel. Doncic versenkte zwei schwere Dreier, dazu stopfte Tim Hardaway Jr. elitär mit der linken Hand, was für einen 14:0-Run der Mavs über sechs Minuten sorgte. Portland gelang nichts mehr, sodass Doncic 2:30 Minuten vor dem Ende für die erste Mavs-Führung seit Ewigkeiten sorgte (99:97).
Lillard glich zwar von der Linie erneut aus, doch der Slowene versenkte einen weiteren Leger mit Foul und brachte den Mavs eine Drei-Punkte-Führung. C.J. McCollum (14 Punkte) verkürzte aus der Mitteldistanz noch einmal, doch Lillard konnte den Wurf zum Sieg nicht versenken, weswegen Dallas den Erfolg über die Zeit rettete.
Für Dallas waren Doncic (28, 9/20 FG, 9 Rebounds) und Hardaway (24, 9/18 FG) die besten Scorer, während Maxi Kleber (9, 4/12 FG, 4 Rebounds) einige Probleme mit Jusuf Nurkic (18 und 10) hatte. Dirk Nowitzki erzielte in 13 Minuten 3 Punkte (1/2 FG) und 3 Boards. Lillard beendete bei Portland die Partie mit 30 Zählern.
Durch den Sieg wahren die Mavs ihre kleinen Playoff-Chancen. Der Rückstand auf die Clippers auf Platz acht beträgt nun nur noch 3,5 Spiele. Portland bleibt Vierter im Westen.
Philadelphia 76ers (36-20) - Los Angeles Lakers (28-28) 142:120 (Analyse)
Sacramento Kings (30-26) - Phoenix Suns (11-47) 117:104 (BOXSCORE)
Für Kings-Rookie Marvin Bagley war das erste Aufeinandertreffen mit den Suns in seiner Karriere sicherlich eine ganz besondere Angelegenheit. Der 19-Jährige wuchs nicht nur in der Nähe von Phoenix auf, sondern stand zudem auch in der High School gemeinsam mit Suns-Rookie Deandre Ayton auf dem Parkett. Wie motiviert er für dieses Duell war, stellte er in den 48 Minuten eindrucksvoll unter Beweis.
Bagley stellte von der Bank kommend mit 32 Punkten (10/15 FG, 11/13 FT) in 32 Minuten sowie 7 Rebounds ein neues Career-High auf und führte Sacramento damit zum ungefährdeten Sieg. "Ich liebe es, gegen die Suns zu spielen", stellte Bagley im Anschluss klar. Die ersten beiden Duelle zwischen den Kings und den Suns hatte der Rookie noch mit Knieproblemen verpasst, nun hatte er einen enormen Anteil an der 14. Suns-Pleite in Folge.
Bereits zur Halbzeitpause lagen die Hausherren mit 19 Zählern in Front, Mitte des dritten Abschnitts wuchs der Vorsprung auf bis zu 25 Zähler an. Damit war die Partie früh entschieden. Bei den Suns lief vor allem von Downtown relativ wenig zusammen (6/27 Dreier, 22,2 Prozent), auch die 17 Ballverluste halfen eher wenig.
Obwohl Devin Booker bei seiner Rückkehr nach kurzer Verletzungspause 27 Zähler, 8 Rebounds sowie 6 Assists auflegte, musste Phoenix damit eine weitere deutliche Niederlage einstecken und kommt dem Franchise-Negativ-Rekord damit gefährlich nahe (15 Niederlagen in Folge 2017/18). Ayton zeigte mit 16 Zählern (8/10 FG) und 9 Brettern immerhin ebenfalls eine solide Leistung, auf der anderen Seite waren neben Bagley auch Buddy Hield (18) und De'Aaron Fox (17 und 9 Assists) stark. Harrison Barnes erwischte in seinem zweiten Spiel für die Kings einen schwachen Abend (9 Punkte, 1/7 Dreier).
Atlanta Hawks (18-38) - Orlando Magic (25-32) 108:124 (BOXSCORE)
Nach dem tollen Erfolg gegen die Milwaukee Bucks am Abend zuvor, stand für die Magic in Atlanta ein schwieriges Back-to-Back auf dem Programm. Nicht unbedingt wegen dem Gegner, vielmehr aufgrund der Tatsache, dass das Team um All-Star Nikola Vucevic erst um kurz vor 3 Uhr nachts in Atlanta landete. Es machte allerdings keinen Unterschied.
Orlando fuhr einen lockeren und ungefährdeten Blowout-Sieg gegen die Hawks ein und sicherte sich damit erstmals seit fünf Jahren zwei Siege in einem Back-to-Back-Auswärtstrip. "Wir haben sehr gut gespielt", zeigte sich auch Vucevic zufrieden. "Wir haben die Führung übernommen und nicht mehr zurückgeschaut."
Nach einem ausgeglichenen ersten Viertel setzten sich die Gäste Mitte des zweiten Durchgangs mit Hilfe eines 11:2-Laufs ab. Schließlich ging es mit einer 15-Punkte-Führung in die Halbzeitpause, anschließend machten die Magic mit einem 12:2-Lauf zum Start des dritten Viertels alles klar.
Vucevic war mit 19 Punkten und 12 Rebounds einer von insgesamt sieben Magic-Akteuren, die eine zweistellige Punkteausbeute auflegten. Terrence Ross steuerte beispielsweise 18 Zähler von der Bank bei, während Evan Fournier und der starke Jonathan Isaac (5 Blocks) jeweils 17 Punkte erzielten. Auf der anderen Seite war Alex Len (16) Topscorer, John Collins hatte dagegen einige Probleme mit seiner Effektivität (15 Punkte, 5/12 FG), während Trae Young 13 Zähler (3/9 FG) und 7 Assists auflegte.
Golden State Warriors (40-15) - Miami Heat (25-29) 120:118 (BOXSCORE)
Nachdem die Warriors am Freitag einen frühen 19-Punkte-Rückstand gegen die Suns noch in einen Sieg umgewandelt hatten, waren auch gegen die Heat ganz ähnliche Heldentaten gefragt. "Wir haben schwach losgelegt. Sie waren motiviert, gegen uns zu spielen, und haben ihre Würfe getroffen. Wir sind an das Spiel herangegangen als wäre es ein Sonntagsspaziergang im Park", fasste Kevin Durant das erste Viertel treffend zusammen.
Miami setzte sich früh in der Partie mit einem 24:2-Run mit bis zu 19 Zählern ab, doch abschreiben durfte man den Champion trotz dieser desaströsen Phase noch nicht. Im Laufe der Partie kamen die Warriors immer besser zurecht, vor allem auch dank KD (39 Punkte, 16/24 FG), Klay Thompson (29) und Stephen Curry (25).
Das Trio sorgte bereits im zweiten Abschnitt wieder dafür, dass die Hausherren die Partie eng gestalten konnten. So blieb es letztlich auch bis in die Schlussminuten. Dann war es Durant, der für die Dubs das Spiel in die Hand nahm. Mit 11 Punkten in den finalen Minuten schien er sein Team auf die Siegerstraße zu bringen, doch Miami hielt - auch dank eines überragenden Blocks von Dwyane Wade mit anschließendem Fastbreak-Dunk - weiter gut mit.
Auch der letzte Dreierversuch von KD landete nur am Ring - doch DeMarcus Cousins (7 Punkte, 3 Rebounds und 27 Minuten) schnappte sich den Offensiv-Rebound und wurde beim Putback gefoult. Mit zwei sicheren Freiwürfen brachte er die Dubs 5,4 Sekunden vor Schluss mit 120:118 in Front. Der letzte Dreierversuch von Dion Waiters war ebenso wie der Tip-In-Versuch von Bam Adebayo nicht erfolgreich - Sieg für die Warriors!
Miami war im Anschluss weniger über den vergeigten Sieg, sondern vielmehr über die Leistung der Referees enttäuscht. Die übersahen kurz vor Schluss ein Double-Dribble von Durant, das den Heat die letzte Possession bei Gleichstand ermöglicht hätte.
"Jeder hat es gesehen. Du kannst solche Calls nicht verpassen", beschwerte sich Heat-Coach Eric Spoelstra. "Aber wir hatten unsere Chancen, es ging hin und her." Letztlich halfen den Heat aber auch das Career-High von Jason Richardson (37) oder die starken Leistungen von Justise Winslow (22) oder Waiters (24) nichts mehr. Für Miami war es die fünfte Niederlage aus den vergangenen sechs Spielen, die Warriors feierten dagegen den 15. Sieg aus den vergangen 16 Spielen.